Japanischer Rentenmarkt birgt ein Zinsrätsel

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Japanischer Rentenmarkt birgt ein Zinsrätsel

 
28.09.05 19:48
Japanischer Rentenmarkt birgt ein Zinsrätsel 2138338

Die japanische Börse verbucht seit Mai deutliche Kursgewinne und hat inzwischen die Marke von 13.000 Punkten deutlich überschritten. Hintergrund sind Erwartungen, nach denen sich die japanische Wirtschaft nach zum Teil deutlichen Restrukturierungen unter anderem auch aufgrund des zunehmenden Binnenkonsums weiter von der Misere der vergangenen Jahre erholen wird.

Die Unternehmen verbuchen zum Teil deutliche Umsatz- und Gewinnsteigerungen. Und das zieht die Anleger mit Blick auf die noch teilweise recht vernünftige Bewertung an. Technische Indikatoren machen weiterhin Mut. Immerhin steigen die Kurse bei zunehmenden Handelsvolumen. Das ist in der Regel ein positives Zeichen.

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Japanischer Geldmarkt ähnlich optimistisch wie die Börse ...

Das Gegenbild zeigt sich zumindest in Ansätzen an den Rentenmärkten. Denn in den vergangenen Wochen haben die Renditen von zehnjährigen Papieren in Japan zum Teil deutlich angezogen. Lag sie gemessen am generischen Future auf zehnjährige Papiere Ende Juni noch bei 1,331 Prozent so erreichte sie am Mittwoch 1,607 Prozent.

Nach einer quantitativen Analyse von Mitsubishi Securities haben die Kursgewinne an der Börse zu einer Verkürzung der implizierten Duration im Geldmarkt geführt. War die Korrelation zwischen Börse und Geldmarkt noch Ende des vergangenen Jahres relativ gering, so hat sie inzwischen deutlich zugenommen. Zusammen mit der verkürzten Duration deutet das nach Ansicht der Analysten darauf hin, daß zumindest der japanische Geldmarkt die Kursgewinne an den Börsen ernst nimmt und ebenfalls an eine nachhaltige Wirtschaftserholung und an das Ende der Deflation glaubt.

Diese Entwicklung hat auch die Zinserwartung am Rentenmarkt verändert. So hat die auch die implizierte Duration bei Papieren mit einer Restlaufzeit von fünf Jahren abgenommen. Die Experten von Mitsubishi Securities rechnen damit, daß hier Renditemarke von 0,7 Prozent früher oder später überschritten werden wird.

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... im Gegensatz zum „langen Ende” des Rentenmarktes

Dagegen zeigten sich bisher die zehnjährigen Papiere in Japan relativ unbeeindruckt von der Kurserholung an der Börse und den steigenden Renditen am kurzen Ende. Damit scheint dieser Teil des Finanzmarktes nicht an das optimistische Szenario zu glauben. Das heißt, hier gibt es so etwas wie ein Zinsrätsel.

Das dürfte insbesondere dann interessant werden, wenn die Optimisten recht behalten sollten. Denn in diesem Fall müßte dieser Teil des Marktes deutliche unter Druck geraten. Kritiker halten den japanischen Rentenmarkt schon lange deutlich überbewertet.

Abgesehen davon raten Anleiheexperten dazu, Rentenpapiere asiatischer Staaten zu meiden. Denn steigende Rohstoffkosten würden die Preise in Ländern wie Thailand, Indonesien und Südkorea nach oben Treiben und die Zentralbanken zu Zinserhöhungen zwingen. Steigende Leitzinsen sind jedoch unter normalen Umständen Gift für die Kurse von Anleihen

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Quelle: faznet.de
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