INTERSHOP - Wo bleiben die Gewinne?
WKN: 622 700
erschienen am: 01.11. 2000
Am 31. Oktober war es soweit, die Quartalszahlen bei INTERSHOP waren fällig. Diesen wurde vorab eine Signalwirkung für den gesamten Neuen Markt attestiert.
Nun, werfen wir einen Blick darauf: Die Umsatzerlöse stiegen im 3.Quartal um 235 Prozent auf 35,2 Mio. Euro gegenüber 10,5 Mio. Euro in der Vorjahresperiode sowie um 8 Prozent gegenüber den Umsätzen des zweiten Quartals in Höhe von 32,6 Mio Euro. Für die ersten neun Monate 2000 ergibt sich damit ein Umsatz von 92,8 Mio. Euro im Vergleich zu Euro 27,0 Mio. im vergleichbaren Vorjahreszeitraum.
Im 3. Quartal 2000 erzielte man dabei einen Nettoverlust von 9,8 Mio. Euro im Vergleich zu einem Nettoverlust von 3,4 Mio. Euro im dritten Quartal 1999. Der Verlust je Aktie beläuft sich im dritten Quartal 2000 auf Euro 0,12 (Vorjahr: Verlust je Aktie von Euro 0,04). Für die ersten neun Monate 2000 fällt der Nettoverlust mit 6,8 Mio. Euro geringer aus als der Vorjahresverlust in Höhe von 11,0 Mio. Euro. Dies entspricht für die ersten 9 Monate 2000 einem Verlust je Aktie von Euro 0,08 gegenüber einem Verlust je Aktie im Vorjahreszeitraum in Höhe von Euro 0,14.
Finanzvorstand Wilfried Beeck: "Unter der Annahme ähnlicher Rahmenbedingungen und eines relativ stabilen Wechselkurses erwarten wir im vierten Quartal Umsatzerlöse zwischen 40 Mio. und 50 Mio. Euro. Unsere Strategie, in zukünftiges Wachstum zu investieren, sowie weitere außergewöhnliche Aufwendungen im Zusammenhang mit den Akquisitionen von Subotnic und Owis, wird allerdings voraussichtlich dazu führen, daß wir für das Gesamtjahr 2000 noch einen Verlust ausweisen werden."
Wir meinen: INTERSHOP wird 2000 nach menschlichem Ermessen einen Verlust ausweisen und nicht wie gehofft, das erste Mal ein Geschäftsjahr in schwarzen Zahlen abschliessen. Dies ist zweifellos enttäuschend, gerade in Zeiten wie diesen reicht ein ordentliches Umsatzwachstum nicht mehr aus, schon gar nicht bei einer INTERSHOP. Q4 wird nun das Schicksalsquartal für die Jenaer werden, ein weiteres "rotes" Quartal wäre eine Katastrophe. In den nächsten Tagen werden fast alle Investmenthäuser ihre Gewinnschätzungen für 2000 und 2001 deutlich zurücknehmen bzw. in Verlustschätzungen umwandeln. Kein gutes Klima für die INTERSHOP-Papiere am Markt, ein Rückschlag auf 40 Euro erscheint realistisch.