News - 04.01.09 10:05
WOCHENAUSBLICK: DAX kommt auf Betriebstemperatur Chancen und Risiken
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der deutsche Aktienmarkt dürfte Experten zufolge nach einem freundlichen, aber sehr ruhigen Jahresauftakt wieder etwas stärker in Schwung kommen. 'Die nächste Woche ist zunächst entscheidend für die grobe Richtung im DAX . Dann dürfte der Markt so langsam wieder auf Betriebstemperatur kommen', sagte Aktienhändler Stefan de Schutter von alpha Wertpapierhandel. Goldman-Sachs-Analyst Erik Nielsen sieht gute Chancen, dass sich der Markt dem Boden nähere. 'Zudem darf man nicht vergessen, dass der Aktienmarkt grundsätzlich einige Monate früher als die Realwirtschaft dreht', sagte der Stratege. Die Fragen, die Anleger derzeit beschäftigten, seien zum einen, wann der Markt drehe und ob die Erholung eher flach oder rasant verlaufe. Nielsen selbst rechnet eher mit einer langsamen, insbesondere konsumgetriebenen Erholung des Marktes.
DÜSTERE PROGNOSEN BIETEN CHANCEN
'Derzeit überschlagen sich die Experten mit düsteren Prognosen für 2009 - das ist erfahrungsgemäß ein ganz guter Boden für ein sicherlich schwieriges, aber dennoch aussichtsreiches Börsenjahr', sagte Thilo Müller von MB Fund Advisory. Die fundamentale Lage sei zwar sicherlich schwierig, aber das müsse nicht zwangsläufig zu einer Resignation an den Aktienmärkten führen. Genau dieses Phänomen sei zum Jahresauftakt zu beobachten.
Die spannendsten Branchen blieben die Banken und die Automobilindustrie. Das vierte Quartal sei sicherlich sehr schlecht gewesen, aber im kommenden Jahr könnte hier eine Entspannung von niedriger Basis kommen. Noch sei es allerdings sehr früh, um konkrete Aussagen zu treffen. Insgesamt seien die Risiken für 2009 nicht wegzureden, allerdings sollten auch die positiven Aspekte nicht ignoriert werden. Die Nagelprobe für den Markt werde die Berichterstattung der Unternehmen sein - darunter auch, ob die Deutsche Bank nun staatliche Hilfen in Anspruch nehmen wird oder nicht.
VOLLER DATENKALENDER - ARBEITSMARKT IM FOKUS
Mit besonderer Aufmerksamkeit werden de Schutter zufolge zahlreiche Daten aus den USA erwartet. Neben verschiedenen Einkaufsmanagerindizes steht insbesondere der Arbeitsmarktbericht am Ende der Woche im Fokus. Der Helaba zufolge sind die Erwartungen für den US-Arbeitsmarkt extrem pessimistisch. 'Sollten die Daten statt einer katastrophalen eine nur sehr schlechte Lage signalisieren, wäre dies bereits eine positive Überraschung', schrieben die Experten. Die Aufmerksamkeit werde auch stark auf das Protokoll der jüngsten Sitzung des Offenmarktausschusses der US-Notenbank Fed gerichtet sein. Hier würden Anleger besonders darauf achten, ob bereits konkrete weitere Schritte zur Stabilisierung der Märkte diskutiert wurden. Für Bewegung könnte auch die Zinsentscheidung der Bank of England sorgen. HSBC Trinkaus geht von einer weiteren Senkung des Leitzinses von 2,00 auf 1,00 Prozent aus.
'Unternehmenseitig ist es noch ziemlich ruhig, lediglich Praktiker legen einen Zwischenbericht vor', so de Schutter. Es sei allerdings gut vorstellbar, dass viele Unternehmen versuchen werden, ihre Zahlen für das abgelaufene Jahr so schnell wie möglich vorzulegen und Ausblicke zu geben. Die Analysten von M.M. Warburg rechnen für Praktiker mit einem höheren Umsatz im vierten Quartal und empfehlen die Aktie zum Kauf. Für K+S könnte die Zahlenvorlage des US-Konkurrenten Mosaic interessant werden. Mitte der Woche legt noch Air Berlin Verkehrszahlen für den Dezember vor. Auch werden wieder mal die Stühle in den Indizes gerückt: ALTANA muss den MDAX verlassen und wird durch Fielmann ersetzt. Für die Optikerkette rückt Bertrandt dann in den SDAX auf./dr/la/he
---Von Dagmar Rummeleit, dpa-AFX---
Quelle: dpa-AFX
WOCHENAUSBLICK: DAX kommt auf Betriebstemperatur Chancen und Risiken
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der deutsche Aktienmarkt dürfte Experten zufolge nach einem freundlichen, aber sehr ruhigen Jahresauftakt wieder etwas stärker in Schwung kommen. 'Die nächste Woche ist zunächst entscheidend für die grobe Richtung im DAX . Dann dürfte der Markt so langsam wieder auf Betriebstemperatur kommen', sagte Aktienhändler Stefan de Schutter von alpha Wertpapierhandel. Goldman-Sachs-Analyst Erik Nielsen sieht gute Chancen, dass sich der Markt dem Boden nähere. 'Zudem darf man nicht vergessen, dass der Aktienmarkt grundsätzlich einige Monate früher als die Realwirtschaft dreht', sagte der Stratege. Die Fragen, die Anleger derzeit beschäftigten, seien zum einen, wann der Markt drehe und ob die Erholung eher flach oder rasant verlaufe. Nielsen selbst rechnet eher mit einer langsamen, insbesondere konsumgetriebenen Erholung des Marktes.
DÜSTERE PROGNOSEN BIETEN CHANCEN
'Derzeit überschlagen sich die Experten mit düsteren Prognosen für 2009 - das ist erfahrungsgemäß ein ganz guter Boden für ein sicherlich schwieriges, aber dennoch aussichtsreiches Börsenjahr', sagte Thilo Müller von MB Fund Advisory. Die fundamentale Lage sei zwar sicherlich schwierig, aber das müsse nicht zwangsläufig zu einer Resignation an den Aktienmärkten führen. Genau dieses Phänomen sei zum Jahresauftakt zu beobachten.
Die spannendsten Branchen blieben die Banken und die Automobilindustrie. Das vierte Quartal sei sicherlich sehr schlecht gewesen, aber im kommenden Jahr könnte hier eine Entspannung von niedriger Basis kommen. Noch sei es allerdings sehr früh, um konkrete Aussagen zu treffen. Insgesamt seien die Risiken für 2009 nicht wegzureden, allerdings sollten auch die positiven Aspekte nicht ignoriert werden. Die Nagelprobe für den Markt werde die Berichterstattung der Unternehmen sein - darunter auch, ob die Deutsche Bank nun staatliche Hilfen in Anspruch nehmen wird oder nicht.
VOLLER DATENKALENDER - ARBEITSMARKT IM FOKUS
Mit besonderer Aufmerksamkeit werden de Schutter zufolge zahlreiche Daten aus den USA erwartet. Neben verschiedenen Einkaufsmanagerindizes steht insbesondere der Arbeitsmarktbericht am Ende der Woche im Fokus. Der Helaba zufolge sind die Erwartungen für den US-Arbeitsmarkt extrem pessimistisch. 'Sollten die Daten statt einer katastrophalen eine nur sehr schlechte Lage signalisieren, wäre dies bereits eine positive Überraschung', schrieben die Experten. Die Aufmerksamkeit werde auch stark auf das Protokoll der jüngsten Sitzung des Offenmarktausschusses der US-Notenbank Fed gerichtet sein. Hier würden Anleger besonders darauf achten, ob bereits konkrete weitere Schritte zur Stabilisierung der Märkte diskutiert wurden. Für Bewegung könnte auch die Zinsentscheidung der Bank of England sorgen. HSBC Trinkaus geht von einer weiteren Senkung des Leitzinses von 2,00 auf 1,00 Prozent aus.
'Unternehmenseitig ist es noch ziemlich ruhig, lediglich Praktiker legen einen Zwischenbericht vor', so de Schutter. Es sei allerdings gut vorstellbar, dass viele Unternehmen versuchen werden, ihre Zahlen für das abgelaufene Jahr so schnell wie möglich vorzulegen und Ausblicke zu geben. Die Analysten von M.M. Warburg rechnen für Praktiker mit einem höheren Umsatz im vierten Quartal und empfehlen die Aktie zum Kauf. Für K+S könnte die Zahlenvorlage des US-Konkurrenten Mosaic interessant werden. Mitte der Woche legt noch Air Berlin Verkehrszahlen für den Dezember vor. Auch werden wieder mal die Stühle in den Indizes gerückt: ALTANA muss den MDAX verlassen und wird durch Fielmann ersetzt. Für die Optikerkette rückt Bertrandt dann in den SDAX auf./dr/la/he
---Von Dagmar Rummeleit, dpa-AFX---
Quelle: dpa-AFX