Auch wenn sich der Glaube an eine schnelle Konjunkturerholung an den Börsen fast sorglos festsetzt, so zeigen doch die Wirtschaftsdaten ein anhaltend unsicheres Bild. In den USA stehen die Zeichen noch auf Rezession, jedoch mit Hoffnungsschimmern. Die Daten aus der US-Industrie zeigen auf der Produktionsseite eine Abschwächung, auch wenn die sinkenden Lagerbestände eine gute Nachricht darstellen und Potenzial für künftige Produktionsausweitungen und eine höhere Kapazitätsauslastung darstellen. Die nordamerikanischen Unternehmen stehen durch rückläufige Umsätze unter Kostendruck, der vor allem Personal- und Investitionsbudgets schrumpfen lässt und so das Wachstum bremst. Da Europa erfahrungsgemäß zeitverzögert die US-Wirtschaftsentwicklung nachzeichnet, bleibt die Wahrscheinlichkeit einer Rezession relativ hoch. Jedoch stellt der aktuelle - und erstmals seit Juli wieder gestiegene - ifo-Geschäftsklimaindex für Deutschland ein positives Zukunftssignal dar. Inbesondere die Geschäftserwartungen der befragten Unternehmen sind gestiegen, was den für das erste Halbjahr 2002 erwarteten Aufschwung wahrscheinlicher machen könnte. Auch die Europäische Zentralbank geht von solideren Wirtschaftsdaten im neuen Jahr aus. Diese stützen sich nach den Zinssenkungen auf günstige Finanzierungsbedingungen sowie eine rückläufige Inflation aufgrund des gesunkenen Ölpreises. In Japan verringert sich die wirtschaftliche Aktivität ununterbrochen, weshalb dort für 2002 von sinkenden Wachstumszahlen ausgegangen wird.
