Die Ermordung des Hamas-Gründers durch die israelische Armee belastet den technisch und fundamental angeschlagen Markt zusätzlich. Auch waren die Vorgaben aus den USA wenig ermutigend. Sowohl der Dow Jones als auch die Technologiebörse Nasdaq schlossen am Freitag deutlich im Minus. Die vorbörslichen Futures von der Wall Street deuten nicht auf eine Trendwende hin.
Im Dax finden sich mit Ausnahme des von Analysten hochgestuften Pharma- und Spezialchemiekonzerns Altana nur Verlierer. Bayer, Commmerzbank und SAP führen die Negativliste an. Auch Autotitel geben deutlich ab. Versicherungswerte wie Allianz und Müncxhener Rück verlieren wegen ihres hohen Anteils an Unternehmensbeteiligungen und wegen der gestiegenen Terrorfurcht. Gegen die schlechte Grundstimmung scheint kein Kraut gewachsen. Im TecDax ist ebenfalls " Land unter " angesagt. Indexaufsteiger Rofin Sinar verliert zeitweise weit über zehn Prozent. Händler begründen den Kursabschlag mit " Gewinnmitnahmen " . Noch am Freitag hätten Fonds die Papiere des Lasertechnik-Unternehmens " hochgepusht " , nun würden Anleger den Profit einstreichen wollen
Steckt Taiwan auch Japan an?
Turbulenzen auch in Fernost: Aufgrund der politischen Unsicherheit gab es an der Börse in Taiwan herbe Verluste. Die weltweit führenden Halbleiterproduzenten Taiwan Semiconductor und United Microelectronics verloren deutlich über sechs Prozent.
Noch ist offen, ob es sich hier um den Beginn einer neuen asiatischen Börsengrippe handelt oder ob der Einbruch auf Taipeh begrenzt bleibt. Der japanische Nikkei hielt sich robust.
Schlusslicht Bayer
Die Bayer-Aktie ist am Montag an das DAX-Ende gerutscht. Händler und Analysten verwiesen auf die Auswirkungen der schlechten Jahreszahlen vom Donnerstag und den allgemein schwachen Gesamtmarkt. Auf der Aktie liege außerdem Druck wegen einer geplanten Anleihe im Wert von vier Milliarden Euro, für die noch die Zustimmung des Aufsichtsrates fehle.
Steht Dresdner Bank zum Verkauf?
Verwirrende Meldungen um die Dresdner Bank: Das Nachrichtenmagazin Spiegel berichtet in seiner aktuellen Ausgabe, Teile der Bank würden schön gerechnet, um sie für potenzielle Käufer attraktiver zu machen. Der Allianz-Konzern kommentierte die Gerüchte um einen Teilverkauf des Kreditinstituts nicht, wies jedoch auf gegenteilige Äußerungen von Dresdner-Bank-Chef Herbert Walter hin, der in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung einen Ausverkauf ausschloss.
MAN zuversichtlich
Nach einem guten Start ins neue Jahr erwartet die wichtige Nutzfahrzeugsparte des MAN-Konzerns für 2004 erneut eine deutliche Ergebnisverbesserung. Der Auftragseingang sei in den ersten beiden Monaten 2004 um 13,2 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro gestiegen, der Umsatz um 6,7 Prozent auf 893 Millionen Euro.
Skandal um Shell weitet sich aus
Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG hat sich laut einem Bericht der Sunday Times geweigert, die Bilanz ihres Mandanten Royal Dutch/ Shell abzusegnen. KPMG habe den Mangel an notwendigen Informationen für die Prüfungsarbeit kritisiert, berichtete die Zeitung ohne Angabe von Quellen. Der Ölkonzern hatte am vergangenen Freitag die Veröffentlichung seiner Bilanz verschoben und gleichzeitig die Angaben zu den Ölreserven das zweite Mal in drei Monaten heruntergeschraubt. Die Shell-Aktie verlor am Vormittag rund 1,5 Prozent.
Novartis wäre Aventis lieber
Aventis zieht nach eigener Aussage eine Übernahme durch die Schweizer Novartis der feindlichen Offerte von Sanofi-Synthelabo vor. " Es ist klar, dass die aus einem Zusammenschluss mit Novartis entstehende Gruppe eine höhere Qualität hätte als eine, die mit Sanofi zusammengeht " , sagte Jean-Rene Fourtou, Aventis-Aufsichtsratschef, der Schweizer Zeitung Finanz und Wirtschaft. Novartis bereitet nach Medienberichten vom Freitag ein Angebot für Aventis vor, das um 15 Prozent über dem derzeitigen Aktienkurs liegen soll.
Belgacom mit gelungenem Börsendebüt
Die Aktie von Belgacom wird seit heute an der Brüsseler Börse gehandelt. Der erste Kurs entsprach mit 24,50 Euro noch dem Ausgabepreis, danach setzten Käufe ein und trieben den Kurs bis auf 25,60 Euro. Der größte europäische Börsengang in diesem Jahr hat dem Konzern 3,6 Milliarden Euro in die Kassen gespült. Am Freitag hatten die Aktien des irischen Telekom-Unternehmens Eircom bei ihrem Börsendebüt zum Handelsschluss mit 1,52 Euro knapp unter ihrem Ausgabekurs von 1,55 Euro notiert.
Pandatel verliert Kunden
Das Technologieunternehmen Pandatel hat 2003 wegen rückläufiger Nachfrage und Investitionen in Vertrieb und Produkte seinen Verlust auf 5,7 Millionen Euro deutlich ausgeweitet.
Feste Regeln für Dax-Aufnahme
Die Deutsche Börse führt feste Regeln für die Aufnahme neuer Unternehmen in den Dax ein. Von September an soll allein der Börsenumsatz und die Marktkapitalisierung über den Aufstieg in die erste Börsenliga entscheiden, teilte die Deutsche Börse mit. Bisher hatte sich die Börse einen Ermessensspielraum eingeräumt. Diese Auswahl anhand so genannter weicher Kriterien war vereinzelt kritisiert worden.
Hapag-Lloyd an die Börse
Der Reisekonzern TUI will seine Schifffahrtstochter Hapag-Lloyd nicht an die Oetker-Gruppe verkaufen. " Wir halten weiterhin an dem geplanten Börsengang für Hapag-Lloyd fest " , sagte ein TUI-Sprecher dem Handelsblatt. Konzernchef August Oetker hatte der Nachrichtenagentur dpa am Wochenende gesagt: " Die Hapag und wir wären ein Traumgespann. "
Call d+s online
Der Call-Center-Betreiber d+s online konnte seine
Verluste abbauen. Nach einer Restrukturierung hat sich das Ergebnis vor Zinsen und Steuern 2003 um 10,6 Millionen Euro auf minus 4,6 Millionen Euro verbessert. Das Unternehmen beschäftigt 1600 Mitarbeiter.
www.eklein.de
§
§
§