Kanthersieg für Repression

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Schnorrer:

Kanthersieg für Repression

 
03.08.02 22:00
Samstag 3. August 2002, 20:54 Uhr
«Chaostage» in München blieben aus

München (dpa) - Mit einem massiven Aufgebot hat die Münchner Polizei jeden Ansatz zu Aktionen von Punks bei den «Chaostagen» im Keim erstickt. Rund 500 Szene-Anhänger wurden nach Polizeiangaben der Stadt verwiesen. Mehr als 220 weitere Punks wurden bereits bei Kontrollen auf den Zufahrtswegen zurückgewiesen. Insgesamt wurden mehr als 110 mutmaßliche «Chaostage»-Teilnehmer in Gewahrsam genommen. Ein Teil von ihnen wurde wieder freigelassen, die übrigen müssen das Wochenende voraussichtlich in der Haftzelle verbringen.



PS: es ist wohl allen klar, was noch kommt, wenn man zufällig das Maul aufmacht?
Schorsch Dab.:

toll, wir freuen uns schon drauf o.T.

 
03.08.02 22:04
Schnorrer:

ich auch. Hab eh die Schnauze voll.

 
03.08.02 22:10
8 qm in Landsberg, einmal Ausgang am Tag, aber keinen Streß.

Irgendjemand kocht für mich, und ich kann endlich wieder Bücher lesen.

Knast ist keine Strafe, sondern Erlösung heutzutage.

Vor allem, wenn man verheiratet ist.
Quigley:

Die Zukunft?

 
03.08.02 22:56

Wo doch die Frage schon aufgeworfen wurde was sonst noch kommt....

Ein blick in meine Glaskugel....orakeln wir mal los...

ich tippe drauf, dass als erstes die Polizei und die Bundeswehr aufgestockt werden, finanziert durch Halbierung der Sozialleistungen bei gleichzeitiger Verdopplung der Beiträge.

Farbe im Haar wird verboten, mit Aussnahme der Vorzimmerdamen bei Herrn Stoiber und Co. ... die bleiben blond oder rothaarig.

Danach wird aus den Überschüssen aus obigen steuerlichen Änderungen die Bildzeitung subventioniert.

Mit diesem Geld kauft Axel Springer dann Kirch Media auf, durch weitere Finanzspritzen wird dann eine Übernahme weiterer Mediengiganten finanziert.

Alle anderen Zeitungen und Medien gehen daraufhin den Bach runter...

Jeder der halbwegs in Geschichte aufgepasst hat weiss was ich aus Anstand nun nicht schreibe...

aber das ist ja alles nur Science-Fiction und kann uns nicht passieren...gelle?

Das sollte keine Unterstellung sein, dass CDU CSU etwas in der Art vor hätte.
Nur ein wenig paranoides Brain-Storming...Science-Fiction halt

Quigley
Schnorrer:

Jetzt, im ZDF: WAG THE DOG ... oder, warum

 
03.08.02 23:13
es keinen G-Punkt gibt.


Oder so ähnlich ....
Nassie:

Dann such

 
03.08.02 23:15
mal schön nach dem berühmten Punkt.
Kicky:

"ni carotte ni baton "Bericht aus Strasbourg

 
04.08.02 01:44
Mickey, gestern abend bist du von der Polizei freigelassen worden. Erzähl doch mal, wie die die Demo bis zu deiner Festnahme erlebt hast.

Ich hatte gehört, das die Demo verboten sei, das war aber mehr ein wirres Gerücht. Deswegen und auch weil ich Magenprobleme hatte, war ich mir nicht sicher, ob ich überhaupt hingehen sollte. Weil mir das Thema aber wichtig ist - ich bin eben für die Abschaffung von solchen Einrichtungen - bin ich trotzdem hingegangen. Mit einem mulmigen Gefuehl. Ich war mit drei anderen Leuten unterwegs und alles lief einigermassen OK, bis dann die Polizei in der Strasbourger Innenstadt anfing, Tränengas auf uns zu schiessen. Da hab ich gedacht, jetzt gehts ab, es wird heftig. Das war mir und den anderen nichts, wir sind in die Spitze der Demo gerannt. Von hinten kamen ja die Bullen. Es ging über den Marktplatz in eine Fußgängerzone. Ich hörte Scheiben klirren.

Wie bist du dann verhaftet worden?

Plötzlich ging alles ganz schnell, es lief wie ein Film ab. Ein Zivibulle hatte es auf mich abgesehen, er wollte auf mich einpruegeln. Einfach so, ich hatte nichts getan. Ich bin in ein Geschaeft gerannt und habe mich hinter den Tresen gefluechtet. Der Bulle kam hinterher. Der war ganz fixiert auf mich und hat gleich angefangen, mit seinem Knüppel auf mich einzuprügeln. Etwa zwei Minuten lang. Er hat mich dabei auf angebrüllt, auf Französisch und auch auf Deutsch: "Steh auf!" Wenn ich dann hoch wollte, prügelte er mich gleich wieder nieder. Das Spielchen wiederholte sich mehrmals.

Waren noch mehr Leute in dem Laden?

Ja, Kunden, Angestellte, auch andere geflüchtete DemonstrantInnen. Drei Zivibullen waren auch noch dabei. Eine Frau war ebenfalls hinter dem Tresen und hat versucht, den Bullen dazu zu bringen, von mir abzulassen. Das hat aber nicht viel gebracht. Ich habe das alles wenig mitbekommen. Wie gesagt: Es war wie im Film. Die Schläge haben nicht einmal wirklich geschmerzt in dem Moment. Das kam erst spaeter.

Wie ging es weiter?

Der Bulle zerrte mich hoch, hielt mich an den Haaren fest. So stand er im Laden herum und prügelte noch eine andere Frau zusammen. Er schrie, sie solle rausgehen. Aber die war so geschockt und verheult, die konnte sich kaum bewegen, erst Recht nicht bei all den Schlägen. Dann schlug er noch einmal extrem hart auf die Brust der Frau, sie sackte zusammen. Schließlich zerrte er mich nach draußen. Ich lag auf dem Bauch, die Hände über dem Rücken verschränkt. Er meinte, ich solle ruhig bleiben, das war ich auch, aber ab und zu trat er trotzdem noch mal auf mich ein.
Nach fünf Minuten wurde ich mit ein paar anderen in eine Bullenwanne gesperrt. Wir wartetetn etwa 20 Minuten und dann ging es mit einem normalen Polizeiauto auf das Polizeirevier, das Hotel de Police. Das Teil heisst wirklich so.

Da waren noch mehr Verhaftete?

Ja, ungefähr fünfzehn. Einem blutete die Nase wie verrückt. Er wollte einen Arzt doch der kam erst nach insgesamt eineinhalb Stunden und machte nur eine ganz kurze ambulante Behandlung. Mir wurden die Handschellen abgenommen und Kabelbinder angelegt. Die Fesseln waren extrem fest, meine Hände schwollen an und wurden blau, ich konnte sie nicht mehr spüren. Bei einem anderen fingen die Hände sogar an zu bluten. Zum Glück wurden die Kabelbinder aber irgendwann ein bißchen gelockert.

Dann kamst du in eine Zelle?

Ich kam in ein Büro, meine Personalien wurden aufgenommen, ich musste meinen persönlichen Kram abgeben. Die Fesseln kamen auch ab. Dann wurde ich drei Etagen nach unten gebracht und in eine Zelle gesperrt.

Beschreibe mal, wie es in der Zelle war und was bis zu deiner Freilassung geschah.

Ich sprach erst einmal ganz kurz mit einer Anwältin. Die konnte mir aber nicht viel sagen. Das mir zustehende Telefonat wurde mir verweigert - irgendwer rief aber beim Legal Team vom Camp an und sagte durch, das ich festgenommen sei. Die Knastanlage war ein Rondell, in der Mitte die Wächter, außen die Zellen. Ich war die ganze Zeit allein eingesperrt. Der Raum war erstaunlich groß, größer als ich mir so etwas vorgestellt hätte. Ein blauer Boden, ein Holzabsatz als Bett, sonst gar nichts. Sehr karg also. Die Tür hatte ein Glasfenster durch das immer wieder die Bullen durchschauten. Ich konnte dadurch aber auch die anderen Gefangenen sehen. Essen oder zu Trinken gab es nicht, aufs Klo durfte man alle zwei Stunden. Da gab es einen Wasserhahn, dort trank ich dann immer ein bisschen. Das Schlimmste an de Knastaufenthalt war einerseits die Ungewissheit: Ich wusste ja nicht, was mir überhaupt vorgeworfen wird und auch nicht, wie lange ich bleiben müsste. Andererseits liefen die Bullen auch immer mal wieder an den Zellen vorbei und schwangen ihre Knüppel, schimpften, schlugen gegen die Türen. Psychoterror.

Was sagten sie zu euch?

Vieles verstand ich nicht. Einmal sagte einer, dass sie jetzt mit uns auch mal Anarchie machen würden oder so etwas.

Hast du dich eigentlich noch krank gefühlt, wie auf der Demo?

Nein, das war weg. Dafür schmerzten die Schläge.

Du wurdest auch verhört?

Ja. Eine dreiviertel Stunde lang. Da kamen so Fragen, warum ich denn vermummt gewesen wäre. Naja, ich war ja nicht vermummt. Die Übersetzerin sagte mir igendwann, das der Bulle mich am liebsten total zusammenscheißen würde, weil ich dumm sei und er mir nicht glaube.

Du hast also Aussagen gemacht.

Ich weiß, dass man in solchen Situationen nichts sagen sollte. Aber alle vor mir hatten Ausage gemacht, ich dann auch. Viel gesagt hab ich nicht. Da spielte auch die Angst mit hinein, dass sie mich noch schlechter behandeln würden, wenn ich die Aussage verweigern würde.

Wann wurdest du freigelassen?

Ich bekam erst einmal doch noch etwas zu essen. Ein Käsebrötchen. Ich bin vegan, das konnte ich also nicht essen. Ich habe es schließlich geschafft, noch ein paar Stunden in der Zelle zu schlafen. Dann ging die Zellentür auf: Ich bekam meine Sachen zurück und wurde freigelassen. Der Vorwurf gegen mich ist übrigens, dass ich an einer bewaffneten Versammlung teilgenommen haben soll.

Wie war der Empfang nach deiner Freilassung?

Ich wurde abgeholt, bekam ein Bier und rauchte erst einmal wie ein Verrückter. Das durfte ich ja im Knast nicht, ich hatte da einiges nachzuholen. Auf dem Camp haben die Leute mich dann noch ganz süß mit einem Präsentkorb begrüsst.

www.indymedia.de/2002/07/26817.shtml
Dr.UdoBroem.:

@Quigley - Du meinst wie in Israel?

 
04.08.02 01:57
Israel erlebt schwerste Wirtschaftskrise

             Von Susanne Knaul, Jerusalem

             31.07.2002

Es schien wie ein Märchen, als eine Gruppe junger Israelis, die zum Teil nicht einmal Abitur hatten und ihre Geschäfte in abgetragenen Jeans abwickelten, vor vier Jahren ihre Software ICQ für 287 Mio. $ an AOL verkauften.

So zu werden wie sie war der Traum des heute 30-jährigen Motti Meir. Und als Berufsanfänger verdiente er bis vor zwei Jahren auch bereits das Fünffache eines Lehrereinkommens, fuhr einen Neuwagen, baute ein Haus und verplante die Millionen, die für ihn als Teamchef in einem Startup-Unternehmen noch kommen sollten. Inzwischen ist er arbeitslos und schafft es nur mit Mühe, die Monatsrate von 1000 Euro für sein Haus aufzubringen.

Meirs Perspektiven sind so düster wie die des ganzen Landes. Jüngsten Prognosen zufolge wird Israels Arbeitslosenquote im kommenden Jahr bis auf zwölf Prozent steigen und damit eine der höchsten in der entwickelten Welt sein. Israel steckt in der schwersten Wirtschaftskrise seiner Geschichte.

Gestern kündigte die Telekommunikationsgesellschaft Arutzey Zahav weitere Entlassungen an. Betroffen ist nicht nur der Hightech-Bereich, der in Israel nicht tiefer in der Krise steckt als anderswo. Entlassen wird im großen Umfang auch in der Industrie und im Dienstleistungsgewerbe. Tausende Arbeitsplätze allein im Tourismusbereich fielen der anhaltend schwierigen Sicherheitslage zum Opfer. Gleichzeitig steigen auf Grund der Intifada die finanziellen Belastungen des Staates, der Millionenbeträge für die einberufenen Reservisten aufbringen muss.

Um der Bugdetmisere entgegenzuwirken, präsentierte Finanzminister Silwan Schalom gestern dem Kabinett seinen Haushaltsplan für das kommende Jahr. Kürzungen von 8,7 Mrd. Schekel ( 2 Mrd. Euro) sind vorgesehen. Die Wirtschaft jubelt. Oded Tyrah, Chef des Industriellenverbandes, hofft , dass die von der Regierung angestrebte Defizitrate von drei Prozent noch erreicht werden kann.

Günstig für die Wirtschaft ist zudem, dass die Finanzkrise nicht mit Steuererhöhungen, sondern mit sozialen Kürzungen gemeistert werden soll; zwischen 12 bis 50 Prozent Zuwendungen für Arbeitslose und Sozialhilfeempfänger sollen gekappt werden.

Begründet wird der Schritt damit, dass die hohe Arbeitslosigkeit nicht an mangelnden Arbeitsplätzen liege. Rund 300 000 Gastarbeiter aus Asien, Afrika und Osteuropa – die sich zu zwei Dritteln illegal in Israel aufhalten; sind im Gegensatz zu den Israelis bereit, Arbeit vor allem im Baubereich und in der Landwirtschaft für vergleichsweise geringe Entlohnung zu übernehmen. Kürzungen der Sozialausgaben sollen die Bereitschaft der Israelis, solche Jobs anzunehmen, erhöhen. 50 000 Illegale steht nun die Abschiebung bevor..

Betroffen von dem geplanten Haushalt sind vor allem Rentner, Behinderte und Leute, die aus familiären oder gesundheitlichen Gründen mehr auf die Hilfe des Staates angewiesen sind als andere. Die Schließung vonDrogenentzugsanstalten steht bevor, von Frauenhäusern und Therapiezentren für Behinderte. Schon jetzt warnen dieSozialversicherungen, die die besonders Bedürftigen unterstützen sollen, vor Tausenden von neuen Armen. Einige Kommentatoren sprechen bereits vom ;Thatcherismus; in Israel. Minister David Levy trat mit  Verweis auf die unsoziale Haushaltskonsolidierung bereits diese Woche zurück.


Die um staatliche Zuwendungen betrogenen Städte in der Negev-Wüste fürchten gar eine Flucht der Bevölkerung in Richtung Landeszentrum. Um dem entgegenzuwirken, schlug das linke Bündnis Meretz die Kürzung der Ausgaben für Siedlungen in den Palästinensergebieten vor. Rund 12 Mrd. Schekel (rund 2,5 Mrd. Euro) könnten dort eingespart werden. Das aber wird Regierungschef Ariel Scharon nicht mitmachen.

Besonders schlimm ist die Lage in Jerusalem.Wir sind die ärmste Stadt Israels, sagt Brian Ausländer, städtischer Sozialarbeiter.Zwei große Bevölkerungsgruppen in der Hauptstadt kosten die Stadt mehr, als sie an Steuern einnimmt: die orthodoxen Juden und die arabische Bevölkerung in Ostjerusalem.

Für beide Gruppen sind kinderreiche Familien typisch. Während die meisten orthodoxen Juden nicht arbeiten, weil die Männer das Studium der heiligen Schriften vorziehen und die Frauen die Kinderschar hüten, trifft die palästinensischen Ostjerusalemer die Arbeitslosigkeit unfreiwillig.
Auf Grund der derzeitigen Sicherheitslage kommen viele von ihnen nicht mehr her, erklärt Ausländer, der die Armutsrate in der Stadt mit nicht weniger als 39,6 Prozent beziffert. Landesweit liegt die Zahl derzeit bei 18,8 Prozent

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