Kochen oder Poppen?

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Publizist:

Kochen oder Poppen?

 
28.10.01 20:45
Was man auf Arbeit so alles mitmacht.

Zur Story...
...auf dem Flur angekommen, entdeckten wir einen Patienten, der über Hämorrhoiden klagte und wie geschaffen für die Überprüfung meine These schien, das sich mein "Soforthilfemassnahmen"-Lehrgang, den ich als 18-Jähriger zum Erhalt des Führerschein absolvieren musste, für meinen Werdegang als Oberarzt durchaus ausgezahlt hatte.

Praktisch: Elektro-Tacker für grössere Wunden  
Der Patient lag bäuchlings auf einer Trage, bereit, in den OP geschoben zu werden. Wir wollten ihm die Tortur der Operation ersparen und schoben ihn in einen Putzmittelraum, um eine alternative Behandlung einzuleiten. Da ICH nicht gewillt war, mein eigenes Werkzeug mit zur Arbeit zu nehmen, vermittelte ich ihm meine Absicht, in Ermangelung eines eigenen Besteckes eine Akupunktur mit Reisszwecken durchzuführen, die ich mir im Büromittelraum entliehen hatte. Da ER wiederum nicht gewillt war, Opfer zu bringen, welche die Gesundheitsreform nun einmal erfordern, sahen wir uns gezwungen, den Probanten mittels einer Verlängerungsschnur wie einen Perserteppich zu vertäuen, dabei aber darauf bedacht, den zur Behandlung gedachten hinteren Körperausgang freizulassen. Unnötig zu erwähnen, das ich meiner unwissenden Assistentin erklären musste, das man das Ende eines Stethoskops nirgendwo hineinstecken muss und DORT schon gar nicht. Als obendrein seine Verbalattacken und Hilferufe ein zum Erfolg der Aktion abträgliches Mass übertrafen, sahen wir uns gezwungen, den Ruhestörer in Ermangelung eines geeigneteren Gegenstandes mit einem alten Wischlappen zu knebeln.

Doch was war das? Ich konnte meinen Augen kaum trauen! Ich öffnete meinen Mund auf eine Art und Weise, die sonst nur mein Zahnarzt von mir verlangen durfte und beobachtete atemlos, wie sich meine Assistentin durch den ersten Erfolg unserer Behandlung angestachelt, auf dem Rücken des Patienten schwang. Verzückt beobachtete ich das "Auf und Nieder" ihres geschmeidigen, asiatischen Körpers im fahlen Licht des kleinen Raumes, während sie unter den rythmisch und wiederholt hervorgestossenen Worten "Al-ter-na-tiv-me-di-zin" Reisszwecken in den "Poppes" des potientellen Rekonvaleszenten trieb, der wie eine Dauerwurst verpackt und Wischlappen-nuckelnd mit beiden Körperenden an die Wände peitschte.

 
"Gratuliere, es ist ein, äh, Radiergummi?!"  
Das Regime ihres Heimatlandes schien bei meiner Ginseng-Göre ihre Eindrücke hinterlassen zu haben, ein Umstand, welcher mich bewog, die Einzelheiten dieser nicht gerade homöopathisch anmutenden Art, Heilerfolge zu erzielen, trotz unserer sprachlichen Barriere mit ihr zu einem späteren Zeitpunkt in meinem schalldichten Keller bei einer Flasche Wein ausgiebig diskutieren zu wollen.

Als die Reisszwecken zur Neige gingen, aber meine kleine Asiatin keinerlei Anstalten machte, ihren Veitstanz zu beenden, sondern mit kurzen, spitzen Schreien auf der menschlichen Frühlingsrolle herumhüpfte, sah ich keinen anderen Weg, als ihr den Blaumann herunter zu reissen und sie gleich am Ort und Stelle voller Inbrunst zu poppen. Hemmungslos fielen wir übereinander her, rissen im Tumult Wischeimer, Putzmittel und Reinigungstücher aus den Regalen und brüllten uns gutturale Laute ins Ohr, denen es gleichermassen an Anstand UND Artikulation mangelte. Die ganze Aktion verlief natürlich mit der uns Medizinern innewohnenden distinguierten Souveränität und Besonnenheit. Meine Mohnblume hatte sich zum gemeinsamen Abschlussfeuerwerk versehentlich auf das Gesicht des Patienten gesetzt, der, wie ich nach unserem erfrischenden Quickie zweifelsfrei diagnostizierte, offensichtlich unter einer Art "Flüssigkeitsüberschuss" im Kopfbereich litt, der aber nicht von übermässigem Schweiss oder fettiger Haut herzurühren schien, eine Irritation, die uns vorher gar nicht aufgefallen war.

 
Der letzte Schrei unter den Extremsportarten: Intensivstation "unplugged"!  
Wir befreiten den Geheilten, dessen Gesicht wir über dem Waschbecken mit fliessendem Wasser und Scheuerpulver provisorisch gereinigt hatten, aus seinem Gefängniss, hielten ihn an, die Kosten für die Behandlung innerhalb dreissig Tage auf unsere Bank zu überweisen, da wir ihm sonst die 3% Skonto nicht gewähren könnten und wünschten ihm einen guten Tag. (Ich erfuhr einige Tage später aus der Zeitung, das der Undankbare die Klinik noch einmal besucht hatte. Die Zahl der toten Mediziner wurde auf 13 beziffert, bis er schliesslich von einer Phalanx todesmutiger Tumorpatienten überwältigt werden konnte, die ihn in eine eiserne Lunge stopften und auf den Parkplatz des Krankenhauses schoben. Dort verbrachte er laut schreiend eine halbe Stunde im strömenden Regen, bis die Beamten den Parkwächter davon überzeugt hatten, für die von dem medizinischen Gerät beanspruchte Stellfläche keine Parkgebühren entrichten zu müssen. Das Geld für unsere Behandlung hat er übrigens nie überwiesen!)

Wir verliessen diesen verrückten Ort, da es uns nach einem Bade und einer Mahlzeit verlangte. Ich hatte endgültig beschlossen, meine treue Lotusblüte zur Arzthelferin oder wenigstens zur Neurologin auszubilden. Auf ihr detailliertes Wissen in Pediküre gestützt, gelang es uns dann auch, meinen Zehennagel zu richten, ohne grössere Schäden an Leib und Mobiliar zu verursachen. Unsere freie Zeit verbrachten wir mit Unterricht und Poppen. Am Abend hingegen stand Poppen und Kochen auf dem Programm. Ich war nun fest entschlossen, eines fernen Tages heraus zu finden, wie sie wohl heissen mochte....

Jetzt ist aber genug mit Langerweile. Neun Uhr sagt mir es ist "Feierabend"!.
Gute Nacht

DarkKnight:

Das Ausmaß an analer Perversion ist erschreckend

 
28.10.01 20:50
willkommen im Club der 30- bis 40- jährigen, mein Freund ... auch Opfer kindlicher Veronkelung?
Publizist:

Onkel Levke?

 
28.10.01 20:55
Jetzt aber Schluß für heute!
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