IPO/SdK kritisiert Börsengang von X-FAB massiv
Frankfurt (vwd) - Auf massive Kritik stößt der Börsengang von X-FAB Semiconductor Foundries, Erfurt, bei der Schutzvereinigung der Kleinaktionäre (SdK). Wie der stellvertretende SdK-Vorsitzende Markus Straub am Mittwoch im Gespräch mit vwd sagte, müsste nach Paragraph 9 des Wertpapier-Verkaufsprospektgesetzes der Verkaufsprospekt einen Tag vor dem öffentlichen Angebot vorhanden sein. Absatz 1 des Paragraphs besage wörtlich, dass der " Verkaufsprospekt mindestens einen Werktag vor dem öffentlichen Angebot (...) veröffentlicht werden" müsse.
Die Anzeige der Bekanntmachung sei zwar in der aktuellen Ausgabe der " Börsen-Zeitung" erfolgt, auf der Seite der Deutschen Börse stehe der Prospekt aber bislang nicht zur Verfügung, sagte Straub. Die Börse sei jedoch verpflichtet, Prospekte elektronisch zu Verfügung zu stellen. Der genannte Vorgang, der auch im Rahmen der Pressekonferenz zum Börsengang am Mittwoch kritisch hinterfragt wurde, werfe ein bezeichnendes Licht auf den X-FAB-Börsengang, fügt Straub hinzu. " Man fühlt sich an schlimmste Zeiten des Neuen Marktes erinnert" , sagt der SdK-Vertreter. Er könne somit nur von einer Zeichnung der Aktie abraten. +++ Michael Fuchs
vwd/3.3.2004/fm/sst/rio
`FTD`: Commerzbank steigt aus X-Fab-Börsengang aus - " Überbewertet"
HAMBURG (dpa-AFX) - Die Commerzbank ist laut der " Financial Times
Deutschland" wegen Bewertungsfragen aus dem Konsortium für den Börsengang des
Chipherstellers X-Fab ausgestiegen. Die Preisvorstellungen des Konsortialführers
ING-BHF-Bank seien zu hoch gewesen, zitiert die Zeitung (Donnerstagausgabe)
einen Banker. Zu dem geplanten Preis habe die Bank die Aktien nicht reinen
Gewissens anbieten können. Beide Unternehmen waren vorerst für eine
Stellungnahme nicht erreichbar.
Zuvor hatte X-Fab, das am 19. März an die Börse gehen will, verkündet, dass
noch die ING-BHF-Bank , HSBC Trinkaus & Burckhardt
, die DZ Bank und die belgische KBC den Börsengang
begleiten.
Die Aktien werden zwischen zehn und 14 Euro je Stück zur Zeichnung
angeboten. Nach dem Ausstieg der Commerzbank hätten Konsortialführer und
Unternehmen den Preis kurzfristig gesenkt, hieß es in dem Bericht. X-Fab werde
mit maximal 429 Millionen Euro bewertet. Ursprünglich hätten die Banken das
Unternehmen deutlich höher bewertet. Die Spanne reichte bis über 700 Millionen
Euro. Die Commerzbank hatte dem Bericht zufolge rund 300 Millionen Euro als
Unternehmenswert von X-Fab angesetzt.
X-Fab hält trotz Kritik von Finanzinvestoren an Börsengang fest
FRANKFURT (dpa-AFX) - Trotz Presseberichtenüber massive Kritik von Finanzinvestoren hält der Erfurter Halbleiterhersteller X-Fab an seinem geplanten Börsengang fest. Die Zeichungsfrist für den Gang in das Segment Amtlicher Handel an der Frankfurter Börse beginne am 4. März und solle vorbehaltlich einer vorzeitigen Schließung bis zum 16. März 2004 dauern, teilte das Unternehmen am Mittwoch in Frankfurt mit. X-Fab ist aus dem DDR-Kombinat Mikroelektronik hervorgegangen und beschäftigt rund 1.000 Mitarbeiter in Fertigungsstätten in Erfurt, den USA und Großbritannien.
Das Unternehmen kann aus seinem Börsengang ohne Berücksichtigung der Mehrzuteilungsoption maximal etwa 161 Millionen Euro erlösen. Davon wolle X-Fab etwa 15 bis 25 Millionen Euro für die Rückzahlung von Darlehen und Außenständen benutzen, sagte der Vorstandsvorsitzende Hans-Jürgen Straub. Die restlichen Erlöse will X-Fab in den Ausbau von Kapazitäten stecken.
" Der erste Handelstag soll der 19. März sein" , sagte Straub. Es handele sich um ein internationales Angebot mit einer Preisspanne von 10 bis 14 Euro pro Aktie, sagte Straub. Das Angebot habe ein Volumen von bis zu 11,5 Millionen Aktien. Davon sollen 4,5 Millionen Aktien aus einer Kapitalerhöhung stammen. Bis zu 7,0 Millionen Aktien würden vom Altaktionär Elex abgegeben.
GREENSHOE
Zusätzlich wurde auch eine Mehrzuteilungsoption (Greenshoe) von 1,725 Millionen Aktien eingeräumt. Diese Aktien würden von der belgischen Muttergesellschaft Elex beigesteuert. Sowohl Elex als auch die Thüringer Industriebeteiligungsgesellschaft und der Vorstand haben sich zu einer Lockup-Periode von 6 Monaten verpflichtet - in dieser Zeit dürfen sie eigene X-Fab-Aktien nicht verkaufen. Konsortialführer ist ING Investmentbanking. Dem Konsortium gehören außerdem HSBC Trinkaus&Burkhardt, die DZ Bank und die KBC Bank an.
Der erste nennenswerte Börsengang (IPO) in Deutschland seit zwei Jahren steht einem Pressebericht zufolge aber unter Beschuss. Ungereimtheiten bei Finanzinvestoren sorgten für Aufregung, berichtete das" Handelsblatt" in seiner gestrigen Dienstagausgabe. Manager der größten deutschen Fondgesellschaften kritisierten, X-Fab wolle einenüberhöhten Preis erzielen. Bemängelt werde zudem die angeblich unzureichende Transparenz bei der belgischen Muttergesellschaft Elex sowie der Elex-Tochter Melexis. Angeblich sei Elex bei X-Fab mit mehr als 40 Millionen Euro verschuldet.
PRESSE: UNGEREIMTHEITEN
Zudem werde die starke Verflechtung zwischen X-Fab und Melexis moniert, hießes beim" Handelsblatt` weiter. Melexis sei Hauptkunde von X-Fab mit einem Umsatzanteil vonüber 40 Prozent. Desweiteren seien alle an der Emission beteiligten Konsortialbanken auch Kreditgeber von X-Fab und hätten somit Interesse an der Rekapitalisierung.
Ungeachtet dessen betonte X-Fab, dass für 2004 wachsende Umsätze und schwarze Zahlen angepeilt würden." Wir sind im Markt akzeptiert und haben eine gute und wachsende Kundenbasis" , sagte Straub am Mittwoch in Frankfurt. 2003 habe X-Fab einen Jahresumsatz von rund 112 Millionen Euro erzielt. Dem" Going Public" -Magazin zufolge verlautet aus Branchenkreisen, dass X-Fab 2003 einen Verlust verbucht habe./sit/she
X-FAB: Vom Staatsunternehmen zum Börsenkandidat
ERFURT (dpa-AFX) - Mit dem Erfurter Halbleiter-Hersteller X-FAB AG wagt ein ehemaliges Staatsunternehmen mit wechselvoller Geschichte den Sprung an die Börse. Hervorgegangen ist das Unternehmen aus Teilen des ehemaligen DDR-Mikroelektronik-Kombinats, das in Erfurt bis 1989 seine Zentrale, mehrere Chipfabriken und einige tausend Beschäftigte hatte. Nach der Wiedervereinigung zerfiel das Kombinat. Das Land Thüringen und die Treuhand starteten finanziell aufwendige Rettungsaktionen, um einem Kernbereich mit 500 Arbeitsplätzen dasÜberleben in der Marktwirtschaft zu ermöglichen.
Ihren Ursprung hat die heutige X-FAB AG in einer Firma namens Thesys GmbH, an der sich der amerikanische Schaltkreishersteller LSI Logic mit knapp 20 Prozent beteiligte. 1995 stieg dieösterreichische Austria Mikro Systeme International AG (AMS) mit rund 51 Prozent ein. Die restlichen Anteile hielt weiterhin das Land. Vier Jahre später verabschiedete sich AMS und Thüringen kaufte die Anteile für mehr als 21 Millionen Euro zurück. Nach einem Zwischenspiel als reines Staatsunternehmen erfolgte im Juni 1999 die Privatisierung.
Die belgische Beteiligungsgesellschaft ELEX N.V.übernahm den Schaltkreis-Produzenten und hält derzeit rund 90 Prozent der Anteile. Aus Thesys wurde X-FAB. 2001 erfolgte die Umwandlung in eine Aktiengesellschaft mit Börsenplänen.
Derzeit beschäftigt X-FAB rund 1000 Mitarbeiter, davon die Hälfte in Erfurt, sowie in Fabriken in Großbritannien und den USA. Im Vorjahr belief sich der Umsatz auf 112 Millionen Euro. 2004 soll ein Gewinn erwirtschaftet werden. Hergestellt werden in den Fabriken mit einer Monatskapazität von 28.000 Siliziumscheiben (Wafer) Schaltkreise im Kundenauftrag (Asics), die vor allem in Autos, Telekommunikationstechnik und Industrieanlagen eingesetzt werden.
IPO/Kennzahlen zum Börsengang: X-FAB
X-FAB Semiconductor Foundries AG, Erfurt
19. März 2004 (Erstnotiz)
EMISSIONSDATEN
Börsensegment: Amtlicher Handel
Branche: Halbleiter
WKN/ISIN: DE0006364581
Börsenkürzel: XFA
Zeichnungsfrist: 04. - 16.März 2004
Bookbuilding-Spanne: 10,00 - 14,00 EUR
Erstnotiz: 19.03.2004
Konsortium: ING Investment
Banking (Lead)
HSBC Trinkaus
& Burkhardt KGaA
DZ Bank AG
KBC Securities NV
Emissionsvolumen: 11,5 Mio Aktien
zzgl. Greenshoe: 1,725 Mio Aktien
Grundkap. nach IPO: 30,625 Mio EUR
Lock-up-Frist: 6 Monate
HERKUNFT DER AKTIEN:
4,5 Mio neu emittierte Aktien
bis 7 Mio Aktien vom Altaktionär ELEX NV
UNTERNEHMENSDATEN:
X-FAB Semiconductor Foundries AG
Haarbergstraße 67
99097 Erfurt
Tel.: 0361/427 - 6789
Fax: 0361/427 - 6111
Internet: www.xfab.com
KONTAKT:
Uta Müller
X-FAB AG
Tel.: 0361-427-6789
Uta.Mueller@xfab.com
TÄTIGKEITSFELD:
Hersteller von intergrierten
Schaltkreisen im Kundenauftrag
VORSTAND: Hans-Jürgen Straub (Vors.)
Jens Kosch
AUFSICHTSRAT: Roland Duchatelet(Vors.)
Gerd Scarbata
Hermann Harmacher
Gerhard Hoffmann-Becking
Susanne Wagner
Jörg Zimmermann
EIGNERSTRUKTUR (in Anteilsprozent)
VOR IPO:
ELEX NV: 90%
TIB GmbH & Co. KG: 4%
Vorstand/Mitarbeiter: 6%
NACH IPO:
ELEX NV: 54% (nach Greenshoe 49%)
TIB GmbH & Co. KG: 3%
Vorstand/Mitarbeiter: 5%
Streubesitz: 38%
Frankfurt (vwd) - Auf massive Kritik stößt der Börsengang von X-FAB Semiconductor Foundries, Erfurt, bei der Schutzvereinigung der Kleinaktionäre (SdK). Wie der stellvertretende SdK-Vorsitzende Markus Straub am Mittwoch im Gespräch mit vwd sagte, müsste nach Paragraph 9 des Wertpapier-Verkaufsprospektgesetzes der Verkaufsprospekt einen Tag vor dem öffentlichen Angebot vorhanden sein. Absatz 1 des Paragraphs besage wörtlich, dass der " Verkaufsprospekt mindestens einen Werktag vor dem öffentlichen Angebot (...) veröffentlicht werden" müsse.
Die Anzeige der Bekanntmachung sei zwar in der aktuellen Ausgabe der " Börsen-Zeitung" erfolgt, auf der Seite der Deutschen Börse stehe der Prospekt aber bislang nicht zur Verfügung, sagte Straub. Die Börse sei jedoch verpflichtet, Prospekte elektronisch zu Verfügung zu stellen. Der genannte Vorgang, der auch im Rahmen der Pressekonferenz zum Börsengang am Mittwoch kritisch hinterfragt wurde, werfe ein bezeichnendes Licht auf den X-FAB-Börsengang, fügt Straub hinzu. " Man fühlt sich an schlimmste Zeiten des Neuen Marktes erinnert" , sagt der SdK-Vertreter. Er könne somit nur von einer Zeichnung der Aktie abraten. +++ Michael Fuchs
vwd/3.3.2004/fm/sst/rio
`FTD`: Commerzbank steigt aus X-Fab-Börsengang aus - " Überbewertet"
HAMBURG (dpa-AFX) - Die Commerzbank ist laut der " Financial Times
Deutschland" wegen Bewertungsfragen aus dem Konsortium für den Börsengang des
Chipherstellers X-Fab ausgestiegen. Die Preisvorstellungen des Konsortialführers
ING-BHF-Bank seien zu hoch gewesen, zitiert die Zeitung (Donnerstagausgabe)
einen Banker. Zu dem geplanten Preis habe die Bank die Aktien nicht reinen
Gewissens anbieten können. Beide Unternehmen waren vorerst für eine
Stellungnahme nicht erreichbar.
Zuvor hatte X-Fab, das am 19. März an die Börse gehen will, verkündet, dass
noch die ING-BHF-Bank , HSBC Trinkaus & Burckhardt
, die DZ Bank und die belgische KBC den Börsengang
begleiten.
Die Aktien werden zwischen zehn und 14 Euro je Stück zur Zeichnung
angeboten. Nach dem Ausstieg der Commerzbank hätten Konsortialführer und
Unternehmen den Preis kurzfristig gesenkt, hieß es in dem Bericht. X-Fab werde
mit maximal 429 Millionen Euro bewertet. Ursprünglich hätten die Banken das
Unternehmen deutlich höher bewertet. Die Spanne reichte bis über 700 Millionen
Euro. Die Commerzbank hatte dem Bericht zufolge rund 300 Millionen Euro als
Unternehmenswert von X-Fab angesetzt.
X-Fab hält trotz Kritik von Finanzinvestoren an Börsengang fest
FRANKFURT (dpa-AFX) - Trotz Presseberichtenüber massive Kritik von Finanzinvestoren hält der Erfurter Halbleiterhersteller X-Fab an seinem geplanten Börsengang fest. Die Zeichungsfrist für den Gang in das Segment Amtlicher Handel an der Frankfurter Börse beginne am 4. März und solle vorbehaltlich einer vorzeitigen Schließung bis zum 16. März 2004 dauern, teilte das Unternehmen am Mittwoch in Frankfurt mit. X-Fab ist aus dem DDR-Kombinat Mikroelektronik hervorgegangen und beschäftigt rund 1.000 Mitarbeiter in Fertigungsstätten in Erfurt, den USA und Großbritannien.
Das Unternehmen kann aus seinem Börsengang ohne Berücksichtigung der Mehrzuteilungsoption maximal etwa 161 Millionen Euro erlösen. Davon wolle X-Fab etwa 15 bis 25 Millionen Euro für die Rückzahlung von Darlehen und Außenständen benutzen, sagte der Vorstandsvorsitzende Hans-Jürgen Straub. Die restlichen Erlöse will X-Fab in den Ausbau von Kapazitäten stecken.
" Der erste Handelstag soll der 19. März sein" , sagte Straub. Es handele sich um ein internationales Angebot mit einer Preisspanne von 10 bis 14 Euro pro Aktie, sagte Straub. Das Angebot habe ein Volumen von bis zu 11,5 Millionen Aktien. Davon sollen 4,5 Millionen Aktien aus einer Kapitalerhöhung stammen. Bis zu 7,0 Millionen Aktien würden vom Altaktionär Elex abgegeben.
GREENSHOE
Zusätzlich wurde auch eine Mehrzuteilungsoption (Greenshoe) von 1,725 Millionen Aktien eingeräumt. Diese Aktien würden von der belgischen Muttergesellschaft Elex beigesteuert. Sowohl Elex als auch die Thüringer Industriebeteiligungsgesellschaft und der Vorstand haben sich zu einer Lockup-Periode von 6 Monaten verpflichtet - in dieser Zeit dürfen sie eigene X-Fab-Aktien nicht verkaufen. Konsortialführer ist ING Investmentbanking. Dem Konsortium gehören außerdem HSBC Trinkaus&Burkhardt, die DZ Bank und die KBC Bank an.
Der erste nennenswerte Börsengang (IPO) in Deutschland seit zwei Jahren steht einem Pressebericht zufolge aber unter Beschuss. Ungereimtheiten bei Finanzinvestoren sorgten für Aufregung, berichtete das" Handelsblatt" in seiner gestrigen Dienstagausgabe. Manager der größten deutschen Fondgesellschaften kritisierten, X-Fab wolle einenüberhöhten Preis erzielen. Bemängelt werde zudem die angeblich unzureichende Transparenz bei der belgischen Muttergesellschaft Elex sowie der Elex-Tochter Melexis. Angeblich sei Elex bei X-Fab mit mehr als 40 Millionen Euro verschuldet.
PRESSE: UNGEREIMTHEITEN
Zudem werde die starke Verflechtung zwischen X-Fab und Melexis moniert, hießes beim" Handelsblatt` weiter. Melexis sei Hauptkunde von X-Fab mit einem Umsatzanteil vonüber 40 Prozent. Desweiteren seien alle an der Emission beteiligten Konsortialbanken auch Kreditgeber von X-Fab und hätten somit Interesse an der Rekapitalisierung.
Ungeachtet dessen betonte X-Fab, dass für 2004 wachsende Umsätze und schwarze Zahlen angepeilt würden." Wir sind im Markt akzeptiert und haben eine gute und wachsende Kundenbasis" , sagte Straub am Mittwoch in Frankfurt. 2003 habe X-Fab einen Jahresumsatz von rund 112 Millionen Euro erzielt. Dem" Going Public" -Magazin zufolge verlautet aus Branchenkreisen, dass X-Fab 2003 einen Verlust verbucht habe./sit/she
X-FAB: Vom Staatsunternehmen zum Börsenkandidat
ERFURT (dpa-AFX) - Mit dem Erfurter Halbleiter-Hersteller X-FAB AG wagt ein ehemaliges Staatsunternehmen mit wechselvoller Geschichte den Sprung an die Börse. Hervorgegangen ist das Unternehmen aus Teilen des ehemaligen DDR-Mikroelektronik-Kombinats, das in Erfurt bis 1989 seine Zentrale, mehrere Chipfabriken und einige tausend Beschäftigte hatte. Nach der Wiedervereinigung zerfiel das Kombinat. Das Land Thüringen und die Treuhand starteten finanziell aufwendige Rettungsaktionen, um einem Kernbereich mit 500 Arbeitsplätzen dasÜberleben in der Marktwirtschaft zu ermöglichen.
Ihren Ursprung hat die heutige X-FAB AG in einer Firma namens Thesys GmbH, an der sich der amerikanische Schaltkreishersteller LSI Logic mit knapp 20 Prozent beteiligte. 1995 stieg dieösterreichische Austria Mikro Systeme International AG (AMS) mit rund 51 Prozent ein. Die restlichen Anteile hielt weiterhin das Land. Vier Jahre später verabschiedete sich AMS und Thüringen kaufte die Anteile für mehr als 21 Millionen Euro zurück. Nach einem Zwischenspiel als reines Staatsunternehmen erfolgte im Juni 1999 die Privatisierung.
Die belgische Beteiligungsgesellschaft ELEX N.V.übernahm den Schaltkreis-Produzenten und hält derzeit rund 90 Prozent der Anteile. Aus Thesys wurde X-FAB. 2001 erfolgte die Umwandlung in eine Aktiengesellschaft mit Börsenplänen.
Derzeit beschäftigt X-FAB rund 1000 Mitarbeiter, davon die Hälfte in Erfurt, sowie in Fabriken in Großbritannien und den USA. Im Vorjahr belief sich der Umsatz auf 112 Millionen Euro. 2004 soll ein Gewinn erwirtschaftet werden. Hergestellt werden in den Fabriken mit einer Monatskapazität von 28.000 Siliziumscheiben (Wafer) Schaltkreise im Kundenauftrag (Asics), die vor allem in Autos, Telekommunikationstechnik und Industrieanlagen eingesetzt werden.
IPO/Kennzahlen zum Börsengang: X-FAB
X-FAB Semiconductor Foundries AG, Erfurt
19. März 2004 (Erstnotiz)
EMISSIONSDATEN
Börsensegment: Amtlicher Handel
Branche: Halbleiter
WKN/ISIN: DE0006364581
Börsenkürzel: XFA
Zeichnungsfrist: 04. - 16.März 2004
Bookbuilding-Spanne: 10,00 - 14,00 EUR
Erstnotiz: 19.03.2004
Konsortium: ING Investment
Banking (Lead)
HSBC Trinkaus
& Burkhardt KGaA
DZ Bank AG
KBC Securities NV
Emissionsvolumen: 11,5 Mio Aktien
zzgl. Greenshoe: 1,725 Mio Aktien
Grundkap. nach IPO: 30,625 Mio EUR
Lock-up-Frist: 6 Monate
HERKUNFT DER AKTIEN:
4,5 Mio neu emittierte Aktien
bis 7 Mio Aktien vom Altaktionär ELEX NV
UNTERNEHMENSDATEN:
X-FAB Semiconductor Foundries AG
Haarbergstraße 67
99097 Erfurt
Tel.: 0361/427 - 6789
Fax: 0361/427 - 6111
Internet: www.xfab.com
KONTAKT:
Uta Müller
X-FAB AG
Tel.: 0361-427-6789
Uta.Mueller@xfab.com
TÄTIGKEITSFELD:
Hersteller von intergrierten
Schaltkreisen im Kundenauftrag
VORSTAND: Hans-Jürgen Straub (Vors.)
Jens Kosch
AUFSICHTSRAT: Roland Duchatelet(Vors.)
Gerd Scarbata
Hermann Harmacher
Gerhard Hoffmann-Becking
Susanne Wagner
Jörg Zimmermann
EIGNERSTRUKTUR (in Anteilsprozent)
VOR IPO:
ELEX NV: 90%
TIB GmbH & Co. KG: 4%
Vorstand/Mitarbeiter: 6%
NACH IPO:
ELEX NV: 54% (nach Greenshoe 49%)
TIB GmbH & Co. KG: 3%
Vorstand/Mitarbeiter: 5%
Streubesitz: 38%