Kurse auf Kranken-Station
Der Dax kann leicht zulegen - Saarländische
Hightech-Aktien sind so billig wie nie zuvor
- Von JOACHIM PENNER -
Frankfurt/Saarbrücken. Steigende Rohöl-Preise und der
drohende Irak-Konflikt setzen die Börsen weiter unter Druck.
Zwar konnten die Leit-Indizes gestern wieder ein wenig
zulegen, doch lassen sich davon keine Perspektiven
ableiten. Zumal die Einzelkurse, beispielsweise am Neuen
Markt, geradezu desaströs aussehen. Etwa die
saarländische IDS Scheer AG: Von allen
Branchen-Experten als grundsolide und gut gemanagt
eingeschätzt, notierte sie am Nachmittag gerade mal bei
4,44 Euro. Die Infor aus Friedrichsthal war für 2,19 Euro zu
haben, die Saarbrücker Orbis AG wird langsam zum
Penny-Stock mit 1,07 Euro.
Die Anleger sind verzweifelt. So fragte eine Sparerin bei
unserer Zeitung an, ob sie ihr Geld, das sie zum großen Teil
bei IDS und Orbis investierte, nun abschreiben müsse. Eine
Antwort mit Garantie kann darauf niemand geben, denn
schon zu oft hatten die Experten geglaubt, dass es nicht
mehr weiter abwärts gehen kann. Und dann kam es noch
viel dicker.
Falsch wäre wohl, jetzt in Panik zu verkaufen, also die
Verluste zu realisieren, die bislang nur auf dem Papier
stehen. Denn darüber sind sich die Börsianer eigentlich
einig: Das derzeit extrem niedrige Kurs-Niveau spiegelt trotz
aller Probleme, angefangen von der flauen Konjunktur bis
hin zur Kriegsgefahr im Irak, nicht die Werte der
Unternehmen wider. "Halten" muss daher die Devise lauten.
Denn irgendwann wird die Weltwirtschaft wieder anspringen
und die Zuversicht der Anleger zurückkommen.
Dass nun ausgerechnet heute ein neuer
Dax-Stimmungsindikator eingeführt wird, erscheint wie ein
Witz. Der Vorteil dabei: Eigentlich kann es nur noch
aufwärts gehen. Der neue Indikator wird nach Angaben der
Deutschen Börse AG einmal pro Woche zusammen mit
dem Analyse-Haus Cognitrend ermittelt, das auf
verhaltensorientierte Kapitalmarkt-Forschung spezialisiert
sei. Immer donnerstags vor Börsenstart soll der Index auf
den Internet-Seiten der Deutschen Börse veröffentlicht
werden unter: www. deutsche-boerse.com/anlegercenter.
Der neue Indikator beschreibt den Optimismus im
Verhältnis zu den pessimistischen und neutralen
Erwartungen für den Leit-Index Dax sowie die prozentuale
Veränderung der Werte zur Vorwoche. Dafür würden jeweils
mittwochs bei rund 150 institutionellen Investoren die
Einschätzungen darüber eingeholt, ob der Dax in den
nächsten 30 Tagen steigen, fallen oder stabil bleiben wird.
Derweil entbrannte von neuem die Diskussion darüber, ob
der Neue Markt überhaupt noch überlebensfähig ist. So
sieht Heinz Hilgert, Vorstandsmitglied der DZ-Bank, kaum
noch Chancen, dass die Anleger zum Neuen Markt wieder
Vertrauen fassen. Schuld an der traurigen Entwicklung
seien alle Marktteilnehmer und die Deutsche Börse als
Träger der Veranstaltung. Sollte das Börsen-Segment
kollabieren, so wäre es nach der Einschätzung Professor
August-Wilhelm Scheers von der Saarbrücker IDS Scheer in
Deutschland kaum noch möglich, Wachstums-Branchen zu
finanzieren.
Der Dax kann leicht zulegen - Saarländische
Hightech-Aktien sind so billig wie nie zuvor
- Von JOACHIM PENNER -
Frankfurt/Saarbrücken. Steigende Rohöl-Preise und der
drohende Irak-Konflikt setzen die Börsen weiter unter Druck.
Zwar konnten die Leit-Indizes gestern wieder ein wenig
zulegen, doch lassen sich davon keine Perspektiven
ableiten. Zumal die Einzelkurse, beispielsweise am Neuen
Markt, geradezu desaströs aussehen. Etwa die
saarländische IDS Scheer AG: Von allen
Branchen-Experten als grundsolide und gut gemanagt
eingeschätzt, notierte sie am Nachmittag gerade mal bei
4,44 Euro. Die Infor aus Friedrichsthal war für 2,19 Euro zu
haben, die Saarbrücker Orbis AG wird langsam zum
Penny-Stock mit 1,07 Euro.
Die Anleger sind verzweifelt. So fragte eine Sparerin bei
unserer Zeitung an, ob sie ihr Geld, das sie zum großen Teil
bei IDS und Orbis investierte, nun abschreiben müsse. Eine
Antwort mit Garantie kann darauf niemand geben, denn
schon zu oft hatten die Experten geglaubt, dass es nicht
mehr weiter abwärts gehen kann. Und dann kam es noch
viel dicker.
Falsch wäre wohl, jetzt in Panik zu verkaufen, also die
Verluste zu realisieren, die bislang nur auf dem Papier
stehen. Denn darüber sind sich die Börsianer eigentlich
einig: Das derzeit extrem niedrige Kurs-Niveau spiegelt trotz
aller Probleme, angefangen von der flauen Konjunktur bis
hin zur Kriegsgefahr im Irak, nicht die Werte der
Unternehmen wider. "Halten" muss daher die Devise lauten.
Denn irgendwann wird die Weltwirtschaft wieder anspringen
und die Zuversicht der Anleger zurückkommen.
Dass nun ausgerechnet heute ein neuer
Dax-Stimmungsindikator eingeführt wird, erscheint wie ein
Witz. Der Vorteil dabei: Eigentlich kann es nur noch
aufwärts gehen. Der neue Indikator wird nach Angaben der
Deutschen Börse AG einmal pro Woche zusammen mit
dem Analyse-Haus Cognitrend ermittelt, das auf
verhaltensorientierte Kapitalmarkt-Forschung spezialisiert
sei. Immer donnerstags vor Börsenstart soll der Index auf
den Internet-Seiten der Deutschen Börse veröffentlicht
werden unter: www. deutsche-boerse.com/anlegercenter.
Der neue Indikator beschreibt den Optimismus im
Verhältnis zu den pessimistischen und neutralen
Erwartungen für den Leit-Index Dax sowie die prozentuale
Veränderung der Werte zur Vorwoche. Dafür würden jeweils
mittwochs bei rund 150 institutionellen Investoren die
Einschätzungen darüber eingeholt, ob der Dax in den
nächsten 30 Tagen steigen, fallen oder stabil bleiben wird.
Derweil entbrannte von neuem die Diskussion darüber, ob
der Neue Markt überhaupt noch überlebensfähig ist. So
sieht Heinz Hilgert, Vorstandsmitglied der DZ-Bank, kaum
noch Chancen, dass die Anleger zum Neuen Markt wieder
Vertrauen fassen. Schuld an der traurigen Entwicklung
seien alle Marktteilnehmer und die Deutsche Börse als
Träger der Veranstaltung. Sollte das Börsen-Segment
kollabieren, so wäre es nach der Einschätzung Professor
August-Wilhelm Scheers von der Saarbrücker IDS Scheer in
Deutschland kaum noch möglich, Wachstums-Branchen zu
finanzieren.