Endlich haben Wissenschaftler nachgewiesen, welcher Stoff im Rotwein den positiven Effekt bewirkt
In der aktuellen Ausgabe des Wissenschaftsmagazins Nature berichten Roger Corder und Kollegen vom William Harvey Research Institute und der School of Medicine, Queen Mary University of London ihre neuen Erkenntnisse zur gesundheitsfördernden Wirkung des Rotweins. Ihre Entdeckung einiger chemischer Verbindungen, die letztlich Gefäßverengungen verhindern, erklärt ein weiteres Stück des sogenannten "Französischen Paradox".
Gesunde, fettarme Ernährung und Bewegung gelten als allgemein akzeptierte Grundlage zur Vermeidung eines Herzinfarkts. Umso verblüffender war für die Medizin die Erkenntnis, dass die Franzosen statistisch sehr viel weniger Herzinfarkte haben, als scheinbar "gesünder" lebende Nationen (Vgl. Internationale Statistik der Herzerkrankungen). Deswegen sprechen Kardiologen vom "Französischen Paradox". Erklärungen dafür sind der hohe Anteil von Obst und Gemüse in der französischen Küche und vor allem der Alkoholkonsum der Franzosen.
Diverse Studien haben in den vergangenen zehn Jahren gezeigt, dass mäßiger Alkoholkonsum signifikant dazu beiträgt, Herzerkrankungen zu verhindern. Alkohol wirkt positiv auf die Blutfette und die Blutgerinnung. Dadurch kommt es weniger zu Gefäßverengungen in den Gefäßen rund um das Herz, mit dem Effekt der Verminderung koronarer Herzkrankheiten, speziell der Arteriosklerose. Die Mengen des konsumierten Alkohols sollten allerdings sehr klein sein (in etwa Frauen ein Glas Wein am Tag, Männer zwei Glas), am verträglichsten scheint der tägliche Konsum im Zusammenhang mit einer Mahlzeit zu sein. Quartalssaufen z.B. in Form von Exzessen am Wochenende und das kontinuierliche Trinken größerer Alkoholmengen führen zu einer deutlich erhöhten Sterblichkeitsrate, während das "mäßige Saufen" von 1-6 Drinks die Woche statistisch zu einer 40% niedrigeren Sterblichkeitsrate als bei Abstinenzlern führt. Dabei spielt sicher die entspannende Wirkung des Alkoholkonsums auch eine Rolle.
Verschiedene medizinische Studien erwiesen, dass sowohl der Genuss von Bier wie von Wein wie von Schnaps diesen Effekt hat. Trotzdem gilt seit der Antike speziell der Rotwein als herzstärkend, schon 400 v. Chr. verordnete Hippokrates Wein bei Störungen des Herz-Kreislaufsystems. Über 2000 Jahre später empfahl der Chirurg Dr. Christiaan Barnard, der das erste Herz transplantierte, seinen Patienten täglich ein Glas vergorenen Rebensaft. Bislang war aber unklar, was genau in Rotwein besonders gut für das Gefäßsystem ist.
Das Team um Roger Corder hat in Versuchen an Zellkulturen bewiesen, dass im roten Wein der chemische Stoff Polyphenol, der in den Schalen der Trauben und auch in den Kernen vorkommt, das Herz schützt. Bei Rotwein werden die Schalen mitvergoren. Polyphenol sorgt im Körper dafür, dass ein Peptid (Kette von Aminosäuren) namens Endothelin-1 gehemmt wird. Endothelin-1 ist mitverantwortlich für Arteriosklerose, denn er bewirkt, dass sich der Blutdruck erhöht und dass sich die Gefäße verengen. Durch den Genuss von Rotwein, bzw. der darin enthaltenen Polyphenole wird die Synthese von Endothelin-1 in Gefäßen gehemmt. Die Mediziner-Gruppe prüfte 23 verschiedene Rotweine, vier Weißweine und einen Rosé. Dabei zeigte sich, dass nur der Rotwein genügend Polyphenol enthält, um einen schützenden Effekt zu bewirken. Die britischen Ärzte ziehen in ihrem Artikel das Fazit:
Unsere Ergebnisse zeigen, dass spezifische Komponenten des Rotweins zur Prävention der koronaren Herzerkrankung beitragen können. (...) Selbst erstaunlich kleine Mengen von Rotwein unterdrücken die Synthese von Endothelin-1.
Die neuen Befunde der britischen Wissenschaftler werden sicher die Diskussion um die herzstärkenden Eigenschaften des Grünen Tees wieder anheizen. Grüner Tee enthält wie Rotwein die Substanz Polyphenol. Dieser Wirkstoff soll auch maßgeblich für die Hautalterung mitverantwortlich sein. Ein Gläschen Rotwein hilft folglich auch gegen Falten.
Menschen mit Anlage zu Migräne sollten sich aber zurückhalten, denn inzwischen ist nachgewiesen, dass Rotwein diese Kopfschmerzanfälle auslösen kann. Gesund für das Herz und die Gefäße sind aber auch Äpfel, Tomaten, unvergorener Traubensaft und - besonders beruhigend in der Weihnachtszeit - Schokolade, denn sie beinhaltet ebenfalls Polyphenol!
Gruß
Happy End
In der aktuellen Ausgabe des Wissenschaftsmagazins Nature berichten Roger Corder und Kollegen vom William Harvey Research Institute und der School of Medicine, Queen Mary University of London ihre neuen Erkenntnisse zur gesundheitsfördernden Wirkung des Rotweins. Ihre Entdeckung einiger chemischer Verbindungen, die letztlich Gefäßverengungen verhindern, erklärt ein weiteres Stück des sogenannten "Französischen Paradox".
Gesunde, fettarme Ernährung und Bewegung gelten als allgemein akzeptierte Grundlage zur Vermeidung eines Herzinfarkts. Umso verblüffender war für die Medizin die Erkenntnis, dass die Franzosen statistisch sehr viel weniger Herzinfarkte haben, als scheinbar "gesünder" lebende Nationen (Vgl. Internationale Statistik der Herzerkrankungen). Deswegen sprechen Kardiologen vom "Französischen Paradox". Erklärungen dafür sind der hohe Anteil von Obst und Gemüse in der französischen Küche und vor allem der Alkoholkonsum der Franzosen.
Diverse Studien haben in den vergangenen zehn Jahren gezeigt, dass mäßiger Alkoholkonsum signifikant dazu beiträgt, Herzerkrankungen zu verhindern. Alkohol wirkt positiv auf die Blutfette und die Blutgerinnung. Dadurch kommt es weniger zu Gefäßverengungen in den Gefäßen rund um das Herz, mit dem Effekt der Verminderung koronarer Herzkrankheiten, speziell der Arteriosklerose. Die Mengen des konsumierten Alkohols sollten allerdings sehr klein sein (in etwa Frauen ein Glas Wein am Tag, Männer zwei Glas), am verträglichsten scheint der tägliche Konsum im Zusammenhang mit einer Mahlzeit zu sein. Quartalssaufen z.B. in Form von Exzessen am Wochenende und das kontinuierliche Trinken größerer Alkoholmengen führen zu einer deutlich erhöhten Sterblichkeitsrate, während das "mäßige Saufen" von 1-6 Drinks die Woche statistisch zu einer 40% niedrigeren Sterblichkeitsrate als bei Abstinenzlern führt. Dabei spielt sicher die entspannende Wirkung des Alkoholkonsums auch eine Rolle.
Verschiedene medizinische Studien erwiesen, dass sowohl der Genuss von Bier wie von Wein wie von Schnaps diesen Effekt hat. Trotzdem gilt seit der Antike speziell der Rotwein als herzstärkend, schon 400 v. Chr. verordnete Hippokrates Wein bei Störungen des Herz-Kreislaufsystems. Über 2000 Jahre später empfahl der Chirurg Dr. Christiaan Barnard, der das erste Herz transplantierte, seinen Patienten täglich ein Glas vergorenen Rebensaft. Bislang war aber unklar, was genau in Rotwein besonders gut für das Gefäßsystem ist.
Das Team um Roger Corder hat in Versuchen an Zellkulturen bewiesen, dass im roten Wein der chemische Stoff Polyphenol, der in den Schalen der Trauben und auch in den Kernen vorkommt, das Herz schützt. Bei Rotwein werden die Schalen mitvergoren. Polyphenol sorgt im Körper dafür, dass ein Peptid (Kette von Aminosäuren) namens Endothelin-1 gehemmt wird. Endothelin-1 ist mitverantwortlich für Arteriosklerose, denn er bewirkt, dass sich der Blutdruck erhöht und dass sich die Gefäße verengen. Durch den Genuss von Rotwein, bzw. der darin enthaltenen Polyphenole wird die Synthese von Endothelin-1 in Gefäßen gehemmt. Die Mediziner-Gruppe prüfte 23 verschiedene Rotweine, vier Weißweine und einen Rosé. Dabei zeigte sich, dass nur der Rotwein genügend Polyphenol enthält, um einen schützenden Effekt zu bewirken. Die britischen Ärzte ziehen in ihrem Artikel das Fazit:
Unsere Ergebnisse zeigen, dass spezifische Komponenten des Rotweins zur Prävention der koronaren Herzerkrankung beitragen können. (...) Selbst erstaunlich kleine Mengen von Rotwein unterdrücken die Synthese von Endothelin-1.
Die neuen Befunde der britischen Wissenschaftler werden sicher die Diskussion um die herzstärkenden Eigenschaften des Grünen Tees wieder anheizen. Grüner Tee enthält wie Rotwein die Substanz Polyphenol. Dieser Wirkstoff soll auch maßgeblich für die Hautalterung mitverantwortlich sein. Ein Gläschen Rotwein hilft folglich auch gegen Falten.
Menschen mit Anlage zu Migräne sollten sich aber zurückhalten, denn inzwischen ist nachgewiesen, dass Rotwein diese Kopfschmerzanfälle auslösen kann. Gesund für das Herz und die Gefäße sind aber auch Äpfel, Tomaten, unvergorener Traubensaft und - besonders beruhigend in der Weihnachtszeit - Schokolade, denn sie beinhaltet ebenfalls Polyphenol!
Gruß
Happy End