IfW hebt Wachstumsprognose für 2004 an

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IfW hebt Wachstumsprognose für 2004 an

 
18.06.04 07:55
Kiel (dpa) - Wegen der positiven Exportzahlen hat das Institut für Weltwirtschaft (IfW) als erstes der sechs führenden deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute seine Wachstumsprognose für 2004 angehoben.

Die Kieler Forscher rechnen für Deutschland nunmehr mit 1,8 Prozent, nachdem sie ihre Prognose im März auf 1,6 Prozent gesenkt hatten. Auch für 2005 ist das IfW mit einem Zuwachs von 1,3 Prozent beim Bruttoinlandsprodukt (BIP) nun etwas optimistischer, nachdem es zuvor 1,2 Prozent prognostiziert hatte.

Doch diese «mäßige Erholung» gebe keinen Anlass zur Entwarnung, sagte der Leiter der IfW-Konjunkturabteilung, Joachim Scheide, in einem dpa-Gespräch. Schwachpunkt bleibe die schleppende Binnennachfrage.

«Die Revision beruht vor allem auf guten Exportdaten», erläuterte Scheide. Impulsgeber seien dabei eine insgesamt beschleunigte Konjunktur im Euroraum sowie das Wegfallen der «dämpfenden Wirkungen» der Euro-Aufwertung.

Scheide erwartet jedoch, dass die Weltwirtschaft bereits in diesem Jahr etwas an Fahrt verlieren wird: «Dann werden auch Impulse aus dem Ausland für Deutschland weniger werden und eine wichtige Stütze der Konjunktur bricht weg.» Allerdings hob das IfW seine Wachstumsprognose für die US-Wirtschaft für 2004 an: von 4,5 Prozent im März auf 4,9 Prozent.

Belastend für Deutschland wie für die Weltwirtschaft wirken nach Einschätzung der Forscher insbesondere die hohen Ölpreise und die Verteuerung der Rohstoffe insgesamt. Zwar sei der «zyklische Höhepunkt» bei den Preisen überschritten und bis Jahresende sei ein Rohölpreis von etwa 32 Dollar je Barrel (150 Liter) zu erwarten. Doch zugleich stehe fest: «Im Sommerhalbjahr 2004 wird die Zunahme der Binnennachfrage durch den Ölpreisanstieg etwas gebremst.» Das IfW erwartet zudem wenig Bewegung auf dem deutschen Arbeitsmarkt: 2004 rechnen die Forscher mit 4,351 Millionen Arbeitslosen, 2005 mit 4,317 Millionen.

Im Inland stockten weiterhin Nachfrage und Konsum. «Hier sehen wir noch keine kräftige Belebung und erwarten sie auch nicht in diesem Jahr», sagte Scheide. «Es ist kein Überschwappen der guten Exportkonjunktur auf Deutschland zu erwarten.» Würde aus der Prognose für 2004 noch die relativ hohe Zahl der Arbeitstage herausgerechnet, bliebe beim BIP sogar nur ein Plus von 1,2 Prozent. Scheide mahnte weitere Reformen an, um die Konjunktur im Inland anzukurbeln. Der Staat müsse «wirklich Ernst machen mit dem Subventionsabbau» und die rot-grüne Bundesregierung an ihrem Sparkurs festhalten.
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ZEW signalisiert vorsichtigen Optimismus

 
22.06.04 14:14
Die Chancen auf eine weitere wirtschaftliche Erholung in Deutschland haben sich im Juni einer Umfrage unter Finanzmarktexperten zufolge zum ersten Mal in diesem Jahr wieder leicht erhöht.

Der Saldo der Konjunkturerwartungen in der monatlichen Umfrage des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) unter Analysten und institutionellen Anlegern sei auf 47,4 von 46,4 Punkten gestiegen, teilte das ZEW am Dienstag mit. Volkswirte hatten mit einem Anstieg auf knapp 48 Zähler gerechnet. Seit Januar hatten die Befragten ihre Konjunkturerwartungen kontinuierlich heruntergeschraubt.

Die gegenwärtige Lage bewerteten die Finanzmärkte mit etwas weniger Pessimismus; der entsprechende Index stieg auf minus 69,8 von minus 75,9 Zählern im Mai. Das Barometer für die weitere wirtschaftliche Entwicklung in der Euro-Zone stieg im Juni auf 56,8 Zähler von 59,2 Punkten.

„Das Ergebnis ist enttäuschend", erklärte ZEW-Chef Wolfgang Franz. Die Hoffnungen auf einen deutlichen Aufschwung hätten sich nicht erfüllt, „obwohl einige realwirtschaftliche Daten in Richtung einer konjunkturellen Erholung deuten".

Dax fast ohne Reaktion

Der Dax zeigt sich am Vormittag unbeeindruckt vom leicht gestiegenen ZEW-Index. Gegen 11.15 Uhr steht er bei 3.978 Punkten, und damit lediglich einen Punkt höher als vor Bekanntgabe des Index. „Die Abweichungen von den Erwartungen waren nicht groß genug, um dem Markt wirklich Impulse zu geben. Außerdem wartet derzeit ohnehin jeder auf die Zins-Entscheidung der USA in der kommenden Woche. Vorher will sich niemand festlegen", sagte ein Aktienhändler.

„Eingepreist“

Ein anderer kommentierte: „Die Daten sind im Rahmen der Erwartung ausgefallen.“ Posiitv sei, daß sich die Erwarungshaltungen weiter verbessert hätten. Dies allerdings sei am Markt bereits eingepreist.

Bernd Weidensteiner von der DZ Bank nannte es positiv, daß im Juni der Abwärtstrend gestoppt wurde. Auf die Stimmung drückten seiner Ansicht nach neben dem hohen Ölpreis und der Unsicherheit über den Fortgang der Reformen auch die in den Vorjahren öfter enttäuschten Wachstumshoffnungen: „Ein gebranntes Kind scheut das Feuer, das gilt auch für Analysten.“

„Stabil auf dem Erholungspfad“

Jan-Paul Ritscher von der HSH Nordbank rechnete damit, daß auch die Erwartungskomponente im Ifo-Geschäftsklimaindex anziehen wird, der am Freitag veröffentlicht wird. „Wir befinden uns zunehmend stabil auf dem Erholungspfad.“ Die Skepsis für die deutsche Wirtschaft sei verfrüht gewesen, da die Rahmenbedingungen und die Daten aufwärtsgerichtet seien: „Es gibt keinen greifbaren Anhaltspunkt für ein Abknicken der Konjunktur zum Jahresende.“

Das ZEW befragt jeden Monat gut 300 Analysten und institutionelle Anleger zu ihren mittelfristigen Erwartungen zu Konjunktur, Zinsen, Aktien- und Wechselkursen. Der Saldo der Konjunkturerwartungen gibt die Differenz der positiven und negativen Einschätzungen für die Wirtschaftsentwicklung auf Sicht von sechs Monaten wider.

Text: FAZ.NET  
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IWH erhöht ebenfalls Wachstumsprognose

 
29.06.04 19:25
Wie bereits andere Institute hat auch das Institut für Wirtschaftsforschung in Halle (IWH) seine Prognose für das deutsche Wirtschaftswachstum in diesem Jahr leicht erhöht.

Angesichts des boomenden Exports werde die Wirtschaftsleistung in diesem Jahr voraussichtlich um 1,8 Prozent steigen, hieß es in der am Dienstag veröffentlichten IWH-Prognose. Das Exportwachstum veranschlagt das IWH in diesem Jahr mit 9,8 Prozent.

Auch im weiteren Verlauf dieses Jahres werde der Exportanstieg kräftig bleiben, da der Auftrieb der Weltwirtschaft anhalten und die deutsche Wirtschaft nach der Korrektur der jüngsten Euro-Aufwertung an preislicher Wettbewerbsfähigkeit hinzugewinnen werde.

Die wirtschaftliche Erholung in  Deutschland hänge aber mehr noch als im Euro-Raum vor allem vom Aufschwung im Ausland ab. Daneben werde die EU-Osterweiterung Exporten wie Importen zusätzliche Impulse verleihen.

Auch 2005 kein deutlicher Wachstumsschub absehbar

Doch trotz der erwarteten konjunkturellen Beschleunigung zeichne sich für 2004 und 2005 noch kein Durchbruch zu mehr Wachstum und Beschäftigung ab, hieß es weiter. Die Arbeitslosigkeit gehe nur geringfügig zurück. 2004 werde es 4,33 Millionen Arbeitslose geben.

Erst im kommenden Jahr steige die Zahl der Erwerbstätigen im Zusammenhang mit der sich fortsetzenden konjunkturellen Aufwärtsbewegung um 200.000, so daß die Arbeitslosenquote bei einer ganz leicht sinkenden Zahl von Arbeitslosen auf 10 Prozent zurückgehe. Die Zahl der Arbeitslosen sieht das IWH 2005 bei 4,27 Millionen.

Exportboom stimmt Wirtschaftsforscher optimistischer

Im März hatte das IWH seine Prognose für dieses Jahr leicht auf 1,5 Prozent gesenkt. Diese Rate hatten auch die sechs führenden Institute Ende April in ihrem gemeinsamen Frühjahrsgutachten vorausgesagt.

Wegen des Exportbooms hatten in den vergangenen Wochen bereits das Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) und das Münchner Ifo-Institut ihre Prognosen auf 1,8 beziehungsweise 1,7 Prozent erhöht. Auch in anderen Instituten wird über eine Korrektur nach oben nachgedacht.

Text: FAZ.NET  
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IWF: Kräftige Wirtschaftsbelebung in Deutschland

 
05.07.04 22:58
Forscher sagen kräftige Wirtschaftsbelebung voraus

Berlin/Düsseldorf (AP) Mit der Konjunktur geht es laut Expertenansicht nun noch deutlicher nach oben: Laut «Berliner Zeitung» wird das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin seine Konjunkturschätzung am (morgigen) Dienstag korrigieren. Demnach rechnen die Ökonomen jetzt fürs laufende Jahr mit einem realen Wirtschaftswachstum von 1,8 Prozent und für 2005 von 2,1 Prozent. Ebenso wolle der Internationale Währungsfonds (IWF) seine Wachstumsprognose nach oben revidieren, berichtete das «Handelsblatt».

Das DIW hatte bislang für 2004 und 2005 eine Wachstumsrate von je 1,4 Prozent angenommen. Grund für die kräftige Aufwärtskorrektur ist dem Bericht zufolge der starke Aufschwung der Weltwirtschaft. Dieser werde nach Einschätzung der DIW-Experten sehr starke deutsche Exportzahlen zur Folge haben. Dagegen werde die Binnennachfrage weiterhin schwach ausgeprägt bleiben, hier seien kaum Impulse zu erwarten.

Allerdings machen die Experten des DIW mit Blick auf den Arbeitsmarkt noch keine Hoffnungen auf eine durchgreifende Besserung. Es sei aber immerhin mit einer leichten Belebung zu rechnen. Den starken Aufschwung der Weltwirtschaft habe man bisher unterschätzt, zitiert die Zeitung die Forscher.

Gleich lautend sieht der IWF dem Bericht zufolge für 2004 nun ein Wirtschaftswachstum von 1,8 Prozent, 0,2 Prozentpunkte mehr als noch im April vorausgesagt. Für 2005 rechne der IWF mit einem Wachstum von etwa zwei Prozent gegenüber der Frühjahrsprognose von 1,9 Prozent. Als Grund für die verbesserten Werte gebe der Fonds die starke Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands im internationalen Handel sowie die unverändert hohe globale Nachfrage an. Davon profitiere vor allem der Export. 2005 würden die Exporte laut IWF-Erwartung in höherem Maße auf die Inlandsnachfrage überschwappen, berichtet die Zeitung.

Die Agenda 2010 werde zwar als wichtiger Schritt gelobt, der IWF verlange aber weitere Reformen, vor allem Änderungen bei der Wochen- und Lebensarbeitszeit. Die IWF-Experten begrüßten ausdrücklich die von Siemens kürzlich beschlossene Ausweitung der Wochenarbeitszeit ohne Lohnausgleich als positives Element in der Diskussion, schreibt die Zeitung.

de.news.yahoo.com/040705/12/43r9c.html
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EU-Kommission erwartet stärkeres Wachstum

 
06.07.04 08:55
Die EU-Kommission präsentierte in Brüssel ihren Quartalsbericht und ist optimistisch, dass die Wirtschaft in der Eurozone im laufenden Jahr stärker wachsen könnte als bisher angenommen.

Infolge der verbesserten Stimmung könnte das Wachstum in 2004 nach Aussage von EU-Währungskommissar Joaquin Almunia höher sein als die im Frühjahr prognostizierten 1,7 Prozent. Zudem bewirke der weltweit robuste Handel eine Stärkung der Exporte.

Für den Ausblick für 2005 gebe es aber weiterhin Unsicherheiten. Ein Risikofaktor stellen die steigenden Ölpreise dar. Zwar könne die bisherige Preisentwicklung die Konjunktur nur in geringem Maße dämpfen, sollte sich der Aufwärtstrend aber fortsetzen, könnte dies das Geschäftsklima sowie das Verbrauchervertrauen beeinträchtigen und der europäischen Wirtschaft starken Schaden zufügen.  
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Industrieproduktion steigt überraschend kräftig

 
09.07.04 08:36

Berlin (ddp). Die Hoffnung auf eine Konjunkturerholung in Deutschland wird jetzt mehr und mehr von harten Fakten untermauert. Zur Überraschung von Bankenvolkswirten legte die Industrieproduktion im Mai erneut deutlich zu. Weil die Unternehmen schon im April mehr produziert haben als erwartet und auch die Auftragsbücher gut gefüllt sind, rechnen die Experten nun mit einer Fortsetzung des Aufwärtstrends. Auch die EZB äußerte sich optimistisch zum Konjunkturverlauf in den Euro-Ländern. Bereits Anfang der Woche hatten mehrere Forschungsinstitute ihre Prognosen deutlich nach oben korrigiert.

In den Unternehmen der Industrie, der Energieerzeugung und des Bauhauptgewerbes sei die Produktion gegenüber April um 1,1 Prozent gestiegen, teilte das Bundeswirtschaftsministerium am Donnerstag in Berlin mit. Volkswirte hatten lediglich mit einem Produktionsanstieg um 0,2 Prozent gerechnet. Im Vormonat hatte die Erzeugung im Produzierenden Gewerbe um 1,4 Prozent zugelegt. Den deutlichsten Anstieg verzeichneten die Industrieunternehmen mit plus 1,2 Prozent. Im Energiesektor kletterte die Erzeugung um 0,8 Prozent, während die Baubranche einen Rückgang um 0,4 Prozent verbuchte.

Angesichts dieser Daten gehen die Commerzbank-Volkswirte Ralph Solveen und Elisabeth Andreae jetzt davon aus, dass die deutsche Wirtschaft im zweiten Quartal ähnlich stark wächst wie in den ersten drei Monaten 2004, als die Wirtschaftsleistung um 0,4 Prozent zulegte. Die Produktionszahlen verstärkten den positiven Eindruck, den bereits die Daten zum Auftragseingang am Vortag hinterlassen hätten, sagten die Bankenvolkswirte. Auf Monatssicht hatten die Bestellungen im Mai um 1,6 Prozent zugelegt.

Auch für den Euroraum stehen die Zeichen nach Einschätzung der Europäischen Zentralbank (EZB) weiter auf Konjunkturerholung. Die Voraussetzungen seien gut, dass die Wirtschaft an Fahrt gewinne, heißt es im Juni-Monatsbericht der Notenbank. Konjunkturmotor sei nach wie vor die starke Weltwirtschaft, von der die Ausfuhren profitierten. Als Gefahr für den Aufschwung nennt die EZB die hohen Ölpreise und indirekt das hohe US-Leistungsbilanzdefizit.

Nachdem zu Wochenbeginn auch das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung und der Internationale Währungsfonds ihre Prognosen angehoben haben, gehen die meisten Experten jetzt für 2004 von einem Wirtschaftswachstum von knapp unter zwei Prozent aus. Einen Anstieg des Bruttoinlandsprodukts in dieser Größenordnung erwartet auch die Bundesregierung. Impulsgeber ist nach übereinstimmender Bewertung der Export. ddp.vwd/pon/hwa

de.news.yahoo.com/040708/336/43wwm.html  
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ZEW-Konjunkturerwartungen steigen im Juli

 
20.07.04 14:22
MANNHEIM (dpa-AFX) - Die Aussichten auf eine Konjunkturerholung in Deutschland haben sich nach Einschätzung von Finanzexperten im Juli überraschend aufgehellt. Nach der am Dienstag in Mannheim veröffentlichten monatlichen Umfrage des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) ist der Index der Konjunkturerwartungen von 47,4 Punkten im Vormonat auf 48,4 Punkte gestiegen. Von AFX News befragte Volkswirte hatten zuvor einen Rückgang auf 46,8 Punkte erwartet.

STARKE EXPORTNACHFRAGE

Vor allem die starke Exportnachfrage ist nach Einschätzung des ZEW-Präsidenten, Wolfgang Franz, für den Anstieg der ZEW-Konjunkturerwartungen verantwortlich. "Tatsächlich ist der Anstieg des Indikators wohl insbesondere auf die erneut sehr starke Exportnachfrage in Deutschland dank des kräftigen weltweiten Konjunkturaufschwungs zurückzuführen", sagte Franz am Dienstag in Mannheim.

"Auch die Stabilisierung auf dem Arbeitsmarkt könnte sich positiv ausgewirkt haben." Ohne eine deutliche Belebung der Binnennachfrage werde jedoch kein größerer Optimismus unter den Experten aufkommen. Zudem wirkten sich der hohe Ölpreis und der wieder schwächelnde US-Dollar belastend auf die Wirtschaft aus. Die aktuelle Konjunkturlage beurteilten die Experten im Juli wieder etwas positiver. Der entsprechende Indikator stieg vom minus 69,8 Punkte auf 69,3 Punkte.  
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Ifo-Index steigt im Juli unerwartet stark

 
28.07.04 08:52
Die Wirtschaft kommt in Stimmung

Ifo-Geschäftsklima-Index steigt im Juli unerwartet stark – jetzt gewinnt die Konjunktur an Kraft, sagen Fachleute

Berlin/Frankfurt am Main - Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich im Juli stärker verbessert als erwartet. Der Geschäftsklima-Index legte von 94,6 auf 95,6 Punkte zu, teilte das Ifo-Institut am Dienstag in München mit. Die Unternehmen beurteilten sowohl ihre aktuelle Lage als auch ihre Aussichten besser. Die Bundesbank korrigierte ihre Prognose für das Wirtschaftswachstum von 1,6 auf bis zu 1,8 Prozent nach oben. Auch in Europa dürfte der Aufwärtstrend anhalten, prognostiziert die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). Die Börse reagierte mit Kursaufschlägen, der Deutsche Aktienindex Dax gewann 1,64 Prozent auf 3814 Punkte.

Der Ifo-Index gilt als das wichtigste Barometer für die wirtschaftliche Entwicklung hier zu Lande. Per Umfrage ermittelt das Institut allmonatlich die Geschäftslage bei rund 7000 Unternehmen und ihre Erwartungen für das kommende Halbjahr. Nimmt der Klima-Index dreimal in Folge ab oder zu, sprechen Fachleute von einer konjunkturellen Trendwende. Im Mai und Juni war er zurückgegangen. Ein Rückgang auch im Juli wäre also ein Signal für das Ende des Aufschwungs gewesen.

„Die Umfrageergebnisse sprechen für eine Fortsetzung der konjunkturellen Aufwärtsentwicklung im zweiten Halbjahr“, sagte Hans-Werner Sinn, Chef des Ifo-Instituts. Alle Branchen mit Ausnahme des Baugewerbes äußerten sich zuversichtlicher. Am stärksten verbesserte sich die Stimmung im Großhandel. Als „Lichtblick“ bezeichnete Sinn auch die Entwicklung im Einzelhandel. Das deute auf eine leichte Verbesserung der schwachen Binnenkonjunktur hin. Der Aufschwung wird seit Jahresanfang vom boomenden Export getragen. Der Konsum der Verbraucher und die Investitionen von Firmen im Inland hingegen waren nahezu unverändert schlecht.

Holger Schmieding, Europa-Chefvolkswirt der Bank of America, nannte die Ifo-Zahlen ein „gutes Zeichen“. Sie sprächen dafür, dass die Erholung auch im kommenden Jahr nicht abreißen werde, sagte er dem Tagesspiegel. Einen Boom dürfe man allerdings nicht erwarten. Nach den zuletzt stark gewachsenen Auftragseingängen der Industrie und der hohen Exportnachfrage nimmt auch bei der Deutschen Bundesbank der Optimismus zu. Deren Präsident Axel Weber korrigierte die Wachstumsprognose für dieses Jahr von bislang 1,6 auf knapp 1,8 Prozent nach oben. Diesen Schritt hatten zuvor bereits der Sachverständigenrat und mehrere Forschungsinstitute unternommen. Das Tempo der wirtschaftlichen Erholung sei „höher als erwartet“, sagte er in Frankfurt am Main. Dafür sorge im Wesentlichen der Export, die Binnennachfrage indes sei weiter schwach. Deshalb sei das Land „weit entfernt von einem selbsttragenden Aufschwung“. So werde die Erholung auf dem Arbeitsmarkt, die ab dem Jahresende einsetze, auch nur zu einem Plus von rund 15000 Arbeitsplätzen pro Monat führen.

Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement (SPD) zeigte sich optimistisch: „Deutschland kommt zurück, wir sind auf dem Weg der wirtschaftlichen Erholung.“ Der Aufschwung werde in den kommenden Monaten an Breite gewinnen. Wenn die Binnenwirtschaft anziehe und die Weltkonjunktur mithelfe, sei kommendes Jahr ein Wachstum von mehr als zwei Prozent erreichbar.

Auch für die Länder der Euro-Währungsunion sind die Wachstumsaussichten gut. Zwar sei die Erholung bislang „zögerlich“ verlaufen“, wie die OECD feststellte. 2005 dürfte sich der Aufschwung aber beschleunigen, die Wirtschaftsleistung werde im Durchschnitt der zwölf Euro-Länder um 2,5 Prozent steigen. Jedoch seien Reformen auf dem Arbeitsmarkt nötig, damit Europa zu den großen Wirtschaftsblöcken der Welt aufschließe.

Einer dieser Blöcke, die USA, erleben bereits eine gut laufende Konjunktur. So zeigtne sich die US-Verbraucher am Dienstag so optimistisch wie seit zwei Jahren nicht mehr: In einer Umfrage des privaten Instituts Conference Board legte der Stimmungsindex von 102,8 auf 106,1 Punkte im Juli zu. Der Grund ist die gute Lage auf dem Arbeitsmarkt – im ersten Halbjahr entstanden in den USA rund 1,27 Millionen neue Jobs.  
blindfish:

ja ja, die wirtschaft kommt in schwung...

 
28.07.04 09:01
nur eben leider an den menschen in deutschland vorbei! ist ja klar, dass die wirtschaft positiv gestimmt ist, wenn sie grünes licht hat, die arbeiter weiter auszubeuten... das sie nicht noch öffentlich champangnerpartys feiern, ist auch alles (aber zuzutrauen wäre es so manchen)... :-((
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Deutsche Wirtschaft kommt in Fahrt

 
12.08.04 21:56
Wiesbaden (dpa) - Die deutsche Wirtschaft kommt in Fahrt. Getrieben vom Export legte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im 2. Quartal mit einem Tempo zu, wie seit drei Jahren nicht mehr. Die Wirtschaftsleistung übertraf das 1. Quartal saison- und kalenderbereinigt um real 0,5 Prozent.

Dies berichtete das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden. Damit wurde das überraschend gute erste Vierteljahr (0,4 Prozent) sogar noch in den Schatten gestellt. Die meisten Volkswirte hatten diese Belebung im zweiten Quartal allerdings auch erwartet.

"Saisonbereinigt handelt es sich um das größte Wachstum seit Anfang 2001. Das ist ein gutes Zeichen", sagte ein Statistiker. Zum letzten Mal hatte die Wirtschaft im ersten Vierteljahr 2001 mit 0,9 Prozent stärker zugelegt. Motor für die konjunkturelle Belebung waren weiterhin die Exporte, die im zweiten Vierteljahr im Vergleich zu den Importen stärker stiegen und für einen Überschuss sorgten. Der Konsum der privaten Haushalte sowie die Investitionen von Unternehmen und Staat stagnierten dagegen nahezu.

Die wachsende Dynamik zeigt sich auch im Vorjahresvergleich: Das BIP des 2. Quartals fiel 2,0 Prozent höher aus als vor einem Jahr. Das ist der höchste Wert seit dem 3. Quartal 2000. Damit wurden Expertenschätzungen sogar noch leicht übertroffen. Da von April bis Juni 2004 ein Arbeitstag mehr zur Verfügung stand, hätte die Jahresrate unter Ausschluss dieses Kalendereffekts immerhin noch bei 1,5 Prozent gelegen. Die ausführlichen Ergebnisse wird das Statistische Bundesamt am 24. August bekannt geben.

"Die Binnenkonjunktur ist noch nicht in Schwung gekommen", sagte der Chefvolkswirt der Dresdner Bank, Michael Heise. "Der Aufschwung hat noch nicht die Breite, die wir brauchen." Die Europäische Zentralbank warnte am Donnerstag davor, dass die hohen Ölpreise von derzeit über 40 Euro die Wachstumsdynamik dämpfen könnten. "Das anhaltend hohe Niveau der Ölpreise gibt Anlass zur Besorgnis", schreibt die EZB in ihrem Monatsbericht. Dadurch würde die Inflation vorläufig über der Marke von zwei Prozent gehalten.

Auch das Münchner ifo-Institut sieht den hohen Ölpreis mit Sorge. Zwar bleibt die Stimmung in der Weltwirtschaft insgesamt gut, wie aus dem jüngsten ifo-Index für das Weltwirtschaftsklima hervorgeht. Mit 109,2 Punkten lag er im Juli leicht unter dem Wert des Vormonats (110,1), aber weiter auf hohem Niveau. Somit könne für die zweite Jahreshälfte mit einer positiven Entwicklung der Weltkonjunktur gerechnet werden. 2005 würden sich die Wachstumsraten aber etwas abschwächen. Die große Unbekannte bleibe der Ölpreis, sagte ifo- Chefvolkswirt Gernot Nerb.

Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement (SPD) bezeichnete die Zahlen als "außerordentlich erfreulich". Er gehe davon aus, dass das Wachstum im gesamten Jahr 2004 nicht an der unteren Grenze der von der Regierung erwarteten Spanne von 1,5 bis 2,0 Prozent liegen werde, sondern höher ausfalle. Die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute hatten in den vergangenen Wochen bereits ihre Prognosen für dass Gesamtjahr 2004 erhöht und rechnen mehrheitlich mit einem Wachstum von 1,8 Prozent, einige sogar mit 2 Prozent. 2003 war die deutsche Wirtschaft um real 0,1 Prozent geschrumpft.
Karlchen_I:

P1: Schnarchnasen. o. T.

 
12.08.04 21:59
Hartz5:

Für den "Exportweltmeister" schlicht eine

 
12.08.04 22:23
beeindruckende Prognose. Deshalb geht ja auch der DAX so rasant ab. Was ist bei diesen erwarteten Zahlen eigentlich der DAX-Stand Anfang 2005? Ich meine umgerechnet bei offiziell ca. 4,5 Millionen Arbeitslosen, die wir bei dieser Prognose wohl Anfang 2005 haben werden.
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