05.01.2001
PROUT AG
Herr Günter Laukhardt
Chief Financial Officer (CFO)
Top-Interviews: Welche Geschäftsbereiche deckt Ihr Unternehmen ab und wie sehen Sie die Wachstumschancen in diesen Segmenten?
Günter Laukhardt: Die PROUT AG entwickelt und vertreibt mit PROUT inForm applikations- und plattformunabhängige Softwarelösungen für professionelles Document Output Management. Unsere Produktfamilie PROUT inForm ist flexibel und skalierbar. Die Anwendungsgebiete reichen, branchenunabhängig, von der Erstellung und Aufbereitung elektronischer Dokumente (E-Forms-Lösung) über die Aufbereitung und Verteilung digitaler Informationen (Workflow-Lösung) bis zur Aufbereitung und Darstellung von XML-Dateien (E-Business-Lösung). Die PROUT AG hat neben PROUT inForm auch Druckerhardware von Hewlett-Packard, Kyocera und Lexmark im Produktportfolio. Sowohl im Software- als auch im Hardwarebereich wird der Kunde durch umfangreiche Dienstleistungsangebote unterstützt. Wir vertreiben unsere Produkte überwiegend direkt an den Endkunden. Die Softwarelösung PROUT inForm wird parallel von ausgewählten Kooperationspartnern im In- und Ausland über den indirekten Vertrieb vermarktet. Beim Bereich Document Output Management handelt es sich um einen sehr jungen Markt, der jedoch unserer Meinung nach in Zukunft viel Wachstumspotenzial in sich birgt.
Top-Interviews: Welche Konkurrenten gibt es und wie sehen Sie sich im Vergleich zu ihnen positioniert, wie wollen Sie sich gegen diese durchsetzen?
Günter Laukhardt: Zu unseren Konkurrenten zählen u. a. Unternehmen wie AFP, StreamServe und Detec. Diese Unternehmen erstellen rein serverbasierte Produkte für den High End-Markt (Konzerne). Als ein Unternehmen das druckerbasierende Software herstellt, ist uns nur Create!Print bekannt. Der Vorteil von PROUT inForm liegt sicherlich zunächst einmal in der Angebotspalette der PROUT AG. Wir können dem Kunden eine Komplettlösung anbieten, bestehend aus Software, Hardware und der entsprechenden Dienstleistung (Support, Wartung) mit einem Ansprechpartner. Des Weiteren ist PROUT inForm nicht nur für den Server skalierbar, sondern auch für Drucker und die Hardware-Netbox sowie beliebige Kombinationen. Das Kundenspektrum von PROUT ist breitgefächert, da wir Lösungen für vertikale Märkte über den Mid Range-Markt bis hin zu Abteilungslösungen bieten. Unser kostengünstiges Angebot verschafft uns einen weiteren Wettbewerbsvorteil. Unser Plan ist eine neue Produktgeneration mit einer Produktentwicklung parallel zum jetzigen Portfolio und XML-basierend. Das Kundenspektrum wird dann erweitert durch den High End-Markt. In den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres 2000/2001 wurden 23,7 Mio. DM bei einem negativen EBIT in Höhe von 1,7 Mio. DM erzielt.
Top-Interviews: Wie zufrieden sind Sie mit diesen Zahlen? Können Sie uns erläutern, woher der Verlust herrührt?
Günter Laukhardt: Mit den Zahlen des Halbjahresberichtes 2000/2001 (01. März bis 31. August) sind wir eigentlich schon zufrieden gewesen, da wir ergebnisseitig zum Halbjahr im Plan lagen. Wir haben mit einem schwachen zweiten Quartal gerechnet, weil die Sommermonate in unser zweites Quartal fallen. Das erste Quartal verlief überdurchschnittlich gut. Mit den Verkaufserfolgen im Softwarebereich können wir rückblickend betrachtet nicht zufrieden sein, zumal zum Halbjahr die Erwartung einer Belebung des Softwaregeschäftes im dritten Quartal vorhanden war. Die Gewinnwarnung von Mitte Dezember ist aber Ausdruck dafür, dass der indirekte Vertriebskanal, den wir für unsere Softwarelösung unter Vertrag haben bzw. hatten, die von ihm selbst gesteckten Ziele verfehlt hat. Von daher sind wir mit den Zahlen natürlich nicht zufrieden. Der Anstieg des Fehlbetrages ist damit verbunden, dass wir im Hinblick auf die Ausweitung des Geschäftsbetriebes Mitarbeiter eingestellt haben. Andererseits sind im laufenden Geschäftsjahr Kosten angefallen, die im Vorjahr so noch nicht vorhanden waren. Der Vergleich hinkt sozusagen. Beispiele hierfür sind Kosten für Investor Relations und die erste öffentliche Hauptversammlung.
Top-Interviews: Wann wird PROUT den Break Even erreichen?
Günter Laukhardt: Der traditionelle Geschäftsbereich hardcopy solutions erreicht seit vielen Jahren den Break Even. Unser Geschäftsfeld output management mit der Softwarefamilie PROUT inForm ist für die hohen Aufwendungen verantwortlich. Nach den teilweise schlechten Erfahrungen mit dem indirekten Vertriebskanal haben wir nach Abschluss des dritten Quartals auf die direkte Vermarktung unserer Softwareprodukte umgestellt. Vor dem Hintergrund, dass nun auch serverbasierte PROUT inForm Produkte verfügbar sind, ist dies sicherlich die richtige Entscheidung. Mit der Stärkung des Direktvertriebes ist auch die Übernahme der ROM GmbH verbunden. Wir sind derzeit dabei, neue Planzahlen zu errechnen und mit dem Aufsichtsrat abzustimmen. Sie werden mit den Zahlen für die ersten neun Monate Ende Januar veröffentlicht. Wir gehen davon aus - zumindest ohne weitere Akquisitionen geplant zu haben - erst im Geschäftsjahr 2002/2003 ein positives Ergebnis, über 12 Monate betrachtet, vorlegen zu können.
Top-Interviews: Wie sehen Ihre Umsatz- und Ertragsplanungen für die nächsten zwei Jahre aus?
Günter Laukhardt: Im laufenden Geschäftsjahr 2000/2001 mussten, aus den bereits erwähnten Gründen, die Ertragsprognosen der PROUT AG nach unten revidiert werden. Nach dem gegenwärtigen Stand rechnen wir mit einem um rund fünf Prozent auf 43 Millionen DM gestiegenen Umsatz. Das Jahresergebnis wird einen Fehlbetrag nach Steuern von ca. 4 Millionen DM (nach IAS) aufweisen. Genaue Planzahlen für die Folgejahre werden wir Ende Januar 2001 veröffentlichen.
Top-Interviews: Über welche liquiden Mittel verfügt PROUT aktuell?
Günter Laukhardt: Aktuelle Zahlen werden Ende Januar veröffentlicht. Sicherlich werden liquide Mittel zur Verlustdeckung benötigt, aber die Reserven sind noch mehr als ausreichend, zumal derzeit, saisonal bedingt, hohe Außenstände bestehen, die im Januar zurückfliesen.
Top-Interviews: Wie erklären Sie sich die starken Kurseinbrüche seit dem Hoch von 18 Euro und den derzeit so niedrigen Kurs?
Günter Laukhardt: Die allgemeinen Tendenzen des Börsenumfeldes - insbesondere des Neuen Marktes - haben sich auch auf unsere Aktie ausgewirkt. Im Laufe des letzten Jahres hatte der Aktienkurs der PROUT AG trotz zum größten Teil positiver Ad hoc-Mitteilungen eine fallende Tendenz aufgewiesen. Diese Entwicklung ist unserer Meinung nach u. a. mit der entscheidenden Änderung im Anlegerverhalten zu erklären. Noch vor einigen Monaten zählten Perspektiven und Potenziale, heute wird primär der Profit bewertet. Aus diesem Grund trug die im Dezember veröffentlichte Ad hoc-Meldung über die negative Korrektur unserer Ertragsprognose selbstverständlich nicht positiv zur Entwicklung des Aktienkurses bei. Wir sind zweifelsohne nicht zufrieden mit dem PROUT-Aktienkurs. Aus diesem Grund soll auch der Ausbau unseres Direktvertriebes dazu beitragen, den Softwareumsatz zu erhöhen, um unser Unternehmen schnellstmöglich profitabel zu machen und die Erwartungen unserer Aktionäre und Interessenten zu erfüllen.
Top-Interviews: Wie aktuell besteht die Gefahr, dass PROUT übernommen wird?
Günter Laukhardt: Die Marktkapitalisierung beträgt bei einem Kurs von 1,70 Euro gerade einmal 5,5 Mio. Euro. Wenn man eine Übernahme als Gefahr versteht, dann besteht die Gefahr - theoretisch zumindest. In dieser Richtung ist uns allerdings nichts bekannt.
Top-Interviews: In welchen Segmenten sind generell Akquisitionen und Joint Ventures für die kommenden Monate geplant?
Günter Laukhardt: Akquisitionen werden von uns überwiegend im Bereich des Vertriebes gesehen. Sollte sich die Möglichkeit einer Entwicklungskooperation ergeben, sind wir sicherlich nicht abgeneigt, wenn sich dadurch das Produktportfolio erweitert und/oder zusätzliche Vertriebskanäle zugänglich werden.
Top-Interviews: Können die Anleger in nächster Zeit mit positiven News rechnen?
Günter Laukhardt: Niemand produziert mit Absicht schlechte Nachrichten und gute Nachrichten muss man sich erarbeiten. Wir arbeiten daran.
Top-Interviews: Wie sieht Ihre neue Strategie aus, Ihre Software für Document Output Management zukünftig direkt zu vertreiben?
Günter Laukhardt: Wir sind dabei unseren Direktvertrieb auszubauen. Hierzu gehört unsere Tochter PROUT Vertriebsgesellschaft Südwest mbH in Mannheim wie auch die neuste Akquisition, die ROM GmbH. Von 60 indirekten Vertriebspartnern werden etwa 30 der erfolgreichsten im In- und Ausland erhalten bleiben. Vertriebsmitarbeiter, die bisher zur Betreuung des indirekten Vertriebskanals zuständig waren, werden jetzt unsere Endkunden betreuen, die durch Telesales-Aktivitäten akquiriert werden. Der indirekte Vertrieb wird sicherlich den Multiplikatoreffekt steigern können, wenn der Markt eine entsprechende Reife erworben hat.
Top-Interviews: Was versprechen Sie sich von der Übernahme der ROM GmbH?
Günter Laukhardt: Die ROM GmbH ist auf den Vertrieb von Hardcopy Solutions und Output Management Software spezialisiert und hat Erfahrung mit dem Verkauf unserer Software PROUT inForm. Des Weiteren bietet ROM eine interessante Kundenstruktur, die einen Schwerpunkt bei Warenhäusern und SB-Märkten aufweist. Mit der Übernahme der ROM GmbH setzen wir unsere Strategie fort, unsere direkten Vertriebskanäle für die PROUT inForm Softwarefamilie auszubauen. Die ROM GmbH wird demnächst in unsere Tochter PROUT Vertriebsgesellschaft Südwest mbH eingegliedert, so dass wir an unserem Standort Mannheim die südwestdeutschen Vertriebsaktivitäten konzentrieren können.
Top-Interviews: Wie hoch ist das neue Grundkapital von PROUT nach der ROM-Übernahme durch eine Kapitalerhöhung gegen Sacheinlage?
Günter Laukhardt: Das Grundkapital der PROUT AG hat sich nach der letzten Akquisition um insgesamt 108.055 Euro auf 3.308.055 Euro erhöht. Die Kapitalerhöhung gegen Sacheinlage wurde unter Ausnutzung des genehmigten Kapitals von ursprünglich 1.600.000 Euro vorgenommen. Die entsprechende Anmeldung im Handelsregister wird zur Zeit vorbereitet.
Top-Interviews: Wo, denken Sie, wird PROUT in drei Jahren stehen?
Günter Laukhardt: Wir wollen einer der führenden Anbieter für Document Output Management werden.
Top-Interviews: Vielen Dank!
quelle: www.top-interviews.de
PROUT AG
Herr Günter Laukhardt
Chief Financial Officer (CFO)
Top-Interviews: Welche Geschäftsbereiche deckt Ihr Unternehmen ab und wie sehen Sie die Wachstumschancen in diesen Segmenten?
Günter Laukhardt: Die PROUT AG entwickelt und vertreibt mit PROUT inForm applikations- und plattformunabhängige Softwarelösungen für professionelles Document Output Management. Unsere Produktfamilie PROUT inForm ist flexibel und skalierbar. Die Anwendungsgebiete reichen, branchenunabhängig, von der Erstellung und Aufbereitung elektronischer Dokumente (E-Forms-Lösung) über die Aufbereitung und Verteilung digitaler Informationen (Workflow-Lösung) bis zur Aufbereitung und Darstellung von XML-Dateien (E-Business-Lösung). Die PROUT AG hat neben PROUT inForm auch Druckerhardware von Hewlett-Packard, Kyocera und Lexmark im Produktportfolio. Sowohl im Software- als auch im Hardwarebereich wird der Kunde durch umfangreiche Dienstleistungsangebote unterstützt. Wir vertreiben unsere Produkte überwiegend direkt an den Endkunden. Die Softwarelösung PROUT inForm wird parallel von ausgewählten Kooperationspartnern im In- und Ausland über den indirekten Vertrieb vermarktet. Beim Bereich Document Output Management handelt es sich um einen sehr jungen Markt, der jedoch unserer Meinung nach in Zukunft viel Wachstumspotenzial in sich birgt.
Top-Interviews: Welche Konkurrenten gibt es und wie sehen Sie sich im Vergleich zu ihnen positioniert, wie wollen Sie sich gegen diese durchsetzen?
Günter Laukhardt: Zu unseren Konkurrenten zählen u. a. Unternehmen wie AFP, StreamServe und Detec. Diese Unternehmen erstellen rein serverbasierte Produkte für den High End-Markt (Konzerne). Als ein Unternehmen das druckerbasierende Software herstellt, ist uns nur Create!Print bekannt. Der Vorteil von PROUT inForm liegt sicherlich zunächst einmal in der Angebotspalette der PROUT AG. Wir können dem Kunden eine Komplettlösung anbieten, bestehend aus Software, Hardware und der entsprechenden Dienstleistung (Support, Wartung) mit einem Ansprechpartner. Des Weiteren ist PROUT inForm nicht nur für den Server skalierbar, sondern auch für Drucker und die Hardware-Netbox sowie beliebige Kombinationen. Das Kundenspektrum von PROUT ist breitgefächert, da wir Lösungen für vertikale Märkte über den Mid Range-Markt bis hin zu Abteilungslösungen bieten. Unser kostengünstiges Angebot verschafft uns einen weiteren Wettbewerbsvorteil. Unser Plan ist eine neue Produktgeneration mit einer Produktentwicklung parallel zum jetzigen Portfolio und XML-basierend. Das Kundenspektrum wird dann erweitert durch den High End-Markt. In den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres 2000/2001 wurden 23,7 Mio. DM bei einem negativen EBIT in Höhe von 1,7 Mio. DM erzielt.
Top-Interviews: Wie zufrieden sind Sie mit diesen Zahlen? Können Sie uns erläutern, woher der Verlust herrührt?
Günter Laukhardt: Mit den Zahlen des Halbjahresberichtes 2000/2001 (01. März bis 31. August) sind wir eigentlich schon zufrieden gewesen, da wir ergebnisseitig zum Halbjahr im Plan lagen. Wir haben mit einem schwachen zweiten Quartal gerechnet, weil die Sommermonate in unser zweites Quartal fallen. Das erste Quartal verlief überdurchschnittlich gut. Mit den Verkaufserfolgen im Softwarebereich können wir rückblickend betrachtet nicht zufrieden sein, zumal zum Halbjahr die Erwartung einer Belebung des Softwaregeschäftes im dritten Quartal vorhanden war. Die Gewinnwarnung von Mitte Dezember ist aber Ausdruck dafür, dass der indirekte Vertriebskanal, den wir für unsere Softwarelösung unter Vertrag haben bzw. hatten, die von ihm selbst gesteckten Ziele verfehlt hat. Von daher sind wir mit den Zahlen natürlich nicht zufrieden. Der Anstieg des Fehlbetrages ist damit verbunden, dass wir im Hinblick auf die Ausweitung des Geschäftsbetriebes Mitarbeiter eingestellt haben. Andererseits sind im laufenden Geschäftsjahr Kosten angefallen, die im Vorjahr so noch nicht vorhanden waren. Der Vergleich hinkt sozusagen. Beispiele hierfür sind Kosten für Investor Relations und die erste öffentliche Hauptversammlung.
Top-Interviews: Wann wird PROUT den Break Even erreichen?
Günter Laukhardt: Der traditionelle Geschäftsbereich hardcopy solutions erreicht seit vielen Jahren den Break Even. Unser Geschäftsfeld output management mit der Softwarefamilie PROUT inForm ist für die hohen Aufwendungen verantwortlich. Nach den teilweise schlechten Erfahrungen mit dem indirekten Vertriebskanal haben wir nach Abschluss des dritten Quartals auf die direkte Vermarktung unserer Softwareprodukte umgestellt. Vor dem Hintergrund, dass nun auch serverbasierte PROUT inForm Produkte verfügbar sind, ist dies sicherlich die richtige Entscheidung. Mit der Stärkung des Direktvertriebes ist auch die Übernahme der ROM GmbH verbunden. Wir sind derzeit dabei, neue Planzahlen zu errechnen und mit dem Aufsichtsrat abzustimmen. Sie werden mit den Zahlen für die ersten neun Monate Ende Januar veröffentlicht. Wir gehen davon aus - zumindest ohne weitere Akquisitionen geplant zu haben - erst im Geschäftsjahr 2002/2003 ein positives Ergebnis, über 12 Monate betrachtet, vorlegen zu können.
Top-Interviews: Wie sehen Ihre Umsatz- und Ertragsplanungen für die nächsten zwei Jahre aus?
Günter Laukhardt: Im laufenden Geschäftsjahr 2000/2001 mussten, aus den bereits erwähnten Gründen, die Ertragsprognosen der PROUT AG nach unten revidiert werden. Nach dem gegenwärtigen Stand rechnen wir mit einem um rund fünf Prozent auf 43 Millionen DM gestiegenen Umsatz. Das Jahresergebnis wird einen Fehlbetrag nach Steuern von ca. 4 Millionen DM (nach IAS) aufweisen. Genaue Planzahlen für die Folgejahre werden wir Ende Januar 2001 veröffentlichen.
Top-Interviews: Über welche liquiden Mittel verfügt PROUT aktuell?
Günter Laukhardt: Aktuelle Zahlen werden Ende Januar veröffentlicht. Sicherlich werden liquide Mittel zur Verlustdeckung benötigt, aber die Reserven sind noch mehr als ausreichend, zumal derzeit, saisonal bedingt, hohe Außenstände bestehen, die im Januar zurückfliesen.
Top-Interviews: Wie erklären Sie sich die starken Kurseinbrüche seit dem Hoch von 18 Euro und den derzeit so niedrigen Kurs?
Günter Laukhardt: Die allgemeinen Tendenzen des Börsenumfeldes - insbesondere des Neuen Marktes - haben sich auch auf unsere Aktie ausgewirkt. Im Laufe des letzten Jahres hatte der Aktienkurs der PROUT AG trotz zum größten Teil positiver Ad hoc-Mitteilungen eine fallende Tendenz aufgewiesen. Diese Entwicklung ist unserer Meinung nach u. a. mit der entscheidenden Änderung im Anlegerverhalten zu erklären. Noch vor einigen Monaten zählten Perspektiven und Potenziale, heute wird primär der Profit bewertet. Aus diesem Grund trug die im Dezember veröffentlichte Ad hoc-Meldung über die negative Korrektur unserer Ertragsprognose selbstverständlich nicht positiv zur Entwicklung des Aktienkurses bei. Wir sind zweifelsohne nicht zufrieden mit dem PROUT-Aktienkurs. Aus diesem Grund soll auch der Ausbau unseres Direktvertriebes dazu beitragen, den Softwareumsatz zu erhöhen, um unser Unternehmen schnellstmöglich profitabel zu machen und die Erwartungen unserer Aktionäre und Interessenten zu erfüllen.
Top-Interviews: Wie aktuell besteht die Gefahr, dass PROUT übernommen wird?
Günter Laukhardt: Die Marktkapitalisierung beträgt bei einem Kurs von 1,70 Euro gerade einmal 5,5 Mio. Euro. Wenn man eine Übernahme als Gefahr versteht, dann besteht die Gefahr - theoretisch zumindest. In dieser Richtung ist uns allerdings nichts bekannt.
Top-Interviews: In welchen Segmenten sind generell Akquisitionen und Joint Ventures für die kommenden Monate geplant?
Günter Laukhardt: Akquisitionen werden von uns überwiegend im Bereich des Vertriebes gesehen. Sollte sich die Möglichkeit einer Entwicklungskooperation ergeben, sind wir sicherlich nicht abgeneigt, wenn sich dadurch das Produktportfolio erweitert und/oder zusätzliche Vertriebskanäle zugänglich werden.
Top-Interviews: Können die Anleger in nächster Zeit mit positiven News rechnen?
Günter Laukhardt: Niemand produziert mit Absicht schlechte Nachrichten und gute Nachrichten muss man sich erarbeiten. Wir arbeiten daran.
Top-Interviews: Wie sieht Ihre neue Strategie aus, Ihre Software für Document Output Management zukünftig direkt zu vertreiben?
Günter Laukhardt: Wir sind dabei unseren Direktvertrieb auszubauen. Hierzu gehört unsere Tochter PROUT Vertriebsgesellschaft Südwest mbH in Mannheim wie auch die neuste Akquisition, die ROM GmbH. Von 60 indirekten Vertriebspartnern werden etwa 30 der erfolgreichsten im In- und Ausland erhalten bleiben. Vertriebsmitarbeiter, die bisher zur Betreuung des indirekten Vertriebskanals zuständig waren, werden jetzt unsere Endkunden betreuen, die durch Telesales-Aktivitäten akquiriert werden. Der indirekte Vertrieb wird sicherlich den Multiplikatoreffekt steigern können, wenn der Markt eine entsprechende Reife erworben hat.
Top-Interviews: Was versprechen Sie sich von der Übernahme der ROM GmbH?
Günter Laukhardt: Die ROM GmbH ist auf den Vertrieb von Hardcopy Solutions und Output Management Software spezialisiert und hat Erfahrung mit dem Verkauf unserer Software PROUT inForm. Des Weiteren bietet ROM eine interessante Kundenstruktur, die einen Schwerpunkt bei Warenhäusern und SB-Märkten aufweist. Mit der Übernahme der ROM GmbH setzen wir unsere Strategie fort, unsere direkten Vertriebskanäle für die PROUT inForm Softwarefamilie auszubauen. Die ROM GmbH wird demnächst in unsere Tochter PROUT Vertriebsgesellschaft Südwest mbH eingegliedert, so dass wir an unserem Standort Mannheim die südwestdeutschen Vertriebsaktivitäten konzentrieren können.
Top-Interviews: Wie hoch ist das neue Grundkapital von PROUT nach der ROM-Übernahme durch eine Kapitalerhöhung gegen Sacheinlage?
Günter Laukhardt: Das Grundkapital der PROUT AG hat sich nach der letzten Akquisition um insgesamt 108.055 Euro auf 3.308.055 Euro erhöht. Die Kapitalerhöhung gegen Sacheinlage wurde unter Ausnutzung des genehmigten Kapitals von ursprünglich 1.600.000 Euro vorgenommen. Die entsprechende Anmeldung im Handelsregister wird zur Zeit vorbereitet.
Top-Interviews: Wo, denken Sie, wird PROUT in drei Jahren stehen?
Günter Laukhardt: Wir wollen einer der führenden Anbieter für Document Output Management werden.
Top-Interviews: Vielen Dank!
quelle: www.top-interviews.de