Kaufempfehlungen sind Verkaufssignal

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Kaufempfehlungen sind Verkaufssignal

 
29.04.02 23:06
Aktien, die von den Strategen der Finanzinstitute zum Kauf empfohlen werden, entwickeln sich in der Regel schlechter als zum Verkauf empfohlene Aktien.

Dies ist das Ergebnis der Auswertung der Aktientipps von 17 europäischen Aktienstrategen im Rahmen der Aktienumfrage der FTD von März 2001 bis April 2002. Im Rahmen der Umfrage empfehlen die Teilnehmer je drei Titel aus dem Deutschen Aktienindex (Dax) zum Verkauf und zum Kauf, sowie jeweils fünf Titel aus dem Stoxx-50-Index der wichtigsten europäischen Unternehmen. Nach drei Monaten wird die Kursentwicklung der Aktien untersucht.

In jeder der ausgewerteten acht Runden entwickelten sich die Kaufempfehlungen im Durchschnitt schlechter als die zum Verkauf empfohlenen Werte. Würden die Strategen ihre Empfehlungen auswürfeln, wäre dieses schlechte Ergebnis nur mit einer Wahrscheinlichkeit von weniger als einem Prozent zu erwarten.

Als privater Investor kann man daher Aktienempfehlungen von Banken mit Gewinn nutzen, indem man Aktien, die zum Verkauf empfohlen werden, kauft - und umgekehrt. Im Dax lagen die Kaufempfehlungen pro Vierteljahreszeitraum um 5,3 Prozent, im Stoxx um 3,7 Prozent hinter den Verkaufsempfehlungen zurück.

Richard Davidson im Plus

Umso auffälliger ist es, dass Richard Davidson von der Investmentbank Morgan Stanley in London es schaffte, mit seinen Dax-Empfehlungen in jeder der acht Runden im Plus zu liegen. Seine Kaufempfehlungen entwickelten sich pro Dreimonatszeitraum um 10,4 Prozent besser als die Verkaufsempfehlungen. Michael Fraikin von der Fondsgesellschaft Invesco gelang im Stoxx mit plus 9,2 Prozent Ähnliches.

Nimmt man die Ergebnisse aus beiden Indizes zusammen, schneidet Fraikin mit plus 5,4 Prozent etwas besser ab als Davidson mit plus fünf Prozent. Mit deutlichem Abstand folgen die Kölner Privatbank Sal. Oppenheim und dann die Investmentbank Merrill Lynch.

Michael Fraikin führt den eigenen Erfolg darauf zurück, dass sein Haus sich bei der Aktienauswahl strikt an objektiven Kriterien ausrichtet und auf "Bauchurteile" gänzlich verzichtet.

Für Fraikin ist eine Aktie umso attraktiver, je besser die Kursentwicklung der letzten zwölf Monate war und je steiler und geradliniger langfristig das Gewinnwachstum ist. Ein hohes Verhältnis der Revision von Gewinnschätzungen durch die Analysten nach oben zu den Abwärtsrevisionen spricht ebenfalls für eine Aktie und zuletzt schließlich ein niedriges Verhältnis von Aktienkurs zum Gewinn beziehungsweise zum Cash-Flow des Unternehmens.

Mit "Bauch-Entscheidungen" erfolgreich

"Bei uns werden die Top-Picks nicht in Strategierunden nach mehr oder weniger subjektiven Kriterien ausgewählt", erklärt Fraikin den eigenen Erfolg und den Misserfolg der anderen. Da Invesco keine Bank, sondern eine Fondsgesellschaft ist, veröffentlicht das Institut allerdings keine Aktienempfehlungen, sondern nutzt sie für das Management seiner Publikumsfonds.

Richard Davidson von Morgan Stanley war mit seinen "Bauch-Entscheidungen" erfolgreich. Für ihn stellt das Ranking von Aktien nach ähnlichen zahlenmäßigen Kriterien, wie Invesco sie verwendet, nur eine Vorauswahl dar. "Ich entwickle, ausgehend von einer Konjunktureinschätzung, eine Story, die unsere Sektorgewichte bestimmt", erklärt er sein Vorgehen bei der Aktienauswahl.

ftd.de
Digedag:

Ist doch klar. Macht auch jeder Fischhändler so!

 
29.04.02 23:20
Der Fisch, der als nächster zu stinken droht, wird am dringensten angeboten.
;-)))
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