wird ein möglicher weiterer Anschlag von Al Qaida vollkommen ausgeklammert. Dabei zeigt die Vergangenheit, dass Al Qaida sich zwischen ihren großen Anschlaegen immer Zeit ließ. Sie schlugen immer zu, wenn keiner mehr mit ihnen rechnete und ihre Anschläge wurden immer verherrender. Der nächste Anschlag wird vermutlich atomar ausfallen.
Dann kann man sein Depot aber sofort abhaken !
Man sollte also schon überlegt anlegen und nicht sein ganzes Geld in Aktien stecken. Ein terroristischer Anschlag würde auf einen Schlag unser Vermögen vernichten.
Dazu ein Artikel der heute in der FAZ zu finden ist:
Nuklearschmuggel
Atombombe für Al Qaida?
Von Nikolas Busse, Frankfurt
Schmugglerware im Labor
29. Dezember 2006
Es ist der Albtraum aller Sicherheitsbehörden: Ein Terrorist bringt eine Atombombe in einer westlichen Millionenstadt wie New York zur Explosion. Das Zentrum wäre verwüstet, Hunderttausende auf der Stelle tot, viele Viertel verstrahlt, in den Jahren danach kämen unzählige Strahlentote und Krebspatienten hinzu. Der Schaden für die betroffene Volkswirtschaft würde viele Milliarden Euro betragen, eine globale Rezession wäre nicht auszuschließen. „Die Terroranschläge des 11. September 2001 sähen dagegen wie eine Fußnote der Geschichte aus“, bemerkte vor kurzem der amerikanische Politologe Richard Haass.
Daß solche Schreckensszenarien nicht Hollywood-Drehbüchern entspringen, ist seit Jahren bekannt. In Rußland, das mit 16.000 Atombomben das größte Arsenal auf der Welt unterhält, haben die Behörden im Jahr 2002 zweimal Versuche von Terroristen gestört, ein Nuklearwaffendepot auszukundschaften. Die japanische Sekte Aum Shinrikyo hatte schon 1993 (erfolglos) versucht, in Australien Uran abzubauen, und es hoch anzureichern. Hochangereichertes Uran dient in Atombomben als Sprengstoff.
Zwielichtige Gestalten an Nuklearmaterial interessiert
Solche Rückschläge haben das Interesse zwielichtiger Gestalten an Nuklearmaterial nicht geschmälert. Das amerikanische Heimatschutzministerium hat jetzt eine Statistik veröffentlicht, wonach sich die erkannten Versuche von Nuklearschmuggel (und verwandter krimineller Aktivitäten) in den vergangenen fünf Jahren mehr als verdoppelt hat: Im Jahr 2000 wurden 100 Vorfälle gezählt, 2005 waren es 215.
Die Zunahme dürfte auch darauf zurückzuführen sein, daß die Aufmerksamkeit der Behörden sich erheblich gesteigert hat; so wird in Amerika inzwischen 80 Prozent aller Fracht, die ins Land kommt, nach radioaktivem Material durchsucht. Daß es überhaupt eine nennenswerte Zahl von Vorfällen gibt, zeigt aber, daß sich ein internationaler Schwarzmarkt für gefährliche strahlende Substanzen gebildet hat, auf dem sich auch Terroristen bedienen können.
Atomsprengköpfe aus Plutonium
Tatsächlich sind in den vergangenen Jahren immer wieder Versuche aufgedeckt worden, gerade hochangereichertes Uran oder Plutonium zu verschieben. Plutonium ist der andere Stoff, aus dem Atomsprengköpfe gemacht werden. Nach einer Aufstellung der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) sind zwischen 1993 und 2005 16 Fälle von Schmuggel mit den zwei Substanzen registriert worden. In einigen Fällen wurden sogar Mengen im Kilogrammbereich beschlagnahmt; in anderen handelte es sich um kleinere Proben, die zur Anbahnung größerer Geschäfte dienen sollten. Die größten Vorkommnisse waren die Sicherstellung von 363 Gramm Plutonium am Münchner Flughafen im Jahr 1994 und die Festnahme eines Mannes in Sankt Petersburg im Jahr zuvor, der 2,97 Kilogramm hochangereichertes Uran verkaufen wollte, die er zuvor aus einer Atomanlage gestohlen hatte.
Zum Bau einer Atombombe reichen solche Mengen noch lange nicht aus. Als Faustregel gilt, daß man für eine Kernwaffe mit der Sprengkraft der Hiroshima-Bombe etwa 50 Kilogramm hochangereichertes Uran benötigt; technisch ausgereiftere Modelle benötigen nur die Hälfte oder vier bis zehn Kilogramm Plutonium. Es ist nicht bekannt, daß es einer Terroristengruppe bisher gelungen ist, solche Mengen zusammenzukaufen. Der nukleare Schwarzmarkt scheint derzeit ohnehin mehr ein Verkäufer- als ein Käufermarkt zu sein: Soweit Motive bekannt würden, sei in der Regel Profitgier die treibende Kraft der Geschäfte, heißt es bei der IAEA.
Beschaffung von hochangereichertem Uran
Trotzdem nimmt kein Fachmann den Nuklearschmuggel auf die leichte Schulter. Charles Ferguson vom „Council on Foreign Relations“, einem bekannten Forschungsinstitut in New York, hat in einer Studie festgestellt, daß die Beschaffung von genug hochangereichertem Uran die einzige Hürde sei, die Terroristen zu überwinden hätten, wenn sie in den Besitz einer Atombombe kommen wollten. Da ihr Sprengsatz nicht modernen militärischen Anforderungen entsprechen müsse, könnten sie auch ohne Hilfe staatlicher Stellen eine einfache Kernwaffe herstellen.
An Vorräten des brisanten Materials herrscht kein Mangel: Weltweit gibt es etwa 1.850 Tonnen hochangereichertes Uran, gelagert vor allem in den Militäreinrichtungen der Kernwaffenstaaten. Hinzu kommen mehr als 40 Länder mit zivilen Nuklearprogrammen, in denen angereichertes Uran anfällt. Nicht überall sind die Sicherheitsvorkehrungen so scharf wie in Amerika oder Europa, nicht überall die Mitarbeiter unbestechlich. Rußland und Pakistan gelten als die Länder, in denen illegales Nuklearmaterial gegen Geld am leichtesten zu beschaffen sein dürfte.
Pakistan gilt als Risikoland
Andere Wege zur Bombe dürften Terroristen dagegen auf absehbare Zeit versperrt bleiben. Daß sie selbst hochangereichertes Uran oder Plutonium herstellen könnten, gilt als sehr unwahrscheinlich, weil dazu große und komplexe Anlagen notwendig sind. Fertige Waffen zu stehlen oder zu kaufen, dürfte ebenfalls schwierig sein. Einer Regierung, die Atomwaffen weitergibt, drohen härteste Sanktionen; zudem sind die nuklearen Arsenale in den meisten Ländern bestens bewacht, die Waffen zusätzlich über ausgefeilte Codes gesichert. Nur Pakistan gilt in dieser Hinsicht als Risiko, unter anderem, weil ein islamistischer Putsch in diesem Land nie ganz ausgeschlossen werden kann.
Mit dem Nuklearschmuggel ist aber noch eine andere, wahrscheinlich sogar unmittelbarere Gefahr verbunden: Beim Großteil der registrierten Vorfälle handelt es sich um illegalen Handel mit schwach strahlendem Material. Dieses kann ohne großes Fachwissen zum Bau sogenannter „schmutziger Bomben“ verwendet werden - konventionelle Sprengsätze, die mit radioaktivem Substanzen versetzt werden, etwa in Pulverform. Das ergibt keine Massenvernichtungswaffen, eingesetzt wie Autobomben könnten solche Bomben aber erheblichen Schaden und vor allem große Panik hervorrufen. Nach einer Modellrechnung der Zeitschrift „Scientific American“ wäre nach einem Attentat mit einer größeren Menge Cäsium 137 in einer Großstadt eine Fläche von bis zu einigen hundert Quadratkilometern so stark verseucht, daß sie nach den Richtlinien der amerikanischen Unmweltschutzbehörde unbewohnbar wäre.
Text: F.A.Z., 29.12.2006, Nr. 302 / Seite 1
Dann kann man sein Depot aber sofort abhaken !
Man sollte also schon überlegt anlegen und nicht sein ganzes Geld in Aktien stecken. Ein terroristischer Anschlag würde auf einen Schlag unser Vermögen vernichten.
Dazu ein Artikel der heute in der FAZ zu finden ist:
Nuklearschmuggel
Atombombe für Al Qaida?
Von Nikolas Busse, Frankfurt
Schmugglerware im Labor
29. Dezember 2006
Es ist der Albtraum aller Sicherheitsbehörden: Ein Terrorist bringt eine Atombombe in einer westlichen Millionenstadt wie New York zur Explosion. Das Zentrum wäre verwüstet, Hunderttausende auf der Stelle tot, viele Viertel verstrahlt, in den Jahren danach kämen unzählige Strahlentote und Krebspatienten hinzu. Der Schaden für die betroffene Volkswirtschaft würde viele Milliarden Euro betragen, eine globale Rezession wäre nicht auszuschließen. „Die Terroranschläge des 11. September 2001 sähen dagegen wie eine Fußnote der Geschichte aus“, bemerkte vor kurzem der amerikanische Politologe Richard Haass.
Daß solche Schreckensszenarien nicht Hollywood-Drehbüchern entspringen, ist seit Jahren bekannt. In Rußland, das mit 16.000 Atombomben das größte Arsenal auf der Welt unterhält, haben die Behörden im Jahr 2002 zweimal Versuche von Terroristen gestört, ein Nuklearwaffendepot auszukundschaften. Die japanische Sekte Aum Shinrikyo hatte schon 1993 (erfolglos) versucht, in Australien Uran abzubauen, und es hoch anzureichern. Hochangereichertes Uran dient in Atombomben als Sprengstoff.
Zwielichtige Gestalten an Nuklearmaterial interessiert
Solche Rückschläge haben das Interesse zwielichtiger Gestalten an Nuklearmaterial nicht geschmälert. Das amerikanische Heimatschutzministerium hat jetzt eine Statistik veröffentlicht, wonach sich die erkannten Versuche von Nuklearschmuggel (und verwandter krimineller Aktivitäten) in den vergangenen fünf Jahren mehr als verdoppelt hat: Im Jahr 2000 wurden 100 Vorfälle gezählt, 2005 waren es 215.
Die Zunahme dürfte auch darauf zurückzuführen sein, daß die Aufmerksamkeit der Behörden sich erheblich gesteigert hat; so wird in Amerika inzwischen 80 Prozent aller Fracht, die ins Land kommt, nach radioaktivem Material durchsucht. Daß es überhaupt eine nennenswerte Zahl von Vorfällen gibt, zeigt aber, daß sich ein internationaler Schwarzmarkt für gefährliche strahlende Substanzen gebildet hat, auf dem sich auch Terroristen bedienen können.
Atomsprengköpfe aus Plutonium
Tatsächlich sind in den vergangenen Jahren immer wieder Versuche aufgedeckt worden, gerade hochangereichertes Uran oder Plutonium zu verschieben. Plutonium ist der andere Stoff, aus dem Atomsprengköpfe gemacht werden. Nach einer Aufstellung der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) sind zwischen 1993 und 2005 16 Fälle von Schmuggel mit den zwei Substanzen registriert worden. In einigen Fällen wurden sogar Mengen im Kilogrammbereich beschlagnahmt; in anderen handelte es sich um kleinere Proben, die zur Anbahnung größerer Geschäfte dienen sollten. Die größten Vorkommnisse waren die Sicherstellung von 363 Gramm Plutonium am Münchner Flughafen im Jahr 1994 und die Festnahme eines Mannes in Sankt Petersburg im Jahr zuvor, der 2,97 Kilogramm hochangereichertes Uran verkaufen wollte, die er zuvor aus einer Atomanlage gestohlen hatte.
Zum Bau einer Atombombe reichen solche Mengen noch lange nicht aus. Als Faustregel gilt, daß man für eine Kernwaffe mit der Sprengkraft der Hiroshima-Bombe etwa 50 Kilogramm hochangereichertes Uran benötigt; technisch ausgereiftere Modelle benötigen nur die Hälfte oder vier bis zehn Kilogramm Plutonium. Es ist nicht bekannt, daß es einer Terroristengruppe bisher gelungen ist, solche Mengen zusammenzukaufen. Der nukleare Schwarzmarkt scheint derzeit ohnehin mehr ein Verkäufer- als ein Käufermarkt zu sein: Soweit Motive bekannt würden, sei in der Regel Profitgier die treibende Kraft der Geschäfte, heißt es bei der IAEA.
Beschaffung von hochangereichertem Uran
Trotzdem nimmt kein Fachmann den Nuklearschmuggel auf die leichte Schulter. Charles Ferguson vom „Council on Foreign Relations“, einem bekannten Forschungsinstitut in New York, hat in einer Studie festgestellt, daß die Beschaffung von genug hochangereichertem Uran die einzige Hürde sei, die Terroristen zu überwinden hätten, wenn sie in den Besitz einer Atombombe kommen wollten. Da ihr Sprengsatz nicht modernen militärischen Anforderungen entsprechen müsse, könnten sie auch ohne Hilfe staatlicher Stellen eine einfache Kernwaffe herstellen.
An Vorräten des brisanten Materials herrscht kein Mangel: Weltweit gibt es etwa 1.850 Tonnen hochangereichertes Uran, gelagert vor allem in den Militäreinrichtungen der Kernwaffenstaaten. Hinzu kommen mehr als 40 Länder mit zivilen Nuklearprogrammen, in denen angereichertes Uran anfällt. Nicht überall sind die Sicherheitsvorkehrungen so scharf wie in Amerika oder Europa, nicht überall die Mitarbeiter unbestechlich. Rußland und Pakistan gelten als die Länder, in denen illegales Nuklearmaterial gegen Geld am leichtesten zu beschaffen sein dürfte.
Pakistan gilt als Risikoland
Andere Wege zur Bombe dürften Terroristen dagegen auf absehbare Zeit versperrt bleiben. Daß sie selbst hochangereichertes Uran oder Plutonium herstellen könnten, gilt als sehr unwahrscheinlich, weil dazu große und komplexe Anlagen notwendig sind. Fertige Waffen zu stehlen oder zu kaufen, dürfte ebenfalls schwierig sein. Einer Regierung, die Atomwaffen weitergibt, drohen härteste Sanktionen; zudem sind die nuklearen Arsenale in den meisten Ländern bestens bewacht, die Waffen zusätzlich über ausgefeilte Codes gesichert. Nur Pakistan gilt in dieser Hinsicht als Risiko, unter anderem, weil ein islamistischer Putsch in diesem Land nie ganz ausgeschlossen werden kann.
Mit dem Nuklearschmuggel ist aber noch eine andere, wahrscheinlich sogar unmittelbarere Gefahr verbunden: Beim Großteil der registrierten Vorfälle handelt es sich um illegalen Handel mit schwach strahlendem Material. Dieses kann ohne großes Fachwissen zum Bau sogenannter „schmutziger Bomben“ verwendet werden - konventionelle Sprengsätze, die mit radioaktivem Substanzen versetzt werden, etwa in Pulverform. Das ergibt keine Massenvernichtungswaffen, eingesetzt wie Autobomben könnten solche Bomben aber erheblichen Schaden und vor allem große Panik hervorrufen. Nach einer Modellrechnung der Zeitschrift „Scientific American“ wäre nach einem Attentat mit einer größeren Menge Cäsium 137 in einer Großstadt eine Fläche von bis zu einigen hundert Quadratkilometern so stark verseucht, daß sie nach den Richtlinien der amerikanischen Unmweltschutzbehörde unbewohnbar wäre.
Text: F.A.Z., 29.12.2006, Nr. 302 / Seite 1