Montag 25. Juni 2001, 16:06 Uhr
T-Mobile - Nicht sonderlich von US-Lizenzstreit betroffen
Bonn, 25. Jun (Reuters) - Die Deutsche Telekom sieht sich von dem Streit um US-Mobilfunklizenzen zwischen der Regulierungsbehörde FCC und dem vom Konkurs bedrohten US-Mobilfunkunternehmen NextWave nicht in besonderem Maße betroffen. Ein Sprecher der internationalen Mobilfunkholding der Telekom, T-Mobile, sagte am Montag in Bonn, die Sache sei zwar nicht erfreulich, da die Unsicherheit über die Vergabe der Lizenzen bleibe. "Wir sind jedoch der Meinung, dass wir mit VoiceStream nicht sonderlich betroffen sind", sagte der Sprecher weiter. Man habe Lizenzen ersteigert, um die regionale Mobilfunkversorgung auszudehnen, leide aber nicht wie viele Konkurrenten unter Kapazitätsengpässen. "Wir haben genügend Spektrum", sagte der Sprecher.
In der Mobilfunkbranche der USA herrscht nach einem durch ein Gerichtsurteil wieder aufgeflammten Streit zwischen NextWave und der FCC (Federal Communications Commission) Unsicherheit über gut 200 Mobilfunklizenzen für regionale Mobilfunkdienste, die zu Jahresbeginn versteigert worden waren. Die FCC hatte im Besitz von NextWave befindlichen Lizenzen erneut dem Markt offeriert, da das vom Konkurs bedrohte Unternehmen NextWave die 1996 für 4,8 Milliarden Dollar erworbenen Lizenzen nicht fristgerecht bezahlt hatte. NextWave hatte die erneute Versteigerung seiner Lizenzen zunächst erfolglos zu verhindern versucht. Ein Berufungsgericht entschied nun zu Gunsten von NextWave, dass die FCC mit der Wiederversteigerung gegen das US-Konkursrecht verstoßen hat. Gegen die Entscheidung kann der oberste Gerichtshof angerufen werden.
Während die FCC vor einer Entscheidung über das weitere Vorgehen den Gerichtsbeschluss prüfen will, plant NextWave die Wiederaufnahme seines Netzwerkaufbaus. Analysten zweifeln zumeist an der Realitätsnähe der Pläne von NextWave und erwarten, dass nun Verhandlungen über die Lizenzen aufgenommen werden. Selbst wenn NextWave seine Lizenzen zurückerhalten werde, sei es wahrscheinlich, dass die Lizenzen weiterverkauft würden, sagte ein Analyst. Die Mobilfunkunternehmen bräuchten zum Teil auf Grund von Kapazitätsengpässen dringend neue Frequenzen und seien daher auf die Lizenzen angewiesen.
Für insgesamt 422 Mobilfunklizenzen waren zu Jahresbeginn umgerechnet rund 35 Milliarden Dollar bezahlt worden. Das größte US-Mobilfunkunternehmen Verizon Wireless, das Gemeinschaftsunternehmen der Fusionsunternehmen GTE und Bell Atlantic (Verizon Communications) sowie Vodafone (Frankfurt: 875999.F - Nachrichten), ersteigerte mehr als ein Viertel der angebotenen Lizenzen für 8,78 Milliarden Dollar. Verizon dringt nach Angaben eines Sprechers auf eine schnelle Freigabe der Lizenzen. Die Tochter der Deutschen Telekom, VoiceStream, hatte 19 Lizenzen für rund 482 Millionen Dollar ersteigert. VoiceStream bietet als einziges US-Mobilfunkunternehmen landesweit GSM-Mobilfundienste an und will in den kommenden Jahren schneller als die Konkurrenz wachsen. Zum Ausbau der regionalen Netzabdeckung sind in den kommenden Jahren Investitionen von mehreren Milliarden DM vorgesehen. Derzeit hat VoiceStream 5,4 Millionen Kunden.
sac/ked
T-Mobile - Nicht sonderlich von US-Lizenzstreit betroffen
Bonn, 25. Jun (Reuters) - Die Deutsche Telekom sieht sich von dem Streit um US-Mobilfunklizenzen zwischen der Regulierungsbehörde FCC und dem vom Konkurs bedrohten US-Mobilfunkunternehmen NextWave nicht in besonderem Maße betroffen. Ein Sprecher der internationalen Mobilfunkholding der Telekom, T-Mobile, sagte am Montag in Bonn, die Sache sei zwar nicht erfreulich, da die Unsicherheit über die Vergabe der Lizenzen bleibe. "Wir sind jedoch der Meinung, dass wir mit VoiceStream nicht sonderlich betroffen sind", sagte der Sprecher weiter. Man habe Lizenzen ersteigert, um die regionale Mobilfunkversorgung auszudehnen, leide aber nicht wie viele Konkurrenten unter Kapazitätsengpässen. "Wir haben genügend Spektrum", sagte der Sprecher.
In der Mobilfunkbranche der USA herrscht nach einem durch ein Gerichtsurteil wieder aufgeflammten Streit zwischen NextWave und der FCC (Federal Communications Commission) Unsicherheit über gut 200 Mobilfunklizenzen für regionale Mobilfunkdienste, die zu Jahresbeginn versteigert worden waren. Die FCC hatte im Besitz von NextWave befindlichen Lizenzen erneut dem Markt offeriert, da das vom Konkurs bedrohte Unternehmen NextWave die 1996 für 4,8 Milliarden Dollar erworbenen Lizenzen nicht fristgerecht bezahlt hatte. NextWave hatte die erneute Versteigerung seiner Lizenzen zunächst erfolglos zu verhindern versucht. Ein Berufungsgericht entschied nun zu Gunsten von NextWave, dass die FCC mit der Wiederversteigerung gegen das US-Konkursrecht verstoßen hat. Gegen die Entscheidung kann der oberste Gerichtshof angerufen werden.
Während die FCC vor einer Entscheidung über das weitere Vorgehen den Gerichtsbeschluss prüfen will, plant NextWave die Wiederaufnahme seines Netzwerkaufbaus. Analysten zweifeln zumeist an der Realitätsnähe der Pläne von NextWave und erwarten, dass nun Verhandlungen über die Lizenzen aufgenommen werden. Selbst wenn NextWave seine Lizenzen zurückerhalten werde, sei es wahrscheinlich, dass die Lizenzen weiterverkauft würden, sagte ein Analyst. Die Mobilfunkunternehmen bräuchten zum Teil auf Grund von Kapazitätsengpässen dringend neue Frequenzen und seien daher auf die Lizenzen angewiesen.
Für insgesamt 422 Mobilfunklizenzen waren zu Jahresbeginn umgerechnet rund 35 Milliarden Dollar bezahlt worden. Das größte US-Mobilfunkunternehmen Verizon Wireless, das Gemeinschaftsunternehmen der Fusionsunternehmen GTE und Bell Atlantic (Verizon Communications) sowie Vodafone (Frankfurt: 875999.F - Nachrichten), ersteigerte mehr als ein Viertel der angebotenen Lizenzen für 8,78 Milliarden Dollar. Verizon dringt nach Angaben eines Sprechers auf eine schnelle Freigabe der Lizenzen. Die Tochter der Deutschen Telekom, VoiceStream, hatte 19 Lizenzen für rund 482 Millionen Dollar ersteigert. VoiceStream bietet als einziges US-Mobilfunkunternehmen landesweit GSM-Mobilfundienste an und will in den kommenden Jahren schneller als die Konkurrenz wachsen. Zum Ausbau der regionalen Netzabdeckung sind in den kommenden Jahren Investitionen von mehreren Milliarden DM vorgesehen. Derzeit hat VoiceStream 5,4 Millionen Kunden.
sac/ked