IFO - Meinungen der Volkswirte

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bidask:

IFO - Meinungen der Volkswirte

 
26.11.02 10:38
   VOLKER NITSCH, BANKGESELLSCHAFT BERLIN:
   "Angesichts der Umstände ist das ein Wert, mit dem man sehr gut leben kann. Insgesamt bestätigt sich das Muster der vergangenen Monate: bessere Einschätzung der Lage und trübere Aussichten. Bei einer Einschätzung der mittelfristigen Konjunkturentwicklung hilft das nicht weiter, die Diskrepanz bleibt. Da müssen wir abwarten, wie sich das Szenario auflöst, ob sich die Erwartungen verbessern oder die Einschätzung der Lage verschlechtert. Der Widerspruch ist noch da. Kurzfristig sind die Daten recht positiv. Der Ausblick für das vierte Quartal ist nun nicht mehr ganz so düster wie zu befürchten war. Mittelfristig besteht eben die Diskrepanz zwischen Erwartungen und Lageeinschätzung. Aber auch auf mittlere Sicht stimmt das nun eher etwas optimistischer."

   ULLA KOCHWASSER, MIZUHO CORPORATE BANK:
   "Die Daten sind besser als erwartet ausgefallen. Die starke Verbesserung bei der Lage-Beurteilung ist aussagekräftiger als die Geschäftserwartungen, weil diese von der aktuellen Diskussion über Steuererhöhungen und Sparpläne der Regierung belastet werden. Die Lage-Komponente ist damit weiterhin positiver als die Erwartungs-Komponente, aber ich glaube, die schlechte Stimmung ist übertrieben und nur eine Korrektur der übermäßig optimistischen Erwartungen zu Beginn dieses Jahres. Das Wachstum wird in Zukunft mäßig sein, es gibt aber nur ein sehr geringes Rezessionsrisiko."
 
   HARALD JÖRG, DRESDNER BANK:

   "Sowohl der Gesamtindex als auch die einzelnen Komponenten haben sich wie erwartet entwickelt. Damit kann man alles in allem zufrieden sein. Die Erwartungen liegen vom Niveau her immer noch sehr hoch. Die Korrektur ist keine Überraschung und deutet nicht darauf hin, dass sich die Wirtschaftslage anders darstellt als zuvor. Der Ifo-Index ist mit einer moderaten, aber immerhin aufwärtsgerichteten Wirtschaftsentwicklung im Einklang. Wir erwarten im Winterhalbjahr ein moderates Wachstum, was von der Dynamik her in etwa mit den vergangenen drei Quartalen vergleichbar sein wird."
   
   BERND WEIDENSTEINER, DZ BANK:
   "Der Index ist dieses Mal weitgehend wie erwartet ausgefallen. Der Rückgang war auf die Erwartungskomponente beschränkt. Das spricht dafür, dass die an Hysterie grenzende Berichterstattung über die Regierungspläne vor allem die Stimmung beeinträchtigt hat. Die harten wirtschaftlichen Daten geben aber wohl keinen weiteren Klimaeinbruch her. Der Index ist nach wie vor auf einem relativ niedrigen Niveau, der Abwärtstrend hat sich aber verlangsamt. Für wirklich verbesserte Aussichten bräuchten wir allerdings einige Monate mit einem Anstieg. Das vierte Quartal wird für die deutsche Wirtschaft schwierig werden, erst ab dem Frühjahr ist eine Konjunkturerholung möglich."
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