Kirch muss viele Konzernteile abstoßen oder abwickeln.
(SZ vom 16.3.2002) - Von der Mediengruppe Kirch dürfte, falls eine Sanierung gelingt, allenfalls noch das Kerngeschäft übrig bleiben; es umfasst die Sender Sat 1, ProSieben und Kabel 1 sowie den Filmhandel. Die Verkaufsliste ist inzwischen sehr lang.
Seit vier Wochen ist der 40-prozentige Anteil am Springer-Verlag (Bild, Welt) im Angebot. Die HypoVereinsbank will 1,1 Milliarden Euro zahlen, damit Kirch liquide bleibt. Doch mit dem Erlös müssten neben einem Großkredit der Deutschen Bank über 615 Millionen Euro auch noch zweitrangig besicherte Gelder der Bayerischen Landesbank und weiterer Institute zurückgezahlt werden.
Für Kirchs Mehrheit an der Formel 1 interessieren sich die Autokonzerne. Sie würden aber nur einen Teil der 1,6 Milliarden Euro bezahlen, die Kirch beim Einstieg in die Rennserie aufgewendet hat.
Der hoch defizitäre Abo-Sender Premiere World muss auf Druck der Banken abgestoßen oder sogar eingestellt werden. Neue Investoren sind nicht in Sicht.
Den 25-prozentigen Anteil am profitablen Sender Telecinco in Spanien will Kirch schon seit Monaten veräußern, um einen Kredit der Dresdener Bank über 460 Millionen Euro zurückzuzahlen. Der Kredit läuft im April aus.
Die defizitären Lokalsender TV München, TV Berlin und Hamburg 1 werden abgegeben oder eingestellt. Zahlungskräftige Abnehmer gibt es bisher nicht.
Beim ebenfalls defizitären Deutschen Sportfernsehen gibt es dem Vernehmen nach Kontakte zu möglichen Investoren.
Business TV (Interne TV-Kanäle für andere Unternehmen) wird eingestellt.
Für die Nachrichtenagentur ddp werden Mitbetreiber gesucht. Als Partner sind auch Verlage im Gespräch.
Die 27-prozentige Beteiligung von Kirch-Sohn Thomas am Sender Home Shopping Europe wird seit einiger Zeit angeboten. Die RTL-Group von Bertelsmann verhandelte mit Kirch, doch es gab keine Einigung beim Kaufpreis. Neue Interessenten sind bisher nicht in Sicht.
Die 21-prozentige Beteiligung an der Produktionsfirma Constantin Film AG (Der Schuh des Manitu) sollte schon im Herbst vergangenen Jahres zusammen mit weiteren Konzernteilen an das Medienunternehmen EM.TV abgetreten werden, das der Kirch-Gruppe dafür einen 16-prozentigen Anteil an der Formel 1 überlassen wollte. Die beiden Unternehmen verhandeln immer noch über ein Tauschgeschäft, bislang ohne Ergebnis.
Der Konzern könnte auch seinen Sportrechtehandel verlieren, der in der Kirch Sport AG gebündelt ist. Einzelne Banken erwägen bereits, Käufer für die Übertragungsrechte der Fußball-Bundesliga, der nächsten beiden Weltmeisterschaften und anderer Sportarten (Handball, Eishockey) zu suchen. Mit den Erlösen sollen Kredite getilgt werden.
(SZ vom 16.3.2002) - Von der Mediengruppe Kirch dürfte, falls eine Sanierung gelingt, allenfalls noch das Kerngeschäft übrig bleiben; es umfasst die Sender Sat 1, ProSieben und Kabel 1 sowie den Filmhandel. Die Verkaufsliste ist inzwischen sehr lang.
Seit vier Wochen ist der 40-prozentige Anteil am Springer-Verlag (Bild, Welt) im Angebot. Die HypoVereinsbank will 1,1 Milliarden Euro zahlen, damit Kirch liquide bleibt. Doch mit dem Erlös müssten neben einem Großkredit der Deutschen Bank über 615 Millionen Euro auch noch zweitrangig besicherte Gelder der Bayerischen Landesbank und weiterer Institute zurückgezahlt werden.
Für Kirchs Mehrheit an der Formel 1 interessieren sich die Autokonzerne. Sie würden aber nur einen Teil der 1,6 Milliarden Euro bezahlen, die Kirch beim Einstieg in die Rennserie aufgewendet hat.
Der hoch defizitäre Abo-Sender Premiere World muss auf Druck der Banken abgestoßen oder sogar eingestellt werden. Neue Investoren sind nicht in Sicht.
Den 25-prozentigen Anteil am profitablen Sender Telecinco in Spanien will Kirch schon seit Monaten veräußern, um einen Kredit der Dresdener Bank über 460 Millionen Euro zurückzuzahlen. Der Kredit läuft im April aus.
Die defizitären Lokalsender TV München, TV Berlin und Hamburg 1 werden abgegeben oder eingestellt. Zahlungskräftige Abnehmer gibt es bisher nicht.
Beim ebenfalls defizitären Deutschen Sportfernsehen gibt es dem Vernehmen nach Kontakte zu möglichen Investoren.
Business TV (Interne TV-Kanäle für andere Unternehmen) wird eingestellt.
Für die Nachrichtenagentur ddp werden Mitbetreiber gesucht. Als Partner sind auch Verlage im Gespräch.
Die 27-prozentige Beteiligung von Kirch-Sohn Thomas am Sender Home Shopping Europe wird seit einiger Zeit angeboten. Die RTL-Group von Bertelsmann verhandelte mit Kirch, doch es gab keine Einigung beim Kaufpreis. Neue Interessenten sind bisher nicht in Sicht.
Die 21-prozentige Beteiligung an der Produktionsfirma Constantin Film AG (Der Schuh des Manitu) sollte schon im Herbst vergangenen Jahres zusammen mit weiteren Konzernteilen an das Medienunternehmen EM.TV abgetreten werden, das der Kirch-Gruppe dafür einen 16-prozentigen Anteil an der Formel 1 überlassen wollte. Die beiden Unternehmen verhandeln immer noch über ein Tauschgeschäft, bislang ohne Ergebnis.
Der Konzern könnte auch seinen Sportrechtehandel verlieren, der in der Kirch Sport AG gebündelt ist. Einzelne Banken erwägen bereits, Käufer für die Übertragungsrechte der Fußball-Bundesliga, der nächsten beiden Weltmeisterschaften und anderer Sportarten (Handball, Eishockey) zu suchen. Mit den Erlösen sollen Kredite getilgt werden.