Knickt Eichel ein bei der Fondsbesteuerung?

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calexa:

Knickt Eichel ein bei der Fondsbesteuerung?

 
30.11.02 20:29
Das Bundesfinanzministerium hat einen Bericht des "Handelsblatts" zurückgewiesen, wonach das Ressort die geplante Besteuerung von Gewinnen aus Investmentfonds vorzeitig entschärfen will.

"Das planen wir nicht", sagte eine Ministeriumssprecherin am Freitagmittag in Berlin. Das Gesetzespaket werde wie vom Kabinett beschlossen in die parlamentarischen Beratungen gehen. Dort haben die Fraktionen dann die Möglichkeit, Änderungen an dem Gesetzentwurf vorzunehmen.

Die Zeitung hatte hingegen unter Berufung auf einen Sprecher des Ministeriums berichtet, das Ressort bereite nach Gesprächen mit dem Bundesverband Investment und Assetmanagement (BVI) eine neue Vorlage für die Besteuerung der Investmentfonds vor.

15 Millionen Investmentsparer wären betroffen

Vertreter von deutschen Fondgesellschaften hatten bereits im Gespräch mit manager-magazin.de die Pläne der Bundesregierung aufs Schärfste kritisiert. Sie sehen die rund 15 Millionen Aktienfondssparer in Deutschland gegenüber Anlegern, die direkt in Einzelaktien investieren, extrem benachteiligt. Einzelne Gesellschaften fürchten, dass bis zu 20 Prozent ihrer Kapitalanlagen in die private Direktanlage oder in Lebensversicherungen abfließen.

Die Vorschläge der Bundesregierung seien unausgegoren und ungerecht. So könne es auch dazu kommen, dass der Anleger Steuern auf Gewinne zahlen muss, die er persönlich gar nicht erwirtschaftet hat. Erziele ein Fondsmanager nämlich mit einer Aktie einen Gewinn bevor ein Privatanleger bei dem Fonds einsteige, müsse letzterer den Kursgewinn zum Jahresende versteuern.

Das Gesetz soll im Februar vom Bundestag und im März vom Bundesrat beschlossen werden. Es gilt als sicher, dass es Nachbesserungen geben wird.

So fordern unter anderem die Grünen im Bundestag eine Überarbeitung der geplanten Fondsbesteuerung. Die Finanzprofis der Fondsbranche setzen zudem darauf, dass die Union die Steuergesetze in ihrer jetzigen Form mit ihrer Mehrheit in der Länderkammer kippen wird.

So long,
Calexa
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BVI: "Gute Zeichen" aus Berlin

 
30.11.02 20:30
Gegenüber manager-magazin.de sagte Stefan Seip, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Investment und Asset Management (BVI), dass sein Verband die aktuellen Äußerungen aus Berlin als "gutes Zeichen" werte, auch wenn es derzeit noch "nichts Greifbares" gebe.

Seip: "Besonders wohltuend fällt uns auf, dass die Grünen sich in diesem Punkt sehr engagiert verhalten. Die SPD-Politiker sind da etwas schwerer zu überzeugen, weil sie offenbar deutlich stärker unter dem Einfluss der Gewerkschaften stehen."

Im Rahmen der geplanten Einführung einer Pauschalsteuer von 15 Prozent für Gewinne aus dem Verkauf von Aktien und nicht selbst genutzten Immobilien hat die Bundesregierung auch eine Besteuerung von Investmentfonds beschlossen.

Demnach sollen zum einen Gewinne innerhalb des Fonds und zum anderen der Gewinn beim Verkauf eines Anteilscheins vom Anleger versteuert werden - im ersten Fall nach dem persönlichen Einkommensteuersatz, im zweiten Fall nach der Pauschalsteuer. Der Anleger muss die Gewinne in seiner Einkommensteuer erklären.

Die Institute werden zugleich verpflichtet, den Finanzämtern so genannte Kontrollmitteilungen über die anfallenden Gewinne und Verluste zugänglich zu machen. Die Regelung ist im so genannten Steuerverkürzungsabbaugesetz verankert.
(Quelle: manager-magazin.de)

So long,
Calexa
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up o. T.

 
02.12.02 10:31
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