habe 142, schaffst Du mit Übung vielleicht auch
MENSA? - Wir bringen helle Köpfe zusammen!
Liebe Interessentin,
lieber Interessent,
im folgenden erfahren Sie einiges über Mensa International (kurz MInt) und Mensa in Deutschland e.V. (kurz MinD).
Das Kurzinfo, das Sie gerade jetzt lesen, können Sie auch in gedruckter Form kostenlos per email anfordern. Für 5.- DM in Briefmarken können Sie darüber hinaus unser Voll-Infopaket anfordern, das neben Beispielen für Testaufgaben und Literaturhinweisen auch ein Probeexemplar des MIND-MAGAZINS, der deutschen Mitgliedszeitschrift enthält. Ferner gibt es einen Extrabogen mit den Adressen aller Testleiter.
Was ist Mensa?
Mensa ist ein weltweiter Zusammenschluß intelligenter Menschen. Für die Aufnahme in den Verein ist ein bestimmter Intelligenzquotient (IQ) erforderlich. Eintreten kann, wer bei einem anerkannten, überwachten Test ein besseres Ergebnis erreicht, als es 98 Prozent der Bevölkerung erzielen würden. Andere Kriterien für die Aufnahme gibt es nicht. Deshalb finden Sie bei Mensa ganz verschiedene interessante Personen, die viel zu erzählen haben - und solche Persönlichkeiten machen den Verein spannend.
Spaß mit der Intelligenz
Jawohl, Sie haben richtig gelesen, es geht bei Mensa auch - nicht nur - um das Vergnügen, den eigenen Kopf zu benutzen, und vielleicht überraschende Antworten auf scheinbar längst geklärte Fragen zu finden. Als Beispiel für solche Gedankengänge sei hier der Fall eines Amerikaners angeführt, der auf die Frage nach dem höchsten Berg der Erde seine eigene Antwort fand. Bevor Sie jetzt im Atlas blättern, an den Mount Everest oder den K2 denken: Der Mann ermittelte den Chimborazo.
Wie das? Ganz einfach:
Er berechnete die Entfernung des Gipfels vom Erdmittelpunkt statt - wie üblich - die Höhe über dem Meeresspiegel. Nun kam die Fliehkraft der Erdumdrehung ins Spiel. Die führt nämlich dazu, daß der Durchmesser der Erde am Äquator etwa vierzig Kilometer größer ist als zwischen den Polen. Ein Kreis um das Zentrum der Erde, der die Spitze des Chimborazo gerade berührt, geht deshalb mehrere Kilometer über den Gipfel des Mount Everest hinweg.
Intelligenz - und Beton
Was ist Intelligenz? Darüber streiten die Gelehrten, und die Laien spekulieren. In der Wissenschaft gibt es ausführliche Umschreibungen wie die, Intelligenz sei "der Zustand der psychischen Funktionen (Gedächtnis, Lernfähigkeit, Wahrnehmungsfähigkeit, Konzentrationsfähigkeit, Wille) bei der Bewältigung neuer Aufgaben", aber auch die Kurzformel "Intelligenz ist, was der Intelligenztest mißt."
Isaac Asimov (1920-1992), Biochemiker, Science-Fiction-Autor und Ehren-Vizepräsident von Mensa, hat die Schwierigkeiten der Beschreibung und Messung von Intelligenz so formuliert:
"Das menschliche Gehirn ist [ . . . ] unvergleichlich komplexer als etwa ein Stern; und darum wissen wir auch so viel mehr über Sterne als über das menschliche Gehirn. Und der komplexeste Aspekt des menschlichen Gehirns ist seine Intelligenz."
Eine fundierte Diskussion über das vielschichtige Thema Intelligenz erfordert umfangreiche Fachkenntnisse über den Stand der Forschung. Um nicht zu "akademisch" zu werden, soll hier der Mensaner zu Wort kommen, der in Anlehnung eines früheren Werbeslogans augenzwinkernd meinte, Intelligenz sei wie Beton: "Es kommt darauf an, was man daraus macht." Intelligenz ist eine Gabe, die man nutzen oder verkümmern lassen kann.
Intelligenz und Persönlichkeit
Intelligenz ist eine von vielen Facetten des Menschen. Ein hoher IQ ist deshalb kein Anlaß zu intellektueller Arroganz (wer auf einem Mensatreffen mit seinem IQ angeben will, wird dasselbe Problem haben wie der Exhibitionist am Nacktbadestrand: Keiner guckt.).
Mensa-Mitglieder haben lediglich einen hohen IQ gemeinsam, im übrigen unterscheiden sie sich nicht von ihren Mitmenschen: Es gibt bei Mensa dünne und dicke, große und kleine, schöne und häßliche, faule und fleißige, taktlose und diskrete, bedachte und leichtsinnige Mitglieder.
Sagenumwoben: Der IQ
Der Intelligenz-Quotient ist das Ergebnis der mittels eines Intelligenztests vorgenommenen Messung. Nicht alle Verfahren benutzen dieselbe Skala, deshalb muß man den Test kennen, um ein erzieltes Ergebnis zu bewerten. Das ist nicht anders als bei Temperaturangaben: Der Meßwert "20 Grad" sagt wenig, solange nicht klargestellt wird, ob "Celsius" oder "Fahrenheit" gemeint ist. Der IQ wird allgemein als Maßstab für Intelligenz verstanden, doch ein Test kann nur bestimmte Fähigkeiten untersuchen, etwa logisches Denken oder räumliches Vorstellungsvermögen.
Andere Aspekte der geistigen Leistungsfähigkeit entziehen sich dagegen einem standardisierten Untersuchungsverfahren. Das gilt für die Kreativität, aber auch für die sogenannte soziale Intelligenz, die ein Mensch beim Umgang mit anderen an den Tag legt. Kein Test kann feststellen, ob jemand mit seinen Mitmenschen "richtig" umgeht - obwohl gerade diese Fähigkeit von großer Bedeutung für das Zusammenleben ist. Trotz der bekannten Unzulänglichkeiten bleiben IQ-Tests aber das beste Untersuchungsinstrument für die Intelligenz, das uns zur Verfügung steht. Für Kinder wurden eigene, dem Alter angepaßte Tests entwickelt.
Wie es anfing
1946 saßen ein Engländer und ein Australier zufällig zusammen in einem Zug, der durch die zerbombten Vororte Londons ratterte. Den beiden kam die Idee, Intelligenz für den Frieden und zum Wohle der Menschheit einzusetzen. Ihrem Club gaben sie den Namen Mensa (lat. Tisch), denn ihr Ziel war, intelligente Menschen an einen Tisch zu bringen. Gleichzeitig steckt in dem Namen das lateinische Wort "mens", das soviel wie Geist oder Verstand bedeutet. Aus der "verrückten" Idee der Gründer ist heute ein Verein entstanden, der in 80 Staaten der Welt rund 100.000 Mitglieder hat (Stand April 2001).
Der deutsche Ableger von Mensa wurde 1979 gegründet. Als Mensa in Deutschland (MinD) 1981 ins Vereinsregister eingetragen wurde, zählte der Verein 45 Mitglieder - inzwischen sind es über 2700. (Stand Anfang 2001).
Die Mitgliedschaft in der internationalen Gemeinschaft Mensa ist unabhängig von Nationalität, Rasse, Religion und sozialer Herkunft. Mensa erstrebt keinen materiellen Gewinn und ist weder von Religionen noch von Weltanschauungen abhängig. Der Verein hat sich nach dem Grundsatz "Mensa itself holds no opinions" ("Mensa selbst vertritt keine Meinung") zu strikter Neutralität verpflichtet. Meinungen haben nur die Mitglieder - und zwar ganz verschiedene. Das führt immer wieder zu spannenden Diskussionen.
Was "tut" Mensa ?
Mensa will intelligente Menschen in Kontakt bringen und die Intelligenzforschung fördern. Diese Ziele sind in den Satzungen von Mensa International (Sitz: London) und MinD verankert.
Mensa bietet jedoch nur einen Rahmen - mit Leben füllen müssen ihn die Mitglieder. Das Angebot ist breit, die Liste der Aktivitäten lang - jede und jeder können mitmachen, aber niemand muß teilnehmen. Ob jemand Zeit und Lust hat, zu Treffen zu gehen, kontaktfreudig oder eher zurückhaltend ist, spielt für die Zugehörigkeit zum Verein keine Rolle. Auch introvertierte Menschen finden bei Mensa ihren Platz. Weniger aktive Mitglieder können den Kontakt zum Verein beispielsweise über die Mitgliederzeitschrift, die Ortsblätter oder private Kontakte halten.
Treffen
In vielen größeren Städten finden regelmäßige, meist monatliche Treffen statt. Wer darüber hinaus irgend etwas organisieren möchte, braucht die Phantasie nicht zu zügeln - vom Restaurant- oder Kinobesuch über Seminare und Besichtigungen bis zum Silvestertreffen (mit über 200 Teilnehmern) hat es alles schon gegeben. Nicht zu vergessen: Internationale Treffen, bei denen nicht selten alle fünf Kontinente vertreten sind, wenn irgendwo eine Handvoll Leute zusammensteht.
Nicht-Mitglieder und Noch-Nicht-Mitglieder sind bei Treffen immer willkommen. Niemand wird sie nach ihrem IQ fragen - das tun Mensaner untereinander übrigens auch nicht. Die zahlenmäßig größten MinD-Treffen sind die Mitgliederversammlungen, die jedes Jahr in einer anderen Stadt stattfinden.
Hobbygruppen
Wer am Austausch von Wissen und Diskussionsbeiträgen über ein besonderes Thema interessiert ist, kann einer "Special Interest Group" (kurz SIG) beitreten - oder eine gründen.
Weltweit existieren über 300 SIGs, in Deutschland beschäftigen sich mehr als zwei Dutzend Gruppen mit "ihrem" Steckenpferd: Wellenreiter treffen sich in der SurfSIG, Hobbyköche in der SIG Mund Freud, Motorradfahrer bei den EaSIG Riders. Dazu kommt neben anderen die UnterDreiSIG für junge und junggebliebene Mensaner. Starre Altersgrenzen gibt es für diese Gruppe aber nicht, weil grundsätzlich jede Mensa-Aktivität allen Mitgliedern offensteht. Folgerichtig ist das älteste Mitglied der UnterDreiSIG älter als 60 (und kein bißchen leise).
Internationale Begegnung: SIGHT und MensaMate
Die Abkürzung "SIGHT" steht für "Service of Information, Guidance and Hospitality to Travellers".
Dahinter verbirgt sich nichts anderes als weltweite Gastfreundschaft auf Gegenseitigkeit. In vielen Fällen betätigen sich die Gastgeber als Fremdenführer, zeigen den Besuchern ihre Stadt und weisen sie auf Sehenswürdigkeiten des Landes hin.
Nach einer Reise durch Ungarn und die Tschechische Republik resümierte ein Mensaner: "Insgesamt läßt sich über diese Art des Reisens feststellen, daß sie sehr viel Spaß macht und der SIGHT-Tourist sehr viel mehr von Land und Leuten erfährt als der wie üblich Reisende vom besten Eis über die allgemeinen Lebensbedingungen bis zur gesamtwirtschaftlichen Lage. Prädikat: besonders wertvoll!"
Zweck des Programms MensaMate ist, lokale Gruppen aus verschiedenen Ländern zusammenzubringen. Besuche haben einander beispielsweise Mensa- Mitglieder aus Hamburg und dem schottischen Edinburgh abgestattet; enge Kontakte bestehen auch zwischen Mensanern aus Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern und Mitgliedern von der dänischen Insel Fünen.
Blätterwald
Die alle zwei Monate erscheinende Mitgliederzeitschrift berichtet über Mensa-Aktivitäten und enthält Kontaktadressen, Berichte, Denksport, Literatur, Satire, Aphorismen und vieles mehr. Außerdem wird hier das "International Journal" (IJ) von Mensa International abgedruckt. Das IJ ist ein englischsprachiges weltweites Forum, das neben Ankündigungen von internationalen Treffen Diskussionsbeiträge von Mitgliedern enthält. Die Ortsblätter dienen dagegen dem Informationsaustausch auf regionaler Ebene. Hier finden Sie in erster Linie Hinweise auf gemeinsame Unternehmungen, etwa Kino- und Restaurantbesuche, Spieleabende und Besichtigungen. Darüber hinaus sind der Phantasie der Ortsblatt-Autoren kaum Grenzen gesetzt - hier erklärt einer, wie ein Mobilfunknetz funktioniert, dort entwirft ein anderer knifflige Rätsel.
Was finden Sie bei Mensa?
Ein kluger Mensch hat einmal gesagt: "Gehen Sie zu einem Mensatreffen, und Sie werden nur das finden, was Sie suchen. Wenn Sie Diskussionen suchen, werden Sie sie finden. Wenn Sie Spiele suchen, werden Sie sie finden. Wenn Sie interessante und zum Nachdenken anregende Vorträge suchen, werden Sie sie finden. Wenn Sie gute Unterhaltung suchen, werden Sie sie finden. Wenn sie schlechte Unterhaltung suchen, werden Sie auch die finden." Mensa ist ein bunter Haufen unterschiedlichster Charaktere, die nur eine winzige Facette der Persönlichkeit gemeinsam haben, nämlich das gute Abschneiden in einem wissenschaftlich anerkannten Intelligenztest. Die Mitglieder bringen Kenntnisse aus vielen verschiedenen Gebieten mit - und teilen sie. Seien Sie deshalb nicht überrascht, wenn Sie auf einem größeren Treffen auch auf die ausgefallenste Frage eine sachkundige Antwort bekommen - oder eine humorvolle. Denn bei Mensa treffen sich Menschen in einer Atmosphäre, die selten bierernst wird und viel Raum für Geistesblitze, Diskussionen und Kreativität läßt.
Die Wellenlänge
Niemand kann es genau beschreiben, aber die meisten Mitglieder und die Besucher von Mensatreffen wissen schnell, was gemeint ist, wenn von der "gemeinsamen Wellenlänge" die Rede ist. Sie müssen hier nicht befürchten, für arrogant oder wunderlich gehalten zu werden, wenn sie sich einer anspruchsvollen Ausdrucksweise bedienen oder Gedankensprünge wagen.
Mitglieder haben Mensa deshalb als "Kreuzung aus einem geistigen Sportverein und einer Selbsthilfegruppe" beschrieben, als "Eggheads Anonymous", aber auch als "eine von vielen Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung".
Denn Mensa ist kein Ersatz für Freunde und Bekannte - Mensa ist ein Zusatz.
Wie werden Sie Mitglied?
Für die Aufnahme in den Verein ist ein Intelligenzquotient erforderlich, der im Vergleich zur Gesamtbevölkerung in den oberen zwei Prozent liegt. Auf der in Deutschland gängigen IQ-Skala ist das bei einem IQ von mindestens 130 der Fall.
Wenn Sie Ihre Chancen, diesen Wert zu erreichen, abschätzen möchten, können Sie den Vortest anfordern. Diese Aufgaben bearbeiten Sie zu Hause, die - selbstverständlich vertrauliche - Auswertung erhalten Sie per Post. Der Vortest qualifiziert Sie aber noch nicht für die Aufnahme in den Verein. Als Aufnahmetest bietet MinD deshalb Gruppentests an, bei denen die Qualifikation für die Mitgliedschaft festgestellt wird.
Die Adressen unserer Testleiter, die Ihnen auch den Termin des nächsten Tests nennen können, erhalten Sie bei Anforderung unseres Infopakets.
Wer darüber hinaus an einem Profil der eigenen intellektuellen Fähigkeiten interessiert ist, sollte einen Diplom-Psychologen konsultieren.