Manipulation
Werbung ist zweifellos eine Kunst, und die Manipulation ist die Kunst der Werbung unter Einsatz des Mediums Ticker. Auf dem schmalen Papierstreifen soll das ausgedruckt werden, was die Leser - nach den Wünschen des Manipulators - lesen sollen. Je mehr Wahrheitsgehalt die Kurse und Meldungen aufweisen, umso überzeugender müssen sie sein, und je überzeugender sie sind, umso besser ist auch die Werbung. Ein Manipulator hat heute beispielsweise nicht nur dafür zu sorgen, daß die entsprechende Aktie den Eindruck eines lebhaft gehandelten Wertes erweckt - er muß es vielmehr auch schaffen, daß sie wirklich lebhaft gehandelt wird. Die Manipulation muß daher auf soliden Trading-Prinzipien beruhen.
Dem Begriff Manipulation haftet mittlerweile jedoch ein übler Beigeschmack an. Daher scheint ein Synonym notwendig. Der Manipulationsvorgang als solcher ist jedoch weder mysteriös noch betrügerisch, wenn das Ziel darin besteht, eine Aktie in großen Mengen zu verkaufen - vorausgesetzt, die entsprechenden Transaktionen werden nicht von unrichtigen Darstellungen begleitet. Zweifellos wendet sich der Manipulator auf der Suche nach Kunden an die Spekulanten - an Leute also, die eine hohe Kapitalrendite anstreben und daher bereit sind, ein größeres Geschäftsrisiko als normal einzugehen. Ich hatte schon immer wenig für Menschen übrig, die sich dieser Tatsache bewußt waren und dennoch anderen die Schuld gaben, wenn sie scheiterten, Geld auf so "leichte" Weise zu verdienen. Wenn sie Gewinne erzielten, hatten sie unheimlich klug gehandelt - doch wenn sie Verluste erlitten, waren die anderen die Betrüger, die Manipulatoren! In einem solchen Moment - und von diesen Menschen gebraucht - klingt das Wort "Manipulation" so, als ob dabei mit gezinkten Karten gespielt würde. Dem ist jedoch keineswegs so.
Eine Manipulation zielt in der Regel darauf ab, ein Börsenklima zu schaffen, in dem Aktien verkauft werden können - d.h. in dem die Möglichkeit zur Veräußerung ziemlich großer Bestände zu einem bestimmten Kurs zu einem beliebigen Zeitpunkt besteht. Natürlich kann sich ein Pool infolge einer Umkehrung der allgemeinen Marktbedingungen durchaus außerstande sehen, die entsprechende Veräußerung ohne schmerzliche Verluste durchzuführen. Möglicherweise treffen die Pool-Mitglieder dann die Entscheidung, einen Profi im Vertrauen darauf zu engagieren, daß er aufgrund seines Geschicks, seiner Fähigkeiten und seiner Erfahrung in der Lage ist, einen geordneten Rückzug anzutreten und eine entsetzliche Niederlage zu verhindern.
Ich spreche hier nicht von Manipulation als einem Mittel zur möglichst billigen Akkumulation einer beträchtlichen Aktienmenge, wie beispielsweise bei Aufkäufen zum Zweck der Kontrolle eines Unternehmens der Fall ist, da dies heutzutage nicht allzu häufig vorkommt.
Wie schon gesagt, zielt die Manipulation in den meisten Fällen darauf ab, dem interessierten Publikum Aktien zum höchstmöglichen Kurs zu verkaufen. Hierbei handelt es sich jedoch nicht nur um die Frage des Verkaufs, sondern vielmehr auch um die der Verteilung, der Streuung. Es ist auf jeden Fall besser - d.h. besser für den Markt, den es für eine entsprechende Aktie gibt - wenn es sich bei den Aktionären um tausend Leute handelt, als wenn sich die Aktien im Portefeuille nur einer Person befinden. Deshalb muß ein Manipulator nicht nur dafür sorgen, daß die Aktie zu einem akzeptablen Kurs abgegeben wird, er muß auch ihre Streuung berücksichtigen.
Es hat keinen Sinn, den Kurs einer Aktie auf ein sehr hohes Niveau hochzutreiben und dann keine Interessenten zu finden. Wenn unerfahrene Manipulatoren versuchten, Aktien zum Höchstkurs an den Mann zu bringen, setzten die Veteranen stets eine kluge Miene auf und meinten, daß man ein Pferd zwar zur Tränke führen könne - trinken müsse es aber schon selbst. Tatsächlich tut man gut daran, sich an eine alte Regel der Manipulation zu erinnern: Aktien werden bis zum höchstmöglichen Kurs manipuliert und dann bei fallenden Kursen an das interessierte Publikum abgegeben.
Nehmen wir einmal an, ein Emissionskonsortium, ein Pool oder eine Einzelperson verfügen über ein Aktienpaket, das bestens verkauft werden soll. Die Aktie ist ordnungsgemäß an der New York Stock Exchange notiert. Die beste Absatzmöglichkeit besteht im freien Markt und der beste Käufer ist das Publikum. Die Verkaufsverhandlungen werden von einem Mann geführt. Dieser - oder ein früherer bzw. derzeitiger Partner - haben erfolglos versucht, die Aktie an der Stock Exchange zu verkaufen. Er stellt früher oder später fest, daß zur erfolgreichen Durchführung eines derartigen Börsengeschäftes mehr Erfahrung und größere Fähigkeiten erforderlich sind, als er besitzt. Er kennt einige Leute - entweder persönlich oder vom Hörensagen - die ähnliche Geschäfte mit Erfolg durchgeführt haben, und er faßt den Entschluß, sich ihrer Professionalität zu bedienen. Daraufhin wendet er sich an einen Fachmann - so wie er ja auch einen Arzt aufsuchen würde, wenn er krank wäre oder wie er bei einem technischen Problem die Hilfe eines Ingenieurs in Anspruch nehmen würde.
Nehmen wir weiter an, er hat gehört, daß ich das Geschäft beherrsche. Er versucht, so viel wie möglich über mich zu erfahren. Dann möchte er sich mit mir unterhalten. Er schaut also bei mir in der Firma vorbei.
Ich kenne die Aktie natürlich, und ich weiß auch, wofür sie steht. Ich muß es wissen, denn das ist mein Job, damit verdiene ich meinen Lebensunterhalt. Mein Besucher klärt mich dann darüber auf, was er und seine Partner vorhaben und bittet mich, den Deal durchzuführen.
Nun bin ich an der Reihe. Ich lasse mir alle wichtigen Informationen geben, um mir ein genaues Bild von der Aufgabe, die ich übernehmen soll, zu machen; ich ermittle den Wert und beurteile die Aussichten der Aktie im Markt. Dies und meine Einschätzung der aktuellen Bedingungen, zu denen ich bereit bin, die Aufgabe zu übernehmen. Akzeptiert der potentielle Auftraggeber meine Konditionen - d.h. das Honorar und die übrigen Bedingungen - beginne ich umgehend mit der Arbeit.
Im allgemeinen verlange ich Kaufoptionen für ein Aktienpaket, die mir auch eingeräumt werden. Ich bestehe auf Staffeloptionen aus Fairneß gegenüber allen Beteiligten. Der niedrigste Optionskurs liegt etwas unterhalb der aktuellen Notierung; die weiteren Optionskurse verlaufen ansteigend. Nehmen wir einmal an, ich erhalte Optionen für hunderttausend Aktien, wobei der aktuelle Kurs der Aktie bei 40 liegt. Die Kaufoptionen umfassen somit z.B. eine Option auf einige tausend Aktien zum Kurs von 35; der Kurs der weiteren Optionen liegt dann bei 37, 40, 45, 50 - bis 75 oder 80.
Steigt der Kurs als Ergebnis meiner professionell durchgeführten Arbeit - meiner Manipulation - und ist auf dem höchsten Level eine lebhafte Nachfrage nach der Aktie zu verzeichnen, so daß ich relativ große Kontingente verkaufen kann, übe ich die Optionen natürlich aus. Ich verdiene Geld; doch auch meine Kunden erzielen einen Gewinn - und so soll es auch sein. Wenn sie mich für meine Fähigkeiten bezahlen, müssen sie auch einen Gegenwert erhalten. Natürlich kommt es vor - wenn auch selten - daß ein Pool aufgrund von Verlusten liquidiert wird; ich übernehme eine entsprechende Aufgabe also nur, wenn ganz klare Erfolgsaussichten bestehen. Dieses Jahr hatte ich in ein oder zwei Deals keine glückliche Hand. Es wurde kein Gewinn erzielt - und dafür gab es auch seine Gründe. Doch das ist eine andere Geschichte.
Der erste Schritt zur Unterstützung der Aufwärtsbewegung des Kurses einer Aktie besteht in der Propagierung der Tatsache, daß gerade eine Aufwärtsbewegung stattfindet. Das ist keineswegs so paradox wie es klingt, wenn man darüber einen Augenblick nachdenkt. Die wirksamste Methode, die ehrenhaften Absichten des Manipulators zu verkünden besteht darin, dafür zu sorgen, daß die Aktie lebhaft gehandelt wird und fest notiert. Im weiteren Verlauf der Operation ist kein besserer Werbeträger als der Ticker vorstellbar. Ich benötige für meine Kunden nie Prospekte oder sonstige Verkaufsunterlagen, die Information der Tagespresse über den Wert der Aktie erübrigte sich ebenfalls und auch die Finanzberichte des Unternehmens bezüglich seiner Zukunftsaussichten mußten nicht geschönt werden. Ich brauchte auch keine Anhängerschaft. Ich sorgte einfach dafür, daß eine Aktie lebhaft gehandelt wurde. War dies der Fall, bestand Erklärungsbedarf. Doch die mitzuteilenden Gründe boten sich von selbst an - ohne das geringste Zutun meinerseits.
Parketthändler wollen nichts weiter als lebhafte Umsätze. Sie kaufen bzw. verkaufen jede Aktie auf jedem Kursniveau, sofern für sie ein Markt vorhanden ist. Ihre Trading-Kapazität ist insgesamt beträchtlich; sie handeln in Tausenden von Aktien, wenn sie Umsätze, d.h. einen lebhaften Handel erkennen können. Zwangsläufig muß es sich bei ihnen um die erste Zielgruppe der Manipulatoren handeln. Sie gehen mit nach oben und stellen daher in allen Phasen der Transaktion eine große Hilfe dar. James R. Keene (Trader-Persönlichkeit und anerkannter Manipulator seiner Zeit) soll sich stets der aktivsten Parketthändler bedient haben - und zwar um zu verschleiern, von wem die Manipulation ausging und aufgrund der Tatsache, daß es sich bei ihnen um die Leute handelte, die am besten dazu geeignet waren, die entsprechenden Neuigkeiten und Tips zu verbreiten. Er informierte sie häufig über den Markt, so daß sie wertvolle Arbeit leisteten, bevor sie ihren Gewinn einsteckten. Er brachte sie dazu, Geld zu verdienen. Die Umsatzbelebung bei einer Aktie führt stets dazu, daß sich die Profis um einen scharen. Trader verlangen nicht mehr. Allerdings darf man dabei nicht übersehen, daß diese Profis auf dem Parkett der Exchange die Aktien in der Absicht kaufen, sie mit Gewinn wieder abzustoßen. Dieser Gewinn muß zwar nicht groß sein - er muß jedoch schnell erzielt werden können.
Ich sorge, um bei unserem Beispiel zu bleiben, also für die Umsatzbelebung bei einer Aktie, um sie aus den bereits genannten Gründen für Spekulanten interessant zu machen. Ich kaufe und verkaufe sie - und die Trader folgen meinem Beispiel. Der Verkaufsdruck ist bei einem so umfangreichen, spekulativen Bestand - in Kaufoptionen - auf dem ich stets bestehe, nicht allzu groß. Daher wird mehr gekauft als verkauft. Das interessierte Börsenpublikum orientiert sich weniger am Beispiel des Manipulators; es folgt vielmehr dem der Parketthändler: Es tritt als Käufer auf. Und eben diese höchst willkommene Nachfrage befriedige ich - daß heißt nichts anderes, als daß ich Aktien verkaufe. Ist die Nachfrage so, wie sie sein sollte, werden vom Markt mehr Aktien aufgenommen als der Bestand umfaßt, den ich in den vorangegangenen Phasen der Manipulation zu akkumulieren gezwungen war. Wenn dieser Umstand eintritt, gehe ich in der entsprechenden Aktie Short - technisch gesehen. Mit anderen Worten: Ich verkaufe mehr Aktien leer als ich tatsächlich in meinem Bestand habe - für mich eine absolut sichere Sache, da meinem Verkauf meine Kaufoptionen gegenüberstehen. Flaut die Nachfrage seitens des Publikums ab, steigt natürlich auch der Kurs nicht mehr. Dann warte ich ab.
Gehen wir davon aus, daß der Anstieg des Aktienkurses zum Stillstand gekommen ist. Die Umsätze sind schwach. Die Entwicklung auf dem gesamten Markt tendiert eher zu einer Gegenreaktion. Oder ein scharfsinniger Trader entdeckt vielleicht, daß für meine Aktien keine nennenswerten Kauf-Orders mehr hereinkommen; er verkauft sie und seine Kollegen folgen seinem Beispiel. Der Kurs meiner Aktie fällt - gleichgültig aus welchen Gründen. Ich beginne mit den Käufen und gebe der Aktie dadurch die Unterstützung, die sie braucht - um ihres guten Rufes bei den Gründern willen. Darüber hinaus bin ich in der Lage, sie zu stützen, ohne sie zu akkumulieren - das heißt, ohne die Stückzahl zu erhöhen, die ich später wieder verkaufen muß. Dabei ist zu beachten, daß ich das kann, ohne meine finanziellen Mittel zu verringern. Natürlich decke ich in Wirklichkeit nur Aktien ein, in denen ich bei einem höheren Kurs Short gegangen bin, als dies aufgrund der Nachfrage seitens des interessierten Publikums bzw. der Trader - oder beiden - möglich war. Man tut stets gut daran, die Trader und auch das Börsenpublikum wissen zu lassen, daß auch bei fallendem Kurs eine Nachfrage nach der entsprechenden Aktie besteht. Dies trägt dazu bei, sowohl leichtfertige Leerverkäufe der Profis, als auch Glattstellungen verängstigter Aktionäre zu verhindern - also die Verkäufe, die normalerweise festzustellen sind, wenn eine Aktie immer schwächer wird, was wiederum darauf zurückzuführen ist, daß sie nicht gestützt wird. Diese Deckungskäufe meinerseits dienen ausschließlich dem - wie ich es nenne - Stabilisierungsprozeß.
Verbreitert sich die Absatzbasis wieder, verkaufe ich Aktien natürlich bei steigendem Kurs, doch nie so viele, daß ich den Kursanstieg abwürge. Dies erfolgt in genauer Abstimmung mit meinen Stabilisierungsplänen. Es ist ganz offensichtlich, daß ich umso mehr konservativ eingestellte, zurückhaltende Spekulanten ermutige (die zahlreicher als die leichtfertigen Parketthändler sind) und daß ich der Aktie in den unvermeindlichen schwachen Tagen umso mehr Stützung angedeihen lassen kann, je mehr Aktien ich während eines angemessenen und geordneten Kursanstiegs verkaufe. Dadurch, daß ich immer Short gehe, bin ich auch jederzeit in der Lage, die Aktie ohne Gefahr für mich zu stützen. Ich beginne in der Regel mit meinen Verkäufen bei einem Kurs, bei dem ich Gewinn erziele. Doch häufig verkaufe ich auch ohne Gewinn, einfach um meine, wie ich sie nenne - risikolose Kaufkraft zu generieren bzw. zu erhöhen. Meine Aufgabe besteht nicht allein darin, den Kurs eines großes Aktienpakets für einen Kunden in die Höhe zu treiben, sondern vielmehr auch darin, selbst Geld zu verdienen. Daher bitte ich meine Kunden auch nicht, meine Transaktionen zu finanzieren. Mein Honorar ist erfolgsabhängig.
Natürlich gehe ich nicht ausschließlich nach der vorstehend erläuterten Methode vor. Ich halte mich keineswegs an ein starres System. Dies wäre auch gar nicht möglich. Ich passe meine Vorgehensweise den jeweiligen Umständen an.
Eine Aktie, die im Markt untergebracht werden soll, muß somit bis zum höchstmöglichen Kurs manipuliert und dann verkauft werden. Ich wiederhole das Prinzip, da es von grundlegender Bedeutung ist und das Publikum offensichtlich glaubt, daß der Verkauf stets bei Höchstkursen stattfindet. Gelegentlich bewegt sich eine Aktie einfach nicht von der Stelle. Ihr Kurs steigt nicht. Das ist der richtige Zeitpunkt, um sie zu verkaufen. Der Kurs fällt dadurch möglicherweise weiter als erwünscht, doch im allgemeinen gelingt es, ihn wieder "zurückzuholen". Solange der Kurs einer Aktie, die ich manipuliere, bei meinen Käufen steigt, weiß ich, daß alles in Ordnung ist. Falls erforderlich, kaufe ich sie voller Zuversicht und unter Einsatz meines eigenen Geldes, ohne die geringste Angst - genauso, wie ich mit jeder anderen Aktie ebenfalls verfahren würde, die sich entsprechend verhält. Hier geht es um die Linie des geringsten Widerstandes. Meine Trading-Theorien hierzu habe ich bereits erläutert. Steht die Kurslinie des geringsten Widerstandes fest, halte ich mich an sie - nicht weil ich eine spezielle Aktie zum entsprechenden Zeitpunkt manipuliere, sondern weil ich zu allen Zeiten Börsenspekulant bin.
Steigt der Kurs einer Aktie durch meine Käufe nicht, kaufe ich nicht weiter, sondern verkaufe sie bei fallenden Kursen. Ich würde mich ebenso verhalten, wenn es nicht meine Aufgabe wäre, die entsprechende Aktie zu manipulieren. Die Unterbringung der meisten Aktien erfolgt bekanntlich bei fallenden Kursen. Es ist erstaunlich, wie viele Aktien man bei einer Kursbewegung nach unten absetzen kann.
Ich möchte noch einmal wiederholen, daß ich zu keinem Zeitpunkt meiner Manipulation außer acht lasse, daß ich Börsenspekulant bin. Im Grunde sind die Probleme, mit denen ich mich als Manipulator konfrontiert sehe auch diejenigen, mit denen ich es als Spekulant zu tun habe. Jede Manipulation findet dann ihr Ende, wenn der Manipulator nicht in der Lage ist, eine Aktie so zu beeinflussen, daß sie sich in der von ihm gewünschten Weise verhält. Legen Sie sich nicht mit dem Ticker an. Versuchen Sie nicht, den Gewinn zurückzuholen. Man sollte die Manipulation in einem solchen Fall beenden - und zwar solange dies noch möglich und günstig ist.
Jesse Livermore: Das Spiel der Spiele (Titel der Originalausgabe: Reminiscences of a Stock Operator)
TM Börsenverlag, Rosenheim, 8. Auflage 1999 (Erstausgabe 1923)
Werbung ist zweifellos eine Kunst, und die Manipulation ist die Kunst der Werbung unter Einsatz des Mediums Ticker. Auf dem schmalen Papierstreifen soll das ausgedruckt werden, was die Leser - nach den Wünschen des Manipulators - lesen sollen. Je mehr Wahrheitsgehalt die Kurse und Meldungen aufweisen, umso überzeugender müssen sie sein, und je überzeugender sie sind, umso besser ist auch die Werbung. Ein Manipulator hat heute beispielsweise nicht nur dafür zu sorgen, daß die entsprechende Aktie den Eindruck eines lebhaft gehandelten Wertes erweckt - er muß es vielmehr auch schaffen, daß sie wirklich lebhaft gehandelt wird. Die Manipulation muß daher auf soliden Trading-Prinzipien beruhen.
Dem Begriff Manipulation haftet mittlerweile jedoch ein übler Beigeschmack an. Daher scheint ein Synonym notwendig. Der Manipulationsvorgang als solcher ist jedoch weder mysteriös noch betrügerisch, wenn das Ziel darin besteht, eine Aktie in großen Mengen zu verkaufen - vorausgesetzt, die entsprechenden Transaktionen werden nicht von unrichtigen Darstellungen begleitet. Zweifellos wendet sich der Manipulator auf der Suche nach Kunden an die Spekulanten - an Leute also, die eine hohe Kapitalrendite anstreben und daher bereit sind, ein größeres Geschäftsrisiko als normal einzugehen. Ich hatte schon immer wenig für Menschen übrig, die sich dieser Tatsache bewußt waren und dennoch anderen die Schuld gaben, wenn sie scheiterten, Geld auf so "leichte" Weise zu verdienen. Wenn sie Gewinne erzielten, hatten sie unheimlich klug gehandelt - doch wenn sie Verluste erlitten, waren die anderen die Betrüger, die Manipulatoren! In einem solchen Moment - und von diesen Menschen gebraucht - klingt das Wort "Manipulation" so, als ob dabei mit gezinkten Karten gespielt würde. Dem ist jedoch keineswegs so.
Eine Manipulation zielt in der Regel darauf ab, ein Börsenklima zu schaffen, in dem Aktien verkauft werden können - d.h. in dem die Möglichkeit zur Veräußerung ziemlich großer Bestände zu einem bestimmten Kurs zu einem beliebigen Zeitpunkt besteht. Natürlich kann sich ein Pool infolge einer Umkehrung der allgemeinen Marktbedingungen durchaus außerstande sehen, die entsprechende Veräußerung ohne schmerzliche Verluste durchzuführen. Möglicherweise treffen die Pool-Mitglieder dann die Entscheidung, einen Profi im Vertrauen darauf zu engagieren, daß er aufgrund seines Geschicks, seiner Fähigkeiten und seiner Erfahrung in der Lage ist, einen geordneten Rückzug anzutreten und eine entsetzliche Niederlage zu verhindern.
Ich spreche hier nicht von Manipulation als einem Mittel zur möglichst billigen Akkumulation einer beträchtlichen Aktienmenge, wie beispielsweise bei Aufkäufen zum Zweck der Kontrolle eines Unternehmens der Fall ist, da dies heutzutage nicht allzu häufig vorkommt.
Wie schon gesagt, zielt die Manipulation in den meisten Fällen darauf ab, dem interessierten Publikum Aktien zum höchstmöglichen Kurs zu verkaufen. Hierbei handelt es sich jedoch nicht nur um die Frage des Verkaufs, sondern vielmehr auch um die der Verteilung, der Streuung. Es ist auf jeden Fall besser - d.h. besser für den Markt, den es für eine entsprechende Aktie gibt - wenn es sich bei den Aktionären um tausend Leute handelt, als wenn sich die Aktien im Portefeuille nur einer Person befinden. Deshalb muß ein Manipulator nicht nur dafür sorgen, daß die Aktie zu einem akzeptablen Kurs abgegeben wird, er muß auch ihre Streuung berücksichtigen.
Es hat keinen Sinn, den Kurs einer Aktie auf ein sehr hohes Niveau hochzutreiben und dann keine Interessenten zu finden. Wenn unerfahrene Manipulatoren versuchten, Aktien zum Höchstkurs an den Mann zu bringen, setzten die Veteranen stets eine kluge Miene auf und meinten, daß man ein Pferd zwar zur Tränke führen könne - trinken müsse es aber schon selbst. Tatsächlich tut man gut daran, sich an eine alte Regel der Manipulation zu erinnern: Aktien werden bis zum höchstmöglichen Kurs manipuliert und dann bei fallenden Kursen an das interessierte Publikum abgegeben.
Nehmen wir einmal an, ein Emissionskonsortium, ein Pool oder eine Einzelperson verfügen über ein Aktienpaket, das bestens verkauft werden soll. Die Aktie ist ordnungsgemäß an der New York Stock Exchange notiert. Die beste Absatzmöglichkeit besteht im freien Markt und der beste Käufer ist das Publikum. Die Verkaufsverhandlungen werden von einem Mann geführt. Dieser - oder ein früherer bzw. derzeitiger Partner - haben erfolglos versucht, die Aktie an der Stock Exchange zu verkaufen. Er stellt früher oder später fest, daß zur erfolgreichen Durchführung eines derartigen Börsengeschäftes mehr Erfahrung und größere Fähigkeiten erforderlich sind, als er besitzt. Er kennt einige Leute - entweder persönlich oder vom Hörensagen - die ähnliche Geschäfte mit Erfolg durchgeführt haben, und er faßt den Entschluß, sich ihrer Professionalität zu bedienen. Daraufhin wendet er sich an einen Fachmann - so wie er ja auch einen Arzt aufsuchen würde, wenn er krank wäre oder wie er bei einem technischen Problem die Hilfe eines Ingenieurs in Anspruch nehmen würde.
Nehmen wir weiter an, er hat gehört, daß ich das Geschäft beherrsche. Er versucht, so viel wie möglich über mich zu erfahren. Dann möchte er sich mit mir unterhalten. Er schaut also bei mir in der Firma vorbei.
Ich kenne die Aktie natürlich, und ich weiß auch, wofür sie steht. Ich muß es wissen, denn das ist mein Job, damit verdiene ich meinen Lebensunterhalt. Mein Besucher klärt mich dann darüber auf, was er und seine Partner vorhaben und bittet mich, den Deal durchzuführen.
Nun bin ich an der Reihe. Ich lasse mir alle wichtigen Informationen geben, um mir ein genaues Bild von der Aufgabe, die ich übernehmen soll, zu machen; ich ermittle den Wert und beurteile die Aussichten der Aktie im Markt. Dies und meine Einschätzung der aktuellen Bedingungen, zu denen ich bereit bin, die Aufgabe zu übernehmen. Akzeptiert der potentielle Auftraggeber meine Konditionen - d.h. das Honorar und die übrigen Bedingungen - beginne ich umgehend mit der Arbeit.
Im allgemeinen verlange ich Kaufoptionen für ein Aktienpaket, die mir auch eingeräumt werden. Ich bestehe auf Staffeloptionen aus Fairneß gegenüber allen Beteiligten. Der niedrigste Optionskurs liegt etwas unterhalb der aktuellen Notierung; die weiteren Optionskurse verlaufen ansteigend. Nehmen wir einmal an, ich erhalte Optionen für hunderttausend Aktien, wobei der aktuelle Kurs der Aktie bei 40 liegt. Die Kaufoptionen umfassen somit z.B. eine Option auf einige tausend Aktien zum Kurs von 35; der Kurs der weiteren Optionen liegt dann bei 37, 40, 45, 50 - bis 75 oder 80.
Steigt der Kurs als Ergebnis meiner professionell durchgeführten Arbeit - meiner Manipulation - und ist auf dem höchsten Level eine lebhafte Nachfrage nach der Aktie zu verzeichnen, so daß ich relativ große Kontingente verkaufen kann, übe ich die Optionen natürlich aus. Ich verdiene Geld; doch auch meine Kunden erzielen einen Gewinn - und so soll es auch sein. Wenn sie mich für meine Fähigkeiten bezahlen, müssen sie auch einen Gegenwert erhalten. Natürlich kommt es vor - wenn auch selten - daß ein Pool aufgrund von Verlusten liquidiert wird; ich übernehme eine entsprechende Aufgabe also nur, wenn ganz klare Erfolgsaussichten bestehen. Dieses Jahr hatte ich in ein oder zwei Deals keine glückliche Hand. Es wurde kein Gewinn erzielt - und dafür gab es auch seine Gründe. Doch das ist eine andere Geschichte.
Der erste Schritt zur Unterstützung der Aufwärtsbewegung des Kurses einer Aktie besteht in der Propagierung der Tatsache, daß gerade eine Aufwärtsbewegung stattfindet. Das ist keineswegs so paradox wie es klingt, wenn man darüber einen Augenblick nachdenkt. Die wirksamste Methode, die ehrenhaften Absichten des Manipulators zu verkünden besteht darin, dafür zu sorgen, daß die Aktie lebhaft gehandelt wird und fest notiert. Im weiteren Verlauf der Operation ist kein besserer Werbeträger als der Ticker vorstellbar. Ich benötige für meine Kunden nie Prospekte oder sonstige Verkaufsunterlagen, die Information der Tagespresse über den Wert der Aktie erübrigte sich ebenfalls und auch die Finanzberichte des Unternehmens bezüglich seiner Zukunftsaussichten mußten nicht geschönt werden. Ich brauchte auch keine Anhängerschaft. Ich sorgte einfach dafür, daß eine Aktie lebhaft gehandelt wurde. War dies der Fall, bestand Erklärungsbedarf. Doch die mitzuteilenden Gründe boten sich von selbst an - ohne das geringste Zutun meinerseits.
Parketthändler wollen nichts weiter als lebhafte Umsätze. Sie kaufen bzw. verkaufen jede Aktie auf jedem Kursniveau, sofern für sie ein Markt vorhanden ist. Ihre Trading-Kapazität ist insgesamt beträchtlich; sie handeln in Tausenden von Aktien, wenn sie Umsätze, d.h. einen lebhaften Handel erkennen können. Zwangsläufig muß es sich bei ihnen um die erste Zielgruppe der Manipulatoren handeln. Sie gehen mit nach oben und stellen daher in allen Phasen der Transaktion eine große Hilfe dar. James R. Keene (Trader-Persönlichkeit und anerkannter Manipulator seiner Zeit) soll sich stets der aktivsten Parketthändler bedient haben - und zwar um zu verschleiern, von wem die Manipulation ausging und aufgrund der Tatsache, daß es sich bei ihnen um die Leute handelte, die am besten dazu geeignet waren, die entsprechenden Neuigkeiten und Tips zu verbreiten. Er informierte sie häufig über den Markt, so daß sie wertvolle Arbeit leisteten, bevor sie ihren Gewinn einsteckten. Er brachte sie dazu, Geld zu verdienen. Die Umsatzbelebung bei einer Aktie führt stets dazu, daß sich die Profis um einen scharen. Trader verlangen nicht mehr. Allerdings darf man dabei nicht übersehen, daß diese Profis auf dem Parkett der Exchange die Aktien in der Absicht kaufen, sie mit Gewinn wieder abzustoßen. Dieser Gewinn muß zwar nicht groß sein - er muß jedoch schnell erzielt werden können.
Ich sorge, um bei unserem Beispiel zu bleiben, also für die Umsatzbelebung bei einer Aktie, um sie aus den bereits genannten Gründen für Spekulanten interessant zu machen. Ich kaufe und verkaufe sie - und die Trader folgen meinem Beispiel. Der Verkaufsdruck ist bei einem so umfangreichen, spekulativen Bestand - in Kaufoptionen - auf dem ich stets bestehe, nicht allzu groß. Daher wird mehr gekauft als verkauft. Das interessierte Börsenpublikum orientiert sich weniger am Beispiel des Manipulators; es folgt vielmehr dem der Parketthändler: Es tritt als Käufer auf. Und eben diese höchst willkommene Nachfrage befriedige ich - daß heißt nichts anderes, als daß ich Aktien verkaufe. Ist die Nachfrage so, wie sie sein sollte, werden vom Markt mehr Aktien aufgenommen als der Bestand umfaßt, den ich in den vorangegangenen Phasen der Manipulation zu akkumulieren gezwungen war. Wenn dieser Umstand eintritt, gehe ich in der entsprechenden Aktie Short - technisch gesehen. Mit anderen Worten: Ich verkaufe mehr Aktien leer als ich tatsächlich in meinem Bestand habe - für mich eine absolut sichere Sache, da meinem Verkauf meine Kaufoptionen gegenüberstehen. Flaut die Nachfrage seitens des Publikums ab, steigt natürlich auch der Kurs nicht mehr. Dann warte ich ab.
Gehen wir davon aus, daß der Anstieg des Aktienkurses zum Stillstand gekommen ist. Die Umsätze sind schwach. Die Entwicklung auf dem gesamten Markt tendiert eher zu einer Gegenreaktion. Oder ein scharfsinniger Trader entdeckt vielleicht, daß für meine Aktien keine nennenswerten Kauf-Orders mehr hereinkommen; er verkauft sie und seine Kollegen folgen seinem Beispiel. Der Kurs meiner Aktie fällt - gleichgültig aus welchen Gründen. Ich beginne mit den Käufen und gebe der Aktie dadurch die Unterstützung, die sie braucht - um ihres guten Rufes bei den Gründern willen. Darüber hinaus bin ich in der Lage, sie zu stützen, ohne sie zu akkumulieren - das heißt, ohne die Stückzahl zu erhöhen, die ich später wieder verkaufen muß. Dabei ist zu beachten, daß ich das kann, ohne meine finanziellen Mittel zu verringern. Natürlich decke ich in Wirklichkeit nur Aktien ein, in denen ich bei einem höheren Kurs Short gegangen bin, als dies aufgrund der Nachfrage seitens des interessierten Publikums bzw. der Trader - oder beiden - möglich war. Man tut stets gut daran, die Trader und auch das Börsenpublikum wissen zu lassen, daß auch bei fallendem Kurs eine Nachfrage nach der entsprechenden Aktie besteht. Dies trägt dazu bei, sowohl leichtfertige Leerverkäufe der Profis, als auch Glattstellungen verängstigter Aktionäre zu verhindern - also die Verkäufe, die normalerweise festzustellen sind, wenn eine Aktie immer schwächer wird, was wiederum darauf zurückzuführen ist, daß sie nicht gestützt wird. Diese Deckungskäufe meinerseits dienen ausschließlich dem - wie ich es nenne - Stabilisierungsprozeß.
Verbreitert sich die Absatzbasis wieder, verkaufe ich Aktien natürlich bei steigendem Kurs, doch nie so viele, daß ich den Kursanstieg abwürge. Dies erfolgt in genauer Abstimmung mit meinen Stabilisierungsplänen. Es ist ganz offensichtlich, daß ich umso mehr konservativ eingestellte, zurückhaltende Spekulanten ermutige (die zahlreicher als die leichtfertigen Parketthändler sind) und daß ich der Aktie in den unvermeindlichen schwachen Tagen umso mehr Stützung angedeihen lassen kann, je mehr Aktien ich während eines angemessenen und geordneten Kursanstiegs verkaufe. Dadurch, daß ich immer Short gehe, bin ich auch jederzeit in der Lage, die Aktie ohne Gefahr für mich zu stützen. Ich beginne in der Regel mit meinen Verkäufen bei einem Kurs, bei dem ich Gewinn erziele. Doch häufig verkaufe ich auch ohne Gewinn, einfach um meine, wie ich sie nenne - risikolose Kaufkraft zu generieren bzw. zu erhöhen. Meine Aufgabe besteht nicht allein darin, den Kurs eines großes Aktienpakets für einen Kunden in die Höhe zu treiben, sondern vielmehr auch darin, selbst Geld zu verdienen. Daher bitte ich meine Kunden auch nicht, meine Transaktionen zu finanzieren. Mein Honorar ist erfolgsabhängig.
Natürlich gehe ich nicht ausschließlich nach der vorstehend erläuterten Methode vor. Ich halte mich keineswegs an ein starres System. Dies wäre auch gar nicht möglich. Ich passe meine Vorgehensweise den jeweiligen Umständen an.
Eine Aktie, die im Markt untergebracht werden soll, muß somit bis zum höchstmöglichen Kurs manipuliert und dann verkauft werden. Ich wiederhole das Prinzip, da es von grundlegender Bedeutung ist und das Publikum offensichtlich glaubt, daß der Verkauf stets bei Höchstkursen stattfindet. Gelegentlich bewegt sich eine Aktie einfach nicht von der Stelle. Ihr Kurs steigt nicht. Das ist der richtige Zeitpunkt, um sie zu verkaufen. Der Kurs fällt dadurch möglicherweise weiter als erwünscht, doch im allgemeinen gelingt es, ihn wieder "zurückzuholen". Solange der Kurs einer Aktie, die ich manipuliere, bei meinen Käufen steigt, weiß ich, daß alles in Ordnung ist. Falls erforderlich, kaufe ich sie voller Zuversicht und unter Einsatz meines eigenen Geldes, ohne die geringste Angst - genauso, wie ich mit jeder anderen Aktie ebenfalls verfahren würde, die sich entsprechend verhält. Hier geht es um die Linie des geringsten Widerstandes. Meine Trading-Theorien hierzu habe ich bereits erläutert. Steht die Kurslinie des geringsten Widerstandes fest, halte ich mich an sie - nicht weil ich eine spezielle Aktie zum entsprechenden Zeitpunkt manipuliere, sondern weil ich zu allen Zeiten Börsenspekulant bin.
Steigt der Kurs einer Aktie durch meine Käufe nicht, kaufe ich nicht weiter, sondern verkaufe sie bei fallenden Kursen. Ich würde mich ebenso verhalten, wenn es nicht meine Aufgabe wäre, die entsprechende Aktie zu manipulieren. Die Unterbringung der meisten Aktien erfolgt bekanntlich bei fallenden Kursen. Es ist erstaunlich, wie viele Aktien man bei einer Kursbewegung nach unten absetzen kann.
Ich möchte noch einmal wiederholen, daß ich zu keinem Zeitpunkt meiner Manipulation außer acht lasse, daß ich Börsenspekulant bin. Im Grunde sind die Probleme, mit denen ich mich als Manipulator konfrontiert sehe auch diejenigen, mit denen ich es als Spekulant zu tun habe. Jede Manipulation findet dann ihr Ende, wenn der Manipulator nicht in der Lage ist, eine Aktie so zu beeinflussen, daß sie sich in der von ihm gewünschten Weise verhält. Legen Sie sich nicht mit dem Ticker an. Versuchen Sie nicht, den Gewinn zurückzuholen. Man sollte die Manipulation in einem solchen Fall beenden - und zwar solange dies noch möglich und günstig ist.
Jesse Livermore: Das Spiel der Spiele (Titel der Originalausgabe: Reminiscences of a Stock Operator)
TM Börsenverlag, Rosenheim, 8. Auflage 1999 (Erstausgabe 1923)