30. Nov. 2001 Für Senator dürfte dieses Jahr nicht mit einem Happy End schließen. Denn im Vergleich zum Jahresanfang hat sich der Geschäftsausblick drastisch verschlechtert. Zwar hatten Analysten die Prognosen des Filmverleihers bereits als zu hoch eingestuft. Der zum Wochenausklang gegebene Ausblick fiel aber deutlich negativer aus, als die Experten angenommen haben.
So rechnet Senator für das Gesamtjahr nunmehr mit einem Umsatz von 125 bis 135 Millionen Euro, im März wollte das Unternehmen noch 197,1 Millionen Euro erlösen. Bernhard Tubeileh, Medienanalyst bei Merrill Lynch, war von einem Umsatz von 179 Millionen Euro ausgegangen, das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) hat er bei 31 Millionen Euro gesehen, während Senator selbst 40 Millionen Euro angestrebt hat. Aber nach elf Monaten des Geschäftsjahres rechnet Senator lediglich noch mit zwei bis fünf Millionen Euro beim Ebit.
Analysten müssen neu rechnen
„Diese korrigierten Prognosen bedeuten, dass Senator im vierten Quartal ein negatives Ebit erwirtschaften wird“, meint Sami Kassab, Analyst bei BNP Paribas. Die Zahlen nach neun Monaten hätten weitgehend seinen Prognosen entsprochen. Aber für das Gesamtjahr müsse er auch neu rechnen, obwohl er mit seiner Umsatzprognose von 157 Millionen Euro bereits am unteren Rand der Prognosen gelegen hätte.
Den Grund für das schlechte vierte Quartal sieht Kassab in Verschiebungen von TV-Rechteabkommen. Ursprünglich sollten das Geschäft 25 bis 30 Millionen Euro in diesem Jahr bringen. „Ob es nun im ersten Quartal 2002 verbucht wird, ist allerdings ungewiss.“ Zudem haben sich einige Filmstarts wie „The Others“ verschoben, während andere wie „American Sweetheart“ schlechter als angenommen liefen.
Kurzfristig weitere Kursverluste
Trotz der korrigierten Prognosen bleibt die BNP Paribas bei ihrer Einstufung der Aktie als „neutral“. Denn mittelfristig sei Senator nach Constantin die Nummer zwei auf dem Markt. Zudem entwickele sich der Filmverleiher auch zum Co-Produzenten, was ein lukratives Standbein ist. Senator erhält als Produzent mehr Erlöse von den Filmen und kann zudem das Budget besser kontrollieren.
Kurzfristig dürfte die Aktie jedoch weiter unter Druck bleiben. Am Freitag verliert der Titel bis gegen 11.30 Uhr 15,2 Prozent auf 3,30 Euro. Damit rutscht die Aktie auch unter dem seit dem Tief etablierten Aufwärtstrend, was ebenfalls für weitere Kursverluste spricht.
Constantin bevorzugt
Aber selbst wenn sich die Lage in den kommenden Tagen wieder beruhigt, weil dann alle negativen Nachrichten für 2001 eingepreist sind, so rät Kassab nur risikofreudigen Investoren zu einem Einstieg. Denn mittelfristig gibt es weitere Risiken für Senator. So will der Filmverleiher vor allem dadurch wachsen, dass neue ausländische Märkte erschlossen werden. Bis 2005 soll 80 Prozent des Umsatzes außerhalb Deutschlands generiert werden. Angesichts des harten Wettbewerbs ein sehr ambitioniertes Ziel.
Im Branchenvergleich bevorzugt die BNP zudem die Aktien von International Media und Constantin Film. „Hier ist das schlechte Jahr 2001 bereits im Aktienkurs enthalten“, erklärt der Analyst seine Einstufungen. Daher traut er diesen Titeln eine bessere Entwicklung zu als dem Gesamtmarkt.
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Der Chart zeigt die Kursentwicklung der Senator-Aktie seit 1999.
Text: @ank
Bildmaterial: Senator Entertainment
So rechnet Senator für das Gesamtjahr nunmehr mit einem Umsatz von 125 bis 135 Millionen Euro, im März wollte das Unternehmen noch 197,1 Millionen Euro erlösen. Bernhard Tubeileh, Medienanalyst bei Merrill Lynch, war von einem Umsatz von 179 Millionen Euro ausgegangen, das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) hat er bei 31 Millionen Euro gesehen, während Senator selbst 40 Millionen Euro angestrebt hat. Aber nach elf Monaten des Geschäftsjahres rechnet Senator lediglich noch mit zwei bis fünf Millionen Euro beim Ebit.
Analysten müssen neu rechnen
„Diese korrigierten Prognosen bedeuten, dass Senator im vierten Quartal ein negatives Ebit erwirtschaften wird“, meint Sami Kassab, Analyst bei BNP Paribas. Die Zahlen nach neun Monaten hätten weitgehend seinen Prognosen entsprochen. Aber für das Gesamtjahr müsse er auch neu rechnen, obwohl er mit seiner Umsatzprognose von 157 Millionen Euro bereits am unteren Rand der Prognosen gelegen hätte.
Den Grund für das schlechte vierte Quartal sieht Kassab in Verschiebungen von TV-Rechteabkommen. Ursprünglich sollten das Geschäft 25 bis 30 Millionen Euro in diesem Jahr bringen. „Ob es nun im ersten Quartal 2002 verbucht wird, ist allerdings ungewiss.“ Zudem haben sich einige Filmstarts wie „The Others“ verschoben, während andere wie „American Sweetheart“ schlechter als angenommen liefen.
Kurzfristig weitere Kursverluste
Trotz der korrigierten Prognosen bleibt die BNP Paribas bei ihrer Einstufung der Aktie als „neutral“. Denn mittelfristig sei Senator nach Constantin die Nummer zwei auf dem Markt. Zudem entwickele sich der Filmverleiher auch zum Co-Produzenten, was ein lukratives Standbein ist. Senator erhält als Produzent mehr Erlöse von den Filmen und kann zudem das Budget besser kontrollieren.
Kurzfristig dürfte die Aktie jedoch weiter unter Druck bleiben. Am Freitag verliert der Titel bis gegen 11.30 Uhr 15,2 Prozent auf 3,30 Euro. Damit rutscht die Aktie auch unter dem seit dem Tief etablierten Aufwärtstrend, was ebenfalls für weitere Kursverluste spricht.
Constantin bevorzugt
Aber selbst wenn sich die Lage in den kommenden Tagen wieder beruhigt, weil dann alle negativen Nachrichten für 2001 eingepreist sind, so rät Kassab nur risikofreudigen Investoren zu einem Einstieg. Denn mittelfristig gibt es weitere Risiken für Senator. So will der Filmverleiher vor allem dadurch wachsen, dass neue ausländische Märkte erschlossen werden. Bis 2005 soll 80 Prozent des Umsatzes außerhalb Deutschlands generiert werden. Angesichts des harten Wettbewerbs ein sehr ambitioniertes Ziel.
Im Branchenvergleich bevorzugt die BNP zudem die Aktien von International Media und Constantin Film. „Hier ist das schlechte Jahr 2001 bereits im Aktienkurs enthalten“, erklärt der Analyst seine Einstufungen. Daher traut er diesen Titeln eine bessere Entwicklung zu als dem Gesamtmarkt.
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Der Chart zeigt die Kursentwicklung der Senator-Aktie seit 1999.
Text: @ank
Bildmaterial: Senator Entertainment