ROUNDUP: Zerfall der KirchGruppe - Weiterer Insolvenzantrag erwartet
MÜNCHEN (dpa-AFX) - Der Zerfall der KirchGruppe schreitet voran. Nach der Pleite des Kirch-Kerngeschäfts und der Bezahlsendersparte steht nun auch eine Insolvenz der Dachgesellschaft der KirchGruppe unmittelbar bevor. Der britische Bezahlfernsehsender BSkyB habe seine Option auf den Rückverkauf seines Premiere-Anteils an die Kirch- Holdinggesellschaft Taurus gezogen, bestätigte ein Sprecher der KirchGruppe am Montag in München. Da Kirch den fälligen Preis von rund 1,7 Milliarden Euro nicht zahlen kann, wird in Branchenkreisen kurzfristig mit einem Insolvenzantrag der TaurusHolding gerechnet.
Bis zum späten Nachmittag war nach Angaben des Amtsgerichts München aber noch kein Insolvenzantrag der TaurusHolding eingegangen. In Branchenkreisen wurde nun am Dienstag, in jedem Fall aber noch vor Pfingsten, damit gerechnet.
BSKYB KONNTE OPTION VORZEITIG ZIEHEN
Leo Kirch hatte BSkyB bei dem Premiere-Einstieg die Option eingeräumt, das Geld zurück zu bekommen, wenn der Sender seine Ziele bis zum Herbst 2002 nicht erreicht. Auf Grund besonderer Vertragsklauseln konnte das Unternehmen des Medienunternehmers Rupert Murdoch diese Option vorzeitig ziehen. Nach Einschätzung in Branchenkreisen dürfte dies mit dem Insolvenzantrag der KirchPayTV zusammenhängen, den Kirch am vergangenen Mittwoch gestellt hatte.
Allerdings rechnet sich BSkyB wenig Chancen aus, das Geld tatsächlich zu erhalten. Auf Grund der derzeitigen Schwierigkeiten von Taurus sei sich das Unternehmen nicht sicher, ob der Schritt auch zu finanziellen Einnahmen führen werde, teilte BSkyB mit. Das Unternehmen von Rupert Murdoch ist mit 22 Prozent an der KirchPayTV beteiligt.
TAURUS-PLEITE HÄTTE KEINE AUSWIRKUNGEN AUF OPERATIVES GESCHÄFT
Die TaurusHolding ist die Dachgesellschaft, unter der die drei Kirch-Konzersparten KirchMedia, KirchPayTV und KirchBeteiligungen ruhen. Die TaurusHolding gehört zu 100 Prozent der Kirch Unternehmensstiftung. Bis auf die KirchBeteiligungen hatten alle Sparten schon Insolvenzantrag gestellt. Auf das operative Geschäft hätte die Pleite der TaurusHolding aber nach Einschätzung von Branchenkennern keine direkten Auswirkungen./dw/ax/DP/tv
MÜNCHEN (dpa-AFX) - Der Zerfall der KirchGruppe schreitet voran. Nach der Pleite des Kirch-Kerngeschäfts und der Bezahlsendersparte steht nun auch eine Insolvenz der Dachgesellschaft der KirchGruppe unmittelbar bevor. Der britische Bezahlfernsehsender BSkyB habe seine Option auf den Rückverkauf seines Premiere-Anteils an die Kirch- Holdinggesellschaft Taurus gezogen, bestätigte ein Sprecher der KirchGruppe am Montag in München. Da Kirch den fälligen Preis von rund 1,7 Milliarden Euro nicht zahlen kann, wird in Branchenkreisen kurzfristig mit einem Insolvenzantrag der TaurusHolding gerechnet.
Bis zum späten Nachmittag war nach Angaben des Amtsgerichts München aber noch kein Insolvenzantrag der TaurusHolding eingegangen. In Branchenkreisen wurde nun am Dienstag, in jedem Fall aber noch vor Pfingsten, damit gerechnet.
BSKYB KONNTE OPTION VORZEITIG ZIEHEN
Leo Kirch hatte BSkyB bei dem Premiere-Einstieg die Option eingeräumt, das Geld zurück zu bekommen, wenn der Sender seine Ziele bis zum Herbst 2002 nicht erreicht. Auf Grund besonderer Vertragsklauseln konnte das Unternehmen des Medienunternehmers Rupert Murdoch diese Option vorzeitig ziehen. Nach Einschätzung in Branchenkreisen dürfte dies mit dem Insolvenzantrag der KirchPayTV zusammenhängen, den Kirch am vergangenen Mittwoch gestellt hatte.
Allerdings rechnet sich BSkyB wenig Chancen aus, das Geld tatsächlich zu erhalten. Auf Grund der derzeitigen Schwierigkeiten von Taurus sei sich das Unternehmen nicht sicher, ob der Schritt auch zu finanziellen Einnahmen führen werde, teilte BSkyB mit. Das Unternehmen von Rupert Murdoch ist mit 22 Prozent an der KirchPayTV beteiligt.
TAURUS-PLEITE HÄTTE KEINE AUSWIRKUNGEN AUF OPERATIVES GESCHÄFT
Die TaurusHolding ist die Dachgesellschaft, unter der die drei Kirch-Konzersparten KirchMedia, KirchPayTV und KirchBeteiligungen ruhen. Die TaurusHolding gehört zu 100 Prozent der Kirch Unternehmensstiftung. Bis auf die KirchBeteiligungen hatten alle Sparten schon Insolvenzantrag gestellt. Auf das operative Geschäft hätte die Pleite der TaurusHolding aber nach Einschätzung von Branchenkennern keine direkten Auswirkungen./dw/ax/DP/tv