Kaufprogramme treiben Nasdaq leicht ins Plus

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Kaufprogramme treiben Nasdaq leicht ins Plus

 
16.08.01 22:29
Kaufprogramme treiben Nasdaq leicht ins Plus
Von Nicola Liebert, New York

Düstere Zukunftsprognosen der beiden Technologiefirmen Ciena und Brocade Communications versetzten am Donnerstag der Nasdaq zunächst einen weiteren Schlag.

Der Nasdaq Composite stürzte am Morgen kräftig ab, erholte sich allerdings im Tagesverlauf. Computergestützte Kaufprogramme institututioneller Investoren trieben den Index bis zum Schluss wieder auf 1930 Punkte und damit 0,6 Prozent ins Plus. Der Dow Jones folgte einer ähnlichen Kurve und schloss bei 10.392 Zählern 0,5 Prozent höher. Händler führten die Käufe auf Positionsglattstellungen vor dem so genannten zweifachen Hexensabbat am Freitag zurück, wenn Aktien- und Indexoptions Kontrakte auslaufen.

Ciena waren meistgehandelte Aktie und verloren nach ihrer Gewinnwarnung 31 Prozent. Die Glasfaserfirma reduzierte ihre Gewinnprognosen für dieses und das kommende Jahr. Im laufenden Quartal erwartet das Unternehmen einen Umsatzrückgang gegenüber dem Vorquartal von bis zu 20 Prozent. Der Gewinn pro Aktie werde statt bei 18 Cent - wie bislang angenommen - nur bei zwei bis sieben Cent liegen.


Auf Grund der schlechten Prognose rutschte der gesamte Sektor ab, darunter JDS Uniphase , Sycamore Systems und Corning . Mit Ciena sei eine der letzten Bastionen im Telekommunikationssektor gefallen, begründete Arnold Berman von Wit SoundView die Enttäuschung. "Ciena war, was ich als das beste Haus in einem schlechten Viertel bezeichnen würde. Und heute ist das Haus in Flammen aufgegangen."


Der Aktienkurs von Brocade Communications fiel um gut neun Prozent. Der Hersteller von Schaltern für Datenspeichernetze kündigte an, das Ergebnis im laufenden Quartal werde unter den Erwartungen bleiben. Im zweiten Quartal schrumpfte der Gewinn um 40 Prozent. Im Vorfeld der nach Börsenschluss erwarteten Quartalszahlen von Hewlett-Packard und Dell stießen die Investoren auch deren Aktien ab. Bei beiden Firmen wird ein deutlicher Gewinnrückgang erwartet.


Die Marktforschungsfirma Thomson Financial/First Call schätzt inzwischen, dass die Unternehmensgewinne im dritten Quartal durchschnittlich 13,1 Prozent unter dem Vorjahresniveau liegen werden. Damit dürften die Gewinne 2001 erstmals seit dem Rezessionsjahr 1991 auch über das ganze Jahr gerechnet fallen. "Aktien werden in den kommenden Monaten noch weiter sinken", unkte Tom Peterson, Herausgeber des Informationsbriefs Bulls Eye Research. Dies sei ein notwendiger "Anpassungsprozess an realistische Bewertungen."


Eine gewisse Unterstützung erhielt der Markt hingegen von positiven Konjunkturdaten. Die fallenden Verbraucherpreise signalisierten, dass einer weiteren Zinssenkung der US-Notenbank kommende Woche nichts mehr im Wege steht.

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