JUMPTEC EIN KAUF !!??

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klecks1:

JUMPTEC EIN KAUF !!??

 
06.03.01 15:11
Interview


Klare Konsolidierung und starkes organisches Wachstum

Interview mit Johann Mühlbauer, dem Technik- und Finanzvorstand von Jumptec.

Jumptec entwickelt und vermarktet Produkte der Embedded Computer Technologie (ECT). Dieser Bereich umfaßt im wesentlichen miniaturisierte Computerboards, sogenannte Binary Brains, die mit integrierter Software Geräte und Systeme mit künstlicher Intelligenz versehen. Das in Deggendorf ansässige Unternehmen beschäftigt mittlerweile rund 180 Mitarbeiter und hat sich in Teilbereichen des ECT-Marktes als technologischer Marktführer etabliert. Performaxx sprach mit Johann Mühlbauer, dem für Technik und Finanzen zuständigen Vorstand von Jumptec, über die Zukunftsperspektiven der Branche und des Unternehmens.

Performaxx: Die Geräte von Jumptec basieren teilweise auf hauseigenen Standards, es werden aber auch Produkte entwickelt und vertrieben, die auf fremden Standards beruhen. Ist hier in näherer Zukunft eine stärkere Fokussierung auf die eigenen Standards geplant und müssen Gebühren für die Nutzung fremder Standards entrichtet werden?

J. Mühlbauer: Jumptecs Produkte basieren im wesentlichen auf sechs verschiedenen Standards. Drei von diesen haben wir selbst am Markt etabliert. Unser Unternehmen hat speziell in den letzten drei Jahren neue Standards geschaffen und so den ECT-Markt deutlich beeinflußt. Dies führt automatisch dazu, daß unser Fokus hauptsächlich, aber nicht ausschließlich, auf Standards beruht, die von uns kreiert wurden. Generell ist zu sagen, daß die Benutzung von Standards gebührenfrei ist.

Performaxx: Jedes Unternehmen ist bemüht, möglichst bald eine kritische Größe im stark fragmentierten ECT-Markt zu erreichen. Wie sieht Ihre diesbezügliche Planung für die weitere Zukunft aus?

J. Mühlbauer: Jumptecs Strategie ist von klarer Konsolidierung und starkem organischen Wachstum geprägt. Heute ist unsere Gesellschaft vor Ampro in den USA, Arcom in England und Digital Logic in der Schweiz der klare Markführer mit doppeltem Umsatz vor dem nächsten Wettbewerber. In Zukunft wird sich die Akquisitionsstrategie unseres Unternehmens vor allem auf Mitbewerber fokussieren, welche in Zielmärkten operieren, die wir bisher nicht abdecken. So ist Jumptec z.B. in einigen europäischen Ländern wie England, Frankreich und Italien nur durch Distributoren vertreten. Die Akquisition eines Konkurrenten würde uns in diesen Zielmärkten einen deutlich schnelleren und effizienteren Markteinstieg ermöglichen.

Performaxx: Ihre Gesellschaft wächst mit rasanter Geschwindigkeit, wobei Sie sich bei ihren Akquisitionen weltweit positionieren. Glauben Sie nicht, daß die Integration von Unternehmen verschiedener Kulturen auch ein großes Konfliktpotential mit sich bringt?

J. Mühlbauer: Natürlich bergen Akquisitionen ein gewisses Konfliktpotential. Dieses beruht jedoch vor allem auf den rasanten und breit angelegten Veränderungen innerhalb der Organisation einer Firma, welche durch das schnelle Wachstum bedingt sind. Jumptec ist seit vielen Jahren an überdurchschnittliches Wachstum gewöhnt und hat gelernt, damit umzugehen. So ist unser Unternehmen ohne Akquisitionen von 1993 bis 1999 jährlich um 73% gewachsen. Konflikte, bedingt durch verschiedene Unternehmenskulturen, schließen wir von vornherein aus, indem wir uns diese bewußt machen und nicht versuchen, deren Anpassung bzw. Änderung herbeizuführen. Davon abgesehen, können die jeweiligen Unternehmenskulturen in ihren unterschiedlichen Märkten sogar ein bedeutender Wettbewerbsvorteil sein.

Performaxx: Eine hohe Wachstumsrate birgt immer die Gefahr, daß die Nettomargen auf Kosten der Umsatzsteigerungen leiden (z.B. durch hohe Goodwill-Abschreibungen). Wie will Jumptec dies vermeiden?

J. Mühlbauer: Jumptecs Akquisitionsstrategie berücksichtigt diesen Punkt. Wir haben das Ziel, nur solche Firmen zu akquirieren, die sehr schnell (meist bereits im ersten Jahr nach Akquisition) einen positiven Ertrag zum Konzernergebnis nach der Goodwill-Abschreibung beisteuern. So waren wir im Jahr 2000 in der Lage, unsere Umsätze durch Akquisitionen zu verdoppeln und im gleichen Zeitraum auch den Gewinn entsprechend zu steigern. Langfristig wird sich dieser Trend fortsetzen, denn die akquirierten Firmen erzielen ebenfalls starkes Wachstum während die Goodwill-Abschreibung konstant bleibt.

Performaxx: Ihr Unternehmen forcierte im Jahr 2000 die Entwicklung von Embedded-Internet-Produkten. Steht diese Strategie auch 2001 im Vordergrund oder müssen wegen des schlechten Marktumfeldes in diesem Bereich Abstriche bei den Umsatzplanungen gemacht werden?

J. Mühlbauer: Das Marktumfeld im Bereich Embedded-Internet ist alles andere als schlecht. Mit Embedded-Internet sprechen wir von keinem neuen Markt, sondern von der Vernetzung unseren heutigen Märkte über das Internet. Jedes heute entwickelte Hightech-Gerät wird bereits mit Embedded-Internet-Technologie ausgestattet, um für die zukünftigen Anforderungen der Vernetzung gerüstet zu sein. Wenn wir im Augenblick das Human Interface, also das graphische Userinterface, und das interaktive Userinterface als den wesentlichen Wachstumstreiber in unserem Markt sehen, so wird dieser in wenigen Jahren durch den Trend zur Vernetzung noch übertroffen. Für uns ist also Embedded-Internet kein neuer Markt, sondern lediglich eine neue Anforderung unseres heutigen Marktes, deren Beherrschung jedoch ein wesentlicher Wettbewerbsfaktor der Zukunft sein wird.

Performaxx: Auch Jumptec wurde von der negativen Marktentwicklung nicht verschont. Ist es für Ihr Unternehmen prinzipiell vorstellbar, eigene Aktien über die Börse zurückzukaufen, um diese später als Akquisitionswährung zu verwenden?

J. Mühlbauer: Im Augenblick denken wir über dieses Thema nicht nach, sondern überlassen die Börse den Aktionären und Investoren.

Performaxx: Warum sollte ein Kleinanleger gerade Aktien Ihres Unternehmens kaufen und nicht die Ihres (indirekten) Konkurrenten Kontron Embedded?

J. Mühlbauer: Ich denke, ein Anleger wird sich vielleicht beide Aktien kaufen, denn Kontron ist weder ein direkter noch ein indirekter Konkurrent. Jumptec und Kontron haben sich so gut wie nie bei einem Projekt als Konkurrenten gegenüber gestanden. Kontron liefert Computer für die Infrastruktur des Internets oder der Telekomnetze, Jumptec hingegen produziert die Binary Brains für die unzähligen Geräte, Anlagen und Maschinen, die an diese Netze angeschlossen werden. Die Dynamik und auch die Anforderungen dieser zwei Märkte sind so verschieden, daß beide Firmen nicht miteinander vergleichbar sind.

Das Interview führte Alexander Kitz.

© 2001 Performaxx AG
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Hiob:

Für mich ein Kauf, allerdings

 
06.03.01 15:19
mit langfristiger Perspektive. Die Firma ist ausgesprochen gut positioniert, steigert seit ihrer Börsennotierung im Frühjahr 1999 ihren Umsatz und Gewinn meist im dreistelligen Prozentbereich.
Aber:
Ein "Kauf" sind Aktien natürlich vor allem dann, wenn ihr Kurs einen rasanten Anstieg erwarten läßt. Das kann auch bei einer Schrottfirma der Fall sein. Bei Jumptec dauert es sicher länger, man kann allerdings besser dabei schlafen.
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