Bulle & Bär
Viel Wirbel um nichts!
Es ist jedesmal das Gleiche. Steht eine Indexentscheidung der Deutschen Börse an, dann bleibt gewöhnlich im Dax alles beim Alten. Darunter in MDax und TecDax wird hingegen das ein oder andere Unternehmen getauscht.
FRANKFURT. Dann gibt es die Muss-Kandidaten, die zwangsläufig auf- oder absteigen müssen, und die Kann-Kandidaten, deren Wechselchancen eher theoretischer Natur sind. Weil es in den meisten Fällen aber entsprechend viele Muss-Kandidaten gibt, kommen die Kann-Kandidaten selten zum Zug.
Zu kompliziert? Beispiel MDax: Dort wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit heute oder morgen die Herausnahme der Degussa-Aktie beschlossen, weil dessen Hauptaktionär RAG am Freitag bekannt gegeben hat, mehr als 95 Prozent der Aktien zu besitzen. Folglich muss die Aktie unverzüglich aus dem Index genommen werden. Bei der nächsten Indexentscheidung, die schon am kommenden Freitag ansteht, geht am Abstieg des Elektronik-Unternehmens Medion kaum ein Weg vorbei.
Die Immobiliengesellschaft Vivacon und die Baumarktkette Praktiker stehen schon in den Startlöchern. Wer zuerst kommt, ist bestenfalls für Statistiker von Interesse. Kernaussage ist viel mehr: Es gibt diesmal kaum noch Spielraum für weitere Veränderungen. Schließlich sollte das Wechselspiel nicht übertrieben werden, so auch diesmal die Devise. Fuchs Petrolub, Balda und der Indus Holding bleibt wieder nur das Nachsehen. Für Anleger bestätigt sich wieder einmal, dass aus der theoretischen Chance nur selten eine praktische wird.
Noch einen Tick komplizierter wird die Angelegenheit, wenn es wie im TecDax mit T-Online, Freenet und Combots drei „Dauerwackler“ gibt. Der Abschied dieser beiden Werte ist wegen der Übernahme durch die Telekom, den Zusammenschluss mit Mobilcom bzw. der Übernahme des Kerngeschäfts durch United Internet quasi programmiert. Weil keiner weiß, wann es soweit ist, der Wechsel anschließend aber schnell gehen muss, und da sich zudem kaum Ersatzkandidaten aufdrängen, wird es auch hier nichts mit dem Aufstieg der Kann-Kandidaten werden. Am Freitag wird gerade mal das Berliner Solarunternehmen Solon voraussichtlich für den Technologie-Hersteller Funkwerk in den TecDax aussteigen. Adva, Wirecard oder Lycos Europe als nächste potenzielle Kandidaten drängen sich aber wahrlich nicht auf.
Fazit: Am spannendsten sind Indexentscheidungen derzeit im kleinsten aller Indizes, dem SDax. Erstens ist dort am wenigsten vorherzusehen, wer auf- und absteigt. Zweitens kommt gerade den Aufsteiger dort besondere Beachtung zu. Schließlich ist die Aktie anschließend Mitglied im erfolgreichsten deutschen Index der letzten Jahre. Übrigens: Beru, Thielert und Cashlife gelten derzeit als aussichtsreichste Aufstiegskandidaten für die Entscheidung am nächsten Freitag.
Quelle: HANDELSBLATT, Montag, 27. Februar 2006, 07:03 Uhr
...be invested
Der Einsame Samariter
Viel Wirbel um nichts!
Es ist jedesmal das Gleiche. Steht eine Indexentscheidung der Deutschen Börse an, dann bleibt gewöhnlich im Dax alles beim Alten. Darunter in MDax und TecDax wird hingegen das ein oder andere Unternehmen getauscht.
FRANKFURT. Dann gibt es die Muss-Kandidaten, die zwangsläufig auf- oder absteigen müssen, und die Kann-Kandidaten, deren Wechselchancen eher theoretischer Natur sind. Weil es in den meisten Fällen aber entsprechend viele Muss-Kandidaten gibt, kommen die Kann-Kandidaten selten zum Zug.
Zu kompliziert? Beispiel MDax: Dort wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit heute oder morgen die Herausnahme der Degussa-Aktie beschlossen, weil dessen Hauptaktionär RAG am Freitag bekannt gegeben hat, mehr als 95 Prozent der Aktien zu besitzen. Folglich muss die Aktie unverzüglich aus dem Index genommen werden. Bei der nächsten Indexentscheidung, die schon am kommenden Freitag ansteht, geht am Abstieg des Elektronik-Unternehmens Medion kaum ein Weg vorbei.
Die Immobiliengesellschaft Vivacon und die Baumarktkette Praktiker stehen schon in den Startlöchern. Wer zuerst kommt, ist bestenfalls für Statistiker von Interesse. Kernaussage ist viel mehr: Es gibt diesmal kaum noch Spielraum für weitere Veränderungen. Schließlich sollte das Wechselspiel nicht übertrieben werden, so auch diesmal die Devise. Fuchs Petrolub, Balda und der Indus Holding bleibt wieder nur das Nachsehen. Für Anleger bestätigt sich wieder einmal, dass aus der theoretischen Chance nur selten eine praktische wird.
Noch einen Tick komplizierter wird die Angelegenheit, wenn es wie im TecDax mit T-Online, Freenet und Combots drei „Dauerwackler“ gibt. Der Abschied dieser beiden Werte ist wegen der Übernahme durch die Telekom, den Zusammenschluss mit Mobilcom bzw. der Übernahme des Kerngeschäfts durch United Internet quasi programmiert. Weil keiner weiß, wann es soweit ist, der Wechsel anschließend aber schnell gehen muss, und da sich zudem kaum Ersatzkandidaten aufdrängen, wird es auch hier nichts mit dem Aufstieg der Kann-Kandidaten werden. Am Freitag wird gerade mal das Berliner Solarunternehmen Solon voraussichtlich für den Technologie-Hersteller Funkwerk in den TecDax aussteigen. Adva, Wirecard oder Lycos Europe als nächste potenzielle Kandidaten drängen sich aber wahrlich nicht auf.
Fazit: Am spannendsten sind Indexentscheidungen derzeit im kleinsten aller Indizes, dem SDax. Erstens ist dort am wenigsten vorherzusehen, wer auf- und absteigt. Zweitens kommt gerade den Aufsteiger dort besondere Beachtung zu. Schließlich ist die Aktie anschließend Mitglied im erfolgreichsten deutschen Index der letzten Jahre. Übrigens: Beru, Thielert und Cashlife gelten derzeit als aussichtsreichste Aufstiegskandidaten für die Entscheidung am nächsten Freitag.
Quelle: HANDELSBLATT, Montag, 27. Februar 2006, 07:03 Uhr
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Der Einsame Samariter