Iran warnt vor Krieg

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SoLaR:

Iran warnt vor Krieg

 
11.02.02 08:28
Montag, 11. Februar 2002
Massendemo gegen US-Politik
Iran warnt vor Weltkrieg  


Der iranische Präsident Mohammed Chatami hat davor gewarnt, dass die Politik der USA zu einem unvorhersehbaren Weltkrieg führen könnte. Dies sagte Chatami in Teheran während eines Empfangs für ausländische Gesandte. Der Iran feiert heute den 23. Jahrestag der Iranischen Revolution. Bei den Feiern wollen Zehntausende gegen die US-Politik demonstrieren.

Die Welt in Freunde oder Feinde zu teilen, könnte zu einem Weltkrieg mit unvorhersehbaren Konsequenzen führen, meinte Chatami. Chatami sagte, er habe große Achtung vor der amerikanischen Nation. Doch die gegenwärtige US-Politik scheine im Gegensatz zu den humanitären Idealen des Landes zu stehen und würde die USA darüber hinaus verwundbar machen.

Der Präsident wiederholte, dass Iran die Palästinenser unterstütze und verurteilte zugleich die amerikanische Unterstützung Israels. Er rief Washington dazu auf, nicht seine nationalen Interessen um der terroristischen Aggressoren willen zu opfern. "Lassen Sie uns an einer Allianz für den Frieden arbeiten...", sagte Chatami. Für dieses Ziel kämpfe Iran seit 1997 mittels einer Entspannungspolitik und einem vertrauensbildenden Dialog unter den Kulturen.

Massendemonstration als Protest gegen US-Politik

Zuvor hatte die iranische Führung die Bevölkerung zu einer Massendemonstration gegen die USA an diesem Montag aufgerufen. Die Feiern zum 23. Jahrestag der islamischen Revolution sollten zu einem Protest gegen die Politik Washingtons gegenüber Iran gemacht werden, forderten gemeinsam Staatspräsident Chatami und das geistige Oberhaupt des Landes, Ajatollah Ali Chamenei, nach Meldungen des Nachrichtensenders Khabar vom Sonntag.

Anlass für ihren Aufruf, dem sich weitere hochrangige Würdenträger anschlossen haben, sind Äußerungen von US-Präsident Bush, wonach Iran Mitgliedern des Terrornetzwerks El Kaida Unterschlupf gewähren und Massenvernichtungswaffen herstellen soll. In Iran haben diese Anschuldigungen zu einem Wiederaufleben anti-amerikanischer Propaganda geführt. So rief der frühere Staatspräsident Ali Akbar Haschemi Rafsandschani seine Landsleute auf, interne Meinungsverschiedenheiten zu beenden und sich auf den Hauptfeind USA zu konzentrieren.

Die reformorientierte Regierung unter Präsident Chatami hat unterdessen Schritte unternommen, die amerikanischen Behauptungen zu widerlegen. So sollen die Büros des früheren afghanischen Regierungschefs Gulbuddin Hekmatjar, eines Gegners der derzeitigen afghanischen Übergangsregierung, geschlossen worden sein.

Keine Waffen für Palästinenser

Nach eigenen Angaben hat Iran nichts mit einem angeblichen Waffenschmuggel für die Palästinenser-Regierung zu tun. Der Vize-Minister Irans für internationale Angelegenheiten, Sawad Sarif, sagte am Sonntag im US-Fernsehen, die US-Regierung habe keine Beweise vorgelegt, die eine Beteiligung Irans an einem im Januar im Roten Meer aufgebrachten Schiff bewiesen. Das Schiff war nach israelischer Darstellung mit 50 Tonnen Waffen für die Palästinenser-Regierung beladen. Die Vorwürfe gegen Iran bezeichnete Sarif als politisch motivierte Erfindungen.

Iran steht auf der Liste jener Staaten, denen die USA Unterstützung des Terrorismus vorwerfen. US-Präsident George W. Bush hatte erklärt, gemeinsam mit Irak und Nordkorea bildete Iran eine "Achse des Bösen".

Iran feiert Revolution

Iran feiert an diesem Montag den 23. Jahrestag der Revolution von 1979, durch die das Land zu einem islamischen Gottesstaat umgestaltet wurde. Zwei Jahrzehnte lang war das Verhältnis zu den USA äußerst schlecht. In der jüngsten Vergangenheit hatten Reformkräfte innerhalb der iranischen Regierung jedoch versucht, das Verhältnis zwischen den beiden Staaten zu verbessern.
SoLaR:

Anti-amerikanische Proteste in Iran

 
11.02.02 10:38

Teheran (dpa) - Hunderttausende haben in der iranischen Hauptstadt Teheran gegen die USA demonstriert. Die Teilnehmer der staatlich organisierten Protestkundgebung skandierten Slogans wie «Tod den Amerikanern» und «Tod den Israelis». Staatspräsident Mohammed Chatami und der oberste Religionsführer Ajatollah Ali Chamenei hatten zu der Demonstration aufgerufen. Anlass sind Äußerungen von US-Präsident George W. Bush, der Iran, Irak und Nordkorea zu einer «Achse des Bösen» erklärt hatte.
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