HILDESHEIM (dpa-AFX) - Metabox-Chef Stefan Domeyer hat entschieden Vorwürfe zurückgewiesen, dass Manager des Multimedia-Unternehmens von einer Ausgabe neuer Aktien unter Börsenkurs profitiert hätten. "Hier hat niemand Kasse gemacht", sagte Domeyer am Montag der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Entsprechende Berichte des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" seien "völliger Unsinn". Nach einem Bericht des "Spiegel" sollen Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder bei Kapitalerhöhungen Aktien zum Preis von einem Euro gezeichnet haben.
Doymeyer erklärte, es habe sich um ein normales Leihgeschäft mit marktnahem Preis gehandelt. Über die Ausgabe von knapp 1,4 Millionen Aktien habe sich Metabox zwölf Mio. DM im Rahmen des genehmigten Kapitals beschafft. Der "Spiegel" habe wohl den im Handelsregister eingetragenen Nennwert mit den Ausgabekursen verwechselt. Laut einer Metabox-Pflichtmitteilung vom Montag ist die US- Kapitalanlagegesellschaft GEM Global Emerging Markets bei der Neuausgabe größter Einzelinvestor gewesen.
Der Metabox-Chef rechnet außerdem mit einer Einstellung eines Verfahrens der Staatsanwaltschaft Hannover wegen angeblicher falscher Darstellung börsenrelevanter Informationen. Wegen unrichtiger Berichterstattung in diesem Fall habe Metabox Strafanzeige gegen den Prior Börsen-Brief erstattet.
Laut Domeyer würden führende Metabox-Mitarbeiter inzwischen von Anlegern bedroht. Der Kurs der Metabox AG war in der vergangenen Woche deutlich auf knapp über 1,50 Euro abgesackt. "Es gibt Telefonterror und Drohungen für Leib und Leben", sagte er. Domeyer räumte ein, sich zuvor "der Öffentlichkeit gegenüber zu sehr verschlossen" zu haben.
Die am Frankfurter Neuen Markt notierte Metabox AG erwirtschaftete im Jahr 2000 einen Umsatz von etwa 50 Mio. DM. Damit verfehlte das Unternehmen seine Prognose von zuletzt 70 Mio. DM. Für 2001 erwartet Metabox nach Angaben vom Januar einen Umsatz von 600 Mio. DM. /ek/DP/af
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