K O L U M N E
Goldman Sachs billig zu haben
Die Aktien der großen Investmenthäuser sind in den vergangenen Tagen stark unter Druck geraten. Mit ihrem günstigen Kurs-Gewinn-Verhältnis bieten sie nun gute Einstiegspreise, meint Georg Thilenius.
Die Turbulenzen der letzten Monate an den Wertpapiermärkten haben auch in den Kursen der Banken deutliche Spuren hinterlassen. Die Stichworte für die Begründung der Kurs- und möglicherweise Ertragsrückgänge sind Telekom-Anleihen, amerikanische Hochzinsanleihen, Türkei-Kredite, Einschlafen des Booms bei Aktienemissionen und niedrigeres Handelsvolumen im Aktienhandel. Je länger die Liste der aktuellen oder potentiellen Gefahrenherde, umso tiefer sinken die Kurse der Bankaktien. Eine Gewinnrevision von Goldman Sachs für die Deutsche Bank hat dem Kurs sehr geschadet.
Als Folge hat die Deutsche Bank jetzt ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) für 2001 von 17,7, worin ein niedriger Gewinn für 2001 schon berücksichtigt ist.
Die führende Investmentbank der Welt, Goldman Sachs, ist auf ein KGV von 13 für 2001 gefallen. Diese Aktie hatte vor wenigen Wochen noch ein KGV von 20.
dcharts.stockmaster.com/cgi-bin/...&w=579&h=395&de=1&m=24&e=1" style="max-width:560px" >
Die Dramatik des Kursverfalls wird an der historischen Entwicklung des KGVs deutlich: Dieser Wert schwankte seit der Emission zwischen 11 und 22. Damit ist die Aktie jetzt am unteren Ende der KGV-Spanne notiert. Da es auch diesmal, genauso wenig wie 1998 in der Hedge-Fonds-Krise, keine Bankenkrise geben wird, ist hier eine Kaufgelegenheit für den langfristigen Investor.
Auf der anderen Seite des Bankenmarktes sind die deutschen Direktbanken sehr teuer. Die KGVs von Comdirect sind 63, Consors 57 und Direkt Anlage Bank 133. Diese Banken könnten auch unter einem vorübergehend schwächeren Handelsgeschäft leiden und sind aufgrund ihrer hohen KGVs besonders verwundbar.
Darüber hinaus wollen einige sich in Richtung von Investmentbanken fortentwickeln, mit Teilnahme an Emissionskonsortien, Vermögensverwaltung usw. Damit werden sie Konkurrenten von Goldman Sachs & Co. und an denen gemessen werden. Die KGVs werden dann auch verglichen, mit dem Ergebnis, dass die Direktbanken viel zu teuer sind.
Es kann sein, dass die Direktbanken schneller wachsen als Deutsche, Goldman & Co. Aber in unsicheren Zeiten droht den Direktbanken bei einer Zielverfehlung dieselbe Strafe wie den Technologiewerten, während die großen Werte schon recht niedrig sind.
Deshalb empfiehlt sich ein Umschichten in die günstig bewerteten Investmentbanken. Diese Vorsichtsstrategie muss nicht für immer und ewig gelten, ist aber für die nächsten sechs Monate vernünftig. Die Investmentbanken werden sozusagen zu Parkbanken.
gruß
proxi
Goldman Sachs billig zu haben
Die Aktien der großen Investmenthäuser sind in den vergangenen Tagen stark unter Druck geraten. Mit ihrem günstigen Kurs-Gewinn-Verhältnis bieten sie nun gute Einstiegspreise, meint Georg Thilenius.
Die Turbulenzen der letzten Monate an den Wertpapiermärkten haben auch in den Kursen der Banken deutliche Spuren hinterlassen. Die Stichworte für die Begründung der Kurs- und möglicherweise Ertragsrückgänge sind Telekom-Anleihen, amerikanische Hochzinsanleihen, Türkei-Kredite, Einschlafen des Booms bei Aktienemissionen und niedrigeres Handelsvolumen im Aktienhandel. Je länger die Liste der aktuellen oder potentiellen Gefahrenherde, umso tiefer sinken die Kurse der Bankaktien. Eine Gewinnrevision von Goldman Sachs für die Deutsche Bank hat dem Kurs sehr geschadet.
Als Folge hat die Deutsche Bank jetzt ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) für 2001 von 17,7, worin ein niedriger Gewinn für 2001 schon berücksichtigt ist.
Die führende Investmentbank der Welt, Goldman Sachs, ist auf ein KGV von 13 für 2001 gefallen. Diese Aktie hatte vor wenigen Wochen noch ein KGV von 20.
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Die Dramatik des Kursverfalls wird an der historischen Entwicklung des KGVs deutlich: Dieser Wert schwankte seit der Emission zwischen 11 und 22. Damit ist die Aktie jetzt am unteren Ende der KGV-Spanne notiert. Da es auch diesmal, genauso wenig wie 1998 in der Hedge-Fonds-Krise, keine Bankenkrise geben wird, ist hier eine Kaufgelegenheit für den langfristigen Investor.
Auf der anderen Seite des Bankenmarktes sind die deutschen Direktbanken sehr teuer. Die KGVs von Comdirect sind 63, Consors 57 und Direkt Anlage Bank 133. Diese Banken könnten auch unter einem vorübergehend schwächeren Handelsgeschäft leiden und sind aufgrund ihrer hohen KGVs besonders verwundbar.
Darüber hinaus wollen einige sich in Richtung von Investmentbanken fortentwickeln, mit Teilnahme an Emissionskonsortien, Vermögensverwaltung usw. Damit werden sie Konkurrenten von Goldman Sachs & Co. und an denen gemessen werden. Die KGVs werden dann auch verglichen, mit dem Ergebnis, dass die Direktbanken viel zu teuer sind.
Es kann sein, dass die Direktbanken schneller wachsen als Deutsche, Goldman & Co. Aber in unsicheren Zeiten droht den Direktbanken bei einer Zielverfehlung dieselbe Strafe wie den Technologiewerten, während die großen Werte schon recht niedrig sind.
Deshalb empfiehlt sich ein Umschichten in die günstig bewerteten Investmentbanken. Diese Vorsichtsstrategie muss nicht für immer und ewig gelten, ist aber für die nächsten sechs Monate vernünftig. Die Investmentbanken werden sozusagen zu Parkbanken.
gruß
proxi