Kleinanleger verpassen Dax-Hausse

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EinsamerSam.:

Kleinanleger verpassen Dax-Hausse

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15.10.07 10:19
Börse

Kleinanleger verpassen Dax-Hausse

Nur noch wenige Punkte trennen den Deutschen Aktienindex (Dax) von einem neuen Rekordhoch. Doch die deutschen Sparer flüchten in sichere Anlagen wie Tages- und Festgeld. Das Ergebnis: Während professionelle Investoren von den Kursgewinnen profitieren, verschlafen die Kleinanleger schon wieder den Aufschwung.

FRANKFURT. Obwohl sich die Aktienmärkte seit dem Ausbruch der internationalen Finanzkrise weltweit wieder gefangen haben, flüchten die deutschen Privatanleger weiterhin in sichere Geldanlagen. Seit Jahresbeginn haben sie allein 16 Mrd. Euro aus Aktienfonds abgezogen. Allein im Juli und August sank das dort investierte Vermögen um 4,5 Mrd. Euro. Vor allem aus „Furcht vor einem Kollaps“ der Bankaktien habe sich die Absetzbewegung der Kleinanleger vom Aktienmarkt „noch verstärkt“, sagt Diana Mackay, Leiterin des Fondsdienstleisters Lipper Feri. Experten gehen davon aus, dass sich dieser Trend weiter fortsetzt.

Die Privatanleger verhalten sich damit gegenwärtig am Finanzmarkt ganz anders als die professionellen Investoren. Der deutsche Leitindex Dax schloss am Freitag mit 8 041 Punkten – nur noch 110 Punkte von einem neuen Allzeithoch entfernt. An der Wall Street erreichten der Dow Jones und der Standard &Poor’s 500 bereits in der vergangenen Woche neue Rekorde. Getrieben wurde diese Hausse jedoch weitestgehend durch die Aktienprofis.

Deutsche Privatanleger setzten dagegen vor allem auf besonders risikoarme Anlageklassen wie Tages- und Festgeld. Kreditinstitute wie die Deutsche Bank, die Commerzbank und die Citibank stellten in den letzten acht Wochen in diesem Bereich deutlich höhere Zuflüsse fest als in den Vormonaten. Weil die Kleinanleger ihr Kapital in Festgeld umschichteten, gingen die Kursgewinne am Aktienmarkt in den vergangenen Wochen an den meisten von ihnen komplett vorbei.

Die Privatanleger hätten bereits den kompletten Aufschwung am deutschen Aktienmarkt seit 2003 „verschlafen“ und verpassten „nun eine weitere Chance“, sagt Franz-Josef Leven vom Deutschen Aktieninstitut (DAI). Die Zahl der deutschen Aktionäre fiel nach den Berechnungen des Instituts zwischen 2003 und 2006 kontinuierlich, während die Kurse gleichzeitig stark stiegen. Der Dax lag im März 2003 bei 2 200 Punkten.

Auch Jürgen Kurz, Sprecher der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW), bescheinigt den Kleinanlegern ein falsches Timing: Sobald es an den Märkten „etwas wackelig“ zugehe, verkauften sie ihre Aktien. Wenn es dann wieder aufwärts gehe, zögerten sie jedoch viel zu lange, wieder einzusteigen.

Diese Erkenntnis deckt sich mit den neuesten Forschungsergebnissen der Wirtschaftswissenschaften: Privatanleger verschenkten in der Vergangenheit durch schlechtes Timing im erheblichen Umfang Renditechancen, betonte der amerikanische Ökonomieprofessor Ilia Dichev kürzlich in einem Aufsatz für das renommierte Wissenschaftsjournal „American Economic Review“. Privatanleger verdienten nach seinen Recherchen in den vergangenen Jahrzehnten nur halb so viel, wie theoretisch möglich gewesen wäre, weil sie zum falschen Zeitpunkt an den Aktienmärkten ein- und wieder ausstiegen.

In Deutschland profitierte lange Zeit die Zertifikatebranche von der anhaltenden Risikoscheu der Kleinanleger. Diese synthetischen Finanzprodukte bieten häufig einen begrenzten Risikopuffer gegen Kursrückschläge an den Aktien- und Anleihemärkten. In der jetzigen Finanzkrise gerieten jedoch auch viele Zertifikate unter Druck. Deshalb lösen sich viele Privatanleger jetzt offenbar auch von diesen Papieren. Seit Juni sind die Börsenumsätze mit Zertifikaten nach Daten des Branchenverbandes DDI um knapp ein Drittel eingebrochen.

Die Verunsicherung der Privatanleger steht nicht nur im Widerspruch zum Verhalten der institutionellen Investoren, sondern auch der Top-Manager in den Unternehmen. Diese haben die Subprime-Krise bereits vor Wochen abgehakt und die gefallenen Aktienkurse oft zum Wiedereinstieg genutzt, wie das Handelsblatt-Insider-Barometer zeigt.

Die Aktienstrategen der meisten Banken halten deshalb trotz der anhaltenden Finanzkrise an ihren positiven Kursprognosen für das Jahresende fest: Sie prophezeien für den Dax bis zum Jahresende einen Stand von 7 900 bis 8 500 Punkten. Sogar die Experten der hessischen Landesbank Helaba, die jahrelang am Markt die Rolle des größten Pessimisten spielten, haben in den letzten Tagen ihre Dax-Prognose von 7 200 auf 8 200 Punkte erhöht.


Quelle: handelsblatt.com

¡hasta pronto!

   Einsamer Samariter

Libuda:

Dazu dürfte auch ein Thread auf ariva

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15.10.07 10:29
den es seit dem DAX-Stand von 2.300 im Frühjahr 2003 in der x-ten Auflage gibt, sein Scherflein beigetragen haben. Man kann da für Euch als Leser nur hoffen, dass Ihr nicht auch zu Lemmingen dieser Katastropheten, die einen Borsenthread und die Überreste ihres marxistischen Kindengartentraumas nicht auseinanderhalten könnnen, geworden seid.
pepepe:

Kleinanleger ?

 
15.10.07 10:40
also ich bin einer denke ich und ich bin dabei !

Aber was ist ein Kleinanleger ?
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