Interessantes zu Set-Top-Boxen !

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Interessantes zu Set-Top-Boxen !

 
18.12.00 12:08
Set-Top-Boxen greifen TV-Sender an
 

 
Persönliche Videorekorder können, in Set-Top-Boxen integriert, das Aus der TV-Sender einleiten. Das Fernsehen entwickelt sich in Richtung Verlagswesen. Der Kunde bestellt künftig aus einem Katalog die Sendungen seiner Wahl.

Persönliche Videorekorder (PVR) sind im Kern große Harddisks mit Kapazitäten jenseits der 30 Gbyte, auf denen in komprimierter Form Video- und Audiodaten gespeichert werden. Eine Stunde nach MPEG-2 komprimiertes Video benötigt etwa 1 Gbyte Speicherplatz. Gegenüber Bändern haben Harddisks den großen Vorteil eines wahlfreien Zugriffs. Der gewünschte Film oder der interessierende Ausschnitt ist in Sekundenbruchteilen verfügbar. Mit solchen Harddisk-basierten Rekordern kann man außerdem Life TV-Sendungen für den Gang zum Kühlschrank zwischenspeichern und die Wiedergabe danach passgenau an der Stelle fortsetzen, an der man das Sofa verlassen hat.

Durlacher prophezeit für 2005 eine Marktdurchdringung von 25% und für 2010 sogar von 75% der Haushalte in der EU. Die Hardware-Umsätze könnten 2010 ein Niveau von 75 Mrd. DM erreichen. Der Umsatz der damit verbundenen Dienste wird dann in einem Bereich zwischen 120 und 190 Mrd. DM erwartet.

Mit PVRs kann man große Mengen an TV-Sendungen zu Hause speichern. Wenn entsprechender Inhalt auf elektronischem Wege verfügbar ist, ist eines allemal sicher: Der Video-Verleih um die Ecke wird starke Konkurrenz bekommen. Und mit ihm werden die traditionellen Vertriebswege von Audio- und Video-Content, die auf physikalischen Datenträgern basieren, unter Druck kommen.

Hat dann etwa gar die DVD schon vor ihrem Durchbruch ihren Zenit überschritten? Oder werden Breitbandkabel-Netze überflüssig, weil ihre Fähigkeit, mehrere 100 Programme gleichzeitig life übertragen zu können, durch umfangreiche Speichermöglichkeiten beim Nutzer nicht mehr benötigt wird?

Die ersten PVR-Geräte sind heute verfügbar. Die gegenwärtige Installationsbasis von DVRs ist klein. 1999 waren es in den USA ungefähr 20.000 Geräte, in diesem Jahr sollen es eine halbe Mio. werden.

Im Jahre 2004 sollen in den USA allerdings schon 34 Mio. in Betrieb sein, so schätzt Forrester Research. In diesen Zahlen sind Set-Top Boxen mit Harddisks noch gar nicht enthalten. Deren Menge wird für das Jahr 2005 auf 70 Mio. geschätzt.

Hinter diesen Zahlen stehen Projektionen, welche die 6 Mio. digitalen Breitband-Anschlüsse in diesem Jahr für die USA auf 26 Milo. im Jahre 2003 hochrechnen. Daraus errechnet Kagan Associates ein Marktvolumen für Video-on-Demand (VoD) Server-Ausrüstung, das im Jahre 2004 2,8 Mrd. $ in Nordamerika umfassen soll. Der Gesamtmarkt für VoD-Hardware und -Dienste wird dabei auf 10 Mrd. $ geschätzt.

Wie muss man sich die mit der PVR-Technologie mögliche neue Form des VoD vorstellen? VoD gibt es ja seit den frühen 90er Jahren. Allerdings ging es nie über das Stadium von Feldversuchen in vorhandenen Breitbandnetzen hinaus. Ohne flexible Zwischenspeicherung beim Nutzer war die VoD-Infrastruktur einfach zu teuer.

Der PVR, bzw. die Set-Top Box steht mit einem Portal in Verbindung, das dem Benutzer per Katalog eine Auswahl an Sendungen anbietet. Der Nutzer wählt, was er sehen möchte. Daraufhin einigt sich der PVR mit dem Portal, wann welcher Inhalt abgerufen werden kann. Dazu kann auf verkehrsarme Zeiten des Netzwerks ausgewichen werden, wo Kapazitäten preiswert verfügbar sind. Überhaupt kommen Provider mit geringeren Investitionen aus. Real-Time Streaming ist teuer und verlangt große Übertragungsreserven, die lediglich zur Prime Time nötig sind.

Für den Download ist noch nicht einmal ein Breitbandkabel-Netz zwingend. Die Bandbreite einer DSL-Verbindung mit 2 MBit/Sekunde reicht im Mittel wohl gerade aus, um ein komprimiertes Videoprogramm in Echtzeit zu übermitteln. Ein noch langsamerer Zugang genügt, wenn Sendungen nicht zeitgleich zum Download live erlebt werden sollen.

Der lokale Massenspeicher macht Video-on-Demand kosteneffektiv und revolutioniert es, darüber sind sich viele Beobachter einig. Und so werden gegenwärtig Feldversuche durchgeführt: Comcast Cable nutzt bei Tests in Cherry Hill, N.J., DVRs von TiVo. AT&T. Broadband baut beim Probebetrieb in Denver and Boston auf Geräte von Replay TV, ebenso wie Time Warner.

Fest steht jetzt schon: Der PVR wird in die Set-Top Box, wie sie zum Beispiel Metabox liefert, integriert. Motorola, seit der Übernahme von General Instrument größter Anbieter von Set-Top Boxen in den USA, hat bereits Prototypen einer solchen integrierten Lösung. Bei der Entwicklung hat Replay TV geholfen. Die Auslieferung der Serie soll nächstes Jahr beginnen. Charter Communications soll die neuen Geräte als erster Kabelnetz-Betreiber einsetzen. Auch Erzrivale Scientific Atlanta testet zur Zeit die Replay TV Box. Mit einer Entscheidung, eine eigene Set-Top-Box mit Harddisk zu entwickeln, wird in Kürze gerechnet.

Fragen bleiben, allen voran danach, ob der typische Fernsehzuschauer seine Sehgewohnheiten ändern möchte und Video-on Demand im neuen Gewand annimmt. Dann müssen die Betreiber von Kabel- oder Satellitennetzen ihre Infrastruktur erweitern; schließlich muss der Content nun auf ihren Servern gespeichert werden. Und nicht zuletzt stellt sich die Frage nach dem Schutz vor unberechtigtem Kopieren oder missbräuchlichem Zugriff. An entsprechenden Verschlüsselungen z.B. auf der Harddisk selbst arbeitet z.B. Quantum bereits.

Egal, ob am Ende das herkömmliche Fernsehen zum Videoverlag mutiert - der Persönliche Videorekorder (PVR) wird die Medien-Landschaft vielfältig beeinflussen. Digitale Fernseher werden zur Freude der Harddisk-Hersteller wohl bald mit Harddisks ausgerüstet. PVR-basierte Ansätze halten in Set-Top Boxen für Breitbandnetze genauso Einzug, wie sie das auf herkömmlichem Weg zum Nutzer gelangende Internet als Transportschiene für Medien-Inhalte aufwerten.

Die Bedeutung der PVR-Technologie wird auch dadurch unterstrichen, dass America Online im Oktober die Absicht bekundet hat, bis zu 200 Mill. US-Dollar in TiVo investieren zu wollen .

Der in diesem Zusammenhang ebenfalls wichtigen Streaming-Thematik haben sich Cisco, Sun, Apple und Philips angenommen und vor einigen Tagen die Internet Streaming Media Alliance (ISMA) gegründet. Auf dem ersten Treffen im Februar 2001 will man sich auf das Kompressionsverfahren MPEG-4 als Grundlage der weiteren Arbeiten verständigen. Ziel ist die Schaffung offener Standards für das Versenden von Live Medieninhalten (Audio und Video) über Internet-Protokoll Netzwerke. Man darf gespannt sein, wie sich Realnetworks und Microsoft dazu stellen.

Autor: Klaus Singer, 11:53 18.12.00
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