Jerusalem (AP) Israelische Streitkräfte sind am Sonntagmorgen für kurze Zeit in palästinensisches Autonomiegebiet eingedrungen und haben in Ramallah bei einem Gefecht einen Palästinenser getötet. Die israelische Armee erklärte, dies sei eine Reaktion auf einen Überfall auf Israelis in Jerusalem gewesen, bei dem ein Mensch getötet wurde. Der Wagen mit dem Angreifer sei danach nach Ramallah gefahren. Israelischen Rundfunkberichten zufolge hat Ministerpräsident Ariel Scharon ein geplantes Treffen von Außenminister Schimon Peres mit dem palästinensischen Präsidenten Jassir Arafat abgesagt.
Sieben israelische Panzer und zwei Kampfhubschrauber waren an dem Angriff auf Ramallah beteiligt. Dabei wurden Gebäude der palästinensischen Polizei, des Geheimdienstes sowie Wohnhäuser beschossen. Ein 26-jähriger Palästinenser wurde getötet und zwölf Menschen wurden verletzt. Die israelische Armee nahm zudem einige Palästinenser fest. Auch auf israelischer Seite soll es Opfer gegeben haben, nähere Angaben wurden nicht gemacht.
Die israelischen Streitkräfte waren am Samstag schon in den Gazastreifen eingedrungen und hatten drei Palästinenser getötet und mehr als 30 verletzt. In Gaza beschossen die israelischen Streitkräfte mehrere Gebäude mit Raketen. Arafat warf Israel vor, die Lage eskalieren zu lassen, um ein Treffen mit Peres zu verhindern.
© ap - Meldung vom 16.09.2001 07:51 Uhr
Angriff auf Schiff mit Regierungstruppen in Sri Lanka - Erste Zusammenfassung
Colombo (AP) Kämpfer der Befreiungstiger von Tamil Eelam (LTTE) haben am Sonntag in Sri Lanka einen Truppentransporter mit 1.200 Regierungssoldaten an Bord angegriffen. Wie es hieß, konnte der Angriff auf die «Pride of South» von den Soldaten auf dem Schiff und mit Hilfe von Luftwaffe und Marine in einer dreieinhalb Stunden dauernden Schlacht abgewehrt werden. Sechs Rebellen seien getötet und 40 Soldaten verwundet worden.
Nach Angaben eines Militärsprechers waren auf Seiten der tamilischen Rebellen bis zu 20 Schiffe mit Selbstmordkommandos und Sprengstoff an dem Angriff beteiligt. Soldaten schossen auf die Schiffe und brachten zwei zur Explosion. Kampfflugzeuge eilten dem Schiff zu Hilfe, auch die Marine sandte Verstärkung. Die «Pride of South» war auf dem Weg nach Point Pedro auf der Halbinsel Jaffna.
In dem seit 18 Jahren andauernden Krieg sind schon mehr als 64.000 Menschen getötet worden. Die Befreiungstiger von Tamil Eelam kämpfen für einen eigenen tamilischen Staat im Nordosten der Insel Ceylon, da sie sich von der Mehrheit der Singhalesen unterdrückt fühlen. Die Tamilen stellen etwa 3,2 Millionen der insgesamt 18,6 Millionen Einwohner Sri Lankas.
© ap - Meldung vom 16.09.2001 08:24 Uhr
Kuba demonstriert Solidarität mit den Menschen in den USA
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Havanna (AP) Die kubanische Regierung hat am Samstag den Terroranschlag in den USA verurteilt und ihre Solidarität mit den Menschen in den USA bekundet. Auf der wöchentlichen Kundgebung, auf der normalerweise Kritik an den USA geübt wird, waren diesmal versöhnliche Töne zu hören. Sie stand unter dem Motto: «Unsere Solidarität mit dem amerikanischen Volk während dieser nationalen Tragödie». Geleitet wurde die Versammlung in der Kleinstadt Majibacoa 660 Kilometer östlich von Havanna von Verteidigungsminister Raul Castro, dem Bruder von Staatschef Fidel Castro.
Die Redner der Kundgebung stimmten in den Tenor ein, den Castro am Dienstag, wenige Stunden nach den Terroranschlägen, vorgegeben hatte. Sie verurteilten die Anschläge und kritisierten zugleich die anhaltenden Sanktionen der USA gegen Kuba. Castro hatte die Angriffe als «unglaublich» beschrieben. Zugleich rief er die USA auf, ihren staatlich unterstützten Terror aufzugeben, dessen Opfer Kuba schon seit Jahrzehnten sei. Die Probleme der Welt könnten nicht mit Gewalt gelöst werden.
Die wöchentlichen Kundgebungen in Kuba begann vor mehr als einem Jahr beim Streit zwischen den USA und Kuba um das Schicksal des Flüchtlingsjungen Elian.
© ap - Meldung vom 16.09.2001 09:28 Uhr