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Wann kommt der konjunkturelle Aufschwung? Diese Frage bewegt die Gemüter und die Kurse. Aber obwohl sich eine Heerschar von Experten bemüht, weiß niemand mit Sicherheit die richtige Antwort.
Doch genau diese Unsicherheit macht das Thema so spannend. Denn wer sich mit halbwegs richtigen Prognosen einen Namen macht, rückt ins Rampenlicht. Sei es als Wirtschaftsweiser oder als Börsenguru - mit den passenden Vorhersagen zum Konjunkturverlauf lässt sich gutes Geld verdienen.
Konjunkturprognosen sind schwer, aber lohnend
Die Sache hat aber wie erwähnt den Haken, dass solche Prognosen oft mehr an Kaffeesatzleserei erinnern als an wissenschaftliches Arbeiten. Die allgegenwärtige Skepsis kommt in einem Bonmot des deutschen Satirikers Karl Garbe zum Ausdruck: "Konjunkturprognosen sind die verstoßenen Kinder der Wettervorhersage", gab er einst zum Besten und traf damit den allgemeinen Tenor auf den Punkt.
Aber ähnlich wie ihre Pendants beim Wetterdienst geben auch die Konjunkturforscher nicht auf. Aktuell setzen Volkswirte und Börsianer allgemein auf eine wirtschaftliche Erholung im Jahr 2002. Beim Versuch abzuschätzen, ob sich diese Erwartungshaltung bestätigt, kommen die Konjunkturindikatoren ins Spiel. Ihre Aufgabe wird darin gesehen, verlässliche Hinweise auf den Zustand der Konjunktur zu geben.
Vorlaufende Indikatoren besonders gefragt
Unterschieden wird zwischen vorlaufenden (leading), gleichlaufenden (coincidet) und nachlaufenden (lagging) Indikatoren (indicators). Die wertvollsten Hilfestellungen, speziell für die Akteure an den Finanzmärkten kommen dabei von den leading indicators. Der Vorzug von Größen wie Auftragseingänge, Konsumerwartungen und Geschäftsklimaindizes besteht darin, bereits frühzeitig auf konjunkturelle Entwicklungen hinzuweisen. Da an den Finanzmärkten bekanntlich die Zukunft gehandelt wird, genießen sie bei Börsianern die größte Wertschätzung. Das Problem ist natürlich, dass sie wegen ihres vorlaufenden Charakters auch häufig Fehlsignale aussenden.
Eine weitere Hürde bei der Interpretation von Konjunkturindikatoren besteht darin, dass tendenziell gleichgerichtete Zahlen eines Indikators bei unterschiedlichen Ausgangslagen zu unterschiedlichen Zeitpunkten zu ganz verschiedenen Kursreaktionen führen können. Ebenfalls interessant zu beobachten ist es auch, dass einzelne Konjunkturindikatoren im Zeitablauf an Gewicht gewinnen oder verlieren können. In Stein gemeißelt ist folglich niemals etwas in Sachen Konjunkturindikatoren.
Diese Behauptung trifft hoffentlich auch auf das Verhältnis zwischen den Konjunkturzahlen aus den USA und aus Euroland zu. Aktuell dominieren Konjunkturstatistiken aus den USA eindeutig diejenigen aus Europa. Und wenn die Europäer nicht umdenken, wird sich daran so schnell auch nichts ändern.
Konjunkturindikatoren helfen beim Geld verdienen
Alleine dieser kleine Abriss zeigt, dass es zu Konjunkturindikatoren viele Fragen zu beantworten gibt. Doch trotz aller noch bestehender Unzulänglichkeiten beim Versuch, den weiteren Konjunkturverlauf zu prognostizieren, ist es ein lohnendes Unterfangen. Für fundamental orientierte Börsianer handelt es sich jedenfalls um die Königsklasse der Analyse. Denn ohne fundiertes volkswirtschaftliches Rüstzeug, und dazu gehören Kenntnisse über die Konjunkturindikatoren, ist noch kein Anleger langfristig an der Börse reich geworden.
Daran kann auch Mark Twain mit seinem Spruch nicht rütteln, nach dem Prognosen vor allem dann schwierig sind, wenn sie in die Zukunft gerichtet sind. Im Gegenteil: Gerade weil Prognosen so schwierig sind, helfen sie kenntnisreichen Börsianern ungemein beim Geld verdienen. Schließlich ist die breite, unwissende Masse an der Börse noch nie reich geworden. Grund genug, um uns in den kommenden Tagen mit einigen Artikeln eingehend mit dem Thema zu beschäftigen. Den Anfang macht der Link: "Wovon die Bedeutung eines Indikators abhängt".
Wovon die Bedeutung eines Indikators abhängt
Die Welt der Volkswirte ist reichlich gesegnet mit konjunkturellen Indikatoren. Richtig bedeutend sind aber nur einige wenige. Die Wichtigsten davon werden wir in den nächsten Tagen näher vorstellen.
Doch schon vorab stellt sich die Frage, wovon die Bedeutung eines volkswirtschaftlichen Indikators abhängt? Conrad Mattern, Spezialfondsmanager bei Deka Investment nennt in seinem Buch "Praktiker-Handbuch Investment Reasearch - Wirtschafts- und Finanzindikatoren als Market Movers" die nachfolgenden vier Bestimmungsgründe.
Zeitpunkt der Veröffentlichung und Info-Umfang entscheidend
Demnach hängt die Bedeutung eines Indikators erstens vom Zeitpunkt der Veröffentlichung ab. So ist laut Mattern der US-Einkaufsmanagerindex für das produzierende Gewerbe nicht zuletzt deshalb wichtig, weil er am ersten Arbeitstag eines Monats veröffentlicht wird und somit als erster Informationen über den Vormonat liefert.
Zweitens wird die Bedeutung einer volkswirtschaftlichen Statistik vom Umfang der neuen Informationen bestimmt, die sie beinhaltet. Folglich ist ein Indikator um so bedeutsamer, je mehr neue Informationen mit einem Indikator veröffentlicht werden. So ist der Arbeitsmarktbericht in den USA auch deshalb so gefragt, weil sich mit ihm gleichzeitig Rückschlüsse auf das Wirtschaftswachstum, den Inflationsdruck, die Gewinnsituation und die internationale Wettbewerbsfähigkeit ziehen lassen.
Genauigkeit und Einfluss auf Entscheidungsträger nicht vergessen
Als dritte Begründung verweist Mattern auf die Genauigkeit der Statistik. Es erscheint einleuchtend, dass ein Indikator umso bedeutsamer ist, je klarer das Bild ist, dass er von der konjunkturellen Lage zeichnet und je geringer die Fehlsignale aufgrund nachträglich notwendiger Revisionen sind. Als negatives Beispiel nennt Mattern die Einzelhandelsumsätze. Diese geben normalerweise einen guten Überblick über die Konsumnachfrage. In Deutschland wird die Aussagekraft aber dadurch eingeschränkt, dass die Zahlen von Monat zu Monat stark schwanken und es häufig zu Revisionen kommt.
Nicht zu unterschätzen ist auch der vierte und letzte Punkt, nämlich die Bedeutung eines Indikators für wirtschaftspolitische Entscheidungsträger. Es ist nachvollziehbar, dass die Finanzmärkte einen Indikator umso höher schätzen, je mehr Bedeutung ihm von Entscheidungsträgern beigemessen wird. Ein sehr gutes Beispiel für diese These ist die Geldmenge. Zu Zeiten der Bundesbank zählte sie noch zur allerersten Kategorie. Doch seitdem auch die Mitglieder der Europäischen Zentralbank ihre Aussagekraft anzweifeln, verliert diese Größe mehr und mehr an Bedeutung. Einen deutlichen Sprung nach vorne hat dagegen das Konsumentenvertrauen gemacht, seitdem die US-Notenbank ihre Zinsentscheidungen immer mehr auf diesen Einflussfaktor abstellt.
Wann kommt der konjunkturelle Aufschwung? Diese Frage bewegt die Gemüter und die Kurse. Aber obwohl sich eine Heerschar von Experten bemüht, weiß niemand mit Sicherheit die richtige Antwort.
Doch genau diese Unsicherheit macht das Thema so spannend. Denn wer sich mit halbwegs richtigen Prognosen einen Namen macht, rückt ins Rampenlicht. Sei es als Wirtschaftsweiser oder als Börsenguru - mit den passenden Vorhersagen zum Konjunkturverlauf lässt sich gutes Geld verdienen.
Konjunkturprognosen sind schwer, aber lohnend
Die Sache hat aber wie erwähnt den Haken, dass solche Prognosen oft mehr an Kaffeesatzleserei erinnern als an wissenschaftliches Arbeiten. Die allgegenwärtige Skepsis kommt in einem Bonmot des deutschen Satirikers Karl Garbe zum Ausdruck: "Konjunkturprognosen sind die verstoßenen Kinder der Wettervorhersage", gab er einst zum Besten und traf damit den allgemeinen Tenor auf den Punkt.
Aber ähnlich wie ihre Pendants beim Wetterdienst geben auch die Konjunkturforscher nicht auf. Aktuell setzen Volkswirte und Börsianer allgemein auf eine wirtschaftliche Erholung im Jahr 2002. Beim Versuch abzuschätzen, ob sich diese Erwartungshaltung bestätigt, kommen die Konjunkturindikatoren ins Spiel. Ihre Aufgabe wird darin gesehen, verlässliche Hinweise auf den Zustand der Konjunktur zu geben.
Vorlaufende Indikatoren besonders gefragt
Unterschieden wird zwischen vorlaufenden (leading), gleichlaufenden (coincidet) und nachlaufenden (lagging) Indikatoren (indicators). Die wertvollsten Hilfestellungen, speziell für die Akteure an den Finanzmärkten kommen dabei von den leading indicators. Der Vorzug von Größen wie Auftragseingänge, Konsumerwartungen und Geschäftsklimaindizes besteht darin, bereits frühzeitig auf konjunkturelle Entwicklungen hinzuweisen. Da an den Finanzmärkten bekanntlich die Zukunft gehandelt wird, genießen sie bei Börsianern die größte Wertschätzung. Das Problem ist natürlich, dass sie wegen ihres vorlaufenden Charakters auch häufig Fehlsignale aussenden.
Eine weitere Hürde bei der Interpretation von Konjunkturindikatoren besteht darin, dass tendenziell gleichgerichtete Zahlen eines Indikators bei unterschiedlichen Ausgangslagen zu unterschiedlichen Zeitpunkten zu ganz verschiedenen Kursreaktionen führen können. Ebenfalls interessant zu beobachten ist es auch, dass einzelne Konjunkturindikatoren im Zeitablauf an Gewicht gewinnen oder verlieren können. In Stein gemeißelt ist folglich niemals etwas in Sachen Konjunkturindikatoren.
Diese Behauptung trifft hoffentlich auch auf das Verhältnis zwischen den Konjunkturzahlen aus den USA und aus Euroland zu. Aktuell dominieren Konjunkturstatistiken aus den USA eindeutig diejenigen aus Europa. Und wenn die Europäer nicht umdenken, wird sich daran so schnell auch nichts ändern.
Konjunkturindikatoren helfen beim Geld verdienen
Alleine dieser kleine Abriss zeigt, dass es zu Konjunkturindikatoren viele Fragen zu beantworten gibt. Doch trotz aller noch bestehender Unzulänglichkeiten beim Versuch, den weiteren Konjunkturverlauf zu prognostizieren, ist es ein lohnendes Unterfangen. Für fundamental orientierte Börsianer handelt es sich jedenfalls um die Königsklasse der Analyse. Denn ohne fundiertes volkswirtschaftliches Rüstzeug, und dazu gehören Kenntnisse über die Konjunkturindikatoren, ist noch kein Anleger langfristig an der Börse reich geworden.
Daran kann auch Mark Twain mit seinem Spruch nicht rütteln, nach dem Prognosen vor allem dann schwierig sind, wenn sie in die Zukunft gerichtet sind. Im Gegenteil: Gerade weil Prognosen so schwierig sind, helfen sie kenntnisreichen Börsianern ungemein beim Geld verdienen. Schließlich ist die breite, unwissende Masse an der Börse noch nie reich geworden. Grund genug, um uns in den kommenden Tagen mit einigen Artikeln eingehend mit dem Thema zu beschäftigen. Den Anfang macht der Link: "Wovon die Bedeutung eines Indikators abhängt".
Wovon die Bedeutung eines Indikators abhängt
Die Welt der Volkswirte ist reichlich gesegnet mit konjunkturellen Indikatoren. Richtig bedeutend sind aber nur einige wenige. Die Wichtigsten davon werden wir in den nächsten Tagen näher vorstellen.
Doch schon vorab stellt sich die Frage, wovon die Bedeutung eines volkswirtschaftlichen Indikators abhängt? Conrad Mattern, Spezialfondsmanager bei Deka Investment nennt in seinem Buch "Praktiker-Handbuch Investment Reasearch - Wirtschafts- und Finanzindikatoren als Market Movers" die nachfolgenden vier Bestimmungsgründe.
Zeitpunkt der Veröffentlichung und Info-Umfang entscheidend
Demnach hängt die Bedeutung eines Indikators erstens vom Zeitpunkt der Veröffentlichung ab. So ist laut Mattern der US-Einkaufsmanagerindex für das produzierende Gewerbe nicht zuletzt deshalb wichtig, weil er am ersten Arbeitstag eines Monats veröffentlicht wird und somit als erster Informationen über den Vormonat liefert.
Zweitens wird die Bedeutung einer volkswirtschaftlichen Statistik vom Umfang der neuen Informationen bestimmt, die sie beinhaltet. Folglich ist ein Indikator um so bedeutsamer, je mehr neue Informationen mit einem Indikator veröffentlicht werden. So ist der Arbeitsmarktbericht in den USA auch deshalb so gefragt, weil sich mit ihm gleichzeitig Rückschlüsse auf das Wirtschaftswachstum, den Inflationsdruck, die Gewinnsituation und die internationale Wettbewerbsfähigkeit ziehen lassen.
Genauigkeit und Einfluss auf Entscheidungsträger nicht vergessen
Als dritte Begründung verweist Mattern auf die Genauigkeit der Statistik. Es erscheint einleuchtend, dass ein Indikator umso bedeutsamer ist, je klarer das Bild ist, dass er von der konjunkturellen Lage zeichnet und je geringer die Fehlsignale aufgrund nachträglich notwendiger Revisionen sind. Als negatives Beispiel nennt Mattern die Einzelhandelsumsätze. Diese geben normalerweise einen guten Überblick über die Konsumnachfrage. In Deutschland wird die Aussagekraft aber dadurch eingeschränkt, dass die Zahlen von Monat zu Monat stark schwanken und es häufig zu Revisionen kommt.
Nicht zu unterschätzen ist auch der vierte und letzte Punkt, nämlich die Bedeutung eines Indikators für wirtschaftspolitische Entscheidungsträger. Es ist nachvollziehbar, dass die Finanzmärkte einen Indikator umso höher schätzen, je mehr Bedeutung ihm von Entscheidungsträgern beigemessen wird. Ein sehr gutes Beispiel für diese These ist die Geldmenge. Zu Zeiten der Bundesbank zählte sie noch zur allerersten Kategorie. Doch seitdem auch die Mitglieder der Europäischen Zentralbank ihre Aussagekraft anzweifeln, verliert diese Größe mehr und mehr an Bedeutung. Einen deutlichen Sprung nach vorne hat dagegen das Konsumentenvertrauen gemacht, seitdem die US-Notenbank ihre Zinsentscheidungen immer mehr auf diesen Einflussfaktor abstellt.