Irak-Krieg: Der Zeitplan

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Van Nelle-Half.:

Irak-Krieg: Der Zeitplan

 
06.02.03 23:21
Irak-Krieg: Der Zeitplan

Unsere Einschätzung vom Dezember hat sich - leider - als richtig herausgestellt: Bevor das Irak-"Problem" nicht gelöst ist, wird es an der Börse nicht zu einem nachhaltigen Aufschwung kommen. In einer Phase sich zuspitzender Unsicherheit liegt die Zahl der Käufer nun mal nicht höher als die Zahl der Verkäufer und somit können die Kurse nicht steigen.

Prinzipiell stimmt diese Aussage nach wie vor, jetzt wird aber der Zeitrahmen deutlicher und gibt Anlegern eine Orientierung. Schon in den nächsten Wochen könnte aus der Unsicherheit Gewissheit werden und damit gälte es, die Lage an den Aktienmärkten neu zu bewerten.

Schon bei der gestrigen Rede Colin Powells gab es einen ersten Vorgeschmack, wie konkret die Anleger inzwischen auf Zeichen reagieren. Während der US-Außenminister Colin Powell seine auf Krieg getrimmte Rede hielt, stiegen die Kurse an. Hintergrund: Startet in Kürze ein Krieg, ist zumindest die Phase des Wartens vorbei. Untersuchen die UNO-Waffeninspektoren weiter, könnte die Entscheidung über Krieg und Frieden noch um Monate vertagt werden. Deshalb fielen die Aktien auch in dem Moment wieder zurück, als das französische Mitglied im Sicherheitsrat für eine Verlängerung der Inspektionen plädierte.



Entscheidung am 8. Februar?


Daraus lässt sich jedoch noch nicht endgültig schließen, dass die Indizes automatisch steigen, sobald sich die Anzeichen auf einen Krieg verdichten. Es bleibt abzuwarten, wie die Anleger bei den bevorstehenden wichtigen Terminen reagieren.

Schon am Samstag, den 8. Februar wird Chefinspektor Hans Blix im Irak eintreffen und Saddam Hussein mit den Beweisen der amerikanischen Geheimdienste konfrontieren. Alle Mitglieder des UNO-Sicherheitsrates haben an den irakischen Diktator appelliert, endlich der UNO-Resolution 1441 Folge zu leisten und die Karten über sämtliche Waffenprogramme auf den Tisch zu legen. Sollte Hussein wiederholen, er habe alles Notwendige getan, und es gebe keine Massenvernichtungswaffen im Irak, ist die Entscheidung für einen Krieg praktisch gefallen. Wichtig für Börsianer wäre die Kursreaktion am darauffolgenden Montag.

Am 14. Februar wird Chefinspektor Blix erneut vor dem Sicherheitsrat Bericht erstatten. Hat der Irak nicht eingelenkt, wird der Prozess der Urteilsfindung aller Voraussicht nach abgeschlossen. Mit oder ohne neue UNO-Resolution starten die konkreten Kriegsvorbereitung.


Der Angriff folgt schnell

Militärexperten sagen, die Zeit zwischen dem 21. und 28. Februar wäre strategisch optimal, um den Angriff zu beginnen. Die amerikanischen Truppen werden wegen der bevorstehenden Hitzeperiode in der Region in jedem Fall so schnell wie möglich losschlagen.

Voraussichtlich werden die Amerikaner zunächst etwa 3000 präzisionsgelenkten Bomben und Raketen binnen 48 Stunden einsetzen, anschließend würden 500 Kampfjets das Land unter Beschuss nehmen. Es sei möglich, so die Militärexperten, dass die Luftangriffe bereits nach einer Woche abgeschlossen seien und anschließend Infanterie in den Irak einmarschiere. Wenn der Kampfeswillen der Iraker zu diesem Zeitpunkt schon gebrochen wäre, könnte der Bodenkrieg in kurzer Zeit beendet werden.

Läuft alles so glatt, wie hier beschrieben, dauert der Militärschlag insgesamt nicht länger als zwei Wochen. In diesem Fall dürften die Weltbörsen mit deutlichen Kursgewinnen reagieren, die möglicherweise schon mit Kriegsbeginn einsetzen.

Fazit: Unter Umständen werden die Kurse erstmals etwas ansteigen, wenn endgültig eine Entscheidung für Krieg gefallen ist. So brutal es auch klingt, für die Marktteilnehmer ist diese Variante einfacher zu interpretieren als anhaltende Inspektionen. Eine Rallye vor Kriegsbeginn ist aber eher unwahrscheinlich. Weitere Kurszuwächse dürfte es erst geben, wenn der Krieg so verläuft, wie oben beschrieben.

Bei einem langanhaltenden Krieg im Irak müssen dagegen schwere Kursverluste an den Börsen einkalkuliert werden.

© 06.02.2003 www.stock-world.de



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