Kirch zahlt drei Milliarden DM für Fußballrechte
Posted on/Eingetragen am Sunday, 30. April 2000 by/von wolpertinger
München/Frankfurt (pte) - Die Spiele der ersten deutschen Fußball-Bundesliga
werden auch in den kommenden vier Jahren von den Sendern der Kirch-Gruppe
übertragen. Der Ligaausschuss des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) einigte
sich am Freitag mit der KirchMedia KG auf einen Vertrag, der dem DFB pro
Jahr 750 Mio. DM (insgesamt drei Mrd. DM) einbringt, wie Kirch und der DFB
heute, Samstag, mitteilten. Bisher hatte Kirch 330 Mio. DM für die
Übertragungsrechte bezahlt. Erstmals sollen von der Saison 2000/01 an alle
Bundesligaspiele über den Abonnement-Sender "Premiere World" live
übertragen werden, davon sechs im Pay-per-view-Verfahren.
Das DFB-Präsidium muss der Vereinbarung mit der Kirch-Gruppe noch zustimmen.
Zum ersten Mal hat der Verband ausdrücklich auch die Rechte an der
Übertragung bewegter Bilder aus der Bundesliga über neue Medien wie das
Internet an Kirch vergeben. Die Kirch-Sportrechtehandelsgesellschaft ISPR
will die Rechte weltweit vertreiben. Der mehr als verdoppelte Preis spiegele
die höhere Attraktivität der Bundesliga und den gewachsenen Rechtsumfang
wider, sagte ein Kirch-Sprecher. Um die Bundesliga-Rechte hatten sich
mehrere Bieter beworben, darunter die Kinowelt Medien AG und die Tele
München-Gruppe des Filmhändlers Herbert Kloiber.
Fünf Bundesligaspiele werden künftig am Samstagnachmittag im Pay-per-View
übertragen, im normalen Abonnement-Fernsehen wird jeden Samstag ein Spiel
am Abend live gesendet. Am Freitag und am Sonntag wird je eine Begegnung
ohne zusätzliche Gebühren gezeigt, für das zweite Sonntagsspiel müssen die
Zuschauer von Premiere extra bezahlen. An den Pay-per-View-Einnahmen werden
auch die Vereine beteiligt. Ausschnitte der Samstagsspiele will Kirch
weiterhin ab 18.30 Uhr in der SAT.1-Sendung "ran" zeigen. Der Onlinedienst
Sport 1 werde Ausschnitte im Internet zeigen, hieß es. Aus der zweiten
Bundesliga wird wie bisher eine Begegnung am Montagabend live gesendet.
Kirch hatte 1993 erstmals die Übertragungsrechte an der Bundesliga für das
frei empfangbare Fernsehen erworben, die vorher bei Ufa Sportas/RTL gelegen
hatten. Seit 1991 gibt es Liveübertragungen einzelner Spiele im
Abonnementfernsehkanal "Premiere".
Kirch dementiert Verkauf von WM-Rechten 2006 an ARD
München, 16. Mär (Reuters) - Die Kirch?KRCH.UL?-Gruppe und die ARD haben einen Zeitungsbericht zurückgewiesen, demzufolge der hoch verschuldete Medienkonzern seine Fernsehrechte für die Übertragung der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 an die ARD verkaufen will. "Wir führen keine Gespräche mit der ARD über die WM 2006", sagte ein Sprecher-Sprecher. Auch ein ARD-Sprecher dementierte Gespräche mit Kirch zu diesem Thema. Wie die "Süddeutsche Zeitung" am Freitag vorab berichtete, verhandelt die ARD seit kurzem mit Leo Kirch und dessen Vizechef Dieter Hahn über den Kauf der WM-Rechte für 2006. Der Vertrag solle so schnell wie möglich unterzeichnet werden. Die ARD wolle alle 64 Spiele für 250 Millionen Euro kaufen. Die Hälfte des Kaufpreises solle bereits in den nächsten Wochen bezahlt werden. Das komplette WM-Turnier wäre dann frei zu empfangen. Voraussetzung für das Geschäft und die Anzahlung sei aber, dass der internationale Fußballverband Fifa der ARD eine Garantie für die Übertragungsrechte der WM 2006 gebe, berichtete die Zeitung weiter. Die ARD wolle sich für den Fall eines Konkurses von Kirch absichern. Bisher wollte Kirch 40 der 64 Spiele exklusiv in seinem Bezahl-Fernsehen "Premiere World" zeigen. ARD und ZDF hatten die Übertragungsrechte für die wichtigsten Spiele der Fußball-WM in Südkorea und Japan nach langen Verhandlungen von der Kirch-Gruppe erworben. Wie die Zeitung weiter berichtete, bot Kirch weiter an, der ARD schon für das Turnier 2002 mehr Übertragungsrechte zu verkaufen, als vereinbart. "Wir könnten uns vorstellen, einige Spiele zusätzlich abzugeben", zitierte die Zeitung und beruft sich dabei auf die Kirch-Gruppe. nro/bub/ban Veröffentlicht von RZ-Online am 16.03.2002 10:20
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