Lintec-Vorstand beklagt hausgemachte Probleme
Bei der gegenwärtigen Umstrukturierung machen dem börsennotierten Computerkonzern Lintec (Taucha bei Leipzig) nach Angaben des Vorstandsvorsitzenden Thomas Goletz auch hausgemachte Probleme zu schaffen. "Zum Beispiel finde ich keine Rücklagen für schlechte Zeiten vor", sagte Goletz der Leipziger Volkszeitung. Goletz hatte den Vorstand zu Jahresbeginn von Unternehmensgründer und Großaktionär Hans Dieter Lindemeyer übernommen. Gewinne seien in gutem Glauben sofort wieder investiert worden. Auch mit seiner Expansion ins Ausland und dem Einkauf von Unternehmen habe sich der Konzern übernommen, sagte Goletz. Zudem sei der Computerhersteller von der Krise am Neuen Markt voll erwischt worden. "Dazu kamen rückläufige Zahlen im PC-Geschäft, der Fachhandel brach weg."
Die Umstrukturierung des Lintec-Konzerns soll bis Monatsende mit einer klaren Zukunftsperspektive abgeschlossen sein. Das Vertrauen in die Glaubwürdigkeit und Zukunftsfähigkeit des Unternehmens ist nach Ansicht von Goletz wieder gewachsen. "Immerhin stieg unser Aktienkurs von teilweise 85 Cent auf jetzt etwa 2,20 Euro."
Zum Jahresabschluss 2003 wollte sich der Vorstandschef noch nicht äußern. Die Bilanz werde Ende März vorgestellt. Er rechne aber klar mit einer schwarzen Null, sagte Goletz. Von den einst 230 Mitarbeitern seien 80 übrig geblieben. Lintec galt lange als sächsischer Vorzeigekonzern. Als Ein-Mann-Firma gegründet, erwirtschaftete er nach dem Börsengang 1998 zeitweise mit mehr als 500 Beschäftigten einen Jahresumsatz von weit über 400 Millionen Euro. 2001 stürzte Lintec tief in die roten Zahlen und ist seither um Restrukturierung bemüht. (dpa) / (jk/c't)
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