Ein sehr langer Artikel aber dafür äußserst interessant und zum Schluß gibts es noch ein Kommentar von mir!
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SPIEGEL ONLINE - 18. August 2001, 19:44
URL: www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,150849,00.html
T-Aktie
Blamage für die Deutsche Bank
Von Wolfgang Reuter
Ein internes Schreiben der Deutschen Bank belegt: Das Institut hat einen Paketverkauf von Telekom-Aktien gründlich vermasselt. Jetzt hat die Suche nach den Schuldigen begonnen.
Das Handy klingelte gegen 7.45 Uhr. Michael Cohrs, Chef der Abteilung für Konzern-Finanzierungen, wollte seinen Boss, Josef Ackermann, dringend sprechen.
Es ging um die Deutsche Telekom und um den wohl umstrittensten Aktiendeal der jüngsten Bankengeschichte. Der in seinem italienischen Feriendomizil aufgestöberte Ackermann, so berichten hochrangige Investmentbanker aus London, ließ sich den anstehenden Paketverkauf in groben Zügen am Telefon erklären. "In so einer Situation arbeitet sein Gehirn wie ein Computer", berichtet ein ihm unterstellter Banker, "er wägt alle Risiken ab, stellt Zwischenfragen, bis er alle Details verstanden hat. Dann sagt er: Go ahead." Also: "Macht es."
In diesem Fall eine dramatische Fehlentscheidung. Das "go ahead" war der Startschuss zum größten Debakel, das die Bank seit der Schneider-Pleite im Jahre 1994 erlebt hat.
Denn das Institut hatte die T-Aktie zwei Tage zuvor mit einem Kursziel von 31 Euro für jedermann zum Kauf empfohlen. Am Dienstag aber warfen die Händler der Bank 44 Millionen T-Aktien auf den Markt - so auffällig und so geräuschvoll, dass der Kurs der Volksaktie seither um 28,6 Prozent abgesackt ist. Binnen 48 Stunden verloren die Anteilseigner der Telekom rund 24 Milliarden Mark. Hilflos sah sich die Deutsche Bank öffentlichen Beschimpfungen und harter Kritik ausgeliefert.
"Ein Schlag ins Gesicht der Kleinaktionäre", wetterte Grünen-Wirtschaftsexperte Werner Schulz in "Bild". Auch Hermann Otto Solms, finanzpolitischer Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, schimpfte: "Das Institut hat sich über die Maßen blamiert." Selbst die honorige "Frankfurter Allgemeine" fragte: "Ist aus dem deutschen Kapitalmarkt eine Räuberhöhle geworden?"
Telekom-Chef Ron Sommer kochte vor Wut und warf der Bank einen "gravierenden Arbeitsfehler" vor. Die Börsenaufsicht ermittelt und forderte das Geldhaus auf, den Hergang detailliert zu beschreiben.
Das siebenseitige Papier, das dem SPIEGEL vorliegt, zeigt erstmals, was in jenen hektischen Tagen wirklich geschah. Das Dokument ist von der Rechtsabteilung und der so genannten Compliance der Bank erstellt worden - also der Abteilung, die für die Einhaltung von Recht und Gesetz in allen Geschäftsabläufen zuständig ist. In dem Papier wird der Ablauf der Transaktion minutiös offen gelegt.
Die Affäre begann am Freitag vor dem verhängnisvollen Verkauf der T-Aktien. An diesem Tag, es war der 3. August, waren "Vertreter der Abteilung Equity Capital Markets aus unseren Filialen London und Hongkong zu einem Kundengespräch bei Hutchison Whampoa zu Gast", heißt es in dem Schreiben. Dabei ging es der asiatischen Industriefirma auch um den teilweisen Verkauf eben jenes Telekom-Aktien-Pakets, das Hutchison seit der Übernahme der US-Telefon-Gesellschaft VoiceStream durch die Deutsche Telekom im Mai dieses Jahres hält. Ein Auftrag über den Verkauf der Aktien wurde von den Asiaten in Aussicht gestellt. Die Deutsche Bank witterte den großen Deal, denn an den Provisionen eines solchen Paketverkaufs verdient das Geldhaus Millionen.
Nach diesem Gespräch haben die Banker ihren ersten schweren Fehler begangen. Sie hätten den möglicherweise unmittelbar bevorstehenden Deal sofort an ihre Compliance-Abteilung melden müssen. Die hätte dann die Veröffentlichung eben jener Positivstudie des Deutsche- Bank-Analysten Stuart Birdt verhindert, die nun quer durch die Republik für Ärger sorgt. Zu der "im späteren Verlauf des Tages veröffentlichten" Kaufempfehlung hätte es also gar nicht kommen müssen.
Die Deutsch-Banker in Hongkong sahen jedoch keinen Anlass, die Compliance-Abteilung zu informieren. "Ohne ein Vertragsangebot abzugeben oder verbindliche Absprachen zu treffen, wurde die Begegnung in dem Verständnis beendet, dass der Kunde seine Handlungsoptionen auf der Grundlage der erhaltenen Informationen überdenkt, ehe die Gespräche fortgesetzt werden", rechtfertigen die Banker ihr Versäumnis gegenüber der Bankenaufsicht.
Dabei hatten die Manager der Deutschen Bank, wie an anderer Stelle des Briefes deutlich wird, bereits viele Details des späteren Deals besprochen. Die Verhandlung zwischen Bank und Großkunde war also mehr als eine seichte Plauderei.
Hutchison bekam bereits am Freitag von den Deutsch-Bankern eine raffinierte Konstruktion präsentiert, die es erlaubte, das T-Paket über dem aktuellen Marktpreis zu veräußern. Der Industriekonzern aus Asien brauchte nur ein paar Tage des Nachdenkens und des Nachrechnens - dann griff er zu.
Schon am Montagabend gegen 22 Uhr Londoner Zeit "informierte Hutchison Whampoa unsere Mitarbeiter aus Equity Capital Markets, dass man entschlossen sei, rund 35 Millionen Aktien der Deutschen Telekom als Paket abzugeben, und deshalb bereits mit einer anderen Bank in Kontakt stehe. Man sei jedoch auch an einem verbindlichen Angebot für ein Termingeschäft der in dem Gespräch am 03.08.2001 dargestellten Art interessiert", heißt es in dem Papier an die Wertpapieraufsicht.
Fieberhaft arbeiteten sich drei Dutzend Spitzenmanager der globalen Investmentbank durch die Nacht - um einen der größten Paketverkäufe vorzubereiten, den die Bank je durchgezogen hat. Andere Investmentbanken saßen ihnen dabei im Nacken. Und sie wollten gewinnen. Denn Hutchison, einer der weltweit lukrativsten Kunden überhaupt, hatte bislang die Dienste der Deutschen Bank nicht in Anspruch genommen.
Laut des Papiers fand "um 3.30 Uhr (Ortszeit London) ein Konferenzgespräch der Fachleute in Hongkong, London und New York hinsichtlich der Durchführbarkeit und der Preisfindung statt". Die komplizierte Struktur des Deals stand dabei längst fest.
Sie war vor allem davon geprägt, dass Hutchison die Aktien eigentlich gar nicht verkaufen durfte, auch wenn der Konzern gegenüber der Deutschen Bank schriftlich das Gegenteil versichert habe, wie die Banker der Wertpapieraufsicht mitteilen.
Denn Hutchison war als ehemaliger Aktionär der US-Telefongesellschaft VoiceStream an eine so genannte Lock-up-Frist gebunden, die nach der Übernahme der Gesellschaft durch die Telekom vereinbart wurde. Sie zwang die wichtigsten Altaktionäre, den größten Teil ihrer Aktien mindestens bis zum 1. September dieses Jahres zu halten. Erst im Lauf der folgenden zwölf Monate dürfen sie Zug um Zug weitere Aktien abgeben. Der Grund solcher Absprachen: Der Börsenkurs soll, auch im Interesse der Kleinanleger, nicht allzu sehr schwanken.
Doch die Asiaten wollten eher verkaufen als die anderen; der Markt, die Telekom und womöglich auch der Gesetzgeber sollten also überlistet werden. Um die Lock-up-Regelung zu umgehen, beruht der Deal im Wesentlichen auf zwei Teilgeschäften. Zusammen ergeben die jedoch nach Ansicht von Juristen ein Verschleierungsgeschäft.
Im ersten Teil verkaufte Hutchison der Deutschen Bank 35 433 520 Aktien zum Preis von 25,45 Euro. Der Clou: Die Papiere, die der Konzern eigentlich noch halten musste, sollten erst am 7. August kommenden Jahres bezahlt und ausgehändigt werden. Ein klassisches Termingeschäft.
Zugleich sicherte sich die Bank das Recht, "die Zahl der zu liefernden Aktien um weitere 17 716 760 Stück zu erhöhen", heißt es in dem Brief. Im Bankerjargon heißt so etwas "Kaufoption" oder "Call".
Für die Deutsche Bank war die Sache mit dem Call eine tolle Marketingidee. Denn einerseits ist ihr Risiko begrenzt: Liegt der Kurs in einem Jahr unter den vereinbarten 25,45 Euro, bleibt Hutchison auf den 17,7 Millionen T-Aktien sitzen. Notiert die Aktie jedoch höher, muss der Konzern die Papiere zu 25,45 Euro, also unter dem Marktpreis, liefern. Die Deutsche Bank macht dann ein Schnäppchen.
Andererseits aber zahlte sie ihrem Kunden die übliche Prämie für so eine Option - in diesem Fall waren es 1,85 Euro - nicht aus. Stattdessen machte sie ihm ein besseres Angebot für sein Paket. So lag der Preis, zu dem die Deutsche Bank die T-Aktien von Hutchison kaufte, mehr als fünf Prozent über dem Schlusskurs an der Frankfurter Börse. Mit diesem Angebot machten die Manager der Deutschen Bank das Rennen.
Jetzt musste sich das Institut nur noch selbst absichern. Denn in einem Jahr, so viel stand fest, hatte sie 35 Millionen Aktien in ihren Büchern, möglicherweise sogar 53 Millionen. Und gegen das Risiko eines Kursrückgangs, so verlangt es das Gesetz, muss sie sich absichern. Oder die Papiere verkaufen - und zwar 44 Millionen Stück, was der durchschnittlichen Größe des Pakets entspricht, das sie in einem Jahr von ihrem Kunden erwartete.
Dabei freilich gab es ein Problem: Das Geldhaus sollte sämtliche Aktien ja erst in einem Jahr bekommen, konnte sie also gar nicht jetzt verkaufen.
Deshalb erfanden die kreativen Händler den zweiten Teil dieses Geschäfts. Dabei lieh sich die Bank von Hutchison eben diese Aktien, die sie in einem Jahr erhalten sollte. Diese geliehenen Stücke wollte sie am Dienstag verkaufen.
Doch zunächst musste der Deal noch eine wichtige bankinterne Hürde nehmen. So schreiben die Banker an die Wertpapieraufsicht: "Für 05.45 Uhr (Ortszeit London) wurde sodann das für die Genehmigung von Paketplatzierungen zuständige Equity Commitment Committee zu einem Konferenzgespräch einberufen."
Wegen der Größe der Transaktion, so die nächtliche Entscheidung, musste ein Mitglied des Konzernvorstands zustimmen. Michael Cohrs, so heißt es in dem Brief, "berichtete um 07.00 Uhr (Ortszeit London), dass Herr Fitschen zugestimmt habe". Jürgen Fitschen ist wie Ackermann Vorstand für das Investmentbanking.
Als das Okay von Fitschen und Ackermann kam, startete die Bank ihre Verkaufsoffensive. "Am 07.08.2001, 7.15 bis 7.45 Uhr (Ortszeit London) wurden die Handelsabteilung (Sales) sowie der Analyst Stuart Birdt unterrichtet", heißt es in dem Brief. Hunderte von Aktienverkäufern boten in den darauffolgenden Stunden ihren Großkunden die Aktien an.
Mit mäßigem Erfolg, denn die einst hochgelobten Telefonaktien sind derzeit weltweit wenig gefragt. Bis 10.15 Uhr wurden die Händler nur etwa 36,5 Millionen der angebotenen 44 Millionen Aktien los. Sie beendeten die Aktion. Auch "die Erwartung, nach Aufnahme des Börsenhandels in New York weitere Aktien dort platzieren zu können, erfüllte sich nicht", klagen die Manager in dem Brief. Offenbar hatten einige Fondsgesellschaften und andere Großkunden einfach abgewinkt - keine T-Aktien bitte.
Der Markt war nun verunsichert - und die Deutsche Bank geriet in Panik. Denn sie hatte die nicht verkauften 7,5 Millionen Aktien nun in ihren Büchern. Und jetzt musste sie sich gegen das Risiko eines Kursverfalls absichern. Und zwar entweder mit eigenem Kapital, das sie für das Risiko eines Kursrückgangs bereitstellen muss - oder mit Verkaufsoptionen auf die T-Aktie. Sonst hätte sie massiv gegen das Kreditwesengesetz verstoßen.
Sie entschied sich für die Verkaufsoptionen, die sie an der Computerbörse Eurex platzierte. In der Folge stiegen die Umsätze an der Terminbörse steil an, was Händler anderer Banken sofort registrierten. Schon am Vormittag brodelte die Gerüchteküche: "Der Deal läuft schlecht", munkelten Broker in Frankfurt und London. Jeder aufmerksame Börsianer wusste jetzt: Die Deutsche Bank hatte im diskreten Telefonhandel nicht alle T-Aktien platzieren können.
Nun war die Stunde der Spekulanten gekommen. Wenn der Kurs rutscht, rutschen diverse Daytrader, also Tagesinvestoren, schnell noch mit. Doch in diesem Fall wetteten auch große private Investoren und selbst Banken gegen das Papier. Die Umsätze an der Eurex, aber auch im offiziellen Frankfurter Xetra-Handel verdreifachten sich am Dienstag - und spätestens am Mittwoch gab es kein Halten mehr. Vor allem auch, weil viele Händler nicht wussten, was da noch auf sie zukommt, wer von den VoiceStream-Aktionären noch Anteile verkaufen will - und wo der Kurs letztlich landen würde. Eine regelrechte Verkaufspanik ließ die T-Aktie an diesem Tag um neun Prozent fallen.
Zum Schaden der Kleinaktionäre, die von der Schlacht um das Telefonpapier praktisch nichts mitbekamen. Und jetzt noch auf ihren T-Aktien sitzen, die ja nicht nur die Deutsche Bank empfohlen hatte. Einst waren die Schauspieler Manfred Krug und Charles Brauer aktiv geworden, den Anlegern dieses Wertpapier ans Herz und damit ins Depot zu legen.
Aber auch die Großkunden der Deutschen Bank sind sauer über das Vorgehen des Instituts. Sie hatten - zu Recht - erwartet, das Geldhaus werde genau berechnen, wie viele Aktien der Markt tatsächlich aufnehmen könne. Sie hatten sich - ebenfalls zu Recht - darauf verlassen, dass ihre Papiere den Preis in etwa halten würden. Vor allem die Fondsgesellschaften, die bei dem Deal ja nicht ihr eigenes Geld verloren haben, sondern das ihrer Kunden.
Seither sind Dutzende von Mitarbeitern der Deutschen Bank einzig und allein damit beschäftigt, den Ärger der großen Kunden abzufangen. "Wir versuchen, den Leuten den Deal zu erklären - und was dabei passiert ist", berichtet ein Mitarbeiter.
Dennoch: Der Imageschaden für die Bank ist riesig. Und die Verärgerung der Kunden hat auch finanzielle Folgen. So haben vier der fünf größten deutschen Fondsgesellschaften - darunter der Deutsche Investment-Trust und die Adig - nach SPIEGEL-Informationen ihren Handel mit dem Institut fürs Erste unterbrochen. Eine bislang in Deutschland einmalige Sanktion.
Längst hat bei der Deutschen Bank die Suche nach den Schuldigen begonnen. "Einige Leute sind erheblich unter Druck", berichtet ein Mitarbeiter, "und die Sache wird wohl auch personelle Konsequenzen haben".
Selbst für die zuständigen Vorstände könnte es eng werden, wenn die Ermittlungen der staatlichen Börsen- und der Wertpapieraufsicht abgeschlossen sind. Gerade die geschickte Konstruktion, mit der letztendlich der sofortige Verkauf der Papiere und damit womöglich die Umgehung der Haltefrist verschleiert wird, weckt das Interesse, vor allem auch der Bankenaufsicht.
In diesem Zusammenhang ist das Schreiben der Banker an ihre Kontrolleure ausgesprochen aufschlussreich. Denn einer, so scheint es, hatte mit der Sache gar nichts zu tun. Josef Ackermann, Chef des Investmentbanking, ist außen vor. Schließlich soll der 53-Jährige in knapp einem Jahr den bisherigen Sprecher der Bank, Rolf Breuer, ablösen.
Der künftige Chef taucht in dem Dokument nur ein einziges Mal auf - und zwar mit dem Vermerk: "seinerzeit in Urlaub".
Dass auch Ackermann, der aus dem Urlaub beinahe täglich Kontakt mit seiner Bank hält, dem Deal zugestimmt hatte, verschweigt die Bank der Aufsichtsbehörde. Der designierte Vorstandschef wollte sich auch gegenüber dem SPIEGEL vergangene Woche nicht äußern. Er sei, hieß es erneut, schließlich im Urlaub.
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Hat die Deutsche Bank ernsthaft gedacht, in einer so angeschlagenen Börsenphase und einen wöchentlichen durchschnittsvolumen auf Xetra von ca. 60 mio. T-Aktien, den 44 mio. grossen Paket an einem einzigen Tag verkaufen zu können???
Wenn der oben aufgeführte Artikel so stimmt und die Deutsche Bank bis 10:00 Uhr 36,5 mio. Aktien an den Mann (oder Frau) gebracht hatte, warum ließ sich die restliche Aktien nicht mit dem bereits erzielten Gewinn absichern???
Immerhin soll die Deutsche Bank die Aktien 5% unter schlusskurs, also zu 23€ bekommen haben. Bei einem durchschnittlichen Verkaufspreis von 23,5€ (Eröffnungskurs lag bei 23,8€) hatte sie zu dem Zeitpunkt bereits 18 mio. Euro verdient.
Ich glaube, daß die Deutsche Bank (mit grosse Dollar Zeichen in den Augen) schlicht vergessen hatte, daß sie an der Börse nicht die einzigsten Profis die mit allen Wassern gewaschen sind!
Was ist einfacher als die Investoren einer angeschlagenen Aktie in einem angeschlagenen Markt mit entsprechende Nachrichten in Panik zu versetzen?
Erst als diese Nachrichten wie eine Bombe einschlug, geriet die Deutsche Bank in Panik nun musste sich ganz plötzlich wegen des androhendenen Verlustes mit Verkaufsoptionen absichern.
Bleibt nur die Frage, wer und mit welchem Ziel an einer Panik interessiert ist!?
Ganz einfach, Grossinvestoren die eine Mark verdienen wollen und die T-Aktien möglichst billig einlaufen wollen, den Fundamental hat sich an dieser Aktie nichts geändert. Alle News, sei es die schwachen Zahlen von Voicestream oder der zu erwartene Aktienrückfluss usw. waren längst bekannt und /oder erwartet.
In den letzten beide Wochen wurden an Xetra 250 mio. T-Aktien gehandelt, mehr als doppelt so viele wie im Durchschnitt!
...und alle Aktien haben einen Käufer gefunden.
mfG: Speculator
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SPIEGEL ONLINE - 18. August 2001, 19:44
URL: www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,150849,00.html
T-Aktie
Blamage für die Deutsche Bank
Von Wolfgang Reuter
Ein internes Schreiben der Deutschen Bank belegt: Das Institut hat einen Paketverkauf von Telekom-Aktien gründlich vermasselt. Jetzt hat die Suche nach den Schuldigen begonnen.
Das Handy klingelte gegen 7.45 Uhr. Michael Cohrs, Chef der Abteilung für Konzern-Finanzierungen, wollte seinen Boss, Josef Ackermann, dringend sprechen.
Es ging um die Deutsche Telekom und um den wohl umstrittensten Aktiendeal der jüngsten Bankengeschichte. Der in seinem italienischen Feriendomizil aufgestöberte Ackermann, so berichten hochrangige Investmentbanker aus London, ließ sich den anstehenden Paketverkauf in groben Zügen am Telefon erklären. "In so einer Situation arbeitet sein Gehirn wie ein Computer", berichtet ein ihm unterstellter Banker, "er wägt alle Risiken ab, stellt Zwischenfragen, bis er alle Details verstanden hat. Dann sagt er: Go ahead." Also: "Macht es."
In diesem Fall eine dramatische Fehlentscheidung. Das "go ahead" war der Startschuss zum größten Debakel, das die Bank seit der Schneider-Pleite im Jahre 1994 erlebt hat.
Denn das Institut hatte die T-Aktie zwei Tage zuvor mit einem Kursziel von 31 Euro für jedermann zum Kauf empfohlen. Am Dienstag aber warfen die Händler der Bank 44 Millionen T-Aktien auf den Markt - so auffällig und so geräuschvoll, dass der Kurs der Volksaktie seither um 28,6 Prozent abgesackt ist. Binnen 48 Stunden verloren die Anteilseigner der Telekom rund 24 Milliarden Mark. Hilflos sah sich die Deutsche Bank öffentlichen Beschimpfungen und harter Kritik ausgeliefert.
"Ein Schlag ins Gesicht der Kleinaktionäre", wetterte Grünen-Wirtschaftsexperte Werner Schulz in "Bild". Auch Hermann Otto Solms, finanzpolitischer Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, schimpfte: "Das Institut hat sich über die Maßen blamiert." Selbst die honorige "Frankfurter Allgemeine" fragte: "Ist aus dem deutschen Kapitalmarkt eine Räuberhöhle geworden?"
Telekom-Chef Ron Sommer kochte vor Wut und warf der Bank einen "gravierenden Arbeitsfehler" vor. Die Börsenaufsicht ermittelt und forderte das Geldhaus auf, den Hergang detailliert zu beschreiben.
Das siebenseitige Papier, das dem SPIEGEL vorliegt, zeigt erstmals, was in jenen hektischen Tagen wirklich geschah. Das Dokument ist von der Rechtsabteilung und der so genannten Compliance der Bank erstellt worden - also der Abteilung, die für die Einhaltung von Recht und Gesetz in allen Geschäftsabläufen zuständig ist. In dem Papier wird der Ablauf der Transaktion minutiös offen gelegt.
Die Affäre begann am Freitag vor dem verhängnisvollen Verkauf der T-Aktien. An diesem Tag, es war der 3. August, waren "Vertreter der Abteilung Equity Capital Markets aus unseren Filialen London und Hongkong zu einem Kundengespräch bei Hutchison Whampoa zu Gast", heißt es in dem Schreiben. Dabei ging es der asiatischen Industriefirma auch um den teilweisen Verkauf eben jenes Telekom-Aktien-Pakets, das Hutchison seit der Übernahme der US-Telefon-Gesellschaft VoiceStream durch die Deutsche Telekom im Mai dieses Jahres hält. Ein Auftrag über den Verkauf der Aktien wurde von den Asiaten in Aussicht gestellt. Die Deutsche Bank witterte den großen Deal, denn an den Provisionen eines solchen Paketverkaufs verdient das Geldhaus Millionen.
Nach diesem Gespräch haben die Banker ihren ersten schweren Fehler begangen. Sie hätten den möglicherweise unmittelbar bevorstehenden Deal sofort an ihre Compliance-Abteilung melden müssen. Die hätte dann die Veröffentlichung eben jener Positivstudie des Deutsche- Bank-Analysten Stuart Birdt verhindert, die nun quer durch die Republik für Ärger sorgt. Zu der "im späteren Verlauf des Tages veröffentlichten" Kaufempfehlung hätte es also gar nicht kommen müssen.
Die Deutsch-Banker in Hongkong sahen jedoch keinen Anlass, die Compliance-Abteilung zu informieren. "Ohne ein Vertragsangebot abzugeben oder verbindliche Absprachen zu treffen, wurde die Begegnung in dem Verständnis beendet, dass der Kunde seine Handlungsoptionen auf der Grundlage der erhaltenen Informationen überdenkt, ehe die Gespräche fortgesetzt werden", rechtfertigen die Banker ihr Versäumnis gegenüber der Bankenaufsicht.
Dabei hatten die Manager der Deutschen Bank, wie an anderer Stelle des Briefes deutlich wird, bereits viele Details des späteren Deals besprochen. Die Verhandlung zwischen Bank und Großkunde war also mehr als eine seichte Plauderei.
Hutchison bekam bereits am Freitag von den Deutsch-Bankern eine raffinierte Konstruktion präsentiert, die es erlaubte, das T-Paket über dem aktuellen Marktpreis zu veräußern. Der Industriekonzern aus Asien brauchte nur ein paar Tage des Nachdenkens und des Nachrechnens - dann griff er zu.
Schon am Montagabend gegen 22 Uhr Londoner Zeit "informierte Hutchison Whampoa unsere Mitarbeiter aus Equity Capital Markets, dass man entschlossen sei, rund 35 Millionen Aktien der Deutschen Telekom als Paket abzugeben, und deshalb bereits mit einer anderen Bank in Kontakt stehe. Man sei jedoch auch an einem verbindlichen Angebot für ein Termingeschäft der in dem Gespräch am 03.08.2001 dargestellten Art interessiert", heißt es in dem Papier an die Wertpapieraufsicht.
Fieberhaft arbeiteten sich drei Dutzend Spitzenmanager der globalen Investmentbank durch die Nacht - um einen der größten Paketverkäufe vorzubereiten, den die Bank je durchgezogen hat. Andere Investmentbanken saßen ihnen dabei im Nacken. Und sie wollten gewinnen. Denn Hutchison, einer der weltweit lukrativsten Kunden überhaupt, hatte bislang die Dienste der Deutschen Bank nicht in Anspruch genommen.
Laut des Papiers fand "um 3.30 Uhr (Ortszeit London) ein Konferenzgespräch der Fachleute in Hongkong, London und New York hinsichtlich der Durchführbarkeit und der Preisfindung statt". Die komplizierte Struktur des Deals stand dabei längst fest.
Sie war vor allem davon geprägt, dass Hutchison die Aktien eigentlich gar nicht verkaufen durfte, auch wenn der Konzern gegenüber der Deutschen Bank schriftlich das Gegenteil versichert habe, wie die Banker der Wertpapieraufsicht mitteilen.
Denn Hutchison war als ehemaliger Aktionär der US-Telefongesellschaft VoiceStream an eine so genannte Lock-up-Frist gebunden, die nach der Übernahme der Gesellschaft durch die Telekom vereinbart wurde. Sie zwang die wichtigsten Altaktionäre, den größten Teil ihrer Aktien mindestens bis zum 1. September dieses Jahres zu halten. Erst im Lauf der folgenden zwölf Monate dürfen sie Zug um Zug weitere Aktien abgeben. Der Grund solcher Absprachen: Der Börsenkurs soll, auch im Interesse der Kleinanleger, nicht allzu sehr schwanken.
Doch die Asiaten wollten eher verkaufen als die anderen; der Markt, die Telekom und womöglich auch der Gesetzgeber sollten also überlistet werden. Um die Lock-up-Regelung zu umgehen, beruht der Deal im Wesentlichen auf zwei Teilgeschäften. Zusammen ergeben die jedoch nach Ansicht von Juristen ein Verschleierungsgeschäft.
Im ersten Teil verkaufte Hutchison der Deutschen Bank 35 433 520 Aktien zum Preis von 25,45 Euro. Der Clou: Die Papiere, die der Konzern eigentlich noch halten musste, sollten erst am 7. August kommenden Jahres bezahlt und ausgehändigt werden. Ein klassisches Termingeschäft.
Zugleich sicherte sich die Bank das Recht, "die Zahl der zu liefernden Aktien um weitere 17 716 760 Stück zu erhöhen", heißt es in dem Brief. Im Bankerjargon heißt so etwas "Kaufoption" oder "Call".
Für die Deutsche Bank war die Sache mit dem Call eine tolle Marketingidee. Denn einerseits ist ihr Risiko begrenzt: Liegt der Kurs in einem Jahr unter den vereinbarten 25,45 Euro, bleibt Hutchison auf den 17,7 Millionen T-Aktien sitzen. Notiert die Aktie jedoch höher, muss der Konzern die Papiere zu 25,45 Euro, also unter dem Marktpreis, liefern. Die Deutsche Bank macht dann ein Schnäppchen.
Andererseits aber zahlte sie ihrem Kunden die übliche Prämie für so eine Option - in diesem Fall waren es 1,85 Euro - nicht aus. Stattdessen machte sie ihm ein besseres Angebot für sein Paket. So lag der Preis, zu dem die Deutsche Bank die T-Aktien von Hutchison kaufte, mehr als fünf Prozent über dem Schlusskurs an der Frankfurter Börse. Mit diesem Angebot machten die Manager der Deutschen Bank das Rennen.
Jetzt musste sich das Institut nur noch selbst absichern. Denn in einem Jahr, so viel stand fest, hatte sie 35 Millionen Aktien in ihren Büchern, möglicherweise sogar 53 Millionen. Und gegen das Risiko eines Kursrückgangs, so verlangt es das Gesetz, muss sie sich absichern. Oder die Papiere verkaufen - und zwar 44 Millionen Stück, was der durchschnittlichen Größe des Pakets entspricht, das sie in einem Jahr von ihrem Kunden erwartete.
Dabei freilich gab es ein Problem: Das Geldhaus sollte sämtliche Aktien ja erst in einem Jahr bekommen, konnte sie also gar nicht jetzt verkaufen.
Deshalb erfanden die kreativen Händler den zweiten Teil dieses Geschäfts. Dabei lieh sich die Bank von Hutchison eben diese Aktien, die sie in einem Jahr erhalten sollte. Diese geliehenen Stücke wollte sie am Dienstag verkaufen.
Doch zunächst musste der Deal noch eine wichtige bankinterne Hürde nehmen. So schreiben die Banker an die Wertpapieraufsicht: "Für 05.45 Uhr (Ortszeit London) wurde sodann das für die Genehmigung von Paketplatzierungen zuständige Equity Commitment Committee zu einem Konferenzgespräch einberufen."
Wegen der Größe der Transaktion, so die nächtliche Entscheidung, musste ein Mitglied des Konzernvorstands zustimmen. Michael Cohrs, so heißt es in dem Brief, "berichtete um 07.00 Uhr (Ortszeit London), dass Herr Fitschen zugestimmt habe". Jürgen Fitschen ist wie Ackermann Vorstand für das Investmentbanking.
Als das Okay von Fitschen und Ackermann kam, startete die Bank ihre Verkaufsoffensive. "Am 07.08.2001, 7.15 bis 7.45 Uhr (Ortszeit London) wurden die Handelsabteilung (Sales) sowie der Analyst Stuart Birdt unterrichtet", heißt es in dem Brief. Hunderte von Aktienverkäufern boten in den darauffolgenden Stunden ihren Großkunden die Aktien an.
Mit mäßigem Erfolg, denn die einst hochgelobten Telefonaktien sind derzeit weltweit wenig gefragt. Bis 10.15 Uhr wurden die Händler nur etwa 36,5 Millionen der angebotenen 44 Millionen Aktien los. Sie beendeten die Aktion. Auch "die Erwartung, nach Aufnahme des Börsenhandels in New York weitere Aktien dort platzieren zu können, erfüllte sich nicht", klagen die Manager in dem Brief. Offenbar hatten einige Fondsgesellschaften und andere Großkunden einfach abgewinkt - keine T-Aktien bitte.
Der Markt war nun verunsichert - und die Deutsche Bank geriet in Panik. Denn sie hatte die nicht verkauften 7,5 Millionen Aktien nun in ihren Büchern. Und jetzt musste sie sich gegen das Risiko eines Kursverfalls absichern. Und zwar entweder mit eigenem Kapital, das sie für das Risiko eines Kursrückgangs bereitstellen muss - oder mit Verkaufsoptionen auf die T-Aktie. Sonst hätte sie massiv gegen das Kreditwesengesetz verstoßen.
Sie entschied sich für die Verkaufsoptionen, die sie an der Computerbörse Eurex platzierte. In der Folge stiegen die Umsätze an der Terminbörse steil an, was Händler anderer Banken sofort registrierten. Schon am Vormittag brodelte die Gerüchteküche: "Der Deal läuft schlecht", munkelten Broker in Frankfurt und London. Jeder aufmerksame Börsianer wusste jetzt: Die Deutsche Bank hatte im diskreten Telefonhandel nicht alle T-Aktien platzieren können.
Nun war die Stunde der Spekulanten gekommen. Wenn der Kurs rutscht, rutschen diverse Daytrader, also Tagesinvestoren, schnell noch mit. Doch in diesem Fall wetteten auch große private Investoren und selbst Banken gegen das Papier. Die Umsätze an der Eurex, aber auch im offiziellen Frankfurter Xetra-Handel verdreifachten sich am Dienstag - und spätestens am Mittwoch gab es kein Halten mehr. Vor allem auch, weil viele Händler nicht wussten, was da noch auf sie zukommt, wer von den VoiceStream-Aktionären noch Anteile verkaufen will - und wo der Kurs letztlich landen würde. Eine regelrechte Verkaufspanik ließ die T-Aktie an diesem Tag um neun Prozent fallen.
Zum Schaden der Kleinaktionäre, die von der Schlacht um das Telefonpapier praktisch nichts mitbekamen. Und jetzt noch auf ihren T-Aktien sitzen, die ja nicht nur die Deutsche Bank empfohlen hatte. Einst waren die Schauspieler Manfred Krug und Charles Brauer aktiv geworden, den Anlegern dieses Wertpapier ans Herz und damit ins Depot zu legen.
Aber auch die Großkunden der Deutschen Bank sind sauer über das Vorgehen des Instituts. Sie hatten - zu Recht - erwartet, das Geldhaus werde genau berechnen, wie viele Aktien der Markt tatsächlich aufnehmen könne. Sie hatten sich - ebenfalls zu Recht - darauf verlassen, dass ihre Papiere den Preis in etwa halten würden. Vor allem die Fondsgesellschaften, die bei dem Deal ja nicht ihr eigenes Geld verloren haben, sondern das ihrer Kunden.
Seither sind Dutzende von Mitarbeitern der Deutschen Bank einzig und allein damit beschäftigt, den Ärger der großen Kunden abzufangen. "Wir versuchen, den Leuten den Deal zu erklären - und was dabei passiert ist", berichtet ein Mitarbeiter.
Dennoch: Der Imageschaden für die Bank ist riesig. Und die Verärgerung der Kunden hat auch finanzielle Folgen. So haben vier der fünf größten deutschen Fondsgesellschaften - darunter der Deutsche Investment-Trust und die Adig - nach SPIEGEL-Informationen ihren Handel mit dem Institut fürs Erste unterbrochen. Eine bislang in Deutschland einmalige Sanktion.
Längst hat bei der Deutschen Bank die Suche nach den Schuldigen begonnen. "Einige Leute sind erheblich unter Druck", berichtet ein Mitarbeiter, "und die Sache wird wohl auch personelle Konsequenzen haben".
Selbst für die zuständigen Vorstände könnte es eng werden, wenn die Ermittlungen der staatlichen Börsen- und der Wertpapieraufsicht abgeschlossen sind. Gerade die geschickte Konstruktion, mit der letztendlich der sofortige Verkauf der Papiere und damit womöglich die Umgehung der Haltefrist verschleiert wird, weckt das Interesse, vor allem auch der Bankenaufsicht.
In diesem Zusammenhang ist das Schreiben der Banker an ihre Kontrolleure ausgesprochen aufschlussreich. Denn einer, so scheint es, hatte mit der Sache gar nichts zu tun. Josef Ackermann, Chef des Investmentbanking, ist außen vor. Schließlich soll der 53-Jährige in knapp einem Jahr den bisherigen Sprecher der Bank, Rolf Breuer, ablösen.
Der künftige Chef taucht in dem Dokument nur ein einziges Mal auf - und zwar mit dem Vermerk: "seinerzeit in Urlaub".
Dass auch Ackermann, der aus dem Urlaub beinahe täglich Kontakt mit seiner Bank hält, dem Deal zugestimmt hatte, verschweigt die Bank der Aufsichtsbehörde. Der designierte Vorstandschef wollte sich auch gegenüber dem SPIEGEL vergangene Woche nicht äußern. Er sei, hieß es erneut, schließlich im Urlaub.
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Hat die Deutsche Bank ernsthaft gedacht, in einer so angeschlagenen Börsenphase und einen wöchentlichen durchschnittsvolumen auf Xetra von ca. 60 mio. T-Aktien, den 44 mio. grossen Paket an einem einzigen Tag verkaufen zu können???
Wenn der oben aufgeführte Artikel so stimmt und die Deutsche Bank bis 10:00 Uhr 36,5 mio. Aktien an den Mann (oder Frau) gebracht hatte, warum ließ sich die restliche Aktien nicht mit dem bereits erzielten Gewinn absichern???
Immerhin soll die Deutsche Bank die Aktien 5% unter schlusskurs, also zu 23€ bekommen haben. Bei einem durchschnittlichen Verkaufspreis von 23,5€ (Eröffnungskurs lag bei 23,8€) hatte sie zu dem Zeitpunkt bereits 18 mio. Euro verdient.
Ich glaube, daß die Deutsche Bank (mit grosse Dollar Zeichen in den Augen) schlicht vergessen hatte, daß sie an der Börse nicht die einzigsten Profis die mit allen Wassern gewaschen sind!
Was ist einfacher als die Investoren einer angeschlagenen Aktie in einem angeschlagenen Markt mit entsprechende Nachrichten in Panik zu versetzen?
Erst als diese Nachrichten wie eine Bombe einschlug, geriet die Deutsche Bank in Panik nun musste sich ganz plötzlich wegen des androhendenen Verlustes mit Verkaufsoptionen absichern.
Bleibt nur die Frage, wer und mit welchem Ziel an einer Panik interessiert ist!?
Ganz einfach, Grossinvestoren die eine Mark verdienen wollen und die T-Aktien möglichst billig einlaufen wollen, den Fundamental hat sich an dieser Aktie nichts geändert. Alle News, sei es die schwachen Zahlen von Voicestream oder der zu erwartene Aktienrückfluss usw. waren längst bekannt und /oder erwartet.
In den letzten beide Wochen wurden an Xetra 250 mio. T-Aktien gehandelt, mehr als doppelt so viele wie im Durchschnitt!
...und alle Aktien haben einen Käufer gefunden.
mfG: Speculator