Dax & Stoxx am Vormittag: Intel-Effekt verraucht
Von Thorsten Kramer, Hamburg
Europas Aktienmärkte sind am Mittwoch nach freundlichem Beginn in die Verlustzone abgetaucht. Einzelhandelswerte litten unter Herabstufungen durch Analysten. Chipaktien gaben die Gewinne aus dem frühen Handel zurück.
Der Dax kletterte nach Handelsbeginn bis auf 3145 Punkte. Zuletzt notierte er nur noch mit 3092 Stellen. Zum Vortag ist dies ein Verlust von 0,2 Prozent. Auch die übrigen europäischen Aktienmärkte gaben ihre anfänglichen Gewinne zurück. Der CAC 40 in Paris notierte unverändert, der SMI in Zürich verlor 0,2 Prozent. An der Londoner Börse gab der FTSE 100 um 0,4 Prozent nach.
Schwach zeigten sich britische Einzelhandelstitel. Das Weihnachtsgeschäft verlief für die meisten Unternehmen nach Meldungen vom Mittwoch nicht wie geplant. Zudem stuften die Analysten der WestLB Marks & Spencer (minus 3,8 Prozent) von "Outperform" auf "Neutral" und Matalan (minus 5,6 Prozent) von "Underperform" auf "Verkaufen" herab.
Gegen den Trend schoss der Aktienkurs von Woolworth um mehr als elf Prozent in die Höhe. Die Kaufhauskette prognostizierte für das Gesamtjahr Zahlen, die den Prognosen der Branchenexperten bei den Investmentbanken entsprachen.
Intel-Ausblick trübt Stimmung ein
Die Gewinne der Chipwerte verflüchtigten sich bis zum Vormittag. Sie waren zunächst durch die Quartalszahlen des weltgrößten Chipherstellers Intel stark beflügelt worden. Intel hatte im vierten Quartal bei einem leichten Umsatzanstieg den Gewinn mehr als verdoppelt und damit die Erwartungen von Analysten übertroffen. Das Unternehmen schraubte allerdings seine Investitionspläne für das laufende Jahr stärker zurück als erwartet und rechnet für das laufende Quartal mit einem für die Jahreszeit typischen Umsatzrückgang im Vergleich zum Vorquartal.
Händler interpretierten die Angaben von Intel unterschiedlich. "Die Anlegerschar ist definitiv besorgt wegen der Investitionen", sagte Tom Hougaard von City Index in London. In Frankfurt sagte ein Händler dagegen, dass er nicht mit einer Eintrübung der Stimmung rechne. Schließlich reduzierten derzeit alle ihre Investitionen. "Jeder schaut erst einmal nur auf die Zahlen und die waren gut", fügte er hinzu.
Infineon tendierten unverändert, STMicroelectronics notierten moderat im Minus. Die Titel des niederländischen Chip-Ausrüsters und Intel-Zulieferers ASML sackten wegen des eingetrübten Ausblicks um mehr als fünfeinhalb Prozent ab.
Deutsche Bank nach Herabstufung im Minus
Medienwerte standen unter Druck, nachdem die Analysten der Investmentbank Goldman Sachs den europäischen Sektor nach Angaben von Händlern von "In-Line" auf "Vorsichtig" heruntergestuft haben. Die Bewertung einzelner Aktien sei nicht verändert worden, hieß es weiter. Die Analysten von Dresdner Kleinwort Wasserstein stuften Carlton Communications von "Kaufen" auf "Halten" herunter. Carlston verloren vier Prozent.
Zudem habe Goldman die Aktien der Deutschen Bank von "In-Line" auf "Underperform" herabgesetzt, hieß es weiter. Die Papiere rutschten um 1,4 Prozent ab.
Der neue Chef der HypoVereinsbank (HVB), Dieter Rampl, hat Spekulationen über eine anstehende Fusion seiner Bank mit der Commerzbank eine Absage erteilt. Rampl sagte am Vorabend in München: "Wir haben durchaus Wichtigeres zu tun." Die HVB ist die zweitgrößte Bank in Deutschland. Rampl ist seit dem 1. Januar Vorstandschef. Die HVB-Aktie verteuerte sich um 0,9 Prozent. Commerzbank rückten um 0,8 Prozent vor.
Lufthansa erneut vor Streik
Nach Abbruch der Tarifverhandlungen für die 52.000 Beschäftigten des Boden- und Kabinenpersonals muss sich die Lufthansa (minus 1,4 Prozent) auf Warnstreiks einstellen. Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hatte die Verhandlungen am Dienstag nach der vierten Gesprächsrunde vorläufig abgebrochen. Um den Druck zu erhöhen, werde zeitnah zu Protestaktionen aufgerufen. Die Lufthansa kritisierte die Ankündigung. Verdi war Ende Oktober mit der Forderung von neun Prozent mehr Geld sowie nach einer vom Unternehmenserfolg abhängigen Gewinn-Beteiligung in die Gespräche gegangen. Die Lufthansa lehnt dies angesichts der Konjunkturflaute und der Risiken eines drohenden Irak-Krieges als überzogen ab.
Dow und Nasdaq steigen
Die New Yorker Aktienmärkte schlossen am Dienstag mit Gewinnen. Der Dow Jones stieg um 0,6 Prozent, der technologielastige Nasdaq Composite um ein Prozent. Der Tokioter Aktienmarkt erholte sich am Mittwoch im späten Geschäft von seinen anfänglichen Kursverlusten. Der Ausblick des US-Chipherstellers Intel habe den Markt zunächst belastet, sagten Händler. Letztlich kletterten die Kurse im Verlauf wieder ins Plus. Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index gewann 0,7 Prozent.
Der Kurs des Euro zum Dollar ist im frühen Handel am Mittwoch etwas gesunken. Der Euro habe nach den kräftigen Kursgewinnen am Vortag auf ein neues Drei-Jahres-Hoch eine Verschnaufpause eingelegt, sagten Händler. Am Morgen kostete die europäische Gemeinschaftswährung in Frankfurt 1,0539 $. Ein Dollar war damit 0,9484 Euro wert.
Von Thorsten Kramer, Hamburg
Europas Aktienmärkte sind am Mittwoch nach freundlichem Beginn in die Verlustzone abgetaucht. Einzelhandelswerte litten unter Herabstufungen durch Analysten. Chipaktien gaben die Gewinne aus dem frühen Handel zurück.
Der Dax kletterte nach Handelsbeginn bis auf 3145 Punkte. Zuletzt notierte er nur noch mit 3092 Stellen. Zum Vortag ist dies ein Verlust von 0,2 Prozent. Auch die übrigen europäischen Aktienmärkte gaben ihre anfänglichen Gewinne zurück. Der CAC 40 in Paris notierte unverändert, der SMI in Zürich verlor 0,2 Prozent. An der Londoner Börse gab der FTSE 100 um 0,4 Prozent nach.
Schwach zeigten sich britische Einzelhandelstitel. Das Weihnachtsgeschäft verlief für die meisten Unternehmen nach Meldungen vom Mittwoch nicht wie geplant. Zudem stuften die Analysten der WestLB Marks & Spencer (minus 3,8 Prozent) von "Outperform" auf "Neutral" und Matalan (minus 5,6 Prozent) von "Underperform" auf "Verkaufen" herab.
Gegen den Trend schoss der Aktienkurs von Woolworth um mehr als elf Prozent in die Höhe. Die Kaufhauskette prognostizierte für das Gesamtjahr Zahlen, die den Prognosen der Branchenexperten bei den Investmentbanken entsprachen.
Intel-Ausblick trübt Stimmung ein
Die Gewinne der Chipwerte verflüchtigten sich bis zum Vormittag. Sie waren zunächst durch die Quartalszahlen des weltgrößten Chipherstellers Intel stark beflügelt worden. Intel hatte im vierten Quartal bei einem leichten Umsatzanstieg den Gewinn mehr als verdoppelt und damit die Erwartungen von Analysten übertroffen. Das Unternehmen schraubte allerdings seine Investitionspläne für das laufende Jahr stärker zurück als erwartet und rechnet für das laufende Quartal mit einem für die Jahreszeit typischen Umsatzrückgang im Vergleich zum Vorquartal.
Händler interpretierten die Angaben von Intel unterschiedlich. "Die Anlegerschar ist definitiv besorgt wegen der Investitionen", sagte Tom Hougaard von City Index in London. In Frankfurt sagte ein Händler dagegen, dass er nicht mit einer Eintrübung der Stimmung rechne. Schließlich reduzierten derzeit alle ihre Investitionen. "Jeder schaut erst einmal nur auf die Zahlen und die waren gut", fügte er hinzu.
Infineon tendierten unverändert, STMicroelectronics notierten moderat im Minus. Die Titel des niederländischen Chip-Ausrüsters und Intel-Zulieferers ASML sackten wegen des eingetrübten Ausblicks um mehr als fünfeinhalb Prozent ab.
Deutsche Bank nach Herabstufung im Minus
Medienwerte standen unter Druck, nachdem die Analysten der Investmentbank Goldman Sachs den europäischen Sektor nach Angaben von Händlern von "In-Line" auf "Vorsichtig" heruntergestuft haben. Die Bewertung einzelner Aktien sei nicht verändert worden, hieß es weiter. Die Analysten von Dresdner Kleinwort Wasserstein stuften Carlton Communications von "Kaufen" auf "Halten" herunter. Carlston verloren vier Prozent.
Zudem habe Goldman die Aktien der Deutschen Bank von "In-Line" auf "Underperform" herabgesetzt, hieß es weiter. Die Papiere rutschten um 1,4 Prozent ab.
Der neue Chef der HypoVereinsbank (HVB), Dieter Rampl, hat Spekulationen über eine anstehende Fusion seiner Bank mit der Commerzbank eine Absage erteilt. Rampl sagte am Vorabend in München: "Wir haben durchaus Wichtigeres zu tun." Die HVB ist die zweitgrößte Bank in Deutschland. Rampl ist seit dem 1. Januar Vorstandschef. Die HVB-Aktie verteuerte sich um 0,9 Prozent. Commerzbank rückten um 0,8 Prozent vor.
Lufthansa erneut vor Streik
Nach Abbruch der Tarifverhandlungen für die 52.000 Beschäftigten des Boden- und Kabinenpersonals muss sich die Lufthansa (minus 1,4 Prozent) auf Warnstreiks einstellen. Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hatte die Verhandlungen am Dienstag nach der vierten Gesprächsrunde vorläufig abgebrochen. Um den Druck zu erhöhen, werde zeitnah zu Protestaktionen aufgerufen. Die Lufthansa kritisierte die Ankündigung. Verdi war Ende Oktober mit der Forderung von neun Prozent mehr Geld sowie nach einer vom Unternehmenserfolg abhängigen Gewinn-Beteiligung in die Gespräche gegangen. Die Lufthansa lehnt dies angesichts der Konjunkturflaute und der Risiken eines drohenden Irak-Krieges als überzogen ab.
Dow und Nasdaq steigen
Die New Yorker Aktienmärkte schlossen am Dienstag mit Gewinnen. Der Dow Jones stieg um 0,6 Prozent, der technologielastige Nasdaq Composite um ein Prozent. Der Tokioter Aktienmarkt erholte sich am Mittwoch im späten Geschäft von seinen anfänglichen Kursverlusten. Der Ausblick des US-Chipherstellers Intel habe den Markt zunächst belastet, sagten Händler. Letztlich kletterten die Kurse im Verlauf wieder ins Plus. Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index gewann 0,7 Prozent.
Der Kurs des Euro zum Dollar ist im frühen Handel am Mittwoch etwas gesunken. Der Euro habe nach den kräftigen Kursgewinnen am Vortag auf ein neues Drei-Jahres-Hoch eine Verschnaufpause eingelegt, sagten Händler. Am Morgen kostete die europäische Gemeinschaftswährung in Frankfurt 1,0539 $. Ein Dollar war damit 0,9484 Euro wert.