Konjunktur - Wie geht es weiter?

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Dancer:

Konjunktur - Wie geht es weiter?

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28.02.09 09:17
Das Problem ist, dass es im Moment eine Spirale nach unten ist. Sinkende Auftragseingänge führen zum Bremsen der Unternehmen beim eigenen Einkauf und dadurch wieder zu sinkenden Auftragseingängen und so weiter. Im Moment sind die Läger voll und noch dazu zu hoch bewertet, da die Rohstoffpreise im letzten halben Jahr in den Keller gefallen sind. Dies führt zu hohen Abschreibungen und dies verbunden mit den sinkenden Umsätzen (teilweise halbiert!) zu riesigen Verlusten und in der Konsequenz zu Insolvenzen.

Diese Insolvenzen führen dann wieder zu Wertberichtigungen auf Forderungen bei anderen Unternehmen, die diese dann in die Insolvenz ziehen. Die Banken sind keine Hilfe, da sie selbst genug Probleme haben und keinem Unternehmen mit Verlusten die Kreditlinien ausweitet.

In den nächsten Monaten wird es Massenentlassungen geben, dies wird die Nachfrage nach Produkten schwächen.

Wie gesagt, eine Spriale nach unten. Es ist im Moment nicht klar, wo das Vertrauen in eine stabile Wirtschaft herkommen soll. Und deshalb wird es weiter nach unten gehen. Wer nicht bei den Kosten bremst ist womöglich bald der nächste der umfällt.

Da zur Zeit überall (weltweit) die Kapazitäten verringert werden, wird sich die Wirtschaft auch nach der Krise auf einem viel niedrigerem Niveau einpendeln, wahrscheinlich auf dem Niveau von 2004/2005.

Denn zum Teil unterlag ja auch die Wirtschaft der Blase. Wenn sich ein Investmentbanker von seinem Immobilien-Boni einen Porsche gekauft hat, dann war das kein Wachstum, sondern eine Blase...

Diese korrigiert sich in den nächsten Monaten/Jahren und dies wird sehr schmerzhaft werden.

Schönes Wochenende!
Dancer:

Das Leben ist trotzdem schön ...

 
28.02.09 09:43
skyfmsalsa.radio.de/
Dancer:

Wo sind denn die

 
02.03.09 07:48
Berufsoptimisten?
Dancer:

Die sinkenden Kurse an den Aktienbörsen

 
02.03.09 13:17
sind ein weiteres Problem. Viele Amerikaner können jetzt nicht mehr zu dem Zeitpunkt in Rente gehen, an dem sie dies ursprünglich wollten. Sie werden zukünftig viel stärker sparen als bisher - Amerika lebt aber vom Konsum. Bei uns ist das Geschäft in Amerika erst im Januar/Februar richtig eingebrochen - da kommt noch was auf uns zu.
Dancer:

Fed zeichnet düsteres Bild

 
05.03.09 09:31
Die Fed hat ihr "Beige Book" vorgelegt

05. März 2009 Die amerikanische Wirtschaft ist zu Jahresbeginn laut der amerikanischen Notenbank Fed noch tiefer in die Krise gerutscht. „Die wirtschaftlichen Bedingungen haben sich landesweit nochmals verschlechtert“, heißt es in dem am Mittwoch vorgelegten Konjunkturbericht „Beige Book“ der Federal Reserve für Januar und Februar. Die Geschäftswelt erwarte nicht, dass sich das düstere Konjunkturbild vor Ende des Jahres oder Anfang 2010 wieder aufhelle.

Der Abschwung habe sich Anfang des Jahres auf breiter Front fortgesetzt. Die Arbeitslosigkeit steige und die Verbraucher hielten sich mit Ausgaben zurück. Die Krise hat demnach auch den Häusermarkt weiter fest im Griff.

Jeder fünfte amerikanische Hausbesitzer mit Hypothek überschuldet

Auch die Nachfrage nach Geschäftsimmobilien sei zurückgegangen, wobei sich ein beschleunigter Preisverfall abzeichne. Der amerikanische Notenbanker Dennis Lockhart hatte zuvor ebenfalls gewarnt, eine konjunkturelle Erholung könne noch bis zur zweiten Jahreshälfte auf sich warten lassen. Insbesondere die fallenden Märkte für Geschäftsimmobilien könnten zu weiteren Belastungen für die Märkte und die bereits angeschlagenen Finanzinstitute führen. „Die Bewältigung der Probleme im Finanzsektor ist aber zentral, um die Wirtschaft wieder in Gang zu bringen“, sagte Lockhart.

Jeder fünfte amerikanische Hausbesitzer mit einer Hypothek schuldet den Banken mittlerweile mehr Geld als seine Immobilie noch wert ist. Diese problematische Situation betraf Ende 2008 rund 8,3 Millionen Immobilien, wie eine Studie des Immobiliendienstes First American CoreLogic ergab. Sollten die Häuserpreise um weitere fünf Prozent fallen, kämen noch einmal 2,2 Millionen Immobilien dazu.

Das erste Quartal: „Sehr düster“

Amerikas Wirtschaft schrumpft wie seit 1982 nicht mehr
Die Wirtschaft steckt im dunklen Tunnel
Fed-Chef Ben Bernanke hatte jüngst klar gemacht, dass die Lage am Bankensektor noch nicht stabil sei. Ob noch mehr Hilfsgelder in den Bankensektor fließen müssten, würden die „Stress-Tests“ ergeben. Die amerikanische Aufsichtsbehörden haben Ende Februar mit Belastungstests für die rund 20 größten Institute mit jeweils mehr als 100 Milliarden Dollar an Vermögenswerten begonnen. Dabei soll der Kapitalbedarf der Geldhäuser geprüft werden. Dies soll bis Ende April beendet sein.

Die Notenbank hat sich mit aggressiven Zinssenkungen gegen die Rezession gestemmt, den Leitzins auf nahe Null gekappt und die Märkte mit Liquidität geflutet. Dennoch bleiben die Konjunkturaussichten vorerst düster. Der Fed-Banker Richard Fisher schließt nicht mehr aus, dass die Ende 2007 begonnene Rezession in den Vereinigten Staaten zwei Jahre dauern könnte: Das erste Quartal sehe „sehr düster“ aus und werde wohl ähnlich schwach wie das vierte Quartal 2008 ausfallen. Auch das zweite Vierteljahr werde „düster“ und das dritte und vierte „nicht besonders erfreulich“.

Die Deutsche Bank befürchtet mittlerweile sogar einen Einbruch der amerikanischen Wirtschaftsleistung im ersten Quartal um bis zu zehn Prozent. Damit würde die weltgrößte Volkswirtschaft ihre schlimmste Talfahrt seit Jahrzehnten nochmals beschleunigen. Im vierten Quartal war das BIP auf das Jahr hochgerechnet um 6,2 Prozent gefallen.

Text: Reuters
IQ_Master:

...

 
05.03.09 09:42
Kurzes Beispiel für die gegenwärtige Lage aus meinem Unternehmen:

Durchschnittlie Lieferung 2008 an einen großen Automobilhersteller 100 Einheiten.
Produktion Automobile 100

Lieferung Jan Feb: 5 Einheiten
Produktion Automobile: 70

Die derzeitigen Bestellungen stehen in keinem Verhältnis zu tatsächlichen Produktion, die ohne Frage viel schlechter ist als das letzte Jahr, aber in keinem Verhältnis zur tatsächlichen Bestellung steht. Und so sieht es bei allen Kollegen auch aus. Überall werden die Läger abgebaut, die für 40% Wachstum angelegt wurden.

Wenn diese Lager aufgebraucht sind, kommen wir wenigstens wieder zu einer normalen Sockelproduktion. Und dort könnte dann evtl. der Boden sein.
Dancer:

Dies ist realistisch,

 
05.03.09 09:48
aber viele Firmen werden nicht so lange durchhalten können...
hello_again:

Lagerhaltung

 
05.03.09 09:48
Ich dachte, dass die Zeiten der großartigen Lagerhaltung vorbei sind und die meisten Unternehmen rollende Lager bevorzugen ( just in time )

oder handelt es sich hier um die fertigen Produkte, die keiner mehr haben möchte und diese deshalb dann am Produktionsort warten, bis einer kauft?
IQ_Master:

Im letzten Jahr

 
05.03.09 09:51
hast du auf einfachste Komponenten bis zu 12 Monate Lieferzeit gehabt. Zusätzlich sind noch im Sommer viele Unternehmen von enormen Produktionssteigerungen ausgegangen. Hierfür wurden lager gebildet.
Dancer:

zu just-in-time:

 
05.03.09 11:09
gestern hatte ich einen Banker von der IKB zu Besuch. Er meinte, dass die Strassen zur Zeit total leer wären, kaum noch LKWs unterwegs.
Trash:

Denkt mal an die vielen

 
05.03.09 11:21
schönen Konjunkturankurbel-Goodies ;) Demnächst bekommt jeder bei Erwerb einer Maurerkelle im Baumarkt noch eine ganze Einbauküche dazu...
Dancer:

Hab mich grad mit einem unserer Außendienstler

 
06.03.09 07:54
unterhalten. Er war gerade in Holland bei einem Bushersteller. Dieser hat im Zeitraum Dez07-Feb08 580 Busse verkauft, im Zeitraum Dez08 - Feb09 noch genau 16 Busse.
Dancer:

Passend dazu

 
06.03.09 07:55
Krise der Automobilindustrie

LKW-Nachfrage sinkt um bis zu 95 Prozent

Die Auslandsbestellungen für schwere Lastwagen aus Deutschland sind im Februar nach Informationen des Verbandes der Automobilindustrie (VDA) dramatisch eingebrochen. Im Vergleich zum Vorjahr wurden 95 Prozent weniger Fahrzeuge aus dem Ausland geordert.

Die Hersteller von Lastwagen und Transportern fuhren ihre Fertigung in den deutschen Werken im Februar um zwei Drittel zurück - noch stärker als im Januar. VDA-Präsident Matthias Wissmann sprach vom "stärksten Nachfrageeinbruch seit Jahrzehnten".

Transporterverkäufe weniger betroffen
Weniger drastisch sank die Nachfrage nach Kleinlastwagen und Transportern. Die Auslandsaufträge fielen zwar ebenfalls um 55 Prozent, aber im Inland wurden im Februar nur acht Prozent weniger Transporter bestellt als vor einem Jahr.

Auch massiver Einbruch bei Inlandsnachfrage
Aus dem Inland kamen 61 Prozent weniger Bestellungen als vor einem Jahr. Dies führte dazu, dass in den ersten beiden Monaten dieses Jahres 35.700 Nutzfahrzeuge neu zugelassen (-31 Prozent) und 22.700 Stück exportiert (- 63 Prozent) wurden. Die Produktion wurde auf 37.000 Stück zurückgefahren, gerade noch 43 Prozent des Wertes aus 2008.
Dancer:

Auftragseingang Januar Industrie -38%

 
11.03.09 14:08
ROUNDUP: Auftragseinbruch der Industrie zerstört Hoffnung auf Besserung
13:43 11.03.09

BERLIN (dpa-AFX) - Der verstärkte Auftragseinbruch in der deutschen Industrie hat Hoffnungen auf eine leichte Besserung der Konjunktur im Keim erstickt. Nach dem drastischen Rückgang der Industrieorders im Januar um fast 40 Prozent zum Vorjahr rechnen Experten damit, das die deutsche Wirtschaft im ersten Quartal zumindest so stark wie im Schlussquartal 2008 schrumpfen wird. Die konjunkturelle Lage spitzt sich damit weiter zu.

Nach Zahlen des Wirtschaftsministeriums sind die Aufträge der deutschen Industrie zu Jahresbeginn um 37,9 Prozent zum Vorjahr eingebrochen. Damit hat sich der Abwärtstrend im Vergleich zum Dezember nochmals verstärkt, als ein Minus von 28,2 Prozent verzeichnet wurde. Auf Monatssicht lag der Auftragsrückgang bei 8,0 Prozent, womit bereits pessimistische Erwartungen von Volkswirten deutlich übertroffen wurden. Darüber hinaus wurde das monatliche Auftragsminus für Dezember nochmals höher als bislang ausgewiesen.

AUSLANDSBESTELLUNGEN BRECHEN WEG - VOLKSWIRTE KONSTERNIERT

"Die kräftige Abwärtsentwicklung der Bestelltätigkeit setzt sich fort", kommentierte das Ministerium die Zahlen. Die Aussichten für die Industrieproduktion blieben "ausgesprochen gedrückt". Ausschlaggebend für den Auftragseinbruch waren vor allem die Bestellungen aus dem Ausland und hier speziell außerhalb des Euroraums. Die gesamten Auslandsbestellungen gingen auf Monatssicht um 11,4 Prozent zurück, während die Inlandsbestellungen einen Rückgang um lediglich 4,3 Prozent verzeichneten. Die Auftragseingänge schwächten sich in allen Sektoren deutlich ab, am stärksten jedoch bei Investitionsgütern.

Bankvolkswirte kommentierten die jüngsten Zahlen konsterniert. Die UniCredit bezeichnete den Ausblick für die deutsche Wirtschaft als "bedrohlich". Laut NordLB hat sich die konjunkturelle Talfahrt Deutschlands sogar noch verschlimmert. Der Blick auf den Auftragseinbruch lehre einem "regelrecht das Fürchten", schreibt die Landesbank in einer Studie.

HOFFNUNGEN AUF LEICHTE BELEBUNG WAREN UNBERECHTIGT

Aus Sicht der Commerzbank sind alle Hoffnungen auf eine Stabilisierung der Konjunktur, die sich zuletzt aus etwas positiveren Antworten beim Unternehmensumfragen ergeben hatten, unberechtigt. Für den weiteren Jahresverlauf sei allenfalls mit einer Stabilisierung der Konjunktur zu rechnen. Eine Belebung sei nicht vor 2010 zu erwarten. Bis zuletzt hatten viele Experten auf eine leichte Besserung der Konjunktur im zweiten Halbjahr gesetzt.

Im Zweimonatsvergleich (Dezember/Januar gegenüber Oktober/November) ging der Auftragseingang preis- und saisonbereinigt um 14,4 Prozent zurück. Im Vergleich zum Vorjahr brachen die Auftragseingänge im Zweimonatsvergleich um 33,2 Prozent ein. Die Auslandsorders lagen um 37,1 Prozent und die Inlandsaufträge um 28,3 Prozent unter dem Vorjahresniveau./bf/jkr
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