München, 11. Mai (Reuters) - Die ehemaligen Vorstände und Gründer des einstigen Börsenstars EM.TV & Merchandising AG, Thomas und Florian Haffa, werden sich Presseberichten zufolge wegen Kursbetrugs vor Gericht verantworten müssen.
Die Wirtschaftsstrafkammer am Landgericht München I habe die 122-seitige Anklage der Staatsanwaltschaft in vollem Umfang zur Hauptverhandlung zugelassen, berichteten die beiden Nachrichtenmagazine "Focus" und "Der Spiegel" vorab am Samstag übereinstimmend aus ihren ANZEIGE
Montagsausgaben. Mit einem Beginn des voraussichtlich mehrwöchigen Prozesses sei vor Herbst aber nicht zu rechnen. Beim Landgericht war am Samstag niemand zu erreichen. Auch eine Stellungnahme von EM.TV war am Samstag zunächst nicht zu erhalten. Die beiden Ex-Vorstände des Unternehmens haben in der Vergangenheit die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft jedoch stets zurückgewiesen.
Der Aktienkurs von EM.TV war im Herbst 2000 nach einer überraschenden Gewinnwarnung um mehr als 90 Prozent eingebrochen. Derzeit laufen gegen das Unternehmen deshalb auch mehrere Schadensersatzverfahren, wobei hiervon bereits einige wegen mangelnder Grundlage abgewiesen worden sind. Haffa selbst hat wesentliche Teile seines Aktienpakets zu Jahresbeginn an den neuen EM.TV-Chef Werner Klatten verkauft.
MAGAZIN - DSW HAT EBENFALLS STRAFANZEIGE GESTELLT
Dem "Spiegel" zufolge wirft die Staatsanwaltschaft dem ehemaligen Unternehmenschef Thomas Haffa und seinem als Finanzvorstand tätigen Bruder unter anderem vor, für die bewusste Bekanntgabe falscher Geschäftszahlen verantwortlich zu sein. Weiter hieß es, im Rahmen des Verfahrens dürften auch der 75-jährige Medien-Mogul Leo Kirch, dessen Imperium kürzlich in Teilen Insolvenz angemeldet hat, sein Vertrauter Dieter Hahn sowie ProSiebenSat.1-Chef Urs Rohner als Zeugen vorgeladen werden. Bei einer Verurteilung könnten den Haffa-Brüdern nach Angaben des Nachrichtenmagazins bis zu drei Jahren Haft drohen.
Unterdessen berichtet der "Focus", die Deutsche Schutzgemeinschaft für Wertpapierbesitz (DSW) habe ebenfalls Strafanzeige gegen EM.TV gestellt, weil die Kirch-Gruppe für einen Bankkredit auch den 16,7-prozentigen Anteil von EM.TV an der Formel 1 verpfändet hatte. Das Geschäft war damals nur durch die persönlichen Beziehungen zwischen Thomas Haffa und Leo Kirch zu Stande gekommen. EM.TV hat bereits angekündigt, dass im Falle einer zwangsweisen Verwertung des Pfands Sonderabschreibungen von bis zu 256 Millionen Euro drohen. "Für uns gibt es keine ersichtliche Gegenleistung dafür, dass EM.TV seine Anteile an der Formel 1 für Kirch verpfändet hat", zitiert der "Focus" DSW-Landesgeschäftsführerin Daniela Bergdolt.
Die EM.TV-Aktie, einst weit über 100 Euro wert, war am Freitag mit 1,43 Euro aus dem Handel gegangen.
Die Wirtschaftsstrafkammer am Landgericht München I habe die 122-seitige Anklage der Staatsanwaltschaft in vollem Umfang zur Hauptverhandlung zugelassen, berichteten die beiden Nachrichtenmagazine "Focus" und "Der Spiegel" vorab am Samstag übereinstimmend aus ihren ANZEIGE
Montagsausgaben. Mit einem Beginn des voraussichtlich mehrwöchigen Prozesses sei vor Herbst aber nicht zu rechnen. Beim Landgericht war am Samstag niemand zu erreichen. Auch eine Stellungnahme von EM.TV war am Samstag zunächst nicht zu erhalten. Die beiden Ex-Vorstände des Unternehmens haben in der Vergangenheit die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft jedoch stets zurückgewiesen.
Der Aktienkurs von EM.TV war im Herbst 2000 nach einer überraschenden Gewinnwarnung um mehr als 90 Prozent eingebrochen. Derzeit laufen gegen das Unternehmen deshalb auch mehrere Schadensersatzverfahren, wobei hiervon bereits einige wegen mangelnder Grundlage abgewiesen worden sind. Haffa selbst hat wesentliche Teile seines Aktienpakets zu Jahresbeginn an den neuen EM.TV-Chef Werner Klatten verkauft.
MAGAZIN - DSW HAT EBENFALLS STRAFANZEIGE GESTELLT
Dem "Spiegel" zufolge wirft die Staatsanwaltschaft dem ehemaligen Unternehmenschef Thomas Haffa und seinem als Finanzvorstand tätigen Bruder unter anderem vor, für die bewusste Bekanntgabe falscher Geschäftszahlen verantwortlich zu sein. Weiter hieß es, im Rahmen des Verfahrens dürften auch der 75-jährige Medien-Mogul Leo Kirch, dessen Imperium kürzlich in Teilen Insolvenz angemeldet hat, sein Vertrauter Dieter Hahn sowie ProSiebenSat.1-Chef Urs Rohner als Zeugen vorgeladen werden. Bei einer Verurteilung könnten den Haffa-Brüdern nach Angaben des Nachrichtenmagazins bis zu drei Jahren Haft drohen.
Unterdessen berichtet der "Focus", die Deutsche Schutzgemeinschaft für Wertpapierbesitz (DSW) habe ebenfalls Strafanzeige gegen EM.TV gestellt, weil die Kirch-Gruppe für einen Bankkredit auch den 16,7-prozentigen Anteil von EM.TV an der Formel 1 verpfändet hatte. Das Geschäft war damals nur durch die persönlichen Beziehungen zwischen Thomas Haffa und Leo Kirch zu Stande gekommen. EM.TV hat bereits angekündigt, dass im Falle einer zwangsweisen Verwertung des Pfands Sonderabschreibungen von bis zu 256 Millionen Euro drohen. "Für uns gibt es keine ersichtliche Gegenleistung dafür, dass EM.TV seine Anteile an der Formel 1 für Kirch verpfändet hat", zitiert der "Focus" DSW-Landesgeschäftsführerin Daniela Bergdolt.
Die EM.TV-Aktie, einst weit über 100 Euro wert, war am Freitag mit 1,43 Euro aus dem Handel gegangen.