KILOMETER DICKER SMOG
Braune Wolke bedroht Südostasien
Über Südasien hat sich ein bedrohlicher Dreckschleier gebildet, warnt eine Studie der Uno. Die Kilometer dicke Schmutzschicht verändert das Klima und gefährdet Hunderttausende von Menschen.
Die Luftverschmutzung in Südostasien hat solche Ausmaße angenommen, dass das starke Wirtschaftswachstum der Region bedroht ist. Zu diesem Schluss kommt eine am Montag in London veröffentlichte Studie des Uno-Umweltprogramms UNEP. In der Luft hat sich demnach eine Kilometer dicke Smogschicht gebildet. Dieser "braune asiatische Dunstschleier" aus Asche, Säuren und anderen kleinsten Partikeln verändere das Wettersystem einschließlich des Monsunregens dauerhaft.
Dadurch werde in Westasien Dürre ausgelöst, während es in Ostasien verstärkt zu Überflutungen komme, so der UNEP-Bericht. Die Schmutzdecke sei so dicht, dass sie die Sonneneinstrahlung um 10 bis 15 Prozent verringere, was die Landwirtschaft stark beeinträchtige. So gebe es Hinweise darauf, dass die indische Reisernte im Winter dadurch um zehn Prozent zurückgegangen sei. Der Dauersmog fördere außerdem Erkrankungen der Atemwege und könne zum vorzeitigen Tod von "mehreren hunderttausend" Menschen führen.
IN SPIEGEL ONLINE
· Zunehmender Regen: Monsun bedroht die halbe Menschheit (26.07.2002)
Die Ursachen für die enorme Luftverschmutzung seien vielfältig, sagte UNEP-Direktor Klaus Töpfer. "Der Dunstschleier geht zurück auf Waldbrände, das Verbrennen landwirtschaftlicher Abfälle, eine dramatisch erhöhte Verbrennung fossiler Brennstoffe durch den Autoverkehr, die Industrie und Kraftwerke und die Ausstöße Millionen ineffizienter Kochgeräte, die Holz, Kuhdung und andere Bio-Stoffe verbrennen."
Wenn sich das Problem in den nächsten 30 Jahren durch den erwarteten Bevölkerungszuwachs noch massiv verstärke, könne dies unabsehbare Folgen für die Lebensbedingungen und die Wirtschaft in Südostasien haben, sagte der ehemalige Bundesumweltminister im Vorfeld des Weltgipfels für nachhaltige Entwicklung in Johannesburg. Allerdings seien dringend noch weitere Studien nötig, um die Risiken besser abschätzen zu können.
quelle spiegel.de
gruss
nick