Investmentbankenschlappe gut für Weltwirtschaft

Beiträge: 7
Zugriffe: 566 / Heute: 1
Libuda:

Investmentbankenschlappe gut für Weltwirtschaft

 
06.11.07 15:39
und dei Menschheit.

Dass soll jetzt keine Pauschalverurteilung werden, denn die Investmentbanken leisten durchaus auch viel Positives: Sie verbessern die Kapitalbeschaffung, insbesondere für risikoreiche Investitionen, und tragen durch ihre Heuschreckenwesen dazu bei, den Strukturwandel zu fördern, indem sie ineffiziente Strukturen beseitigen helfen.

Auf der anderen Seite steht, dass sie sich das auch bezahlen lassen. Daher muss man sich überlegen, ob der von ihnen geschaffene Grenznutzen für die Weltwirtschaft und die Menschheit höher ist bzw. zuletzt war als die von verursachten Grenzkosten. Und da meine ich - hat sich in der letzten Zeit herauskristallisiert, dass die Grenzkosten die Grenznutzen zu überschreiten begannen. Ganz schlimm war es da, wo nicht nur Grenzkosten, sondern zusätzlich sogar negative Grenznutzen produziert wurden, z.B. indem effiziente Märkte uneffizienter gemacht wurden, um höhere Handelsgewinne zu produzieren. So z.B. praktiziert von den Rentenhändlern der Citybank in London, die ein effizientes Handelssystem lynchten, um ein ineffizieteres mit höheren Handelsgewinnen wiederzubeleben. Eigentlich hätten diese Verbrecher von der Londoner Citybank komplett für einige Jahre in den Knast gehört, denn sie haben Millionenschäden angerichtet. Aber ds sie mit ihren kriminellen Taten den englischen Steuersäckel füllten und der Schaden zu 90% außerhalb Englands entstand, hat Tony Blair ihnen damals kein Haar gekrümmt - denn er ist ja schließlich ein frommer Mann - dieser unständigste und ekelhafteste Heuchler, den man sich vorstellen kann.
relaxed:

Aha, der Volkswirt spricht. ;-)

 
06.11.07 15:43
Libuda:

Nicht nur der Volkswirt spricht

 
06.11.07 19:12
sondern ein Anleger, der sich von der Befreiung von gewissen Parasiten (damit meine ich nur, dass man sie aus dem Geschäftsleben nimmt, Hartz IV gönne ich denen noch) erstens ein höheres Wachstum und höhere Aktienkurse verspricht. Und zweitens davon ausgeht, dass für ihn mehr übrig bleibt, wenn man diese Parasiten nicht auf hohem Niveau durchfüttern muss, sondern sie nur Hartz IV bekommen.
Kritiker:

Die deutsche Experten-Gläubigkeit !

 
06.11.07 21:38
Wenn wir Dt. von Bank hören, denken wir sofort an Seriösität, an Geld-Fachleute usw. . .
Dabei zeigen deren Reaktionen meist dies nicht an.

Haben wir es vergessen, daß vor ca. 1 Jahr die Dt.Bank 1000 Investbanker gefeuert hat? - weil diese Mio's in den Sand gesetzt haben.

Und wie ist es mit den Anlageempfehlungen? - meist ein Ding mit X.

Und seit Monaten wundern wir uns, daß diese Guru's global einige Mrdn vergeigt haben.
Kritiker sagt: . . . ist doch völlig normal.

Was haben wir denn von "Denen" erwartet?

Die kalte Dusche der Immob-Krise tut ihnen gut und reinigt die Verhältnisse von den total überholten Vorstellungen.

Fazit: Banker sind Menschen wie wir - genauso wie unsere Politiker!
Libuda:

"Banker sind Menschen wie wir"

 
07.11.07 00:27
dieser von Dir gemachten Aussage stimme ich zu. Allerdings muss ich da eine Einschränkung machen, dass einige - allerdings nur sehr wenige und vor allem in den Führungsetagen - gar keine Banker sind, sondern Bänkster bzw. Bängster (wobei die mit "k" die kleineren Fische sind und die mit "g" die größeren Kaliber. Diese größeren Kaliber sind eine ganz schlimme Brut, die der Zeitgeist an die Oberfläche geschwemmt hat, da für sie nur die Maximierung ihres persönliches Einkommen zählt und so etwa wie Verantwortung überhaupt nicht mehr. Nun bin ich kein Naivling, der Gutmenschen an der Spitze von Banken fordert, ich halte es aber für ein Versagen unserer momentanen Gesellschaft, dass die miesesten Schlechtmenschen an die Bankspitzen gespült werden, die außerdem noch unfähig sind, da sie nicht den maximalen Erwartungswert von Gewinnen anstreben, sondern schlicht und einfach nur zocken. Das Streben nach Gewinnen ist ja nichts Schlechtes, denn Adam Smith hat uns ja beigebracht, dass wir damit das Wohl der Gesellschaft fördern. Aber der abgesetzte Chef der Citybank oder der Ackermann haben ja nie den höchsten Erwartungswert des Gewinnes angestrebt, sondern das sind süchtige Spieler, die den höchsten Gewinn zu erreichen versuchten, wenn es besonders gut läuft - aber die Wahrscheinlichkeit dafür ist bekanntlich keine 100%.

Daher sollte man diese Typen feuern und ihnen ein Kur in einer Suchtklinik verschreiben.
Anti Lemming:

In einer Ellenbogen-Gesellschaft

 
07.11.07 00:30
sind halt nicht die fähigsten Leute an der Spitze, sondern die mit den spitzesten Ellenbogen. Das sind zugleich auch meist die größten Egoisten.
joejoe:

#1 - Interessant, aber der Markt ist frei!

 
07.11.07 04:03
Ich kenne zwar den Fall nicht, bei dem die Citi ein effizientes Handelssystem gelyncht hat - aber ich habe durchaus die Erwartung, dass ein rational eingestellter Marktteilnehmer von anderen, irrationalen Teilnehmern aus dem Markt gedrängt werden kann. Die Frage ist doch, was ist die Alternative? Kein freier Markt? Du kannst doch niemanden verbieten, "ineffizient" zu handeln, oder? Besonders, wenn er damit Gewinn macht!

zu #5:
Wieso sollte denn Ackermann und Co. den höchsten Erwartungswert des Gewinns für das Unternehmen im Sinne haben? Wenn schon, dann einen risikoadjustierten Erwartungswert, oder?!
Und ich vermute, leider, dass Ackermann und Co durch ihr Verhalten den Erwartungswert ihrer Aktienoptionen maximieren... diese sind schliesslich nur was Wert, wenn der Aktienkurs stark steigt. Das animiert natürlich zum Zocken - die Schuld liegt daher gar nicht unbedingt bei Ackermann und Co. Man müsste eben die Nachhaltigkeit der Gewinne irgendwie mit in die Vergütung bringen... aber das überlasse ich den Buchhaltern, da kenne ich mich nicht geügend aus.

Grüsse, joejoe
Es gibt keine neuen Beiträge.


Börsen-Forum - Gesamtforum - Antwort einfügen - zum ersten Beitrag springen
--button_text--