INTERNET/ERNST FRENKO

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INTERNET/ERNST FRENKO

 
05.03.01 04:51
Der 5-Jahres- und 10-Jahres-Chart der NASDAQ weist derzeit
 MEHRERE AUFFALLENDE KERNMERKMALE auf: Die untere Widerstands-
 linie des langfristigen Aufwaertstrends der letzten fuenf Jahre
 verlaeuft im NASDAQ Composite derzeit bei 2.000 Punkten. Solange
 diese Marke haelt, sehen wir gute Chancen auf eine baldige tech-
 nische Gegenbewegung. Dass diese demnaechst bevorsteht, impli-
 ziert die derzeit voellig ueberverkaufte Situation (Stochastik,
 MACD, RSI etc.) an der NASDAQ. So war der NASDAQ COMPOSITE seit
 Bestehen (1971) noch nie so ueberverkauft wie zur Zeit. Ferner
 laesst auch die Zyklen- bzw. Wellenbewegungstheorie (Elliot
 Wave, Fibonacci-Retracements) fuer Anfang Maerz eine Gegenbe-
 wegung erwarten, die die NASDAQ bis zum Sommer auf ueber 2.700
 Punkte fuehren koennte.

 Daraus leiten sich folgende Verhaltensregeln fuer Investoren ab:

SZENARIO I: Sollte die 2.000er-Marke signifikant und nachhaltig
 unterschritten werden, koennen Shortpositionen in Anbetracht
 eines Marktes, der dann jeglicher Supports entbehrt, eingegangen
 werden. Dieses Szenario halten wir jedoch fuer eher unwahr-
 scheinlich, keineswegs aber fuer unmoeglich.

SZENARIO II: Mit zunehmender Zeitdauer, in der die 2.000er-Marke
 haelt, steigen naturgemaess die Chancen einer Stabilisierung
 bzw. Gegenbewegung. Tradingorientierte Anleger eroeffnen ab
 2.300 Punkten prozyklische Longpositionen, strategische Investo-
 ren ab 2.500 Punkten.

FAZIT: Aus den geschilderten Szenarios ergibt sich unserer Meinung
 nach auf dem aktuellen Niveau keinerlei Handlungsbedarf. Das

 Chancen/Risiken-Profil ist derzeit sowohl fuer Short- als auch
 fuer Longengagements zu unkalkulierbar. Ausser gezieltem Bottom-
 Fishing ausgewaehlter Titel mit ausgepraegt langfristigem An-
 lagehorizont bei geringer Kapitalgewichtung und tradingorien-
 tiertem Handel auf Tagesbasis sollten sich andere Investoren zur
 Zeit in Zurueckhaltung ueben. Shortpositionen kommen unter 1.900
 Punkten in Betracht, erste Longpositionen bei einem NASDAQ-Stand
 oberhalb von 2.300 Punkten.

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 3. INDIZES / Entwicklung der wichtigsten Welt-Indizes
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 Index        02.03.    % Vortag  12-Monatshoch  % Hoch    % 2000

 DJIA         10.466    +0,15 %     11.750     -10,9 %    - 3,0 %
 NASDAQ        2.117    -3,01 %      5.132     -58,7 %    -14,7 %
 DAX 30        6.159    +0,58 %      8.136     -24,3 %    - 4,4 %
 NEMAX ALL     2.036    +1,46 %      8.583     -76,3 %    -25,8 %
 EUROSTOXX 50  4.301    +0,42 %      5.522     -22,1 %    - 9,9 %

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 4. KONJUNKTUR USA / Stabilisierung auf niedrigem Niveau
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GREENSPAN-REDE: Das Main-Event vergangener Woche war die mit
 Spannung erwartete Rede von US-Notenbankchef Alan Greenspan vor
 dem Finanzausschuss des Repraesentantenhauses am letzten Mitt-
 woch. Greenspan machte dabei deutlich, dass die Federal Reserve
 die Zinsen weiter senken wird - in seiner verklausulierten Aus-
 drucksweise fuegte er hinzu: "falls dies erforderlich sei".
 Keinerlei Hinweise gab Greenspan auf eine Senkung der Leitzinsen
 vor der naechsten turnusgemaessen Sitzung des Offenmarkt-Aus-
 schusses der US-Notenbank am 20. Maerz, was an den Aktien-
 maerkten aufgrund enttaeuschter Hoffnungen entsprechenden Ver-
 kaufsdruck erzeugte, denn die Marktteilnehmer hatten ursprueng-
 lich auf eine vorgezogene Zinssenkung gehofft.

STABILISIERUNG AUF NIEDRIGEM NIVEAU: Greenspan bemerkte weiter,
 dass sich die US-Konjunktur im Januar und Februar zwar besser
 als im vierten Quartal entwickelt, dennoch aber die Risiken
 weiter ueberwiegen und die Talsohle der US-Wirtschaft aller
 Voraussicht nach noch nicht durchschritten sei. Das am Mittwoch
 vergangener Woche veroeffentlichte Bruttoinlandsprodukt(BIP),
 das schwaecher als erwartet wuchs und im letzten Quartal so
 schwach ausfiel wie letztmalig im 2. Quartal 1995, dokumentiert
 die rasante Abkuehlung der US-Konjunktur im letzten Quartal.

INFLATIONSGEFAHR RELATIVIERT: Anschliessend relativierte der am
 Donnerstag veroeffentlichte, staerker als erwartet gestiegene
 Einkaufsmanagerindex der Nationalen Vereinigung der US-Einkaufs-
 manager (NAPM) die Rezessionsaengste. Zwar notiert der NAPM-
 Index immer noch unterhalb der neutralen Marke von 50 Punkten,
 die Marktteilnehmer schoepfen ungeachtet dessen aber wieder
 Hoffnung, dass sich die US-Konjunktur gegen Jahresende erholen
 koennte. Diese Hoffnung wurde durch eine zweite Rede von Alan
 Greenspan am Freitag untermauert, in der er zum Ausdruck
 brachte, dass die juengsten inflationaeren Tendenzen lediglich
 Momentaufnahmen ("Spotlights") waren. Indirekt verstaerkte
 Greenspan hierdurch die Zinssenkungswahrscheinlichkeit, die
 durch nachhaltige Inflationstendenzen abnehmen wuerde.

SILBERSTREIF AM HORIZONT: Insofern zeichnen wir derzeit sogar ein
 leicht positives Bild der Datenlage zur US-Konjunktur, da eine
 Rezession in Anbetracht der BIP-Stabilisierung im ersten Quartal
 2001 zunehmend unwahrscheinlich aussieht. Die Zinssenkungen und
 die von Bush anberaumten Steuersenkungen sollten die Liquiditaet
 im Vorfeld der ersten realwirtschaftlichen Auswirkungen deutlich
 erhoehen, was den Markt ab Mitte des Jahres unterstuetzen soll-
 te. Erste nennenswerte realwirtschaftliche Auswirkungen auf
 Unternehmensseite sind dagegen erst im ersten Halbjahr 2002 zu
 erwarten.
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