Investoren greifen nach Daimler
Finanzinvestoren haben in den vergangenen Monaten mehrfach Interesse an den Anteilen der DaimlerChrysler-Großaktionäre angemeldet. Bisher waren die Angebote allerdings zu niedrig. Die Deutsche Bank, mit 10,4 Prozent größter Aktionär, sei "einige Male in den vergangenen zwölf Monaten" angesprochen worden, sagte ein hochrangiger Investmentbanker der Financial Times. Auch das Emirat Kuwait soll für seinen 7,2-Prozent-Anteil Angebote erhalten haben.
Konzern sollte zerschlagen werden
Bankenkreisen zufolge haben sowohl mehrere Finanzinvestoren als auch Investmentbanken in deren Auftrag bei den DaimlerChrysler-Aktionären angefragt. Der Plan sei dabei eine Zerschlagung des Konzerns gewesen. Die Angebote seien aber als zu niedrig abgelehnt worden, hieß es. Die Deutsche Bank, die Kuwait Investment Authority und DaimlerChrysler lehnten eine Stellungnahme ab.
Deutsche Konzerne im Visier der Finanzinvestoren
Das Vorpreschen illustriert das wachsende Interesse ausländischer Finanzinvestoren an großen deutschen Konzernen. Vergangenes Jahr etwa hatte die US-Beteiligungsgesellschaft Blackstone für gut 3 Milliarden Euro den Chemiekonzern Celanese übernommen. Der amerikanische Investor Kohlberg Kravis Roberts (KKR) hat sich in den vergangenen fünf Jahren im Umfang von insgesamt 8,5 Milliarden Euro in Deutschland engagiert. In der bislang größten derartigen Transaktion hier zu Lande hatte sich die Fondsgesellschaft Fortress vergangenes Jahr für 3,5 Milliarden Euro die Wohnungsbaugesellschaft Gagfah einverleibt.
Niedriger Aktienkurs bremst Verkauf
Die Deutsche Bank will sich seit zwei Jahren von der DaimlerChrysler-Beteiligung trennen. Doch war fast immer der Aktienkurs zu niedrig dafür. Denn die Bank verkauft nur oberhalb eines Kurses von zirka 38,50 Euro - bei weniger würde sie Verlust machen. Zuletzt lag das DaimlerChrysler-Papier bei etwa 32 Euro.Die Bank hat sich seit Antritt von Vorstandssprecher Josef Ackermann im Mai 2002 vom Großteil ihrer Industriebeteiligungen zurückgezogen. Die Milliardenerlöse gab Ackermann über Aktienrückkäufe an seine Aktionäre zurück. Ackermann steht unter erheblichem Druck, in diesem Jahr sein Ziel einer Eigenkapitalrendite von 25 Prozent vor Steuern zu erreichen. Im vergangenen Jahr waren es 16 Prozent.
Komplette Übernahme unwahrscheinlich
Eine komplette Übernahme des DaimlerChrysler-Konzerns durch einen oder mehrere Finanzinvestoren wird in der Branche indes für äußerst unwahrscheinlich gehalten. Denn einschließlich Finanzverbindlichkeiten, die Käufer mit übernehmen müssten, ist der Autohersteller ein über 100 Mrd. Euro schwerer Brocken. Die bisher größte Transaktion aller Zeiten durch eine Beteiligungsgesellschaft war 1989 der Erwerb des Lebensmittel- und Tabakkonzerns RJR Nabisco durch den US-Investor KKR. Der Preis lag damals bei 31 Milliarden Dollar.
Strategische Gründe überwiegen
Branchenexperten gehen außerdem davon aus, dass die Deutsche Bank ihren DaimlerChrysler-Anteil aus politischen Gründen nicht an einen Investor abgeben würde, dessen erklärtes Ziel die Zerschlagung des Konzerns ist.Die Bank ist seit Jahrzehnten einer der wichtigsten Daimler-Aktionäre und unterhält enge Beziehungen zu dem Autobauer. Beispielsweise steht der ehemalige Deutsche-Bank-Chef Hilmar Kopper dem Aufsichtsrat von DaimlerChrysler vor.
Private-Equity-Firmen beobachten zehn Dax-Firmen
Banker gehen davon aus, dass große Fondsgesellschaften - insbesondere KKR und Blackstone - in Zukunft verstärktes Interesse an Dax-Konzernen zeigen könnten. Manche rechnen gar damit, dass bis zu zehn Unternehmen ins Visier ausländischer Finanzinvestoren geraten könnten. DaimlerChrysler gilt in der Branche seit dem Verkauf seines Triebwerksherstellers MTU Aero Engines als mögliches Ziel von Private-Equity-Firmen. Die Sparte ging im Herbst 2003 an KKR. Seit längerem laufen schon Gespräche über einen Verkauf von DaimlerChryslers Dieselmotorenbauer MTU Friedrichshafen. Hier ist der Münchner MAN-Konzern momentan der Favorit.
Finanzinvestoren haben in den vergangenen Monaten mehrfach Interesse an den Anteilen der DaimlerChrysler-Großaktionäre angemeldet. Bisher waren die Angebote allerdings zu niedrig. Die Deutsche Bank, mit 10,4 Prozent größter Aktionär, sei "einige Male in den vergangenen zwölf Monaten" angesprochen worden, sagte ein hochrangiger Investmentbanker der Financial Times. Auch das Emirat Kuwait soll für seinen 7,2-Prozent-Anteil Angebote erhalten haben.
Konzern sollte zerschlagen werden
Bankenkreisen zufolge haben sowohl mehrere Finanzinvestoren als auch Investmentbanken in deren Auftrag bei den DaimlerChrysler-Aktionären angefragt. Der Plan sei dabei eine Zerschlagung des Konzerns gewesen. Die Angebote seien aber als zu niedrig abgelehnt worden, hieß es. Die Deutsche Bank, die Kuwait Investment Authority und DaimlerChrysler lehnten eine Stellungnahme ab.
Deutsche Konzerne im Visier der Finanzinvestoren
Das Vorpreschen illustriert das wachsende Interesse ausländischer Finanzinvestoren an großen deutschen Konzernen. Vergangenes Jahr etwa hatte die US-Beteiligungsgesellschaft Blackstone für gut 3 Milliarden Euro den Chemiekonzern Celanese übernommen. Der amerikanische Investor Kohlberg Kravis Roberts (KKR) hat sich in den vergangenen fünf Jahren im Umfang von insgesamt 8,5 Milliarden Euro in Deutschland engagiert. In der bislang größten derartigen Transaktion hier zu Lande hatte sich die Fondsgesellschaft Fortress vergangenes Jahr für 3,5 Milliarden Euro die Wohnungsbaugesellschaft Gagfah einverleibt.
Niedriger Aktienkurs bremst Verkauf
Die Deutsche Bank will sich seit zwei Jahren von der DaimlerChrysler-Beteiligung trennen. Doch war fast immer der Aktienkurs zu niedrig dafür. Denn die Bank verkauft nur oberhalb eines Kurses von zirka 38,50 Euro - bei weniger würde sie Verlust machen. Zuletzt lag das DaimlerChrysler-Papier bei etwa 32 Euro.Die Bank hat sich seit Antritt von Vorstandssprecher Josef Ackermann im Mai 2002 vom Großteil ihrer Industriebeteiligungen zurückgezogen. Die Milliardenerlöse gab Ackermann über Aktienrückkäufe an seine Aktionäre zurück. Ackermann steht unter erheblichem Druck, in diesem Jahr sein Ziel einer Eigenkapitalrendite von 25 Prozent vor Steuern zu erreichen. Im vergangenen Jahr waren es 16 Prozent.
Komplette Übernahme unwahrscheinlich
Eine komplette Übernahme des DaimlerChrysler-Konzerns durch einen oder mehrere Finanzinvestoren wird in der Branche indes für äußerst unwahrscheinlich gehalten. Denn einschließlich Finanzverbindlichkeiten, die Käufer mit übernehmen müssten, ist der Autohersteller ein über 100 Mrd. Euro schwerer Brocken. Die bisher größte Transaktion aller Zeiten durch eine Beteiligungsgesellschaft war 1989 der Erwerb des Lebensmittel- und Tabakkonzerns RJR Nabisco durch den US-Investor KKR. Der Preis lag damals bei 31 Milliarden Dollar.
Strategische Gründe überwiegen
Branchenexperten gehen außerdem davon aus, dass die Deutsche Bank ihren DaimlerChrysler-Anteil aus politischen Gründen nicht an einen Investor abgeben würde, dessen erklärtes Ziel die Zerschlagung des Konzerns ist.Die Bank ist seit Jahrzehnten einer der wichtigsten Daimler-Aktionäre und unterhält enge Beziehungen zu dem Autobauer. Beispielsweise steht der ehemalige Deutsche-Bank-Chef Hilmar Kopper dem Aufsichtsrat von DaimlerChrysler vor.
Private-Equity-Firmen beobachten zehn Dax-Firmen
Banker gehen davon aus, dass große Fondsgesellschaften - insbesondere KKR und Blackstone - in Zukunft verstärktes Interesse an Dax-Konzernen zeigen könnten. Manche rechnen gar damit, dass bis zu zehn Unternehmen ins Visier ausländischer Finanzinvestoren geraten könnten. DaimlerChrysler gilt in der Branche seit dem Verkauf seines Triebwerksherstellers MTU Aero Engines als mögliches Ziel von Private-Equity-Firmen. Die Sparte ging im Herbst 2003 an KKR. Seit längerem laufen schon Gespräche über einen Verkauf von DaimlerChryslers Dieselmotorenbauer MTU Friedrichshafen. Hier ist der Münchner MAN-Konzern momentan der Favorit.