KaZaA nicht mehr zum Download !

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Zick-Zock:

KaZaA nicht mehr zum Download !

 
19.01.02 12:34

18. Januar 2002, 11:30 Uhr

Von Jasper Koning und Dietmar Mueller


Der Musiktauschservice Kazaa kann nicht mehr von der Firmen-Site herunter geladen werden. Das in den Niederlanden ansässige Unternehmen unterband im Hinblick auf ein für den 31. Januar erwartetes Gerichtsurteil die Möglichkeit des Downloads der Tauschsoftware. Mit diesem Schritt hofft Firmenchef Niklas Zennström den Richter gnädig zu stimmen und einer im November angedrohten Strafe von 45.000 Euro am Tag zu entgehen.



Wie berichtet hatte das Gerichtsurteil vorgesehen, dass Kazaa ab dem 13. Dezember täglich 45.380 Euro (100.000 holländischen Gulden) Strafe bezahlen muss, sollten weiter geschützte Lieder im Angebot sein. Zunächst sah es allerdings nach einer in Holland nicht unüblichen Strafabsehung aus: "Laut Verhandlungen müssen wir keine Strafe bezahlen", bestätigte der Anwalt des Tauschservices Christiaan Alberdingk Thijm gegenüber ZDNet Niederlande. Nun jedoch scheint die Judikative einen anderen Kurs eingeschlagen zu haben.

"Kazaa hat die drastischste Maßnahme getroffen, die wir uns vorstellen konnten", erklärte die Firma. Das Abschalten der Download-Möglichkeit hindert Anwender des Programms aber nicht an einer weiteren Nutzung. Zudem kann die Software von unabhängigen Anbietern weitervertrieben werden. ZDNet etwa bietet den Tauschservice weiterhin zum kostenlosen Download an. ZDNet hat zudem eine Liste weiterer brauchbarer, obendrein kostenloser Anbieter zusammengestellt.

Im Oktober hatte Kazaa Klage gegen Buma/Stemra erhoben. Der Chef des Dienstes, Niklas Zennström, erklärte, man sei unmittelbar vor einer Einigung mit der Organisation über offene Copyright-Fragen gestanden. Die Verhandlungen seien aber nach einer Klage der amerikanischen Verbände Recording Industry Association of America (RIAA) und die Motion Picture Association of America (MPAA) Anfang vergangenen Monats eingestellt worden. Kazaa bezichtigte Buma/Stemra einer monopolistischen Position im Bereich des Musik-Copyrights.

Im November war dann eine weitere Organisation von Rechteinhabern an modernem Liedgut gegen die Nachfolger von Napster vor den Kadi gezogen. Die National Music Publisher's Association (NMPA) hat beim Bezirksgericht in Los Angeles Klage gegen Musiccity, Grokster und Kazaa eingereicht. In der NMPA sind die Besitzer der meisten in den USA populären Songs versammelt.

Bei Kazaa und den anderen beiden verklagten Anbietern handelt es sich um reinrassige Erben der kostenlosen Tauschbörse Napster mit einem Unterschied: Anders als bei Napster ist bei den drei Systemen keine zentrale Instanz zur Verwaltung der Downloads nötig. Die Netzwerke könnten also auch nach dem Abschalten der initiierenden Firma weiter bestehen.

Die Software für alle drei verklagten Anbieter stammt aus Amsterdam: Fasttrack beziehungsweise Consumer Empowerment nennt sich selbst eine "virtuelle Organisation", die angestellten Programmierer stammen aus ganz Europa. Zennström agiert sowohl als Chef von Fasttrack als auch als Geschäftsführer von Kazaa. Hinter Music City beziehungsweise Stream Cast Networks steht Timberline Venture Partners.

Bei der Kazaa-Software handelt es sich um eine der derzeit beliebtesten Downloads im Web: Alleine von der ZDNet-Muttersite CNet wurde das Programm im vergangenen Monat annähernd eine Million Mal herunter geladen.


Zick-Zock:

up. - wird die filesharer aber nicht aufhalten!!! o.T.

 
21.01.02 13:58
C.F.Gauss:

Die Netze (die wirklich brillant funktionieren),

 
21.01.02 14:06
werden solange wachsen und gedeihen, bis die Musikindustrie erkennt, daß die Wucherpreise für CD's ein Ende haben.
MOTORMAN:

alle Macht

 
21.01.02 14:09
geht vom Volke aus!!!

Ist schon ne heisse Sache, wenn man bedenkt, dass eine LP technisch/mechanisch eurer herzustellen ist als eine CD, letztgenannte dann trotzdem fast 40% teurer ist.

Kick their Asses!!!

mm

C.F.Gauss:

Außerdem ist das bei weitem nicht die

 
21.01.02 14:19
einzige P2P-Software. Da gibts noch weitaus Besseres ala DirectConnect und ähnliches. Das ist nicht mehr kontrollierbar durch die Musikindustrie. Mit der Abschaltung von Napster hat sich die Musikindustrie ihr Grab geschaufelt. Selbst schuld.

Was heute so produziert wird, kann man sowieso nicht mehr Musik nennen.
MOTORMAN:

Das Grab

 
21.01.02 15:50
hat die Industrie sich durch die Digitalisierung geschaufelt.

1. Hätte sie die Größenvorteile/Herstellungsvorteile bei den Kosten an den Endverbraucher weitergegeben, dann würden die Leute heute noch Platten für 20 DM kaufen.

2. Die Digitalisierung begünstigt ja gerade 1:1 Kopien ohne Quali-Verlust zu erzeugen :-)

3. Die Vermarktung des Back-Katalogs funktioniert auch nur einmal.

mm
schnee:

KaZaa : Das Kreuz mit der "Schläfersoftware"

 
10.04.02 18:05
Das Kreuz mit der "Schläfersoftware"

Von Jochen A. Siegle, San Francisco

Der File-Sharing-Dienst KaZaa hat heimlich ein Programm zum verteilten Rechnen in seine Software eingebunden. Beschwichtungsversuchen zum Trotz läuft die Userschaft Sturm.

 
Eher berüchtigt als berühmt: Seit Morpheus schlingert, versucht sich KaZaA zum "beliebtesten P2P-Dienst" zu stilisieren


Der Peer-to-peer-Dienst KaZaa sorgt erneut für Empörung in der Web-Community. Wie aus einer Ad-hoc-Mitteilung an die amerikanische Börsenaufsicht SEC bekannt wurde, hat die Betreiberfirma Sharman Networks Anfang Februar still und heimlich Distributed-Computing-Funktionen der Firma Brilliant Digital Entertainment (BDE) in die KaZaa-Software integriert.

BDE arbeitet derzeit daran, ein Alternativ-Netzwerk aufzubauen, welches brachliegende Rechenkapazitäten von KaZaa-Nutzern bündeln soll. Die entsprechende Software dafür wird KaZaa-Usern ohne deren Wissen beim Download des "Media Desktop" mitgeliefert.

Das Altnet genannte P2P-Netz soll in den kommenden Wochen aktiviert werden - ebenso die entsprechende Software beim User. Die agglomerierte Performance wiederum soll BDE-Kunden zur Berechnung komplexer Aufgaben zur Verfügung gestellt werden. Außerdem soll das Altnet künftig der Distribution von Digi-Musik sowie -Videos und vor allen Dingen auch Online-Werbung dienen.

Eigenangaben zufolge hat BDE die Technik bereits erfolgreich mit dem Internet-Werbemulti DoubleClick getestet. Web-Ads sollen über Altnet nun wesentlich schneller übertragen werden, da die Banner nicht mehr von einem Zentralserver, sondern von einem im BDE-P2P-Verbund gelegenen Rechner auf Websites eingespielt werden.

Aufschrei in der Internetgemeinde

Eigentlich keine schlechte - wenn auch nicht neue - Idee, Geld in die notorisch leeren P2P-Kassen zu spülen. Wäre da nur nicht der Unmut der Web-Community. Verständlicherweise laufen KaZaa-Nutzer und Privacy-Advokaten Sturm gegen die heimlichen Features - seit Februar ist die KaZaa-Software mindestens 20 Millionen mal heruntergeladen worden.

Dabei richtet sich der Zorn in Newsgroups und E-Mails an Branchenmagazine nicht gegen das Distributed-Computing-Konzept per se. Vielmehr wird die Art und Weise moniert, auf die die Software für das praktisch per Knopfdruck aktivierbare "Schläfer-Netz" vertrieben wird. Bürgerrechtler wie das texanische Privacy Council wettern, dass das Gros der Nutzer gar nicht verstehe, zu was die untergejubelten Funktionen überhaupt  
Heimlich Huckepack: Software von Brilliant Digital soll die Ressourcen der KaZaA-Nutzer kommerziell nutzen


dienlich sind. Zudem sei die Deinstallation unerwünschter Anwendungen alles andere als einfach - selbst das E-Zine "Cnet News.com" bestätigt dies und liefert eine detaillierte Anleitung zur Deaktivierung.

Cnet hat inzwischen auch die KaZaa-Software aus seiner Download-Sektion verbannt. Der P2P-Dienst hat damit seinen wichtigsten Distributor verloren: Alleine in der letzten März-Woche waren mehr als 2,6 Millionen Kopien heruntergeladen worden.

KaZaa mit dem Rücken zur Wand

Da helfen auch alle Beteuerungen seitens KaZaa/BDE nichts, andere Softwareunternehmen wie Microsoft, AOL oder RealNetworks würden in ihre Produkte ebenfalls (Zukunfts-)Technologien integrieren, die bislang ungenutzte Einsatzmöglichkeiten erlauben würden. Außerdem verspricht BDE-Chef Kevin Burmeister, dass KaZaa-User nach der Freischaltung des Altnet nicht automatisch angekoppelt werden, sondern die Teilnahme ausdrücklich bestätigen müssen. Wer sich dafür entscheidet, PC-Ressourcen zur Verfügung zu stellen, soll mit Geschenkgutscheinen entlohnt werden.

Hört sich fast ein wenig nach Schadensbegrenzung an. Die KaZaa- und BDE-Macher stehen schließlich mit dem Rücken zur Wand. Dabei sorgte KaZaa bereits vor wenigen Wochen im "P2P-Krieg" mit Ex-Partner und nun Erzfeind Morpheus für Negativschlagzeilen.

Brilliant Digital dagegen wagt sich mit der P2P-Initiative auf gänzlich neues Online-Parkett. Bislang war die Webfirma aus Los Angeles eigentlich nur als Entwickler von Animationssoftware in Erscheinung getreten. Nachdem das börsennotierte Unternehmen im letzten Jahr allerdings deftige Verluste verbuchen musste und die BDE-Aktien mittlerweile als "Penny-Stocks" verramscht werden, sucht CEO Burmeister händeringend neue Finanzierungsmöglichkeiten.

Ob das Unternehmen im bereits von Playern wie Centerspan, Uprizer oder auch Intel umkämpften Distributed-Computing-Markt Fuß fassen kann, darf bezweifelt werden. Den Einstieg hätte BDE zumindest kaum dilettantischer planen können.

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