KIRCH: Kurz vorm Insolvenzantrag?

Beiträge: 6
Zugriffe: 470 / Heute: 1
Happy End:

KIRCH: Kurz vorm Insolvenzantrag?

2
07.03.02 16:21
Kirch zahlt Darlehen nicht zurück  

Ein Kredit in Millionenhöhe könnte den finanziell angeschlagenen Medienkonzern Kirch jetzt ernsthaft in Bedrängnis bringen. Nach Informationen der "Financial Times Deutschland" sind vor einigen Tagen Darlehen der DZ-Bank ausgelaufen, ohne dass sie von der Kirch-Gruppe zurückgezahlt wurden.

Bei den fällig gewordenen Beträgen handle es sich im "kurzfristige Kredite in signifikanter Höhe", zitiert das Blatt Kreise der Frankfurter Genossenschaftsbank. Pikantes Detail: Nach Ansicht von Insolvenzanwälten sei die DZ-Bank wegen ihrer nicht beglichenen Kreditforderungen nun in der Lage, für den Kirch-Konzern einen Antrag auf Insolvenz zu stellen.

In der deutschen Insolvenzordnung ist festgelegt, dass Gläubiger bei fälligen Forderungen einen Insolvenzantrag stellen können. Dabei muss der Kreditgeber dem Gericht die Zahlungsunfähigkeit seines Schuldners glaubhaft deutlich machen. Da die Finanzprobleme des Kirch-Imperiums bereits in der Öffentlichkeit bekannt sind, könnte damit die normalerweise nötige erfolglose Zwangsvollstreckung unnötig für den Insolvenzantrag sein. Weder die KirchGruppe noch die DZ-Bank wollte sich zu den Kreditbeziehungen äußern.

Die Gesamtsumme, die Kirch von der DZ Bank geborgt hat, beläuft sich auf 400 Mio Euro. Zur Aufstellung aller Schulden und Verbindlichkeiten des Medienkonzerns Kirch wurde vor rund zwei Wochen ein Team aus drei Sanierungsspezialisten zusammengestellt. Dieses soll am Montag den Banken erstmals Bericht erstatten.  
1Mio.€:

Interessant!

 
07.03.02 16:23
Happy End:

Der Artikel aus der Financial Times Deutschland:

 
07.03.02 16:38
DZ Bank könnte Kirch in Insolvenz schicken

Die Kirch Gruppe ist vom Wohlwollen der DZ Bank abhängig. Nach Informationen der Financial Times Deutschland sind vor einigen Tagen Darlehen der DZ Bank in Millionenhöhe ausgelaufen, ohne dass sie von der Kirch-Mediengruppe zurückgezahlt wurden.

Bei dem fällig gewordenen Beträgen handle es sich um "kurzfristige Kredite in signifikanter Höhe", heißt es aus der Frankfurter Genossenschaftsbank. Kirch hat sich von dem Kreditinstitut insgesamt 400 Mio. Euro geborgt. Da der Medienkonzern nach eigenen Angaben mit 6,5 Mrd. Euro verschuldet ist und Forderungen in Milliardenhöhe auf ihn zukommen, könnte die DZ Bank wegen ihrer unbezahlten Kreditforderungen vielleicht sogar einen erfolgreichen Antrag auf Insolvenz gegen Kirch stellen. Dieser Ansicht sind jedenfalls namhafte Insolvenzanwälte.

"Jeder Gläubiger, der eine fällige Forderung hat, kann einen Insolvenzantrag stellen, wenn er bei Gericht die Zahlungsunfähigkeit glaubwürdig macht", erklärt der Hamburger Insolvenzverwalter Stefan Denkhaus und verweist auf die Paragraphen 14 und 17 der Insolvenzordnung. Während für eine solche Glaubhaftmachung normalerweise eine fruchtlose Zwangsvollstreckung vorausgesetzt wird, ist das bei Konzernen, deren Finanzprobleme einem großen Kreis bekannt sind, nicht notwendig. "Hier könnte man die Glaubwürdigkeit als gerichtsbekannt voraussetzen", so Denkhaus.


"Die DZ Bank müsste sich darauf berufen, dass durch das Verhalten von Kirch seine Zahlungsunfähigkeit offenkundig ist", erklärt Bernd Meyer-Löwy, Konkursanwalt der Kanzlei Linklaters, Oppenhoff & Rädler.

Genossen in Warteposition

Noch ist die DZ Bank zu einem solch radikalen Schritt offenbar nicht bereit. Seit Tagen führt sie gemeinsam mit den anderen Gläubigerbanken Gespräche über eine Sanierung des Kirch Imperiums. Offiziell wollten sich weder die Bank noch ein Sprecher von Kirch über die Kreditbeziehungen äußern.

Der heute 75-jährige Leo Kirch hat in vier Jahrzehnten aus dem Nichts einen Konzern aufgebaut, zu dem heute unter anderem die Sendergruppe Pro Sieben Sat 1 und das Abo-Fernsehen Premiere sowie Anteile an der Formel 1 und am Axel Springer Verlag ("Bild") gehören.

Nachdem das Springer-Paket schon länger zum Verkauf steht, wächst der Druck auf Kirch, sich auch von der Formel 1 zu trennen. Als Abnehmer kommen hier eigentlich nur Formel-1-Gründer Bernie Ecclestone und die in der Rennsportserie aktiven Automobilhersteller in Frage. Ecclestone traf sich am Mittwoch am Genfer Automobilsalon mit Fiat-Chef Paolo Cantarell (Ferrari), Ford-Manager Wolfgang Reitzle (Jaguar) und Mercedes-Chef Jürgen Hubbert (McLaren), um ein gemeinsames Kaufangebot für die Kirch-Anteile zu besprechen.

Interesse an der Formel 1

Ein solches Angebot könnte bald offiziell gemacht werden. Ob es Kirch überhaupt annehmen kann, hängt von der Höhe ab. Der Filmhändler hat sich bei den Banken insgesamt 1,55 Mrd. $ geborgt, um die Mehrheit an der Rennsportserie zu erlangen. Sollte Ecclestone deutlich weniger bieten, könnten die Bayerische Landesbank und die amerikanischen Banken Lehman Brothers und JP Morgan ein Veto gegen den Verkauf einlegen, da sie die Formel 1 als Sicherheit für Milliardenkredite haben.

Die zahlreichen Besicherungen sind der Hauptgrund, warum Kirch nach aktuellem Stand selbst durch Anteilsverkäufe seine Liquidität nicht verbessern kann. Sollte er seinen Anteil am Springer Verlag für 1,1 Mrd. Euro verkaufen - soviel hat die HypoVereinsbank dafür geboten - müsste er einen Großteil des Betrags an die Deutsche Bank zahlen. Diese will auf die Springer-Sicherung für ihren 700 Mio. Euro hohen Kredit aber auf keinen Fall verzichten. "Wenn jeder sagt, er will alles haben, dann ist eine Rettung von Kirch nicht möglich", sagt ein mit den Verhandlungen involvierter Banker.

Vor zwei Wochen hat Kirch auf Druck der Banken drei namhafte externe Sanierungsspezialisten beauftragt, eine genaue Liste der Schulden und Verbindlichkeiten aufzustellen. Das Sanierungs-Trio soll am Montag hochrangigen Vertretern der Banken Bericht erstatten. Bis zu diesem Zeitpunkt achtet offenbar jede Bank mit Argusaugen darauf, dass sich keine der anderen eine bessere Ausgangsposition schafft.

Grundsätzlich herrscht Einigkeit, dass eine Fortführung des traditionellen Kerngeschäfts, also der Filmrechtehandel und der Senderbetrieb, mit dem Firmengründer Leo Kirch für alle Beteiligten besser ist als ohne ihn. "In diesem Bereich ist er einfach ein erfahrener Fuchs, der weiß, wie man die besten Geschäfte macht", so ein Banker. Kirch müsse allerdings endlich einsehen, dass eine Reduzierung auf dieses Kerngeschäft zum Überleben absolut notwenig ist.
Happy End:

Springer erwägt Insolvenzantrag für Kirch

 
09.03.02 13:18
Der Axel Springer Verlag erwägt, für seinen angeschlagenen Partner Kirch einen Insolvenzantrag zu stellen. Ein solcher Schritt könnte Ende April erfolgen - falls Kirch bis dahin nicht 767 Millionen Euro für Springers Anteil an der ProSieben.Sat1 Media AG überweist.

Hamburg - Unabhängig von einem späteren Insolvenzantrag arbeiten Springer-Juristen bereits an einer Klage, die schon in nächster Zeit ans Gericht geschickt werden und Kirch zur Zahlung verpflichten soll. Gleichzeitig sucht die Springer-Beratungsbank Schroder Salomon Smith Barney unter Deutschlands reichsten Familien nach Interessenten für einen Privatfonds, der Kirchs 40-Prozent-Anteil an dem Berliner Verlag übernehmen soll.
Springer-Chef Mathias Döpfner hatte die aktuelle Kirch-Krise im Januar mit ausgelöst, als er von der Option Gebrauch machte, die Springer-Beteiligung an Kirchs ProSiebenSat. 1 Media AG zu einem hohen Fixpreis zurückzugeben. Am Montag will der von Kirch berufene Wirtschaftsanwalt Wolfgang van Betteray vor Gläubigerbanken über Auswege aus dem drohenden Desaster referieren.
user:

Und was wird aus der Bundesliga

 
09.03.02 13:23
Wer bezahlt dann die Clubs
Die leben doch zu 50% von den Fersehgeldern?
User
Happy End:

Aus die Maus, user...

 
09.03.02 13:57
Springer bereitet Klage gegen Kirch vor

Der Axel-Springer-Verlag will gegen den Kirch-Konzern klagen, wenn dieser seiner Kaufverpflichtung für die Springer-Beteiligung an der ProSiebenSat.1 Media AG nicht nachkommt. Die Verlagsjuristen feilen bereits an der Klage.

Der Axel-Springer-Verlag bereitet eine Klage gegen den Kirch-Konzern vor. Diese solle eingereicht werden, wenn Kirch seiner Kaufverpflichtung für die Springer-Beteiligung an der ProSiebenSat.1 Media AG nicht nachkomme, bestätigte eine Sprecherin des Verlages am Samstag in Berlin. Springer stehe aber «jederzeit zu Gesprächen mit der Kirch-Gruppe und ihren Gläubigern über eine Gesamtlösung zur Verfügung».

«Angesichts der Äußerungen der Kirch-Gruppe» sehe sich der Verlag jedoch gezwungen, eine Klage vorzubereiten und - «falls kurzfristig keine Erfüllung der Put-Forderung erfolgt» - auch einzureichen, hieß es weiter.

Springer spekuliere darauf, dass Kirchs 40-Prozent-Anteil an dem Verlag im Konkursfall an die Deutsche Bank falle, hatte zuvor das Nachrichtenmagazin «Der Spiegel» berichtet. Dort ist der Anteil als Sicherheit für einen 615 Millionen Euro-Kredit hinterlegt. Die Deutsche Bank könne diesen dann entweder an Springer selbst verkaufen oder an «neue, dem Verlag genehme Aktionäre».

Zudem erwäge Springer, für seinen angeschlagenen Partner Kirch einen Insolvenzantrag zu stellen, so der «Spiegel» weiter. Das Unternehmen plane einen solchen Schritt, falls Kirch nicht bis Ende April 767 Millionen Euro für Springers Anteil zahle.

Der von Kirch berufene Wirtschaftsanwalt Wolfgang von Betteray soll laut «Spiegel» am Montag vor Gläubigerbanken über Auswege aus der Finanzkrise des Kirch-Konzerns Bericht erstatten.
Es gibt keine neuen Beiträge.


Börsen-Forum - Gesamtforum - Antwort einfügen - zum ersten Beitrag springen
--button_text--