Der Halbleiterhersteller Infineon wird nach Einschätzung von Analysten bei der Veröffentlichung seiner Jahreszahlen am Dienstag eine Steigerung seines Nettogewinns von 61 Mio. Euro auf 814 Mio. bis 835 Mio. Euro bekannt geben.
Der Umsatz werde sich zwischen 6,86 Mrd. und 7,01 Mrd. Euro bewegen. Damit erreiche die Siemens-Tochter ein Rekordergebnis für das Geschäftsjahr 1999/2000.
Die Experten erwarten ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) zwischen 1,27 Mrd. und 1,37 Mrd. Euro. Der Vorsteuergewinn werde zwischen 1,29 Mrd. und 1,33 Mrd. Euro liegen. Im vergangenen Jahr hatte Infineon einen Umsatz von 4,237 Mrd. Euro ausgewiesen und beim EBIT einen Verlust von 13 Mio. Euro verzeichnet. Im vorausgegangenen Geschäftsjahr 1998/99 war nur ein kleiner Gewinn von 54 Mio. Euro angefallen.
Entwicklung bei Speicherchips entscheidend
Analysten machten ihre Erwartungen vor allem an der Entwicklung bei den DRAM-Speicherchips fest. Noch im vergangenen September und Anfang Oktober seien die Preise gefallen. Nun bleibe abzuwarten, wie sich dies auf das Geschäft von Infineon ausgewirkt habe, sagte Peter Knox, Analyst der Commerzbank in London. Simon Scholes, Analyst der Bankgesellschaft Berlin, sagte, eine Produktionssteigerung und eine Verkleinerung der Chips könnten zu einer Verbesserung der Margen beigetragen haben.
Die Infineon-Aktionäre dürfte insbesondere der Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr interessieren. Experten sind sich derzeit uneins, wann sich der Halbleiterboom wieder deutlich abschwächt. In den vergangenen Monaten sank der Kurs der Infineon-Aktie, wie andere Halbleiter-Papiere auch, von über 90 auf zuletzt rund 54 Euro.