Kleinanleger müssen immer tiefer in die Tasche....

Beitrag: 1
Zugriffe: 587 / Heute: 1
9745400lopi:

Kleinanleger müssen immer tiefer in die Tasche....

 
15.10.01 23:26
Onlinebroker erhöhen Gebühren für Wertpapierhandel. Branche kämpft mit stark rückläufigen Erträgen. Neue Kundengruppen im Visier

Hauptsache billig - das war das Motto vieler Onlinebroker. Vornehmlich über den Preis versuchten sie, neue Kunden zu gewinnen. Doch die Zeiten der Tiefpreise dürften beim Onlinebroking vorbei sein. Ein Teil der Institute hat jetzt die Gebühren für den Wertpapierhandel angehoben. Danach müssen Kleinanleger beim Ankauf und Verkauf von Aktien mit höheren Kosten rechnen, die aber auf den ersten Blick nicht immer gleich zu erkennen sind.
Gleich ein "maßgeschneidertes Preis-Produkt-Paket" hat die Direkt Anlage Bank (DAB) geschnürt, das seit Montag gilt. Das Institut aus München hat seine Kundengruppen je nach Häufigkeit der Käufe und Verkäufe von Aktien pro Quartal in die drei Segmente "Classic" (bis zu fünf Transaktionen), "Active" (ab sechs Transaktionen) und "Elite" (Volumen ab 500.000 Euro) eingeteilt. Danach bemisst sich nun die Höhe der Mindestgebühren, die grundsätzlich bei 7,95 Euro liegt. Hinzu kommen noch je nach Ordervolumen gestaffelte Transaktionsprovisionen zwischen fünf Euro und 0,25 Prozent.
"Classic"-Kunden, die wenig Aktien handeln, müssen nun statt der ursprünglich 8,60 Euro eine Gebühr von 12,95 Euro bezahlen. Beim Telefonhandel fallen sogar Gebühr von 22,95 Euro an. "Wir haben die Preise seit 1994 nicht verändert, so dass sich nun in einigen Bereichen die Gebühren auch erhöhen können", heißt es bei der DAB Bank. Kunden könnten aber in andere Preissegmente wechseln. Doch das setzt eine stärkere Handelstätigkeit voraus.

Auch der Online-Broker Consors hat seine Preise "marginal erhöht und an die Leistungspalette angepasst", sagt Unternehmenssprecherin Stephanie Schleidt. Die Mindestgebühr für das Onlinebroking sei von 9,71 auf 9,90 Euro und beim Handel per Telefon von 11,76 auf 13,90 Euro gestiegen. Gleichzeitig seien die Gebühren für den Handel mit ausländischen Aktien aber gesunken. "Für Kleinanleger, die nur gelegentlich handeln, wird der Aktienhandel generell teurer", erklärt Uwe Döhler, Projektleiter der Fachzeitschrift Finanztest aus dem Hause der Stiftung Warentest. Denn die Branche befinde sich in einer Phase der Konsolidierung. Die Kosten müssen gesenkt werden, zumal etliche Unternehmen rote Zahlen schreiben. So sind bereits vor einigen Monaten die beiden Broker Systracom und eq-online von der Bildfläche verschwunden.
"Die Online-Broker haben vorher mit der Masse Geschäfte gemacht, und die ist mittlerweile weggebrochen", erklärt eine Brokerin. Um die Kosten in den Griff zu bekommen, müssten einige Institute nun die Gebühren anheben. Gleichzeitig nehmen die Online-Broker, nachdem sich viele risikobewusste Anleger ausgeklinkt haben, neue Kundengruppen ins Visier. "Wegen der Börsenflaute wird nun die Gruppe der Anleger interessant, die langfristig und auch mit Blick auf ihre Rente anlegt", sagt Mathias Hajek von Comdirect.
Auch die Commerzbank-Tochter muss sich umstellen. Das Unternehmen, das bereits vor fast einem Jahr seine Gebühren anpasste, hat für ein halbes Jahr Kurzarbeit angeordnet und verbreitet dennoch Zweckoptimismus. Hajek: "Wir gehen davon aus, dass die Börsen wieder anziehen werden." Doch das kann angesichts der unsicheren konjunkturellen Lage noch dauern
Es gibt keine neuen Beiträge.


Börsen-Forum - Gesamtforum - Antwort einfügen - zum ersten Beitrag springen
--button_text--