1. Wer etwas verändern will, soll sich engagieren. Motto: Nicht nur meckern,
machen ! Das ist mühselig, zugegeben. Aber nur zu Hause im Biersessel sitzen
und meckern, ist nicht gerade besonders glaubwürdig.
2. Wir können froh sein, in einer (relativ !) freien Gesellschaft leben zu
dürfen. Das hat uns unsere Parteiendemokratie zumindest erhalten.
Natürlich gibt es auch da Machtmißbrauch. Er hält sich aber in erträglichen
Grenzen. Stellen wir uns vor, wir lebten in einer Diktatur. Es würde totale
Willkür gegen Andersdenken geben.
Dieser Punkt wird m.E. nie richtig gewürdigt.
3. Unser Gemeinwesen hat den Auftrag, den sozialen Rechtsstaat zu verwirklichen.
Zu diesem Zweck müssen Wirtschaft, Forschung und Bildung optimal gefördert
werden. Leistungsförderung ist unbedingt notwendig.
Allerdings bedenken wir dabei, dass es unter Menschen auch sehr viele
schwache, gehandicapte Menschen gibt. Die dürfen nicht durch den Rost fallen.
Jeder kann plötzlich (egal, ob mit oder ohne eigene Schuld) in Not geraten.
Die Starken haben eine Verpflichtung zur Solidarität mit den Schwachen.
Grund: sie sind nur stark eben wegen des Funktionierens des Gemeinwesens.
4. Die Parteien bilden das breite Spektrum der Bürgerschaft ab. Ausserhalb der
Parteien gibt es aber wesentlich mehr Absahner als in den Parteien.
5. Law and Order müssen sein. Vorsicht aber gegenüber denjenigen, die Law and
Order immer nur den anderen gegenüber verwirklicht sehen wollen. Wenn sie
dann auch noch persönlich werden, haben wir den ersten Schritt in Richtung
Diktatur.
6. Wir sollten auch in der Politik nicht zu parteiisch sein. Ich persönlich
habe mich gefreut, dass den Ruhrpott-Sozis ordentlich eins übergebraten
wurde bei der letzten Kommunalwahl. Dabei bin ich nicht verdächtig, CDU-
Symphatisant zu sein. Ein engagierter, ehrlicher CDU'ler (davon gibt es
viele) ist mir lieber als ein Karriere-Sozi.
Ich kenne selbst viele CDU'ler, die die Grünen für eine sehr attraktive
Partei halten, auch wenn sie natürlich in einigen Punkten völlig anderer
Meinung sind.
7. Wir hätten eine bessere Kultur in der Politik, wenn persönliche Angriffe
wegen einer anderen Parteizugehörigkeit oder -präferenz unterlassen würden.
Wer hat schon die Weisheit mit dem silbernen Löffel gefressen. Ein bißchen
mehr Sachlichkeit wäre zweckdienlicher. Mehr Diskussion, weniger Stammtisch.
8. Ärmel hochkrempeln war mal eine deutsche Tugend. Heute sind Meckern,
Fordern, Meckern, Fordern in. Jammern habe ich noch vergessen.
Tatsache ist: Inzwischen haben uns einige überholt.
In Südfrankreich ist mir aufgefallen, dass die uns in sehr vielen Punkten
überholt haben. Einzige Ausnahme ist die den Deutschen leider immer noch
eigene Hochnäsigkeit.
9. Nie hat immer nur eine Gruppe, Partei oder ähnliches schuld. Schuld haben
immer wir alle. Jeder !