Kinder von Mohammed und Coca-Cola

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Kinder von Mohammed und Coca-Cola

 
09.10.01 21:36
Kinder von Mohammed und Coca-Cola

Der neue Terror ist eine Elitebewegung, geboren aus den Gegensätzen der saudi-arabischen Gesellschaft

Von Nikolaus Nowak

Zu den Erkenntnissen aus den Terroranschlägen vom 11. September zählt, dass seine Autoren ein völlig anderes Täterprofil haben als arabische Attentäter oder Dritte-Welt-Guerilleros bisher. Alle hatten ein Leben im Westen hinter sich, hatten Jahre an Hochschulen verbracht, verfügten über Fremdsprachenkenntnisse und finanzielle Mittel, konnten auf Grund ihrer Herkunft und Laufbahn ein Leben in Freiheit und Wohlstand erwarten. Anders als Arafats Al-Fatah-Krieger der siebziger Jahre oder die heutigen Selbstmordbomber der Hamas waren die Massenmörder von New York und Washington keine Sprösslinge aus libanesischen Palästinenserlagern, keine Kinder der Intifada oder von Arbeitslosen aus dem Westjordanland.
Der neue islamische Terrorismus ist vielmehr eine Elitebewegung, und seine Heimat liegt weder in den Bergen des Hindukusch noch in den Elendsvierteln von Kairo oder in den Ebenen von Khoramshar, wo Ayatollah Khomeini einst iranische Freiwillige mit dem Versprechen auf das Paradies in irakische Minenfelder hetzte. Sondern in einem der reichsten Länder der Welt, das binnen zwei Generationen vom Nomadengebiet zur Industrie- und regionalen Hegemonialmacht wurde: Saudi-Arabien. Mindestens neun der 19 Attentäter vom 11. September stammten aus dem Königreich. Osama Bin Laden selbst stammt aus einer der steinreichen und mächtigen Familien dieses Landes.

So scheint der Ursprung dieses neuen Terrorismus nicht im sozialen Aufbegehren oder im Kampf gegen die westliche Wirtschaftsvormacht zu liegen. Sondern vielmehr in der Unvereinbarkeit von technischer Moderne und gesellschaftlichem Mittelalter, von Massenmedien und Alkoholverbot, von Internet und Steinigung. Die Unterhaltungsgesellschaft fordert offenbar doch ein liberales, mit der rigiden Koranauslegung unvereinbares Menschenbild, und der Kampf der Kulturen vollzieht sich nicht zwischen New York und Mekka, zwischen Wall Street und Gaza-Streifen, sondern innerhalb der reichen arabischen Gesellschaften selbst. So ist es ein Trugschluss, zu glauben, was fundamentalistische Vordenker wie der marokkanische Scheich Yassine immer wieder betonen: Westliche Technik und Scharia seien kein Widerspruch, es komme nur darauf an, die Technik im Sinne des Korans einzusetzen. Gerade Saudi-Arabien, das als Land der heiligen Städte Mekka und Medina eine besonders puritanische, den Taliban verwandte Koranauslegung und Rechtsprechung pflegt, befindet sich in einer ständigen Deutungsnot, wie die Moderne mit den Lehren des religiösen Staatsvordenkers Abdel Wahab, wie eine Industriegesellschaft mit dem nomadischen Feudalsystem zu vereinen sei.

Einige Beispiele: Parallel zum Bau moderner Universitäten in den achtziger Jahren wurde diskutiert, ob weibliche Studenten, die mit nicht verwandten Männern nicht in einem Raum sein dürfen, Lehrveranstaltungen hinter einer Trennwand oder nur über Bildschirm verfolgen sollten. Bei der Massenverbreitung des Fernsehens zerbrachen sich Expertengremien den Kopf, wie visuelle Unterhaltung in einem Land zu machen sei, in dem Fenster nicht zuletzt deshalb Sichtblenden haben, weil sich der Gläubige auf spirituelle Inhalte konzentrieren und nicht an Abschweifendem delektieren soll. Im Fußballstadion von Riad wurde moniert, dass bei den Sitzen Kreuzschrauben verwendet wurden - ein verbotenes Symbol. Einen 50-Francs-Schein mit der barbusigen Marianne würde keine Bank einwechseln. Kaum überraschend also, dass die Ankunft der US-Einheiten gegen Saddam Hussein 1990 Riad in argen Rechtfertigungsdruck brachte, zumal mit den Marines auch amerikanische Konsumgewohnheiten und Frauen - die dort nicht einmal Autos lenken dürfen - an der Waffe eintrafen.

Schon vor dem Golfkrieg hatten islamischen Nachbarn versucht, die Saudis ob ihrer Petrodollars der Dekadenz zu zeihen. Iranische Pilger lösten in Mekka eine gezielte Massenpanik aus und veranlassten die überforderten Polizisten zu Schüssen nicht nur in die Luft, was das Herrscherhaus Al Saud als inkompetent und unwürdig, die heiligen Stätten zu hüten, erscheinen lassen sollte. Dass auch manche Saudis dieser Meinung waren und in der Ankunft der Amerikaner eine Entweihung Mekkas sahen, beweist die Hinwendung Bin Ladens zum Terror, den er zunächst auch gegen die eigene Obrigkeit richtete.

Dabei war der heute meistgesuchte Mann der Welt selbst ein Snob gewesen, hatte seine jungen Jahre in mediterranen Yachthäfen und auf lichterbestandenen Boulevards verbracht. Berühmt geworden ist das Bild Bin Ladens als Halbwüchsiger mit seinen vielen Geschwistern in Marbella. Noch heute reist König Faht in das spanische Luxusbad ebenso wie nach Genf - und mit ihm eine Entourage, die abendländische Freizügigkeit zu schätzen weiß. In den siebziger Jahren soll sich Bin Laden im Libanon aufgehalten haben, jener Perle des Ostens, wo neue Filme zu sehen waren, bevor sie die Champs-Elysées erreichten und wo das Casino du Liban legendäre Varieté-Shows inszenierte. An diesen Schnittstellen zwischen Orient und Okzident, Savoir-vivre und Tausendundeine Nacht zerbrach die islamische Moderne, explodierte das Nebeneinander von abendländischer Konsumwelt und rückwärtsgewandtem Islam. Der Terror-Dschihad saudi-arabischer Provenienz ist in vieler Hinsicht eine Bewegung, die im Westen jene Ziele treffen will, die sie als innere Bedrohung ihrer eigenen reaktionären, sektiererischen Herrschaft empfindet.


DarkKnight:

das heißt ja nicht mehr oder weniger als:

 
09.10.01 21:42
dem Westen wird jetzt der Arsch aufgerissen, und zwar mit Mitteln und Strukturen, die explizit aus dem Westen kommen, dazu gehören: Organisation, Planung, Geld, Zynismus und Ersetzbarkeit von Frontfiguren,

aber hallo!!! werde demnächst zum Islam übertreten ... hehe
boomer:

DK, stimmt!

 
09.10.01 21:56
Ich bin mit vielen Moslems lange befreundet gewesen.
Sie kamen alle aus reichen Elternhäusern.
Wenn man sich länger kannte, gaben sie schon mal ein Urteil über unsere Gesellschaft ab:
"Hier ist ein riesengroßer Puff! Verachtenswerte Ungläubige!"
Die Weiber liefen ihnen nur so nach!
Danach gingen sie Beten.

.. und das ist schon ein bißchen länger her.

.. nette Kerle so, unter Männern!
.. man konnte mit ihnen durch Dick und Dünn gehen
josua1123:

DK,übertreten?

 
09.10.01 22:06
Du bist doch nicht etwa Christ?

Beim Rest gebe ich dir recht
aber was währe gewesen,wenn wir uns niemals um den Rest der Welt gekümmert hätten keine Missionierungen,Expeditionen und keine Kolonien?

jo.
DarkKnight:

die Antwort ist Historie, joshua

 
09.10.01 22:12
nur ein Beispiel: dann hätte es im 15. Jahrhundert keine Syphilis in Südamerika gegeben, mit der Folge, daß 90% der Ureinwohner sterben mußten

oder die Ausrottung der Hereros, nur aus Langeweile heraus von dt. Offizieren

ganz zu schweigen von den Engländern, die ihre Kolonien nur hatten, um mal so richtig die Sau rauslassen zu können, wo keiner zusieht, und da hat sich bis heute nichts geändert ... der Engländer an sich ist der genetische Müll der Menschheit
josua1123:

Ein Lehrer

 
09.10.01 22:23
von mir sagte immer "Die Franzosen sind der Misthaufen der Welt"
Jeder Mechaniker der ein französisches Auto reparieren soll
ergreift händeringend die Flucht.

Und was die Engländer betrifft:
wie die Japaner,eine Insel

jo.
boomer:

Bitte keine Verallgemeinerungen bei dem Urteil

 
09.10.01 22:27
über Völker und Nationen.

.. es gibt immer solche und solche Menschen.

.. auch bei den Deutschen oder

.. Italienern
josua1123:

Was soll ich sagen,boomer

 
09.10.01 22:47
als Österreicher werde ich so wie die Bayern
auch nur verarscht und milde belächelt
Aber die österreichisch-bayrische Allianz wird zurückschlagen
und die Weltherrs.....na ja genug
ihr werdet schon sehen

jo.
boomer:

Lieber josua1123 ,

 
09.10.01 22:58
ich belächle weder Österreicher noch Bayern

.. auch da gibt es solche und solche

.. im übrigen bin ich Viertel-Bayer und sehr stolz darauf, obwohl ich eigentlich kosmopolitisch denke, aber

.. niemand kann seine "Wurzeln" abschlagen.

Viele Grüße ins liebenswerte Österreich
mod:

danke für den informativen Artikel o.T.

 
09.10.01 23:33
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