Vodafone-Mannesmann Skandal: IG-Metall-Chef Zwickel steckt tief drin
IG-Metall-Chef Klaus Zwickel hat erstmals eingestanden, mit seiner Stimmenthaltung bei der Vergabe von Millionen-Zahlungen an Spitzenmanager von Mannesmann "Fehler" gemacht zu haben. In einem Interview mit dem Hamburger Magazin 'Stern', das erst am Donnerstag veröffentlicht wird, sagte Zwickel: "Ja, da habe ich einen Fehler gemacht. Es wäre richtiger gewesen, wenn ich damals nein gesagt hätte. Heute würde ich mich anders verhalten. Dann hätte ich mir im übrigen diesen ganzen Ärger erspart." Nach der Übernahme von Mannesmann durch das britische Mobilfunkunternehmen Vodafone im Februar 2000 waren insgesamt 160 Millionen Mark an aktive und ehemalige Mannesmann-Manager geflossen.
Dem damaligen Unternehmenschef Klaus Esser wurden allein rund 60 Millionen Mark zugesprochen. Zwickel saß in einem Aufsichtsratsausschuss, der diese Zahlungen bewilligte. Mittlerweile ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen Zwickel und neun andere Personen wegen des Verdachts der Untreue. Zwickel sagte, er müsse mit dem Vorwurf leben, nicht konsequent genug gegen die hohen Zahlungen vorgegangen zu sein. Er habe angeblich geglaubt, seine Stimmenthaltung würde "als Missfallensvotum" genügen.
Der IG-Metall-Chef räumte in dem Stern-Gespräch indirekt ein, die Öffentlichkeit getäuscht zu haben, als er am 18. Februar 2000 verbreiten ließ, er sei mit den Zahlungen nicht befasst gewesen. Zwickel: "Ich muss in der Tat gegen uns gelten lassen, dass (...) diese Pressemeldung den falschen Eindruck erweckt hat - wenn auch ohne böse Absicht -, als sei ich an diesen Dingen nicht beteiligt gewesen". Richtig sei, dass sich der Mannesmann-Aufsichtsratsausschuss am 4. und 17. Februar damit befasst und am 28. Februar endgültig darüber entschieden habe. Auf den Vorwurf, er habe genug Zeit gehabt, die Dinge richtig zu stellen, räumte Zwickel ein: "Ja, im nachhinein sage ich auch, es wäre richtig gewesen, das zu korrigieren."
Zwickel steht nach wie vor zu seiner damaligen Aussage, dass die Prämien-Zahlungen "unanständig hoch und für keinen Arbeitnehmer mehr nachvollziehbar" seien. Der Fall Mannesmann sei ein Anlass, über das System der hohen Vorstands-Bezüge nachzudenken. Zwickel beteuerte in dem Stern-Interview, gegen keine Gesetze verstoßen oder sich sonst wie schädlich gegenüber dem Unternehmen Mannesmann oder der Öffentlichkeit verhalten zu haben. Er habe sich nicht persönlich bereichert: "Überhaupt nicht. Null." Von daher sehe er keine Veranlassung, von seinem Posten als IG-Metall-Chef zurückzutreten. (as)
[Tue, 28.08.2001] - © 2001 de.internet.com
IG-Metall-Chef Klaus Zwickel hat erstmals eingestanden, mit seiner Stimmenthaltung bei der Vergabe von Millionen-Zahlungen an Spitzenmanager von Mannesmann "Fehler" gemacht zu haben. In einem Interview mit dem Hamburger Magazin 'Stern', das erst am Donnerstag veröffentlicht wird, sagte Zwickel: "Ja, da habe ich einen Fehler gemacht. Es wäre richtiger gewesen, wenn ich damals nein gesagt hätte. Heute würde ich mich anders verhalten. Dann hätte ich mir im übrigen diesen ganzen Ärger erspart." Nach der Übernahme von Mannesmann durch das britische Mobilfunkunternehmen Vodafone im Februar 2000 waren insgesamt 160 Millionen Mark an aktive und ehemalige Mannesmann-Manager geflossen.
Dem damaligen Unternehmenschef Klaus Esser wurden allein rund 60 Millionen Mark zugesprochen. Zwickel saß in einem Aufsichtsratsausschuss, der diese Zahlungen bewilligte. Mittlerweile ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen Zwickel und neun andere Personen wegen des Verdachts der Untreue. Zwickel sagte, er müsse mit dem Vorwurf leben, nicht konsequent genug gegen die hohen Zahlungen vorgegangen zu sein. Er habe angeblich geglaubt, seine Stimmenthaltung würde "als Missfallensvotum" genügen.
Der IG-Metall-Chef räumte in dem Stern-Gespräch indirekt ein, die Öffentlichkeit getäuscht zu haben, als er am 18. Februar 2000 verbreiten ließ, er sei mit den Zahlungen nicht befasst gewesen. Zwickel: "Ich muss in der Tat gegen uns gelten lassen, dass (...) diese Pressemeldung den falschen Eindruck erweckt hat - wenn auch ohne böse Absicht -, als sei ich an diesen Dingen nicht beteiligt gewesen". Richtig sei, dass sich der Mannesmann-Aufsichtsratsausschuss am 4. und 17. Februar damit befasst und am 28. Februar endgültig darüber entschieden habe. Auf den Vorwurf, er habe genug Zeit gehabt, die Dinge richtig zu stellen, räumte Zwickel ein: "Ja, im nachhinein sage ich auch, es wäre richtig gewesen, das zu korrigieren."
Zwickel steht nach wie vor zu seiner damaligen Aussage, dass die Prämien-Zahlungen "unanständig hoch und für keinen Arbeitnehmer mehr nachvollziehbar" seien. Der Fall Mannesmann sei ein Anlass, über das System der hohen Vorstands-Bezüge nachzudenken. Zwickel beteuerte in dem Stern-Interview, gegen keine Gesetze verstoßen oder sich sonst wie schädlich gegenüber dem Unternehmen Mannesmann oder der Öffentlichkeit verhalten zu haben. Er habe sich nicht persönlich bereichert: "Überhaupt nicht. Null." Von daher sehe er keine Veranlassung, von seinem Posten als IG-Metall-Chef zurückzutreten. (as)
[Tue, 28.08.2001] - © 2001 de.internet.com